Hallo!

Wir (5 Personen) planen für Ende Juni 2008 eine Radreise in Masuren. Start der Reise soll in Gizycko sein. Da wir (Amateure, die wir sind) die Hilfe eines oertlichen Radreisen-Anbieters (WAMA Tours) in Anspruch nehmen werden, sollte vor Ort eigentlich alles klappen...

Aber wir suchen noch immer nach der optimalen An- und Abreise.
Eigentlich hatten wir gedacht, mit einem Billiganbieter von Deutschland West (wohnen in Muenster und Umgebung) nach Danzig oder Warschau zu fliegen - aber dann sitzen wir anscheinend noch mindestens 5 Stunden in der Bahn nach Gizycko.

Da ja so viele von Euch im letzten Jahr bereits in Masuren waren, dachte ich, Ihr koennt' mir ein paar nuetzliche Tips geben???
Zumal zwei von uns evtl. ihre eigenen Fahrraeder mitnehmen wollen, anstatt sie vor Ort auszuleihen (frau hat ja auch so ihren Spleen!)

In der Hoffnung auf gute Ratschlaege

Hallo,

wir hatten anfangs das gleiche Ziel.
Wir wären bis Kaunas oder Villnius geflogen und dann mit unseren Rädern nach Masuren gefahren.
Zurück wollten wir den "Masurenexpress" nehmen.
Der fährt, so viel ich weiß, täglich von Elk nach Berlin Bhf Zoo und zurück.
Alternativ könnte man weiterfahren bis St. Petersburg und von da zurück fliegen oder mit der Fähre fahren.
Fazit:
Nicht nur viele Wege führen nach Rom, sondern auch nach Masuren.

Gruß

Helmut R.

Hi Polly,
weshalb solche Umstände?
Ich war letztes Jahr in den Masuren und bin mit der Bahn nach Kystrin gefahren und von dort aus den R 1. Es gibt ein Buch "Masuren per Rad". Daran habe ich mich Orientiert. Dabei könntet ihr selber Entscheiden wie weit ihr fahren wollt oder nicht. Bei einem Reiseanbieter ist alles schon geplant. Hatte es auch vor gehabt, aber dann waren mir die Etappen zu mager(länge).
Auf meiner HP ist der Bericht auch drin mit Bildern.
Gruß Uwe

Wir hatten bei unseren beiden Radreisen dorthin 2005 und 2006 auch den durchgehenden D-Zug Szczecin (Stettin) - Bialystok genommen und sind in Olsztyn / Elk aus- bzw. zugestiegen. Orientiert haben wir uns mit dem "Radatlas Masuren" aus dem Esterbauer-Verlag.

Leider wird er MasurenExpress mit der Umstellung auf den neuen Wnterfahrplan wieder eingestellt, da er zu schlecht ausgelastet war.
Wir waren letzten Sommer auch in Masuren und sind hin mit dem Berlin-Warszawa-Express (3xtgl.) gefahren. Und zurück von Danzig mit eben dem MasurenExpress.
Allerdings soll es auch noch einen polnischen Zug geben, der von Stettin nach Masuren fährt, das hat uns zumindest eine Gruppe Radfahrer erzählt die wir dort getroffen haben.

Hmmm, also wenn Euch fünf Stunden Bahnfahrt zu lang sind, wird es natürlich schwierig in Polen. Wenn man in den Nordosten Polens will, bieten sich wirkich nur Danzig und Warschau als Zielflughäfen an. Und von beiden wird es ein paar Stunden dauern. Mich hat die Bahnfahrt im letzten Jahr von Ambiente, Geschwindigkeit und Geräuschkulisse an die Fahrten zu meinem Studienort mir der Deutschen Reichseisenbahn in den 80er Jahren erinnert. Kauft Euch einfach ein 1.-Klasse-Fahrschein (ist nicht sooo teuer) und genießt die Fahrt in die Vergangenheit. Daß Ihr Euch bei Eurem Trip durch Masuren* ab und zu per Timetunnel ein paar Dezenien zurückversetzt fühlt, wird Euch auf Eurer Tour desöfteren passieren. Und auch das macht für mich den Reiz dieser Region aus.

