Hallo zusammen!

Hab vor bei meiner Reise (Beginn Sommer 08) nach Peking in den Wintermonaten einen Abstecher über Syrien und Jordanien nach Ägypten zu machen. Dort möchte ich die Oasen der Westlichen Wüste (Farafra, Dakhla, Kharga) durchqueren. Hat von euch schon jemand Erfahrung mit Wüsten gemacht und schon wer diese Oasen mit dem Rad durchquert? Würde mich über Informationen (z.B.: Übernachten, Versorgung, wie weit sind die Oasen auseinander, usw.) oder Tips sehr freuen. Vielleicht findet sich ja auch ein Interessent der mich dabei begleiten möchte.

mfg
Max

Hallo Max,
bin die Strecke 2mal gefahren. Strecke Kairo - Bahariya ist eher langweilig bzw. eintönig. Erst kurz vor dem Abfall in die Bahariya-Senke wirds interessanter.
Von Bahariya aus ist es ein harter Ritt in einem Tag bis in die Weiße Wüste. Dürften ca. 130 km sein. Eine Übernachtung ist zumindest empfehlenswert, wenn sie auch vor ein paar Jahren wesentlich schöner und weniger touristisch war. Ab der Weißen Wüste sind es dann noch 50 km bis Farafra, meiner Meinung nach ein ziemlich armseliger Fleck.
Zu den Versorgungsmöglichkeiten: außerhalb der Oasen (Bahariya, Farafra, Kharga, Dakhla) gibts nur noch eine kleine Oase am Rand des Sandmeeres. Du solltest übrigens die Länge der Oasen nicht unterschätzen. Kharga z. B. ist ca. 80 km lang. Dann gibts noch das New Valley Project, wo Fruchtlandgewinnung mittels Grundwasserförderung betrieben wird. Entsprechend ist auch die Bevölkerung verteilt.
Sollten alle Stricke reissen, kannst immer noch ein Auto/Lkw anhalten. Verkehr ist zwar nicht so dick, aber einigermaßen regelmäßig.

Gruß peter
P.S. Du willst doch nicht im Sommer dorthin? Wenn ja, wird Dich jeder Ägypter für nicht zurechnungsfähig halten.

Hallo,
ich werde die Strecke in einer oder zwei Wochen fahren und kann dann aktuell berichten. Bzw. schreib mir einfach ne Mail oder schau auf meiner hp vorbei.
Viele Gruesse aus Kairo
Benni

(In den fruehen morgen Stunden kann man sogar auf der Hochstrasse in Kairo Fahrradfahren!)

Hi,

ich machs mir mal einfach:

hier
und
hier

Zum Thema übernachten:
Campen ist in der Wüste kein Problem. In den allen Oasen gibt es günstige Unterkünfte.
Wasser gibt es alle 50 km (Polizei, Medizin, Siedlungen, Militärposten) ansonsten Minimärkte in den Oasen.

Distanzen ca.
Kairo - Bahayra 360
Bahayra - Farafra 200
Farafra - Dakhla 300
Dakhla - Kharga 180
Kharga - Luxor 250
Dakhla ist ca. 80 km lang daher verkürzen sich die Distanzen entsprechend. Insgesamt ist es recht einfach solange kein Sandsturm kommt. Der schönste Abschnitt ist Bahayra - Farafra (Schwarze + Weiße Wüste)

Lonely Planet ist ein guter Reiseführer, den Reise-Know-how fand ich etwas schlechter.

Luxor - Hurghada geht nur mit dem Bus. Evtl. von Luxor weiterfliegen. Wenn Du Hurghada mitnehmen möchtest, dann würde ich so fahren. Nuweiba - Mosesberg - Dahab - Sharm el Sheik - Fähre Hurghada - Suez - Kairo
Zum Schnorcheln und Tauchen empfehle ich Dahab und Ras Mohammed National Park.

In Jordanien unbedingt Totes Meer, Petra und Wadi Rum mitnehmen und in Ägypten Luxor - Assuan nicht vergessen.

Ich würde versuchen Anfang (Mitte) November in Nuweiba einzutreffen.

Melde Dich, wenn Du weitere Fragen hast

Gruß
Thomas

P.S. Kein Bier in Farafra

seas blacky!

Danke für deine schnelle Rückmeldung. Ist es deiner Meinung nach möglich jeden Tag eine Oase (wenn auch nur eine kleine) zu erreichen um dort zu Übernachten (ohne jetzt eine Mitfahrgelegenheit z.B. LKW) oder wird es nötig sein auch irgendwo in der Wüste zu übernachten?

Meine Reisezeit wäre im Dezember/Jänner 08, also von der Temperatur hoffentlich angenehmer.

mfg.
Max

Hi Max,

also wenn Du in 10-11 Stunden ca. 250 km zusammenbringst schaffst Du es in eine Oase. Aber Du schaffst es immer in eine "befestigte" Polizei-, Medizin- oder Militärstation, wo Du übernachten kannst. Allerdings bist Du dann die Attraktion des Tages und darfst Du halbe nacht den Alleinunterhalter spielen

Zu Dez./Jan. Die Tage sind recht kurz 6-17 Uhr. Morgens (bis 9 Uhr) ist es kalt bis sehr kalt (ohne lange Handschuhe und Mütze ging nix). Nach Sonnenuntergang wird es schnell sehr kalt. Nach dem Kochen aßen wir im Zelt, da es draußen zu ungemütlich war.

