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#345640 - 06/21/07 03:03 PM Hundebiss im Ausland
Radlbiene
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Hallo Radlfreunde,

ich war im Mai in der Slowakei unterwegs. Am 3. Tag meines Urlaubes wurde ich vom angeleinten Hund der Campingplatzbesitzer in den Unterarm gebissen. Die Wunde wurde von der chir. Ambulanz falsch behandelt ( ohne Reinigung und Desinfektion einfach zugenäht ), ich bekam starke Schmerzen und eine schlimme Entzündung. Außerdem wurde der Nerv, welcher den Handrücken versorgt, mit verletzt. Ich mußte meinen Urlaub abbrechen und wurde im Heimat-KH sofort operiert. Bis jetzt bin ich noch krank geschrieben und habe noch immer ein Taubheitsgefühl im Handrücken und im Daumen.
Ich besitze aber keine Rechtsschutzversicherung, so dass ich kaum Chancen habe, selber Schmerzensgeld einzufordern. Ich will die Leute des Hundes auch nicht abkassieren, da es ihnen selber sehr unangenehm war und sie sich ganz lieb um mich gekümmert haben. Aber eine kleine Entschädigung für den ganzen Ärger und finanziellen Aufwand hätte ich schon gern.
Jetzt hätte ich gern gewußt, ob schon mal jemand ein ähnliches Erlebniss hatte oder weiß jemand eine Behörde, einen Verein, kennt jemand Leute, an die ich mich wenden könnte, die mir helfen könnten ? Wie schon geschrieben, besitze ich keine Rechtsschutzversicherung und meine anderen Versicherungen ( Unfall, Haftpflicht, Hausrat) können mir auch nicht helfen.

So, bin jetzt gespannt auf die gaaaaanz vielen nützlichen Tips !

Danke schon mal, Grüße aus Dresden von Ilka
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#345656 - 06/21/07 04:22 PM Re: Hundebiss im Ausland [Re: Radlbiene]
Snikker
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hi ilka,
erst mal alles gute.
würdest du mal erzählen wie es dazu kam, dass der hund dich gebissen hat? man könnte auch im radreise-wiki ein paar verhaltensregeln gegenüber hund auflisten.
quasi für die nichthundebesitzenden radfahrer einen verhaltenskatalog zusammen stellen.
sg heimo
Besser ein dummer Wanderer als ein Weiser, der zu Hause sitzt.
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#345658 - 06/21/07 04:25 PM Re: Hundebiss im Ausland [Re: Radlbiene]
latscher
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Das wird schwierig.

Ich denke! auch mit Rechtschutzversicherung ist da nicht viel zu machen. Die Einkommensverhältnise in Slovenien sind "etwas" anderst als in Deutschland. Auch wenn du Recht bekommst, wirklich Geld wirst du nicht sehen. Noch dazu, da der Hund angeleint war.

Mein Tipp. Ruf doch dort noch mal an oder schreib einen Brief. Eventl. kannst du ja dort mal umsonst 1 -2 Wochen bleiben. Da du zur Zeit ja eh krankgeschrieben bist, bietet sich das ja irgendwie an?

Gute Besserung.
Gruß, Chris
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#345664 - 06/21/07 04:45 PM Re: Hundebiss im Ausland [Re: latscher]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: latscher

Das wird schwierig.

Ich denke! auch mit Rechtschutzversicherung ist da nicht viel zu machen. Die Einkommensverhältnise in Slovenien sind "etwas" anderst als in Deutschland. Auch wenn du Recht bekommst, wirklich Geld wirst du nicht sehen. Noch dazu, da der Hund angeleint war.


Kann man so nicht sagen.
Ich hatte einen Verkehrsunfall in Bosnien. Der Unfallverursacher war ein kroatischer Staatsbürger mit Wohnsitz in BIH und einer kroatischen Versicherung mit Sitz in Zagreb für sein am Wohnort zugelassenes Fahrzeug.

