Hallo!
Unsere nächste Reise steht an. Diesmal wollen wir uns ans Tandemfahren wagen. Für den Anfang dachten wir an Donauradweg, aber erst ab Wien, damit das Verkehrsaufkommen nicht so hoch ist.
Nun meine Frage: Hat jemand Erfahrung mit dem Mitnehmen eines Tandems im Zug der DB und auch in Österreich? Reifen ab und so dürfte kein Problem sein, aber wir können den Rahmen des Tandems nicht auseinander bauen.

liebe Grüße schon mal
Elisabeth

Also letztes Jahr hatte auch ein Ehepaar ein Tandem komplett im IC stehen von Münster nach Hamburg. Versperrte fast den ganzen weg, hat aber kein Schaffner was gesagt!

In Deutschland (Nahverkehr) machen wir das fast jede Woche , im Fernverkehr fast in jedem Urlaub.

Unsere Erfahrungen sind eigentlich nur positiv, ich muss aber ehrlicherweise dazu sagen, dass es auch Leute gibt, die schon Ärger hatten. Wir haben es bisher immer so gehandhabt, dass wir das Wort Tandem nicht erwähnt haben und bei Reservierungspflicht zwei Stellplätze reserviert und bezahlt haben. Einen Platz, der nicht den Weg versperrt, haben wir eigentlich immer gefunden, ein guter Tipp sind in den deutschen IC-Wagen die hohen Ständer zum Einhängen.
Inzwischen soll es allerdings auch möglich sein, zumindest bei der Radfahrer-Hotline offiziell Tandemstellplätze zu reservieren, da weiß wahrscheinlich der Jörg (OS) näheres darüber.

In Österreich hat es zumindest vor zwei Jahren mit der Mitnahme sogar deutlich besser geklappt als in D, da die Fernzüge dort größere Gepäckabteile hatten.

Ansonsten gilt das für den Fahrradtransport Übliche natürlich bei einem Tandem erst recht: genügend Zeit zum Umsteigen einplanen, Kopfbahnhöfe bevorzugen (Tandems passen in viele Aufzüge nicht rein), vorher absprechen, wer sich wo hinstellt etc. Meiner Erfahrung nach ist ein Tandem schneller verladen als zwei Räder.

Martina

Auf der Strecke Bregenz-Wien habe ich bisher immer einen Gepäckwagen gesehen, (und ich fahre die Strecke sehr häufig) da passen lässig mehrere Tandems rein.

So wars auf der Semmeringbahn vor zwei Jahren auch. Und der Zug Wien-St. Pölten hatte ein Mehrzweckabteil, das auch gut tandemtauglich war.

Ach ja was ich noch sagen wollte: auseinandergebaut haben wir noch nie etwas. Bei einem Rad, das mit Schutzblechen, Gepäckträger und Low Rider ausgestattet ist, bringt Laufräder rausnehmen kaum etwas.

Martina

Du wirst es nicht glauben: Wir sind mit dem Tandem ganz normal in Österreich mit dem Zug gereist und sogar mit nur einer einzigen Fahrradkarte. Gab kein Problem und das Personal war sogar besonders nett. Die Erwähnung der Hochzeitsreise könnte auch noch etwas helfen....

Moin,
Die Tandemmitnahme und die reservierbaren Tandemstellplätze sind offizielle DB-Dinge. Ich, und auch Freunde von uns, habe diese jeweils am Bahnhofsschalter gebucht und auch bekommen. Zu beachten ist, DB ist eigentlich nur noch Fernverkehr. Alles andere ist ein heilloses Durcheinander von Verkehrsverbünden :-(

Ich gehe mit dem Thema "Tandem und DB" offen um und sage am Schalter ganz klar das ich Plätze für ein Tandem und einen Anhänger möchte. Bislang klappt das besser als erwartet. Den "Plan B" (Ach wir nehmen doch 2 halbe Räder) sollte man aber im Hinterkopf haben um allzulange Diskussionen abzubrechen.

Ganz offizell brauchst du für ein Tandem im DB-Fernverkehr genau 1 Fahrradticket und eine Reservierung. Da gibt es meiner Erfahrung nach auch keine Probleme mit den Zugbegleitern.

Gruß
Jörg

PS Diesmal probiren wir die CNL aus.

Vielen Dank für eure hilfreichen Antworten! Ich denke wir werden die Sache einfach mal am Schalter probieren.

Liebe Grüße
Elisabeth

Schon klar, nur da ichs noch nie probiert habe, wollte ich mich da lieber nicht zu einer Aussage ob es auch klappt versteigen.



Stimmt. Ganz besonders toll wird es, wenn man einen solchen Nahverkehrszug in einem Verkehrsverbund mit einer DB-Fahrkarte benutzt. Da weiß dann offensichtlich endgültig niemand mehr, welche Regelungen genau gelten. Meine schlechten Erfahrungen diesbezüglich haben allerdings mit Tandemtransport nichts zu tun, der klappte bisher auch in der eigentlich verbotenen Stuttgarter S-Bahn und in der Karlsruher Stadtbahn (Straßenbahnfahrzeuge, nicht gerade geräumig) erstaunlich problemlos.