Gruß
Thomas

hallo benni!

Hab mir soeben deine tolle heomepage angesehen und bin schon sehr auf deine berichte über die fahrt durch die wüste gespannt.

Mit Hochstrasse meinst du die Autobahn, oder?

freue mich schon wieder neues von dir zu hören
mfg
max

Nicht nur in den frühen Morgenstunden (in Kairo bis ca. 9 Uhr, danach wird der Verkehr schwerer). Bin selber schon abends, bzw. nachmittags lang gefahren, soo schlimm wars nicht.

Gruß peter

Kann ich nicht so bestätigen. Aber gut, das ist ne Typsache.
Bin jedenfalls dort ohne Mütze, lange Handschuhe, Zelt etc. gefahren, auch im Sinai und Mosesberg. Hab übrigens dort auf dem Berg bei Beduinen übernachtet. Decken waren dort zu mieten, früh einen Tee mir zugelegt. Und das bei Hunderten von Touris, die zum Sonnenaufgang raufkommen.

Gruß peter

Hallo,
ich bin mittlerweile durch einen grossen Teil der Wueste durch und befinde mich jetzt in Dakla.
Zu erst, es war ein tolles Erlebnis, Die verschiedenen Seiten einer Wueste kennenzulernen. Diese Strasse ist wirklich sehr empfehlenswert!
Wasser gibt es reichlich auf der Strecke, was aber nicht bedeutet, dass man leichtsinnig sein sollte. Ich hatte morgens immer zwischen 8-12 Liter dabei und habe dann gegebenenfalls waehrend des Tages nachgefuellt. Man kann damit rechnen, dass man alle 50-90 Kilometer an einer Moeglichkeit vorbei kommt, wo man Wasser auffuellen kann. Es gibt in mehr oder weniger regelmaessigen Abstaenden, Krankenstationen, Polizei Kontrollen, Coffee Shops und Oasen. Zudem wollen ueberholende Reisegruppen auch immer gerne Wasser los werden. Mit Essen hatte ich mich in Cairo eingedeckt und in den Oasen immer Fruechte nachgekauft. Geschlafen habe ich jeden zweiten Tag in der Wueste und sonst in den Oasen. Der Wind kann sehr heftig werden und weht fast konstant, nachts wird er manchmal schwaecher, manchmal staerker und weht von Nord-Ost bis Nord-West. Also die Route niemals Von Sued nach Nord fahren!
So das wars jetzt erst mal auf die Schnelle. Bilder aus der Wueste habe ich auf meiner hp hochgelden. Bilder aus dem White Desert
Gruss Benni

Hallo Max,

wenn ich mich richtig entsinne waren Markus Fix und Sarah Pendzich in der Weissen Wüste unterwegs und haben ganz begeistert auf Ihrer Homepage und in Ihrem Buch Radnomaden berichtet. Du kannst jederzeit Markus per E-Mail kontaktieren. Er wird Dir gerne ein paar Tipps geben.

Gruß,
Chris

Hi,


bin ich jetzt ein Held ? Den östereichischen Radler, den wir Kharga trafen, klagte über permanenten Gegenwind (er kam von Kairo). Wir hatten wenn dann Seitenwind. Da war nur eine Maximal-Geschwindigkeit von 22 km/h möglich. Im Sandsturm (auch von der Seite) war nur eine Geschwindigkeit von 7 km/h möglich.
Windtechnisch war Patagonien und Lüderitz fordernder...

Gruß
Thomas

Hi,

hast Du die einsame Palme in mitten der weißen Wüste verpaßt?

Gruß
Thomas

Hallo,
ich glaube die Palme habe ich verpasst. Evtl. als ich in der Nacht gefahren bin.
Ja mit dem Wind ist es so eine Sache. Ich muss mich da jetzt auch selber korrigieren.
Im Südteil hatte ich fast nur starken Wind von vorn oder von der Seite. Es war nicht immer ganz einfach. In den frühen Morgenstunden war der Wind meist am geringsten.
Viele Grüße aus Assuan, von dem, der auf einen Platz im Boot am Montag hofft!
(Angeblich ist es voll)

Benni

Hi Benni,

also um die Palme zu finden muß man schon 1-2 km in die Weiße Wüste hineinwandern.

1-2 Tage kann man schon in Assuan bleiben. Dann hast Du Zeit ins Nubische Museum zu gehen und Dich auf den Sudan vorzubereiten. Willst Du eigentlich die 600 km von Wadi Halfa - Richtug Khartoum durch den Sand schieben oder aufladen?

Gruß
Thomas

Hallo,
ich habe vor die Strecke zu radeln. Es soll mittlerweile an einigen Abschnitten eine Straße geben.

Gruß Benni

Hallo Thomas,
ich bi jetzt in Dongola angekommen. Die Fahrt durch die Nubische Wueste war fast schoener als die durch das Western Desert.
Die 400 km Piste ist zum teil recht sandig, aber fast durchgehend fahrbar. Ich musste evtl. Insgesammt 5km Schieben.
Diese Strecke kann ich absolut empfehlen. Die Sudanesen sind auch sehr freundlich und alles ist absolut sicher.
Gruss aus dem Sudan
Benni