Wäre es eigentlich praktisch möglich, in einem Rahmen für 28" Laufräder mit Scheibenbremse auch 26" Räder zu fahren, ohne an der Einstellung der Bremssättel etwas zu ändern (identische Naben und Bremsscheiben vorausgesetzt)? Also 28er raus, 26er rein und umgekehrt?

Hallo Cyclejo,

schau dach mal was Jürgen (JimKnopf) bei seinem Nagel-Stellenbereiften Herkules fährt.

Gruß
Thomas

Den Scheibenbremsen ist es egal, was aussenrum ist. Am sichersten ist es natürlich, wenn es die gleichen Naben und Scheiben sind.

Toni

Kannst bei identischen Nabenmaßen alles fahren von 16 bis 29 Zoll, was immer in dein Gestell reinpaßt.

Andreas

Da die Tretlagerhöhe sich verändert, haut man irgendwann mit den Pedalen in den Grund ... Das Fahrverhalten von deinem Bock wird sich ändern, u.U. sogar grundlegend.

Rein von der Bremsanlage aber kein Prob. Cannondale und Koga haben Jahrelang solche Bike-Kits angeboten: 26" Bikes, teils im "Streetfighterstyle" (Cannondales "BadBoy") mit optionalem 28" Speed-Laufradsatz. Waren geile Bikes, aber mit schmalen, flachen 28" Reifen waren die Räder auch ähnlich groß wie 26" mit fetten Pellen.

Axel

Hallo Jo,

habe mein Hercules ganz kurzfristig im Sommer während meiner Tour an der Ostsee auf 26" umgerüstet. Habe einfach den defekten 28" Laufradsatz ausgebaut, und den 559er eingebaut. Es sind SON und Rohloff an dem Rad verbaut. An den Bremszangen mußte ich gar nichts machen, nur die Bremsscheiben vom alten auf den neuen Laufradsatz umsetzen, was für die Fertigungstoleranzen sowohl bei Schmidt als auch bei Rohloff spricht. Die Größte Aktion war noch das Anbringen der Schutzbleche. Habe da nämlich 559er Bleche für Breitbereifung montiert. Montagezeit ohne Schutzbleche etwa 15min, mit Schutzbleche so 1 bis 1,5 Stunden. Die ganze Aktion hat mich 2 Freifahrten und 3Tage Urlaub gekostet .
Die Fahreigenschaften haben sich durch diesen Umbau vor allem abseits befestigter Wege stark verbessert. Auf Asfalt merke ich kaum einen Unterschied, wenn man mal vom Sound der Breitbereifung absieht.
Probleme mit der Bodenfreiheit hat es überhaupt noch nicht gegeben, da das nur sehr wenig ausmacht. Einzig meine Parkstützen müßte ich, damit das Rad opzimal steht, leicht kürzen. Es steht momentan etwas zu steil, geht aber gerade noch, sonst hätte ich das schon geändert.
Ursprünglich war das ganze nur als Übergangs- und Notlösung gedacht und ich wollte mir unbedingt was neues in 26" anschaffen. Da ich aber mit den Fahreigenschaften des Rades sehr zufrieden bin und zudem noch teuere Komponenten verbaut sind, werde ich wohl noch länger damit unterwegs sein. Es gibt für mich momentan keinen Zwingenden Grund Rahmen und Gabel auszumustern.
Hier steht was über die Spikes welche ich momentan an diesem Rad montiert habe.

Danke, das hilft wirklich weiter.
Ich hab da eine etwas bekloppte Idee bez. eierlegende Wollmilchsau im Hinterkopf, die aber die Möglichkeit bedingt 26" und 28" Laufräder ohne großen Aufwand zu wechseln. 28" für die schnelle Straße, 26" für Winter und schlechte Wegstrecken. Die German 1 Kilo war schon gedanklich im Paket.