Haben wir schon mehrmals mit sehr guten Erfahrungen gemacht. Besonders positiv war die Tatsache, dass der Gepäckwagen mit sehr hilfsbereitem Personal 'besetzt' war. Allerdings ist das alles schon ein paar Jahre her und vor einiger Zeit habe ich bei der CNL sowas wie 'Tandems nur nach vorheriger Genehmigung' oder so ähnlich gesehen. Das klang wie eine Drohung, war aber vielleicht gar nicht so gemeint.

Martina

wir sind letztens mit unserem Tandem aus dem EC (Nürnberg-München) geflogen. Begründung: wir können es nicht aufhängen.
In den Abteil befanden sich ganze zwei Fahrräder und unser Tandem stand sicherlich nicht im Weg. Aber "es liegt in seinem Ermessen". Mr.Wichtig hatte offenbar schlecht geschlafen. Wir mussten unsere ganze Planung über den Haufen werfen. Es bleibt der Willkür überlassen. Aber die Fahrkarten soll man doch bitte vorher kaufen.

"8.2 Beschränkungen
Jeder Reisende darf nur ein Fahrrad mitnehmen. Die Mitnahme ist auf zweirädrige, einsitzige, nicht- oder elektrohilfsmotorisierte Fahrräder sowie zusammengeklappte Fahrradanhänger beschränkt. In besonderen Zügen können, sofern ausreichend Platz vorhanden ist, auch nichtmotorisierte Liegeräder, Tandems sowie Dreiräder mitgenommen werden."
(Beförderungsbedingungen der DB, http://www.bahn.de/p/view/mdb/pv/pdf/hilfe/agb/MDB37933-agb_25_06_07.pdf, Seite 12 ff).
War denn absolut kein Platz vorhanden oder ging es nur um das Aufhängen?
Bis letztes Jahr war die Tandemmitnahme explizit geregelt (zwei Fahrkarten, abstellen an der Wagenwand, sichern mit Spanngummis o.ä.).
Gruß
Uli

es ging ihm ums Aufhängen. Und das ganze rießen Abteil war leer, bis auf zwei aufgehängte Fahrräder.

Die neue Bestimmung heißt de facto, dass Tandemtransport ab sofort kaum noch möglich ist, bzw. in der Gnade der Schaffner liegt.
Übel.

Sorry, aber genau das sehe ich nicht so. In den Beförderungsbestimmungen steht eindeutig, dass die Mitnahme möglich ist, wenn genügend Platz vorhanden ist.
Gruß
Uli

zum einen steht dort was von "einsitzig" und dann etwas von "in besonderen Zügen können". Sprich in "nicht-besonderen" Zügen geht es eigentlich gar nicht mehr und in besonderen Zügen nur wenn Platz ist.
So versteh ich das. Aber ich irre mich in der Beziehung gerne.

Sie kann ja den Wirkungsbereich dieser Verbünde einfach meiden und nur ÖBB fahren....Die paar Kilometer dorthin dienen vielleicht auch dazu, das Tandem mit Gepäck zu 'trimmen'......

Moin,
kanst du das etwas näher erleutern?


Meine Fragen wären:
Warum könnt ihr euer Tandem nicht aufhängen?
Hattet ihr eine entsprechende Fahrradkarte und eine entsprechende Reservierung, am besten eine wo "Tandem" draufsteht?
Wie gestaltet sich das "rausfliegen"?
Was passiert bei Weigerung den Zug zu verlassen wenn man eine gültiges Ticket hat?

Gruß
Jörg, der mitlerweile in 13 Jahren Tandem und Bahn noch nie nennenswerte Schwierigkeiten hatte.

Moin Uli,
Wo hast du das her? Meines Wissens nach braucht man schon einige Jahre keine 2 Tickets mehr für ein Tandem. Definitiv hat das ein "Schaffner" Ostern 2005 in seinen Unterlagen nachgeschaut und uns bestätigt das man nur eine Fahrradkarte für ein Tandem benötigt. Und von der "Abstellvorschrift" habe ich noch nie was gehört.

Gruß
Jörg

Weil es zu lang ist.

Ich bin davon ausgegangen, dass diese Änderung bei der Tandemmitnahme gleichzeitig mit der Änderung bei der Liegeradmitnahme Einzug in die Beförderungsbedingungen gefunden hat. Aber Du hast Recht, es kann auch schon ein oder zwei Jahre länger her sein, dass das geändert wurde. Im Juni 2004 war es aber noch so. Auf der Fahrt von Aschaffenburg nach Düsseldorf stiegen in Mainz zwei Tandems hinzu. Für das eine waren zwei Tickets vorhanden, für das andere musste beim Zugbegleiter eines nachgelöst werden. Das sichere Verstauen von Gepäck ist obligatorisch, dazu gehört auch ein nicht in den Halterungen abgestelltes Rad. Meiner Ansicht nach wird da vom DB-Personal leider nicht ausreichend drauf geachtet.
Gruß
Uli

