nur zur Info an alle Tibet-Radler:
Es ist zur Zeit verdammt schwierig reinzukommen. Die Polizei kontrolliert mit grosser Entschlossenheit ALLE Routen nach Tibet rein.
Es ist unklar, wie lange diese Situation anhält.

Hallo Waltraut,

unser Radlerfreund Vincent aus der Schweiz ist gerade in Lhassa angekommen (am 15.07 ) und schildert in seinem Blog (inklusive sehr schoenen Fotos) die Tour: 25 Tagen ununterbrochen ab Zongdian geradelt (denn sein Visum war nur 1 Monat gueltig) und ohne Probleme mit PSB gut durchgekommen - wenn auch schon mal nachts geradelt um die Kontrolle an Checkpoints zu umgehen. (Die Checkpoints waren jedoch unbemannt)

Seine Website ist auf franzoesisch, laesst sich aber mittels den Button links oben auf englisch uebersetzten.

Gruss,
Dagmar

Leider wird man nie irgendwie gesicherte Infos bekommen, was wirklich passiert. Umso schöner zu hören, daß auch noch mal einer durchgekommen ist.

Tatsache ist - und das ist Info von Leuten die momentan in verschiedenen Regionen in Tibet unterwegs sind - daß die Checkpoints am Beginn der Hauptrouten nach Tibet wieder deutlich stärker bemannt sind, und daß eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Individualreisenden zurückgewiesen wurden. Gerade auch in Westtibet, wo man ja in der Vergangenheit eher tolerant war, sobald man sagte, man fährt nach Ali.

Es ist eben leider im Moment (?) nicht so einfach, wie es sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Es scheint ein härteres Durchgreifen von Seiten der Behörden zu geben, was aber nicht ausschließt, daß eben einzelne doch durchkommen.

Ich möchte auch niemanden davon abhalten, nach Tibet zu radeln. Ich möchte nur darauf hinweisen, daß unbedingt mehr Vorsicht angebracht ist.

Hi Waltraud,

da sehe ich gerade, dass ich deinen Namen falsch geschrieben hatte: SORRY!

Vincent hat scheinbar unterwegs auf der Strecke wohl noch ein paar andere Radler getroffen - Franzosen, Chinesen,... - , die dort auch durchgekommen sind.

Sonst kann ich wenig dazu sagen, wir sind ja in Yunnan geblieben, uebrigens auch eine reizvolle Provinz fuer den Reiseradler... Dort ist reisen mittlerweile recht unproblematisch. Auch unser Besuch beim PSB wegen der Visumsverlaengerung ging schnell - mal abgesehen davon, dass wir auf die Beamtin eine Stunde warten mussten - und reibungslos ueber die Buehne. In den Hotels haben wir vorwiegend KEINE Zettel ausfuellen muessen die nach Namen/Passnummer/Visanummer/wohin/woher/usw. fragen. Das war frueher wohl anders. Auch konnten wir ueberall naechtigen wo wir angeklopft haben - auch mal in kleine Doerfer wo man noch nicht alzuoft Touris gesehen haben mag.

Gruss aus Kun Ming, wo wir versuchen Kartons zum eintueten der Raeder aufzutreiben...,

Dagmar

Danke fuer die Infos soweit, wir versuchen in jedem Fall jetzt Tibet zu durchqueren, vielleicht beruhigt sich die Lage ja so langsam wieder.

Wie sieht es aus mit Benzin, kann man auf der Strecke Kashgar - Lhasa gut an Benzin kommen, oder gibts da nur Diesel, oder gar nix? Tausend Dank, sollte jemand uns da weiterhelfen koennen!

Hallo Ihr beiden,



Ihr schafft das schon, da mache ich mir keine Sorgen! Sind vor Euch ja auch schon viele andere durchgekommen.

Viel Spaß,
Chris

Hallo,

bin grad in Kashgar. Hab aktuelle Infos, dass zumindest der Western Tibet Highway nach wie vor KEIN Problem ist. Betrifft Radler zwar nur am Rande, aber anscheinend kann man mittlerweile sogar den Bus von Khargilik nach Ali nehmen...

o.k. das ist sehr gut zu hören.
Den Bus gibt es schon länger, nur wie in meinem obingen Text geschrieben, gab (?) es wohl eine Phase in diesem Jahr, wo gerade auch aus Westtibet Leute zurückgeschickt wurden - und das gab es seit Jahren nicht.
Nun denn, euch allen viel Glück und tolle Erlebnisse.

ps. in 5 Wochen bin ich auch wieder dort! *freu*

Bitte sei so nett, hast du (oder jemand anders) konkrete Details? Soweit wir wissen, gibt es im Dorf Kudi (160 Kilometer hinter Yecheng / Kargilik) einen Kontrollposten. Sind die Radler hier zurueck geschickt worden? Gibt es andere Stellen wo man besonders aufpassen muss?