Das einzige was ich selber gemacht habe, war die Übergabe der Unfallaufnahme an die Rechtsschutzversicherung.
Die hat ein Unfallgutachten hier machen lassen, einen kroatischen Anwalt mit der Vertretung beauftragt, welcher den Schriftverkehr und das Gutachten ins kroatische übersetzen und beglaubigen ließ.
Nach ca 3 Monaten kam ein Entschädigungsangebot der kroatischen Versicherung, dass die Reparaturkosten bei einer kroatischen Vertragswerkstatt zu Grunde legte. Sowas kostet mittlerweile auch da unten richtig Geld und lag bei ca. 2/3 der deutschen Kosten, welche wir zugegebener Maßen unter den gegebenen Bedingungen großzügig kalkuliert hatten.
Das war es. Nachdem ich zugestimmt hatte, wurde das Geld innerhalb von zwei Wochen überwiesen.
Allein hätte ich das nie im Leben bewerkstelligt bekommen.Schon allein der Schriftverkehr, den ich hätte zwingend in Kroatisch abfassen müssen.

ps. Immerhin konnte ich mich mit meinem Unfallgegner prima unterhalten. Der hatte mal in Ulm Theologie studiert schmunzel
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#345671 - 06/21/07 05:11 PM Re: Hundebiss im Ausland [Re: Radlbiene]
Henning
Member Accommodation network
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Zitat:
Die Wunde wurde von der chir. Ambulanz falsch behandelt ( ohne Reinigung und Desinfektion einfach zugenäht ),


Das ist (zumindest) in Deutschland grob fahrlässig! schockiert schockiert schockiert

Wenn das in Deutschland ein Arzt bei Dir gemacht hätte, hätte der folgende zivilrechtliche Schadensersatz-Prozess, den Du mit Sicherheit gewonnen hättest, seine Existenz vernichtet!

Ich sach ma nur so.... Auch ohne Rechtsschutz ist das ein klarer Fall auch für jeden slowakischen Richter... Eigentlich, oder?^^
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#345677 - 06/21/07 05:33 PM Re: Hundebiss im Ausland [Re: Henning]
IngmarE
Unregistered
Hast zwar Recht mit der grob fahrlässigen Behandlung, aber ob das die Aprobation kosten würde, weiß ich nicht (ohne es nachzuprüfen, aber die wird doch von der Ärztekammer vergeben und eingezogen? Krähen, Auge...).
Auf jedenfall hat ein Arzt üblicherweise eine Versicherung gegen Kunstfehler, und mit ner guten Wahrscheinlichkeit das Krankenhaus da unten auch.
Jetzt ist nur noch die Frage ob sich das nachweisen lässt. Schon in Deutschland dürfte das schwierig werden, "Patient stand unter Schock, erinnert sich nicht richtig, hatte die Wunde danach falsch behandelt, deswegen jetzt die Infektion", so oder so ähnlich würde ich dann an Stelle des Arztes sprechen.

@Ilka: Warum haste denn nicht protestiert, als die das ohne weiteres Federlesen einfach zunähten?(War dir das nicht bekannnt?) Vllt. dachte derjenige, dass es gerade vorher von Pflegepersonal gespült und desinfiziert wurde? Dennoch ein starkes Stück.

Gruß, Ingmar
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#345741 - 06/21/07 08:08 PM Re: Hundebiss im Ausland [Re: Radlbiene]
velo-phil
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In Antwort auf: Ilka

Ich besitze aber keine Rechtsschutzversicherung, so dass ich kaum Chancen habe, selber Schmerzensgeld einzufordern.


Erstmal gute Besserung!

Ob du eine Rechtsschutzversicherung hast oder nicht, hat mit den Erfolgschancen einer Klage erst einmal gar nichts zu tun. Das Problem ist natürlich, dass du erst einmal Geld für einen Rechtsanwalt und eventuell Gerichtskosten vorstrecken must und nicht sicher sein kannst, ob du es hinterher zurückbekommst. Die Erfolgsaussichten einer Klage gegen das Krankenhaus sind aber wahrscheinlich ganz gut und jedenfalls wenn es ein staatliches Krankenhaus war, müsste da auch etwas Geld zu holen sein.

In Deutschland sind die Schmerzensgeldbeträge aber in aller Regel nicht so üppig; wie das in der Slowakei ist, weiss ich nicht (vermute mal, das Slowakisches Recht anwendbar ist, bin mir aber nicht sicher).

Ich würde folgendes Versuchen: Sprich mit deiner Krankenkasse, ob die nicht gegen das slowakische Krankenhaus auf Ersatz der Behandlungskosten klagen wollen. Wenn es ein Behandlungsfehler war, der zu Folgekosten für deine Krankenkasse in Deutschland geführt hat, müsste deine Krankenkasse eigentlich einen Anspruch auf Schadensersatz (nicht: Schmerzensgeld) haben. Auch dein Arbeitgeber hat möglicherweise einen solchen Schadensersatzanspruch, weil du durch die Fehlbehandlung länger krank geschrieben warst und er dir weiter dein Gehalt zahlen musste.