Alternativ: Mir der Bahn nach Stettin, von da mit Zug 81200 nach nonstop nach Lötzen. Zug hat Liegewagen und nimmt Fahrräder mit. Abfahrt 20:30, Ankunft 06:22. Dauert in toto aber geringfügig mehr als fünf Stunden (Der Zug fährt vermutlich auch wieder zurück.)

Hier der Link zur PKP-Fahrplanauskunft . Die wirft auch Preise für den polnischen Teil aus. Wie es für den deutschen Teil funktioniert, kann man wohl als bekannt voraussetzen.


Gruß Frank


* Wer "durch die Masuren" sagt, den holt die Forumspolizei.

Mal nochwas für die PKP: es gibt zwei voneinanander unabhängige teile, PKP KP für den Regionalverkehr, betreibt aber auch Schnellzüge auf langen Strecken und PKP IC, der Name ist Programm. Die Fahrkarten werden gegenseitig nicht anerkannt. Wenn in einem vom regionalverkehr betriebenen Schnellzug Schlaf- oder Liegewagen laufen, dann gehören diese trotzdem zu PKP IC. Wechseln geht nicht bzw. nur mit Nachlösung des vollen Fahrpreises.
Die Busbetreiber freut es.

Falk, SchwLAbt

Hi,

danke für die Tips!
Zwar bleibt weiterhin also schnellstes nur Flug nach Danzig oder Warschau und dann der Zug - aber ein paar zusätzliche interessante Anregungen habe ich hier doch wieder bekommen.
Wusste doch, dass man hier immer Hilfe findet.

Schönen Nikolaus-Tag

Hallo,

ich bin 2002 mit dem Zug von Berlin nach Stettin, und von dort mit dem D-Zug bis nach Olsztyn gefahren. Diese Zugfahrt ist ein Erlebnis, wenn man einen Tag Zeit hat. Aufgrund der wahnsinnigen Geschwindigkeit von 30 - 40 kmh hat man einen herrlichen Blick auf die Landschaft, nicht wie bei uns im ICE durch Tunnels mit 250 kmh. Auf dem Rückweg per Rad kann man sich dann an viele Stationen erinnern. Nicht zuletzt hat man im Zug die Gelegenheit, sich mit Polen zu unterhalten, einige kennen die deutsche Sprache. Verpflegung sollte man nicht vergessen, die Fahrt dauert lange!
Ich fahre übrigens grundsätzlich mit meinem eigenen Fahrrad! Und das Fahrrad kann man in Polen in fast allen Zügen mitnehmen. Die Schaffner sehen es allerdings gern, wenn man im ersten oder letzten Eingang des Zuges das Rad deponiert.

Ehrenfried

Hallo Polly,

wir sind im August 2006 zu zweit mit dem Zug nach Mikolajki (Nikolaiken) gefahren (ohne Radmitnahme).

Von Hannover ging es mit dem Nachtzug "Jan Kiepura" über Berlin und Frankfurt/Oder bis Poznan (Posen) und von dort weiter mit dem (sogenannten) Schnellzug durch bis Mikolajki. Allerdings wurde in Olsztyn (Allenstein) die Lok von E-Lok auf Diesel umgespannt, da die Strecke ab dort nicht mehr elektrifiziert ist. Und die letzten ca. 20 km von Mragowo (Sensburg) bis zum Zielort ging es dann richtig gemütlich voran, zum Teil nur knapp über Schritttempo. Wenn Du die Gleise gesehen hättest, wüßtest Du warum...

Insgesamt waren wir über 12 Stunden unterwegs, davon ca. 5 Stunden im Nachtzug (zurück genauso). Der Nachtzug fährt (oder fuhr zumindest, weiß nicht wie´s jetzt ist) weiter bis Warschau. Problematisch war die Buchung der Fahrkarten für den polnischen Teil der Strecke. Unser Reisebüro hat es nicht hinbekommen, dafür die Dame am Schalter der DB in Hannover (nach viel gutem Zureden). Der Clou an der Sache war, dass der Schnellzug nur abschnittsweise gebucht werden konnte (Poznan-Olsztyn und Olsztyn-Mikolajki), obwohl die gesamte Schnellzugstrecke durch die regionale PKP-Gesellschaft betrieben wird.

Die Zugfahrt war recht anstrengend, aber trotz der langen Dauer recht kurzweilig. Wir haben schon auf der Anreise viel vom Land gesehen und Tuchfühlung mit den Menschen aufnehmen können.

Viele Grüße
Bernd