Und erfahrene Tibetradler, sagt mal, kommen wir mit einer Literflasche Benzin zum Kochen gut hin und koennen Sie zwischen Yecheng und Ali gut auffuellen, oder gibts da nur Diesel oder gar nichts?

Danke!

Hallo,

Kudi war in der Vergangenheit (konkret z.B. 2005, 2006) kein Problem. Es ist ein großer Militärposten, die wollen die Pässe sehen und das Chinavisum. Danach durfte/darf(?) man weiter.

Die Radler, von denen ich hörte, sind von Polizei (also nicht vom Militär) in Jeeps angehalten worden und zurückgeschickt worden, mir sind von drei unabhängigen Fällen jetzt im Juli bekannt. Nicht an irgendwelchen Checkpoints, sondern frei unterwegs zwischen Yecheng und dem ersten Pass, und auf einigen anderen Strecken auch.
Seither habe ich noch kein Update - aber mein Update seid ja auch ihr, ihr seid vor Ort!

Benzin kannst du unterwegs auch immer mal wieder bekommen in den Ortschaften, ist aber mir viel Rumfragerei verbunden.
Ob ein Liter für euch reicht ist schwer zu sagen ohne eure Kochgewohnheiten zu kennen und ohne zu wissen, welchen Kocher ihr habt.

Hoffentlich ist das mittlerweile wieder OK / besser geworden, aber von Jeeps irgendwo zurueckgeschickt zu werden ist ja viel viel schlimmer als bei irgendwelchen Checkpoints, da kann man sich ja gar nicht drauf vorbereiten!

Haben die Radler von denen du gehoert hast vielleicht Internetseiten auf denen Sie ueber die Vorfaelle berichten?

Wir hoffen demnaechst auch wirklich aktuelle Informationen aus Kashgar schreiben zu koennen, noch sind wir aber in Nordpakistan, und alle Radler die wir bisher getroffen haben sind von Pak erst unterwegs in Richtung Tibet oder Zentralasien, niemand aus der anderen Richtung.

Seelisch kannst Du Dich darauf vorbereiten und Du kannst jetzt damit anfangen!


Ich wurde von der chinesischen Polizei in der Eigenschaft als Radler zweimal verhaftet, allerdings nicht in Tibet und das ganze liegt schon einige Jahre zurück.

Bernd

2003 haben sie einen Radler (ich bin viel mit ihm zusammen gefahren) in Quamdo erwischt, festgesetzt und dann in das nächste Flugzeug nach Chengdu gesetzt!
Immerhin soll der Flug sehr schön gewesen sein.

Mich haben sie 2003 auch nicht an einem Chechpoint erwischt, die konnte ich umgehen. Leider gibt es aber zivile Spitzel in den Dörfern von denen mich einer erwischt hatte. Zum Glück bin ich dann auf einer anderen Strecke durchgekommen. Dort ist dann auch plötzlich ein Polizeiauto hinter uns gewesen. Dann haben sie das Megafon angeschaltet und auf englisch die Durchsage "welcome to China" gemacht. Riesen Erleichterung.
Trotzdem haben sie auf der Strecke kurze Zeit später auch Radler ausgewiesen.

Keine neuen Infos aus Tibet. Es ist alles nach wie vor moeglich - positiv wie negativ, einiges scheint von Glueck abzuhaengen.

Hier ist auch Jan aus Schweden vor einigen Tagen abgefahren, den ihr wohl auch treffen wollt spaeter - und einige andere nette Radler. Hier sind aktuell glaub ich 10-15 im Seman Hotel, ist echt der Wahnsinn...

Hallo,

Sind gerade in Ali. Sind von Kashi aus ohne das geringste Problem durchgekommen. Militaer und Polizei waren durchweg freundlich und hilfsbereit, wobei die Polizei uns meistens ignoriert hat, so sie denn ueberhaupt da war. Haben uns bei der Prefektur in Ali das ATP besorgt. Alles voellig stressfrei. Scheint alles Panikmache von den Reiseagenturen zu sein.