Ein Schadensersatzprozess deiner Krankenkasse und/oder deines Arbeitgebers bringt dir zwar direkt nichts, eventuell kannst du dich aber mit einer Schmerzensgeldklage "dranhängen", wenn im Schadensersatzverfahren erst einmal von einem slowakischen Gericht bestätigt worden ist, dass tatsächlich ein Behandlungsfehler vorlag. Möglicherweise kannst du auch gleich gemeinsam mit deinem Arbeitgeber und oder deiner Krankenkasse klagen; der Mehraufwand für den Anwalt dürfte sehr überschaubar sein.

Hoffe das hilft dir weiter!
Velo-Phil
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#345763 - 06/21/07 08:49 PM Re: Hundebiss im Ausland [Re: Radlbiene]
MarieLu
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Hallo Ilka!

Das ist ja "klasse"!!! schockiert wirr
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass es bei Dir nicht so fatale Folgen wie damals bei mir nach sich zieht...

Ich wurde im April /04 von einem Hund gestoppt, der meinte, mir mal eben in den rechten Unterschenkel beißen zu müssen.
Resultat: Vorne zwei kleine Löcher (1 und 1,5 cm tief), hinten der Abdruck einiger Zähne des Unterkiefers. Nix Dolles - dachte ich zumindest. "Pflaster drauf und gut ist!", dachte ich.
Meine (Kranken)Schwester hatte glücklicherweise zeitnah von dem Vorfall erfahren und mir prognostiziert, was passieren würde, wenn die Wunde nicht sofort fachgerecht gesäubert würde.

Mein Vorfall war allerdings in Deutschland. Ich möchte nicht wissen, wie mein Fall ausgegangen wäre, wenn mir das im Ausland passiert wäre. Zivilrechtlich zumindest.

Obwohl ich die Wunde auch im Krankenhaus reinigen und versorgen lassen habe und auch sofort ein potentes Breitbandantibiotikum bekam, hat sich eine potente Entzündung entwickelt, die mich um ein Haar den Unterschenkel gekostet hätte, weil sie sich mehr und mehr ausbreitete und erst das 4. Breitbandantibiotikum wirkte.
Nach 4 Tagen täglicher Kontrolle war ich dann stationär aufgenommen worden, die Wunde wurde operiert und hierbei er angegriffene Bereich entfernt. Nachdem die Wunde anschließend mit einer ca. 6cm langen Naht verschlossen war, schien alles okay. Aber nur eine Woche lang. Dann ging's richtig los.
Die Entzündung breitete sich wieder aus, die Naht riss wegen einer neuen Schwellung auf und was dass folgte, war erst recht nicht mehr schön. Aber das möchte ich hier nicht weiter ausführen.
Fakt:
- 2 stationäre Krankenhausaufenthalte mit OP
- 6 Wochen potentes Breitbandantibiotikum mit den entsprechenden negativen Folgen. In der Zeit musste ich fast ausschließlich liegen.
- 8 Monate krank geschrieben
- den Hundehalter hat die Nachlässigkeit bislang knapp 35.000 € gekostet (davon habe ich knapp 1/3 an Schmerzensgeld/Freizeitausgleich pp. erhalten; der Großteil ging an das Land Nds. (Gehalt und Behandlungskosten).
- strafrechtlich ist er zu einer lächerlichen Geldbuße (20 Tagessätze à 30 €) wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilt worden .

Folgen für mich: neben einer nunmehr sehr auffälligen Narbe am Unterschenkel besteht immer noch die Möglichkeit, dass derzeit verkapselte Bakterien irgendwann wieder aktiv werden.
Außerdem mich ich seitdem gezwungen, mich regelmäßig zu bewegen, weil es durch die massiven Gewebsverletzungen sonst zu sehr unangenehmen Wassereinlagerungen im Betroffenen Bereich kommt.

Ich kann gut verstehen, dass Du Dir auch Gedanken um Deine zivilrechtlichen Ansprüche machst. Zu recht!
Ich bin aber der Meinung, dass Du ohne Anwalt nicht viel ausrichten kannst, wenn der Hundehalter nicht völlig kooperativ und gut situiert ist. Die Tatsache, dass Dir das im Ausland passiert ist, macht es nicht einfacher.
Gibt es einen Rechtsstreit, bekommst Du ohne Anwalt erst gar keine Akteneinsicht und kennst somit die Angaben/Strategie der Gegenseite nicht. wirr

Viel viel wichtiger ist jetzt, dass Du Deine Verletzung sehr genau beobachtest und bei jeder Kleinigkeit, die Dir nicht ganz geheuer ist, sofort einen Facharzt aufsuchst.
Das Gefährliche bei Tierbissen ist, dass hierbei die fauligen Eiweißverbindungen, die die Viecher im Maul haben, in die Wunde übertragen werden. Wenn sich so etwas dann entzündet, dann richtig.