Hallo Jo,



das ist auch der Hauptgrund warum ich mit meinem Rad noch länger so fahren werde. Bei einem neuen Rad müßte natürlich auch wieder eine solche Gabel, allerdings in 26" rein. Da ist mir das Kosten- / Nutzenverhältnis einfach viel zu schlecht.
Wollte ursprünglich mit meinem Hercules auch die Wollmilchsau haben. Mittlerweile ist mir aber aus eigener Erfahrung klar geworden, daß das mit einem Rad einfach nix wird. Wenn man wirklich flott unterwegs sein möchte, braucht man was auf Rennradbasis so wie mein Crossrad und muß sich halt beim Gepäck einschränken.
Am Hercules hatte ich ursprünglich auch 622er Bereifung mit kaum Profil ziemlich schmal, war meines Wissens irgend ein Semislick in 34er Breite montiert, aber ein vergleichbares Geschwindigkeitserlebnis wie mit meinem Crosser hatte ich da nie. Hatte da zuletzt Marathon Plus in 37-622 montiert. Jetzt sind Marathon XR in 50-559 drauf. Bin mit den Breitreifen eher schneller unterwegs als mit den Marathon Plus und bin der Meinung, daß ein Umbau auf 622 und sehr schmale Bereifung geschwindigkeitsmäßig nicht viel bringen dürfte, da die übrigen Bedingungen an diesem Rad wie Gewicht, Rahmengeometrie, Sitzposition und noch anderes mehr nicht für hohe Geschwindigkeiten gemacht sind.

Hallo Jürgen,
meine Überlegung geht in die Richtung, einen Stahlrahmen, aber einer der eher leichten Sorte, mit der German auszurüsten.
Da müßte ein Rahmen/Gabelgewicht unter 4 Kilo drin sein.
Mit einem relativ langen Oberrohr komme ich zu einer grundsätzlich gestreckten Position, die ich für gewisse Fälle mit einem verstellbaren Vorbau mildern kann. Das Ganze versehen mit leichten Komponenten und zwei Laufradsätzen (28 Speed und 26 Wald und Winter), éinem vernünftigen Lenker mit auch aerodynamisch sinnvollen Griffmöglichkeiten, eventuell Triaaufsatz usw müßte einen brauchbaren Kompromiß ergeben.
Das Ich da einige Einschränkungen hinnehmen müßte (zb ungefederter Low-Rider mit eingeschränkter Tragfähigkeit) ist mir schon klar.
Im Augenblick ist das alles noch "Spinnerei", aktuell wird das frühestens in 2-3 Jahren.

Mal ne blöde Frage am Rande: Warum willst Du für Speed 28 Zöller? Ohne diese Sonderlösung wird das Projekt einfacher und wird genauso funktionieren.

Was ich noch sagen wollte:
Prinzipiell ist Deine Idee aber gut. Hab ja auch sowas ähnliches realisiert. Mountainbike mit Tria und zwei Laufradsätzen. Dem momentanen 29 Zoll-Trend würd ich mich dabei verschließen, ich glaub, da hast Du in absehbarer Zeit Ersatzteilprobleme.
Wie gesagt, überleg Dir gut, ob Du zwei Laufradgrößen wirklich willst. Bei Schutzblechen etc. hast Du sonst unnötige Probleme.

Brauch noch ein bißchen bis ich gedanklich von den 28er verabschieden kann

So eine Kombination hatte ich schon.
Bremse war eine Magura Julie Mod.2005, Naben auch von Magura.
Beim 26' LRS waren es die Comp mit Mavic 223, Reifen Schwalbe Fast Fred in 54-559, Kassette 11-32.

Im 28' LRS war vorne eine Magura Pro, hinten die Magura Comp drin mit MAvic CXP 33, Reifen waren Schwalbe Marathon Plus in 32-622, Kassette 12-27.

Fahreindrücke: Mit den breiten 26er im Gelände super unterwegs, bei Fahrten auf der Straße mit den 28er Geschwindigkeit ohne Ende. Einfach toll. Würde ich jederzeit wieder machen. Man hat für beide Gelegenheiten immer ein Rad zur verfügung, brauch nur die Laufräder zu wechseln. Kein zweiter Rahmen mit allen Bauteilen nötig.

Eigentlich wäre das doch so ein Plan für "Eierlegende Wollmilchsau"