wie gesagt: zu lange. Hat nicht hingepasst.
Fahrradkarte war vorhanden. Allerdings normal, weil am Automaten gekauft.
Das Rausfliegen gestaltete sich so, dass der Schaffner sich weigerte loszufahren, bevor wir nicht raus sind und drohte, wenn nötig, die Bahnpolizei zu holen. Wir beobachteten dann, dass er das bei den nächsten Zusteigern tatsächlich tat.
Wie gesagt, das Abteil war fast leer. Unser Tandem stand am Rand und war mit Spanngurten gesichert. Da sonst noch keine Fahrräder drin waren waren der Gang 2m breit frei. Aber angeblich "blockiere es im Notfall den Fluchtweg, wenn es nicht hängt". Später haben wir erfahren, dass auf dem Hinweg mit demselben Zug ein Tandem transportiert wurde und in Nürnberg ausgestiegen ist.
Dem Schaffner hat wohl unsere Nasen nicht gefallen.
Wir waren stinksauer und starteten die nächste Fahrt mit dem Auto.

Den großen Haken sehe ich darin, dass nirgend geregelt ist, was ein 'besonderer Zug' ist.
Wenn ich dich richtig interpretiere, hattet ihr für einen Fernzug keine Reservierung. Und wenn ich die Bestimmungen der Bahn richtig interpretiere, liegt dann die Mitnahme bei jedem Fahrrad im Ermessen des Zugbegleiters.

Übrigens bekamen wir mal genau den umgekehrten Ärger: wir sind in einem EX-IR-Wagen in einem Nahverkehrszug mitgefahren. Der Zug war sehr voll und wir haben eben deshalb das Tandem am hohen Haken aufgehängt. Unser Pech war nun, dass jemand meinte, seinen besetzten Kinderwagen *unter* dem Tandem abstellen zu müssen meinte. Der Zugbegleiter griff daraufhin uns extrem unsachlich an und erklärte, wenn dem Kind etwas passiert. würde er uns zur Verantwortung ziehen. Allerdings war der Zug inzwischen so voll, dass wir nichtmal mehr aussteigen konnten....

Martina

wie habt ihr denn das Tandem an den Haken gekriegt?

Im Prinzip so (das Bild zeigt nicht unser Tandem und illustriert nebenbei auch das Problem dieser Methode: der Fluchtweg für den Triebfahrzeugführer ist trotz des Aufhängens versperrt)

Zu zweit kriegt man das ganz gut hin, wenn einer das Tandem am Lenker hochhebt und der andere das Vorderrad in den Haken bugsiert. Die Gefahr, sich die Hose mit Kettenschmiere einzusauen, ist allerdings groß, also möglichst eine einfarbig schwarze tragen.

Martina

tja, an dem Bild sieht man deutich, wie idiotisch diese Vorschrift ist. Hätten wir vielleicht auch machen sollen, dann "wäre der Fluchtweg nicht verstellt gewesen", denn das Tandem hängt ja.
Naja, Reisen bildet.

Taj, das ist so: fährt der EC von Nürnberg über München über die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Ingolstadt, dann müssen die Fahrräder im Ständer eingehängt werden. Deswegen hat auch München-Nürnberg-Express der über diese Srecke fährt Ständer und es können auch nur soviel Fahrräder mitgenommen werden wie Ständer im Zug vorhanden. Das sind die Sicherheitsbestimmungen auf dieser Srecke die das Eisenbahnbundesamt vorschreibt, vor allem wegen der vielen langen Tunnel dort.

Wo hast du denn das her? Gerade auf den Schnellfahrstrecken mit linienförmiger Zugbeeinflussung werden wesentlich flachere Bremskurven verwendet als bei der ziemlich rabiat wirkenden punktförmigen. Mir ist jedenfalls keine EBA-Anweisung zum thema Tunnel und Fahrrad untergekommen. Die lästigen riesigen Rollkoffer stehen jedenfalls viel öfter im Weg herum.

Falk, SchwLAbt

Dieser Link hilft sicherlich weiter:

http://www.bahn.de/p/view/mdb/alle/dbreg...en_n_rnberg.pdf

Es wurde auch schon im Zug durchgesagt keine Gepäckstücke in den Gang zu stellen auf der Neubaustrecke Nürnberg-München.

»Sicherheitsgründe« können unter der Fuchtel eines Herrn Schäuble natürlich alles sein.
Was nun genau das Problem auf der Schnellfahrstrecke ist ist, steht nicht dabei. Zwischen Ingolstadt und München ist auch gar nicht viel mit Schnellfahren los. Erstmal scheint es an den Wagen zu liegen, es sind ja nur umgeklebte aus dem Fernverkehrspark. Wenn ich mir jetzt vorstelle, man wirft alle Gepäckstücke, die nicht in den Gepäcknetzen liegen, bei den ICE-Zügen zwischen Kassel und Fulda aus den Zügen, dann ist dort zumindest freitags und sonntags sofort Revolution.
Der Fluchtweg für den Lokführer im Steuerwagen ist allerdings wirklich wichtig. Dass man an dieser Stelle keine Kompromisse macht, ist verständlich.

Falk, SchwLAbt