Hallo zusammen,

ich beabsichtige evtl. in 2008 in Kambodscha und Vietnam zu radeln.

Als Einstiegsland Thailand / Flug nach Bangkok.

Als Reiseroute hatte ich mir die Küstenroute am Golf von Thailand entlang gedacht, durch Kambodscha bis zum Mekongdelta in Vietnam, immer an der Küste entlang.
Zurück dann über durch das Binnenland über Phnom Penh an diesem großen See in Kambodscha vorbei und nach Bangkok zurück.

Würdet Ihr ebenfalls Thailand als Einstiegsland wählen oder eher von der anderen Seite, von Vietnam (Ist nebenbei auch eine Kostenfrage)?

Was sagt Ihr zur Durchführbarkeit der Tour?

Gibt es einen Grenzübergang am Meer zwischen Thailand / Kambodscha und einen weiteren am Meer zwischen Kambodscha / Vietnam?

Würdet Ihr diese Route Empfehlen oder eher eine andere?

Danke schon mal und viele Grüße
stiege

Ach ja, die Länderinfos des auswärtigen Amt habe ich schon studiert...

Die Tour ist an 2 Stellen mit dem Fahrrad nicht durchführbar:

Vom Grenzposten an der Küste Thailands die Küste entlang nach Sianhoukville ist übelste, nicht radelbare Staubpiste, ebenso die "Strasse" von Siem Reap zurück nach Thailand über Arranyaprathet oder wie das Kaff heisst..

Ersteres würde ich mit dem Expressboot machen, letzteres mit dem Bus oder Taxi. (20$)

Es gibt einen Grenzübergang an der Küste, frag mich net wie der heisst... Das hab ich verdrängt. Du musst nur bedenken, dass der um 17 Uhr zu macht und du ohne Schmiergeld ca. 3 Stunden in der Schlange stehst.

Danke für Deine Infos.

Wenn ich Dich richtig verstehe, ist die Tour so wie ich sie oben beschrieben habe durchführbar (Grenzübergänge sind da) aber Du würdest sie auf Grund von schlechten Pistenverhältnissen nicht empfehlen?

Ich war dort 2005 unterwegs (ohne Rad); die Piste nach Siem Reap ist in sehr schlechtem Zustand; bei Nässe wirst du dort nur sehr schwer vorankommen.
Zurück bin ich von Sihanoukville mit dem Boot bis kurz vor die Grenze un d dann noch einige KM mit dem Kleinbus bis zur Grenze. Falls du das mit dem Rad machen willst (ist sicher möglich), achte beim Verlassen des Bootes auf deine Habseligkeiten; die vielen "Helfer" sind sehr hartnäckig.

Dennis

Ja, sie ist in der theorie durchführbar. Aber damit du weisst, wovon ich rede: Die Strecke nach Siem Reap ist so etwa 200 KM lang, der Bus hat dafür etwas länger als 5 Stunden gebraucht und der Fahrer hat unterwegs einmal den Luftfilter ausklopfen müssen, weil der Motor ausging. Man sieht im Gegensatz zum sonstigen Kambodscha kaum Motofahrer, die würden glaub ich komplett ersticken. Nicht zu vergessen die buddhistische Gelassenheit der Busfahrer, stell dir mal deinen Fahrstil vor, wenn du die feste Gewissheit hättest, wiedergeboren zu werden!

Umweg oder Alternativwege gibt es nicht, 60% der kambodschanischen Landfläche sind vermint. Die Minenfelder sind gekennzeichnet und man kann sie von der Strasse aus sehen.

Als kleines Schmankerl der linke Vorderreifen unseres Busses:

Die Strecke von Aranyapratet/Poipet nach Siem Reap ist ziemlich genau 150 km lang, wovon der erste Fünfziger und der letzte Zehner geteert ist. Ich habe sie mir aufgrund von Berichten zu den Pistenvehältnissen in 2003 in 3 Etappen aufgeteilt. OK, ab Sisophon ist der Highway gewiss kein Aushängeschild für Strassenbaukunst, aber radelbar. Den Rückweg habe ich dann in zwei Etappen erledigt, weil machbar. Im Regen, da stimme ich zu, wohl kaum zu schaffen. Ahja, eins noch: in Aranyaprathet unbedingt den Imbiss am Bahnhof genießen.

Hallo Stiege,

die Strecke Siem Reap - Sisophon - Aranya Prathet ist mit dem Rad befahrbar. Ich bin sie in umgekehrter Richtung Ende 2005 mit einem 28" Tourenrennrad gefahren: Aranya Prathet - Sisophon nach viel Regen, was das Ganze kompliziert aber nicht unmöglich machte. Sisophon - Siem Reap kannst Du easy in einem Tag schaffen, wenn die Straße trocken ist und sie trocknet schnell ab. Wenn es regnet einfach auf halber Strecke in dem großen Kaff im Hotel übernachten. Den Namen des Kaffs weiß ich nicht mehr. Was Du allerdings auch machen kannst: Von Siem Reap mit dem Boot nach Battambang über den See Tonle Sap. Das ist eine ganz nette Fahrt. Das Rad wird auf dem Dach transportiert und am nächsten Tag kannst Du von Battambang auf guter Teerstraße nach Sisophon radeln und am gleichen Tag normalerweise noch nach Aranya Prathet weiterzuckeln.

