hallo Powebikers,
Tibet ist eine sehr schöne Gegend zum Radfahren. Ich selber durfte Westtibet abradeln im Sommer 2000. In Tingri begegnete ich einem Radler aus Japan. Er erzählte mir von seinem Freund, der in einem Schneesturm im Oktober unweit der Abzweigung vom Tongla zum heiligen Berg (Kailash) erfroren ist. Auch habe ich gehört, dass im Winter ganze Nomadengruppen umkommen sollen. Erst die Schafe und Ziegen, dann die zottigen Yaks und Naks und dann die Nomaden in ihren Zelten. Darum empfehle ich euch auf dem Friendship-Highway zu bleiben, wenn das Wetter unsicher wird. Dort fahren mehr Lastwagen und 4x4. Winterkleider und ein warmer Schlafsack versteht sich von selbst. Ich habe unangenehm kalte Erinnerungen an meinen einkiloschlafsack. (350 g Daune)
Letztes Jahr sind hier in Bolivien bei einem Schneesturm auf dem Altiplano auch zwei Radler aus Frankreich umgekommen.
Ich wünsche euch viel Wetterglück und hoffe, dass die Kinder, die damals in der Nähe von Tingri von Schweizer Radlern mit Skistöcken geschlagen wurden, ein schlechtes Erinnerungsvermögen haben, und euch nicht mit Steinwürfen begrüssen werden. Falls sie euch dann doch Steine werfen, dann verteilt einfach denjenigen, welche keine Steine geworfen haben etwas Schokolade oder sonstwas. Im Raum Tingri sind die Einheimischen sehr stolz darauf, wenn sie den Touris etwas stehlen können. Also keine günstige Gelegenheiten anbieten.
Die wütenden Hirtenhunde bekehrt man am besten mit imaginären Steinwürfen. Nur einmal musste ich in einem Dorf eine Hausmauer etwas abtragen, um an genügend Steine zu gelangen. Es hat sogar Köter, die die Steine zurück bringen.
Gute Reise und viel Glück
Christian
christian_menn@yahoo.de