Locker bleiben und happy travels,

Hoffen wir es....

hallo,
jaja, ich seh schon, ich bleibe wohl der Einzige aus dem Forum, der von der Polizei zwei mal erwischt wurde und aus Tibet ausgewiesen wurde!
Ich wünsch Euch eine gute Fahrt. Genießt noch das Bier in Kashgar!
Gruß Benni

In den Anfangsjahren des Radtourismus in China wurde ich dreimal von der Polizei erwischt - aber nie in Tibet!

Bernd

Hallo Zusammen,

hole den Thread hier gerade nochmal hervor...

Bin in Gartog/Markham, wurde gerade von der Polizei zum Essen eingeladen nachdem sie mich von der Strasse reingewunken haben. Passkontrolle war nur interessehalber, der bunten Bildchen wegen... Hatte auch ne aehnliche Begegnung mit der Polizei in Zhogang. Alles durchweg freundlich. Hab viele Radler getroffen die auf dem Weg nach Lhasa waren. So gut wie niemand hatte wirklich Stress. Allerdings scheint es einfacher zu sein zu Mehreren unterwegs zu sein. Es gab aber auch nen Kanadier der von Bayi (nach Lhasa) zurueckgeschickt wurde. Eine Gruppe von Spaniern mit einem Amerikaner mussten in Kongyo Gampa (oder so aehnlich) pro Kopf 200 Yuan Strafe zahlen (runtergehandelt von 500). Allgemein ist alles sehr willkuerlich aber im grossen und Ganzen scheint die Situation im Moment sehr entspannt zu sein. Ich hab mir allerdings das erste Mal erst in Baxoi ne Hoteluebernachtung gegoennt. Kein Problem. Polizei hat mich mitten in der Stadt am Abend und am naechsten Morgen mit Rad gesehen.

Von dem her, happy travels,

"We just want to have a talk with you!" Originalton !

Bernd

Vielleicht ein bisschen verspaetet, meine Erfahrungen in Tibet diesen Sommer:

Ganz gewoehnlich von Kashgar Mitte Juli nach Ali, dort Permit geholt, was allerdings rausgeschmissenes Geld war (wolte keiner je sehen), weiter nach Lhasa mit Abstechern zum Guge Kingdom und in Zentraltibet abseits vom Friendshiphighway, dann Suedroute bis Bangda und weiter ueber Chamdo und Derge - Ganzi - Tagong nach Kangding zum Visa verlaengern (problemlos in wenigen Stunden) und zum Abschluss ueber Litang nach Zhongdian. Alles ohne Probleme mit PSB oder wem auch immer. Checkpoimts entweder meist leer oder komplett uninteressiert an zusaetzlicher Arbeit und somit an passierenden Radlern.
So ging es auch all den anderen, die mir unterwegs begegnet sind und auch zwei Freunde auf aehnlicher Route, die nun in Shigatse sind, hatten bisher keinerlei Probleme. Vorbeifahrende Polizei gab es massenhaft, entweder freundlich winkend oder aufgeregt hupend, weil es ja nie schnell genug weiter gehen kann...
Alles nur Zufall, Glueck? Vielleicht, aber so recht glauben mag ich es kaum mehr, zumal ja haufenweise Sagen und Legenden ueber diesen Teil der Welt (unhinterfragt) weitergereicht werden. Probierts einfach aus und lasst Euch nicht schon im Vorfeld kirre machen....

Gruesse

zaher

Was hier vor langer Zeit schon geschrieben wurde, ist wohl nun aktueller denn je: Auf unserer Ausfahrt aus Lhasa in Richtung Osttibet wurden wir nach nur 40 Kilometern in einem Gebiet geschtoppt und zurück nach Lhasa geschickt, in einem Gebiet, was sonst sogar für Touristen offen ist.

zur falschen Zeit am falschen Ort, kann man wohl sagen. In absehbarer Zeit sehen wir gerade fast zu 99% absolut keine Chance Osttibet mit dem Fahrrad zu machen. "Nach den Olympischen Spielen" war die Antwort von Einheimischen auf die Frage, wann die Situation besser werden würde.

Auf unserer kurzen Ausfahrt aus Lhasa haben wir selbst in einem kleinen Dorf ca. 15-25 zerstörte Geschäfte gesehen. Vielleicht ist das auf der ganzen Route durch Osttibet so, wo chinesen und tibeter gemischt leben. Man weiss ja wieviel die chinesen Berichten in den Medien.... Also das was sie runterspielen und verschweigen können, wird wohl runtergespielt und verschwiegen.

Wir werden nun aufgrund von Visumsdruck den Zug nach Chengdu nehmen (mehr oder weniger müssen).

Trotzdem viel Erfolg an alle die es trotzdem versuchen wollen!