Hallo zusammen,

der Urlaub ist gebucht, von Mitte Febuar an geht es für 3 Wochen in die DomRep mit dem Rad, eventuell noch rüber nach Puerto Rico für ein paar Tage, oder, falls es die Lage zuläßt, nach Haithi.
Habe schon die Suchfunktion bemüht, Infos über die Länder zu bekommen, leider ist dort nicht viel zu finden. Könntet Ihr mir Informationen geben zu
-Staßenverhältnissen( mit oder ohne Schulter)
-Verkehrsaufkommen
-hat zufällig jemand Höhenprofile aufgezeichnet?
-gibt es kleine, interessante Dörfer/Strände/Plätze abseits des Touri-Rummels, die man auf keinen Fall missen sollte?
- Hat jemand den Pico Duarte erklommen?

Vielen Dank für die Infos im voraus

Bernd

Haiti? Respekt!
Reisetips zu Haiti relativieren sich vorort sicher sehr schnell.
War da mal vor ca. 20 Jahren, allerdings zu Fuß.
Wenns das Olofsen Hotel in PaP noch gibt wär das ein guter Tip. Alternativ La Griffonne Guesthouse Stadtteil Canape Vert (Zone Jean Baptiste) da kann man von den oberen Balkonen in den Pool springen.
Mich hat La Citadelle im Norden bei Milot fasziniert - eine Riesenfestung auf einem Berg mit trauriger Vergangenheit.
Hügelig ist das Hinterland. Die größeren Orte haben geteerte Verbindungsstraßen, abseits sind dann Lehmpisten.
Versuche, dem Voodoo nachzuspüren, das kann sehr interessant sein, doch Achtung: das ist eine todernste Angelegenheit.
Barbancourt-Getränk kannst Du ohne Bedenken genießen
das Barbancourt-Haus besucht man am besten mit dem Taxi und macht bereits bei der Hinfahrt die Rückfahrt klar.
wenn Du dich aber über die täglichen rice and beans beklagst und man bietet Dir tags drauf Hasenbraten an, mußt Du nicht gleich begeistert sein Nicht, daß er mir nicht mundete, aber z. B. in der Wüste rechnet man auch nicht gleich mit Fisch.
Gegrillte "Mountain Chicken" (=irgendein großer Frosch) in Petionville waren da schon authentischer.

Haiti hat excellente Vertreter naiver Kunst hervorgebracht und wenn das Dein Thema ist, findest Du sicher ein künstlerisch wertvolles Souvenir.
Trotz allem Elend war ich sehr gern mit den Haitiens zusammen - die haben mich am meisten begeistert!

Reiseführer:
1. Erstausgabe vom GEO Magazin
2. Mit dem Tap-Tap durch Haiti v. Anne Wodtke/Wolfgang Därr
3. Hildebrand´s Urlaubsführer Hispaniola

sind alles alte Schinken, doch was soll sich wirklich geändert haben? Neuere Literatur ist mir aktuel nicht bekannt.

Hobo61

Vor Reisen nach Haiti warnt das Deutsche Auswärtige Amt:
http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Haiti/Sicherheitshinweis.html

Nicht viel besser ist die Sicherheitslage in der Dominikanischen Republik (DomRep). Als einzelner Radreisender würde ich mich nicht auf die miserablen Straßen dort wagen. Um als exotischer Radfahrer unter den dortigen Verkehrsverhältnissen längere Zeit zu überleben, brauchst Du viel Können und Glück. Ich war auf dem Pico Duarte, ziehe jedoch eine Wanderung in den Alpen vor. Es soll ein oder zwei Anbieter von geführten Radtouren geben. In Foren konnte ich noch nie Erfahrungsberichte davon lesen. Einen ersten Einblick in die Verhältnisse der RD (Republica Dominicana) kann diese täglich erscheinende Nachrichtenseite mit einem großen Archiv liefern:
http://www.linkhitlist.com/cgi/LHL_D.exe?SLHL&ListNo=20100123456

Viel Glück!
Wendekreis

Hi Bernd,

die Straßen fand ich in der Dom.Rep in Ordnung. In Haiti schwamm ich im fließenden Verkehr mit (10-15 km/h), dort sind die Straßen zum Teil sehr übel - gab aber auch gute Abschnitte. Schultern gab es keine.

Verkehrsaufkommen in der Domenikanischen Republik ähnlich wie Mexiko - Haiti gering.


auf Samana geht es 400 m nach Santiago 1100 m zur Citadelle auf 1100 m


Highlights waren:
- Halbinsel Samana (DomRep)
- Plage Labbadie und Zitadelle (Haiti)
- Port-au-Prince
- Lago Enriquillo
- Santo Domingo "Altstadt"

Wenn Du Spanisch sprichst kann jedes Dorf interessant werden - wenn zwischen Rum und Merenge interessante Menschen kennenlernst.

