Hallo Manu! Hallo Felix !
Wir haben mit dem Pino jetzt ca 3000 km Radreisen gemacht und denken, ein subjektives Urteil abgeben zu können. Ganz wichtig zu Anfang ist zwischen dem Vorgängermodell
, welches wir haben, und dem aktuellen Modell
zu unterscheiden. Die vorher im Forum angeführten Kritikpunkte kann ich bestätigen, wobei ich sie nicht so hoch werte. Auch auf einem Einrad kann man sich nicht raufsetzen und losfahren, wenn man es noch nicht geübt hat. Aber solche Fahrkünste sind beim Pino bei weitem nicht gefordert. Was das Pino von allen konventionellen Tandems hervorhebt, ist seine Bauart, die ein wirkliches gemeinsames Reisen mit einem Kind oder Erwachsenen ermöglicht. Das war für uns entscheidend. Ich glaube nicht, dass ich die
Tour de Möwe je in der Form mit einem anderen Fahrrad hätte machen können. Und hätte ich Zweifel würde ich auch
Tour de Fussi nicht machen wollen. Ich bringe auch die Kinder in den Kindergarten und zur Schule in Kombination Pino + Add-bike. Wobei Jakob vorne sitzt und Sophie auf dem Add-bike fährt. Und das bei ca 8-10% Steigung(Düsseldorf - Grafenberger Wald). Das geht hervorragend und wird von meinen Kindern gut angenommen. So haben wir (außerhalb der frostigen Periode) täglich unsere Radreise über insgesamt 15 oder 25 km. Nur wenige Kinder in Deutschland haben diese Möglichkeit. Viele werden doch nur noch mit dem Auto rumkutschiert - zuletzt zum Ergotherapeuten (Sicherlich und leider auch aus Zeitgründen). Das neue Pino (Schande auf die Homepage der
Hase Spezialräder, denn es ist dort nicht zu sehen)hat ganz entscheidende Verbesserungen: 27 Gänge oder Rohloff (somit beste Entfaltung für Berg und Tal und auch für die Alpenländler interessant). Bessere Geometrie und Lenkereinstellungen. Jetzt ist auch bergauf der Wiegetritt möglich. Der Vordermann sitzt tiefer, da auch beim Vorgängermodell prinzipiell man von vorne lenken konnte, aber die Sitzhöhe sehr hoch war (eine Info für Liegeradler die nie wieder aufrecht sitzen wollen). In Schweden, und Schweden ist nicht nur flach, hatte unsere Tochter am Berg kräftig mitgetreten, da ja Jakob noch hinten im Anhänger saß. Aber wir haben Kinder, die sich noch motivieren lassen und denen man mit Fernsehen und nicht mit Fernsehentzug drohen kann. Das kann sich alles ändern. Wenn Familien schon Probleme haben normale Radtouren zu machen, weil sich nur gezankt und angenervt wird, dann muss das Pino nicht die Rettung des Unternehmens sein. Ich will damit sagen, dass das Fahrrad immer nur eine Komponente darstellt. Und das ist so individuell wie der Mensch selbst. Der eine schwört auf Koga, der zweite nicht. Der wiederum weiß aber nicht, dass man das Globe Traveler mit viel Gepäck fahren muss, dann fährt es sich super und dafür ist es ja auch konzipiert. Das neue Pino haben wir letzten Herbst auf der Fahrradausstellung in Köln gefahren. Und meine Frau war gleich begeistert. Das will was heißen. Doch mit sinnvollen und notwendigen Extras (Kindertretlager; ca.250 ? Euro, Zweibeinständer 180,- ? Euro, Lowrider 99,- ? Euro, Anschnallgurt ?) kommt man schon an die 4000 Euro-schallmauer. Das ist dann schon eine wirkliche Anschaffung. Aber immer noch billiger als ein Auto und kann mitunter selbiges ersetzen. Nun habe ich aber schon echt viel geschrieben und meine Kinder verwahrlosen hier langsam, die Gans brennt an und ich will auf´m Sattel. Es ist ja wunderschön da draußen.
Meine Empfehlung: Leiht Euch ein Pino aus. Die Leihgebühr als Investition lohnt sich, wie immer ihr euch entscheidet.