Von Wien aus machten mein Sohn und ich in 4 erlebnisreichen Tagen die Kleine Karpatenrunde. Von der Endstation U1 (Leopoldsdorf) bis Gerasdorf im Verkehr, dann den Marchfeldradweg bis Markgrafneusiedl, Abzweig nach Gänserndorf und weiter nach Angern/March mit kostengünstiger Fähre (Info ob Fähre in Betrieb bei
www.angern.at). Großer Kulturschock, aber günstige Gastronomie: für 8,- € hatten wir zu zweit ein Essen mit Bier, Suppe u Hauptspeise. Übrigens nehmen die an der Fähre nur Slowakenkronen, also unbedingt etwas tauschen! Genügend kleine Euroscheine mitnehmen, denn zahlen kannst überall in €, aber Wechselgeld ist dann die Krone zu oft nicht nachvollziehbarem Kurs! In Malacky gab es guten Espresso, die Straße nach Apfelsbach/Rohoznik relativ gut asphaltiert, aber auch befahren, wobei mir ein Autobus einmal gefährlich nahe kam. Zur Zeit wird man durch reifes Obst an der Straßenseite etwas abgelenkt, die Landschaft lieblich (Hügeln) bis romantisch (Burg Plavecky). Wenn man sich an die sofortige Vorauszahlung des Zimmers und das eigenartige Deutsch auf der Speisekarte gewöhnt hat (zB Wasserleiche!?) gehts einigermaßen. Nach der Nacht in Jablonice gings über Birkenhain/Brezova über etwas steilere Hügeln hinauf nach Kosariska (herrliche Rast unterm Nussbaum der Kirche) und runter zum Stausee Cerenec, wo eine schöne Seeterrasse zum Essen lud. Dies war der östlichste Punkt, nun gings wieder Ri SW, und zwar bis Trstin in ewigem auf und ab, ganz schön ermüdend. Der Blick auf Bohunice gibt uns die Beruhigung, dass die Stromversorgung der Slowakei gesichert ist! Übrigens ist die Radwegversorgung in diesem Land nicht gesichert! Auch wo irgendwo im Internet damit geworben wird (zB Trstin - Modra) kannst du vergessen, das Befahren dieser rudimentären, abgesackten Wege ist mehr als gefährlich, weil die Kanalsammler gut fundiert und eben nicht abgesackt sind! Also schön die Straße mit den Autos teilen! Wir hatten Glück dass wg Feiertag/Wochenende praktisch keine LKW unterwegs waren, sonst gibts da ev ein Problem. Zweite Übernachtung in Smolenice mit herrlicher Burg und schönem Restaurant Palffy. Bei der Höhle von Smolenice musst du um 10 Uhr die Führung erwischen, sonst gibts nur warten bis 11.30! In Casta gibt es ein tolles Cafe mit dem besten Mohnstrudel Osteuropas und wieder eine spektakuläre Burg (Cerveny Kamen/Biberburg) in schön gepflegter Parklandschaft gelegen. Nun wollten wir unbedingt endlich den berühmten Burcak/Sturm/Federweißen trinken, schließlich radeln wir schon geraume Zeit auf der Weinstraße! In Modra (Restaurant URichtara, Haus von 1592) gelang uns dies ganz stilecht, mit Lokse (Pfannkuchen mit Gänseleber). Beschwingt radelten wir weiter nach Bösing/Pezinok wos beim Rathaus im Cafe Sacher schon ganz Wienerisch zugeht. Kaffeepreis immer noch unter 1€! Aber jetzt: Richtung Preßburg/Bratislava fängts 4spurig an, und da ist die Gaudi vorbei, noch dazu wo der rechte Fahrbahnrand ein ziemliches Desaster ist (Fahre das nie bei Nacht!!) In Preßburg kannst du dann alle Preisvorteile vergessen, hier gibts sogar ein Hotel, das für die Radeinstellung 7 € verlangt. Der vierte Tag begann dann wie ein Traum: Der einzige , wirkliche und echte Radweg der Slowakei über die Neue Brücke/Novy Most hinüber bis zur österreichischen Grenze! Nach der Hainburger Brücke unbedingt im Forsthaus Stopfenreuth einkehren, aber die Portion Karpfen zu zweit essen! Von da gerade und eben 36 km nach Wien.