Fährst Du entlang der Küste findest Du jeden Tag ca 1-4 - wie sagt man so schön - Traumstrände. Allerdings sind die Tourigebiete (DomRep) sehr ausgedehnt und abgeschottet aber nach 100 km ist der Spuk vorbei.

Für den Pico war leider keine Zeit, lag bei meiner Tour echt ungünstig. Such hier mal im Forum nach Haiti, da findest Du ein paar Einträge von mir.

Touri-Rummel gibt es wenig - da die meisten die Hotelanlage nicht verlassen. D.h. außerhalb der Hotelzone trifft man selten Touristen mit Ausnahme von Santo Domingo aber abends sieht man dort auch wenig Touristen (allerdings bin ich selber einer)

Gruß
Thomas

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten, das hört sich doch alles ganz gut an. Haiti und Puerto Rico stehen als Ziele noch nicht 100%tig fest, Haiti wirklich nur ,falls es die Sicherheitslage zuläßt, und Puerto Rico nur, falls sich eine Überfahrt plus einige Tage auf dem Rad zeitmäßig noch lohnen.
Ich habe mich in den letzen Tagen ein wenig mit dem DR-Reiseführer beschäftigt und folgende Strecke ausgesucht.
-La Romana
-Bayahibe
-Playa Limon
-Fähre nach Samana( Samana,Las Galeras,Las Terrenas)
-Rio San Juan
-Cabarete
-Sosua
-Santiago
-La Vega
-Jarabacoa, Constanza( wandern)
-Bani
-Santo Domingo

Falls es nach Haiti gehen sollte, wird es dann wohl kurz vor Bani Richtung Westen gehen.
Thomas, du warst ja schon mal im Süd-Westen um den Lago Enriquillo, lohnt der sich auch, wenn man nicht Richtung Haiti fährt?
Mein Spanisch ist ok, so das die Verständigung eigentlich kein Thema sein dürfte. Ausserdem sitzte ich gerne mit einem Bierchen vor dem Kiosk und schaue mir das Leben auf der Strasse an.
Gruss Bernd

Hola!

Februar ist eine gute Zeit für eine Reise in die RD. Normalerweise kaum Regen zu erwarten, die üblichen 30 Grad und mehr tagsüber, Wassertemperatur im Meer fast ebenso hoch. Gut zum Baden, weniger gut zum Radfahren. Du sagst: "Ausserdem sitzte ich gerne mit einem Bierchen vor dem Kiosk ..." Das "Presidente" am "colmado" ist inzwischen fast so teuer wie bei uns und meistens wärmer.

Ich denke, ich sollte noch darauf hinweisen: Die weitflächigen Überschwemmungen der vorletzten Woche, die mehr als 30 große Brücken wegrissen haben, machen in bestimmten Gebieten auf längere Zeit die Straßen unpassierbar. Die Halbinsel Samana, und einige der von Dir aufgeführten Städte sind nicht betroffen. Infolge der Überschwemmungen sind die Preise für die Grundnahrungsmittel explodiert. Zur Zeit treten zwei Krankheiten massiv auf: Leptospirosis und Dengue. Pauschaltouristen sind davon kaum betroffen. Informationen finden sich in den Online Zeitungen. Die wichtigen lese ich jeden Tag.

Vergiß nicht, eine Gasmaske mitzunehmen, wenn Du in Las Terrenas Radfahren willst. Ein Aufenthalt im Grenzgebiet zu Haiti, in dem auch der Lago de Enriquillo liegt, ist für Individualreisende mit sehr hohem Risiko verbunden. Für einen Radler, der sich von "cabana" zu "cabana" durchschlägt, ist der einzige, wirklichkeitsnahe Reiseführer Dominikanische Republik von Helga und Günter Fischer. Er ist derzeit nicht lieferbar. Die beiden Fischers haben die Insel verlassen, wie so viele
Residenten in den letzten Jahren. Brauchbares Kartenmaterial für Radfahrer gibt es nicht. Gut, daß Du Spanischkenntnisse hast. Du wirst aber nicht viele Leute auf der Straße treffen, die Schulspanisch so ganz verstehen. Sogar einige Brocken Englisch finden sich im Dominikanischem, Überbleibsel aus der Piratenzeit. Piratenmentalität wirst Du wohl noch Kennenlernen in der RD.

