Servus,
genau das ist halt mein Problem, ich hab die alten Cantileverbremsen von den Sockeln abgenommen und frohen Mutes die V Brakes draufgeschoben um jetzt leider festzustellen, dass die Sockel zu kurz sind. Im Detail bedeutet das, dass die V Brake jetzt nicht bündig abschließt und ein wenig rüberhängt... Kann man denn gefahrenlos trotzdem die V Brake festschrauben, halten würde es ja?! Ich weiß halt nicht, wie sich die Kräfte beim Bremsen auswirken würden.
Auf Antworten bin ich gespannt, danke schon mal!

Fröhliche Grüße
Sascha

eigentlich sollte das kein Problem sein. Schlimmer ist es, wenn der Sockel zu lang ist. üblicherweise dreht sich der Bremsschenkel nicht um den Sockel, sondern um eine Hülse, die auf den Sockel aufgesteckt wird. Dieser wird dann durch die große Schraube geklemmt. Das Spiel zwischen dem Schenkel und der Hülse legt so der Bremsenhersteller und nicht der Rahmenbauer fest.

Schraub mal dran, wirst sehen das es geht.

job

Hallo Job,

schon lange keine Cantis oder V-Brake in den Fingern gehabt?

Das mit der Hülse kenne ich eigentlich nur von den Campa Cantis aus der Vergangenheit.

Ansonten dreht sich bei Cantis und den V-Brakes (bei den günstigen von Shimano und den von Promax) die Messingbuchse des Bremskörpers direkt auf dem Sockel.
Deshalb sollte der Cantisockel länger als die Buchse des Bremskörpers sein, damit man die Schraube anziehen kann.

Nur die Feder wird durch das durchstecken hinten am Cantisockel festgemacht.

Schrauber

Du hast schon Recht, der Sockel sollte geringfügig länger sein als die Buchse in der Bremse.

Frage: Ist der Bremskörper bis zum Anschlag auf den Sockel geschoben und der Draht der Feder richtig durch die Ösen am Cantisockel gesteckt?

Falls Ja, dann musst du die Befestigungsschraube mit Schraubenkleber sichern (ist bei neuen Bremsen meistens schon drauf), da du ja die Schraube nicht mit einem Anzugsmoment festziehen kannst.
Dann einfach die Schraube soweit anziehen, bis sich der Bremskörper gerade noch leicht auf dem Sockel bewegen lässt.

Schrauber

so das hat mir jetzt doch keine Ruhe gelassen und ich bin in den Keller gegangen und hab mein Rad zerlegt.

Es ist jedenfalls bei allen V-Brakes die mir so untergekommen sind ähnlich aufgebaut.
Das Bild zeigt eine billige Tektro-Bremse


Ganz links ist die Buchse, die auf den Cantisockel gesteckt wird. In der Mitte ist die Rückstellfeder, daneben der eigentliche Bremsschenkel.
Wenn alles korrekt montiert wird, steht die Buchse (ganz links) geringfügig aus dem Bremsschenkel heraus. Es findet keine Relativbewegung zwischen dem Canti-Sockel und irgendwelchen Bremsteilen statt. Die Befestigungsschraube klemmt nur diese Innenbuchse auf den Cantisockel. Die Schraube soll daher ordentlich festgezogen werden. Dies geht nur, wenn der Cantisockel kürzer ist, als diese Buchse. Ich hatte mal den Fall das er länger war. Das hat dann furchtbar gequitscht.

Wenn es anders wäre, hielte ich das für eine grobe Fehlkonstruktion!

job

Hallo job,

ich bin auch mal in den Keller getrabt und muss sagen, das du wahrscheinlich bei V-Brakes recht hast. Die Deore V-Brake bei mir hat ein eigenes Gleitlager.

Bei Cantis hat sich das irgendwann mal geändert, dieser Technologiesprung ist an mir vorbeigegangen.

Bei XT-Cantis der letzten Generation, BR-M737, gibt es auch ein internes Gleitlager, die sichtbare Buchse, die auf den Cantisockel gesteckt wird ist eisenfarben.

Bei einen Paar günstiger Shimano Cantis (schon low profile, also nicht soo alt!), die bei mir im Keller gebraucht liegen, ist hingegen die sichtbare Buchse messigfarben und fest mit dem Bremskörper verbunden. Damit ist das Gleitlager zwischen dem Bremskörper und dem Cantisockel und darf natürlich nicht mit der Befestigungsschraube geklemmt werden. Dafür sollte dann der Cantisockel natürlich geringfügig länger als der Bremskörper sein.

Ich erinnere mich auch noch daran, das Guylaine mal Cantisockel mit grösserem Durchmesser verbaut haben und die Cantis mit einer Ahle ausgerieben haben, um eine genauere Passung für das Lager zu erreichen.

Schrauber

Edit: Auf Wunsch mache ich auch Bilder

Das ist ein schönes Beispiel, denn es unterstreicht das was ich weiter oben bereits angedeutet habe. Wenn ich den Sockel als Teil des Gleitlagers nehme, ist der Rahmenhersteller für die Passung verantwortlich. Das ist ziemlich dämlich, wenn man gezwungen ist Bremsen (oder Teile allgemein) aus anderen Quellen zu beziehen. (Waren Schubert und Konsorten da nicht ziemlich übel? ) In Zeiten von Globalisierung und absolutem Austauschbau halte ich sowas für eine Fehlkonstruktion. (sollte kein Angriff gegen Dich sein.) Bei den Cantileverbremsen gab es aber auch noch mehr Fehlkonstruktionen (Zum Einstellen der Bremsklötze benötigt man eigentlich 3 Hände! ) Daher kann ich mir gut vorstellen, das es sowas gab. Bilder sind daher nicht nötig.

Um aber mal auf das eigentliche Thema zurückzukommen:
hat den Sascha nun seine Bremse ans Rad bekommen?


job

Also eigentlich ist die Sockellänge genormt. Hat die Bremse, welche Art auch immer, keine eigene Hülse, muß sie kürzer bauen, als der Sockel, hat sie eine Hülse, länger, eigentlich ganz einfach
Andreas

Hallo ihr Beiden,
ja Sascha hat die Bremsen ans Rad bekommen, noch besser sogar, er hat sie auch dort mit den Cantisockelschrauben festgezurrt. Ich bin inzwischen ziemlich optimistisch, eine kleine Ausfahrt steht noch an, wenn ich sie überlebt habe, kann man davon ausgehen, dass die Bremsen keine Probleme verursachen.
Euch dank ich rechtherzlich für die prompte Unterstützung.

Fröhliche Grüße
Sascha

Hallo Andreas,
ich hatte auch angenommen, dass die Sockellängen einem einheitlichen Maß unterliegen, aber scheinbar ist das bei diesem Rahmen plus Gabel noch nicht der Fall gewesen... Nur so kann ich mir diesen Unterschied zu meinem Specialized erklären. Ich werd mal spaßeshalber und der Entdeckerfreude wegen den ein oder anderen Sockel vermessen, würd mich ja schon interessieren....

Frohlockende Grüße,
Sascha