Dann wäre der Rückweg Siem Reap - Sisophon - Aranya Prathet soweit abgeklärt.
Vielen Dank auch an alle!

Worüber ich bisher noch nicht viel weiss ist der Hinweg an der Küste entlang vom Grenzübergang Thailand / Kambodscha und weiter an der Küste Richtung Vietnam.
Dieser Weg ist vermutlich touristisches Niemandsland? Warum?

Kann man dort mit dem Rad fahren?

Hallo!
Ab Mitte Februar werde ich mit meiner Freundin im Rahmen unserer einjährigen Radreise ua. von Bangkok aus Richtung Kambodscha und Vietnam, China und Laos fahren.
Ich habe mich schon ausführlich mit diesen Ländern und entsprechenden Routen beschäftigt. Zudem war ich bereits in einigen dieser Länder.
Ein sehr gute Alternative, egal für den Hin- oder Rückweg, ist der Grenzübegang PAILIN an der thailändisch/kambodschanischen Grenze, da sehr viel weniger Menschen diesen Übergang nutzen und dieser Übergang problemlos zu bewältigen ist. Auch ich würde die Möglichkeit mit dem Boot von Battambang nach Siem Reap (oder umgekehrt) nutzen. Im Übrigen ist ein anderes Forumsmitglied (mit sehr guter Internetseite www.reiseleben.de) diese Route gefahren. Beachte, dass es nur sehr wenige Grenzübergänge von Kambodscha nach Vietnam gibt (4), die sich allesamt im Süden befinden und kein einziger im Nord- bzw. Zentralkambodscha.
Im Übrigen wirst Du in der Trockenzeit reisen, daher werden die Straßen zwar staubig, aber befahrbar sein. Ob eine Straße gut zu befahren ist, hängt nach meiner Meinung eh vom Fahrer ab...
Hoffe, Dir geholfen zu haben..
Mo.

P.S.: "Dieser Weg ist vermutlich touristisches Niemandsland? Warum? "
Weil Kombodscha leider nur auf "Angkor War" reduziert wird.

Hallo Moritz,

Danke auch für Deine Infos.

Tja, falls es unten an der Küste wider erwarten keinen Grenzübergang geben sollte (oder kennst Du einen?) zwischen Thailand und Kambodscha können wir den von Dir empfohlenen bei Pailin nehmen.

Dementsprechend muss es auch eine Straße bzw. Piste an der Küste weiter von der thailändischen Grenze Richtung Vietnam geben, um weiter zu kommen. Lt. Karte sind dort mehrere Meereseinschnitte in das Festland zu überwinden, die eine Fähre etc. erforderlich machen.
Hast Du eine detaillierte Karte?

Für mich stellt sich übrigens nicht die Frage ob ich eine Piste fahren kann oder nicht, sondern ob es eine Piste dort gibt oder nicht...

Hallo!
Vorab, im äußersten Süden an der Küste Thailand/Kambodscha gibt es definitiv einen Grenzübergang (Hat Lek / Koh Kong), der auch für ausländische Touris passierbar ist. Laut meinen zwei Straßenkarten ist eine Straße (Piste?) vorhanden, die entlang der Küste bis nach Vietnam führt. Eine Fähre ist höchstens für eine Flussüberquerung notwendig.
Ich denke in Kambodscha wie z.B. auch in Laos kann man sich nicht sonderlich verfahren, da es dort halt nur sehr wenige Straße gibt.
Mo.

Danke, das klingt gut!

Ich war zwischenzeitlich mal mit Google Earth unterwegs an der Stelle. Da sieht man eigentlich alles wichtige. Grenzübergang ist keiner zu sehen aber wenn Du das sagst - O.K.
Ansonsten sieht man eine Brücke über diesen Meereseinschnitt den ich oben erwähnte, an dem von Dir erwähnten Fluss sollte es eine Fähre geben und eine recht interessant verlaufende Piste sieht man auch noch durch das Gebirge "schlaufen" - schön, schön!

Der Übergang ist offen, man bekommt dort auch direkt das 4-Wochen-Visum für Kambodscha. Bezahlt wird in US$ oder Baht, Baht aber zu einem ultramiesen Kurs. Ich war 2003 da, ob sie mittlerweile auch Euro nehmen weiss ich nicht.

Es gibt eine brauchbare Piste von dort direkt in Richtung Phnom Phen, die meisten Leute nehmen aber eher das Schiff nach Sihanoukville und fahren von dort weiter. Dort gibt es auch ein vietnamesisches Konsulat wo man (zumindest damals) sehr einfach ein vietnamesisches Visum bekommen konnte (15 Minuten bis maximal ein Tag). Wenn das heute noch so geht, ist das sicher einfacher und flexibler als vorher in Bangkok.


Oh doch, man kann! Sehr, sehr leicht sogar! Es gibt zwar nur wenige Straßen aber noch weniger brauchbare Karten, keinerlei Schilder oder Kilometersteine und das Fragen nach dem Weg ist so eine Sache. (Grundregel: niemals kleine Kinder und Frauen fragen, die waren noch nie unterwegs)

Aber uns haben die Umwege riesig Spaß gemacht, die waren am Ende ganz klar die Höhepunkte unserer Kambodschatour.

Viel Spaß wünscht

Michael