Eine gute Vorbereitung wäre es, "diarios" zu lesen. Hier die Links dazu:
http://www.prensaescrita.com/america/dominicana.php
Von den vielen Foren zu Dominikanischen Republik ist keines mehr zu
empfehlen, dennoch gebe ich Dir einen Link. Einige Beiträge im Archiv aus
früheren Jahren sind recht informativ:
http://www.domrep-tour.net/phpbb/portal.php

Gruß von
Wendekreis

Hallo Wendekreis,

von den Überschwemmungen letzte Woche habe ich gehört, aber das es so schlimm ist, war mir eigentlich nicht bewußt. Vor allen Dingen über Leptospirosis muß ich mich noch informieren. Momentan hört man ja mehr über die schlimme Situation in Bangladesch.
Ich benutze den Lonely Planet Reiseführer und habe eine Karte von "world mapping project. 1:450000". Mit den Reiseführern hatte ich soweit in vielen anderen Ländern kaum Probleme, allerdings würde ich den von Helga und Günther Fischer gerne mal lesen. Du schreibst, das viele Residenten die Insel in den letzten Jahren verlassen haben, hast Du eine Erklärung dafür? Mein Spanisch habe ich nicht in der Schule gelernt, sondern in 3 Jahren Mexico und 2 Jahren Honduras, sollte also ausreichen, um mit dem Presidente vor dem COL zu sitzen und ein Schwätzchen zu halten.
Danke für die Links, ich werde die Situation weiter verfolgen und die Tour dann dementsprechend ändern, falls es notwendig sein sollte. Eventuell wird es dann ein bishen mehr Puerto Rico.
In wie fern bis du mit der DR verbandelt, das du jeden Tag die Zeitungen von dort ließt?

Gruß Bernd

Hi,

meiner Meinung nach lohnt der sich auf jeden Fall wenn man auf Krokodile und Leguane steht. Außerdem ist die Landschaft dort anders - zumindest erwartet man die so nicht in der Karibik.

Also von Boca de Chavon würde ich direkt nach Miches fahren (evtl. nach Playa Coco mitnehmen, ist aber Sackgasse)

Puerto de Limon ( zum Biospärenreservat gab es kein Zugang). Die Straße Higüey Miches ist nicht sonderlich spektakulär.

Von Samana bis Santiago bin ich fast dieselbe Strecke ich gefahren, habe aber noch Puerto Plata mitgenommen. Cabarete ist sehr touristisch, hat aber was. Ist zumindest kein Touri-ghetto.

Besorge Dir eine gute Karte. Mit Lonely Planet und Reise-Know-how sollte es einen Weg La Vega - San Juan - La Descubierta geben. Allerdings fehlt in jedem Reiseführer immer eine Straße. Karte habe ich gerade keine zur Hand. Das würde ich Dir empfehlen, wenn Du Haiti streichst. (überigens habe ich noch nie etwas von einer Schiffsverbindung DomRep - Puerto Rico gehört, lt meines Wissen fliegt man in der Karibik von Insel zu Insel - Fährbetrieb gibt es fast keinen mehr).

Zum Thema Haiti.
Entweder Du fährst die große Schlaufe: Dajabon - Cap Haitien - Port-au-Prince oder Du fährst von Dajabon one way nach Cap Haitien. Vom Lago Enriquollo nach Port-au-Prince zu fahren macht keinen Sinn (ist landschaftlich auch nicht so interessant). Selbst wenn Haiti sicher ist, die Außenbezirke von Port-au-Prince sind immer unsicher. Der Kulturschock nach der Grenze ist extrem.

Gruß
Thomas

P.S. Wolltest Du nicht mal nach A-Burg ziehen?

Hi,

Ach ich vergaß. Dort trinkt man Rum!

Ich denke mal durch die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage und zunehmender Kriminalität verlassen viele Europäer die Insel. Dein Spanisch reicht - meins habe ich dort verbessert (kostenloser Sprachkurs beim Rumtrinken )

Gruß
Thomas

Ja, ich hatte ein gutes Angebot aus Kahl am Main und wollte pendeln, habe mich dann aber doch für 'ne Stelle hier zu Hus in Kölle entschieden.

Es gibt eine Fährverbindung, die 3x Mal die Woche von Santo Domingo nach Mayaguez geht und umgekehrt. Ist zwar recht teuer, aber möglich.

Hi,

okay wieder was gelernt.

Gruß
Thomas

Nach dem Tropensturm "Noel" hat nun "Olga" weitere Straßen unpassierbar gemacht. Beim dominikanischen Chaos und dem Mangel an Asphalt sind wohl bis Februar die meisten Schäden nicht ausgebessert. Informative Links habe ich schon angeführt. Ich empfehle noch einmal die "Daily News", eine Nachrichtenseite mit deutschsprachigen Übersetzungen aus der dominikanischen Tagespresse: www.domrep.ch/

Gruß von
Wendekreis