LG, gute Besserung und ganz viel Glück
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#345796 - 06/22/07 05:45 AM Re: Hundebiss im Ausland [Re: MarieLu]
iassu
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Der GAU schlechthin. Freue mich auf Griechenland.....
Andreas
...in diesem Sinne. Andreas
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#345808 - 06/22/07 06:28 AM Re: Hundebiss im Ausland [Re: velo-phil]
Martina
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In Antwort auf: velo-phil

Erstmal gute Besserung!


Dem schließe ich mich an.


Zitat:

Ob du eine Rechtsschutzversicherung hast oder nicht, hat mit den Erfolgschancen einer Klage erst einmal gar nichts zu tun.


Dem auch. Ehrlich gesagt entsetzt mich, dass anscheinend immer mehr Leute glauben, man könne nur mit einer Rechtsschutzversicherung erfolgreich klagen. Dabei braucht man eine Versicherung ja nur dann, wenn eine Klage nicht erfolgreich ist, denn die Prozesskosten zahlt im Prinzip der Verlierer. Was dazu führt, dass auch eine Rechtsschutzversicherung keine Klage unterstützen wird, die nicht gewisse Erfolgsaussichten hat. Im Falle eines Misserfolgs wird sie im Prinzip die bisher bezahlten Beiträge (die übrigens nicht niedring sind) dazu verwenden, die entstehenden Kosten zu zahlen. Da du keine Versicherung hast, musst du das selbst übernehmen, hast dir aber dafür die Beiträge gespart.


Zitat:

Das Problem ist natürlich, dass du erst einmal Geld für einen Rechtsanwalt und eventuell Gerichtskosten vorstrecken must und nicht sicher sein kannst, ob du es hinterher zurückbekommst.


Gerichtskosten muss man m.W. nicht vorstrecken, wohl aber die für den Anwalt. Für diese Fälle gibt es aber das Angebot einer Erstberatung durch einen Anwalt zu einem vorher bekannten Pauschalpreis. Und genau das würde ich in Anspruch nehmen. Sprich mit einem Anwalt deines Vertrauens, der sich möglichst mit slowakischem Recht auskennt über die Aussichten einer Klage und auch darüber, ob sie sich gegen das Krankenhaus oder die Hundebesitzer richten sollte. Dann überlege weiter.


Zitat:

Ich würde folgendes Versuchen: Sprich mit deiner Krankenkasse, ob die nicht gegen das slowakische Krankenhaus auf Ersatz der Behandlungskosten klagen wollen.


Die Idee ist auch gut: andere Betroffene mit ins Boot holen.

Martina
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Off-topic #345809 - 06/22/07 06:32 AM Re: Hundebiss im Ausland [Re: MarieLu]
roul1
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Hallo Ilka,

da hast Du ja echt die Ar..karte gezogen. traurig

Nur mal rein interessehalber. Hattest Du vor dem Biss eine Tetanusimpfung ?


Gruß
Roul
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Off-topic #345816 - 06/22/07 07:03 AM Re: Hundebiss im Ausland [Re: roul1]
MarieLu
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In Antwort auf: roul1

Hallo Ilka,

da hast Du ja echt die Ar..karte gezogen. traurig

Nur mal rein interessehalber. Hattest Du vor dem Biss eine Tetanusimpfung ?


Gruß
Roul


Ich bin zwar nicht die Ilka, aber ich denke, Du meinst tatsächlich mich. zwinker

Also ich hatte eine Tetanusimpfung. Aber die hilft ja nicht gegen Entzündungen jedweder Art, sondern soll Wundstarrkrampf verhindern. wirr

Gruß
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#345818 - 06/22/07 07:09 AM Re: Hundebiss im Ausland [Re: Martina]
Uwe Radholz
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In Antwort auf: Martina



Dem auch. Ehrlich gesagt entsetzt mich, dass anscheinend immer mehr Leute glauben, man könne nur mit einer Rechtsschutzversicherung erfolgreich klagen. Dabei braucht man eine Versicherung ja nur dann, wenn eine Klage nicht erfolgreich ist, denn die Prozesskosten zahlt im Prinzip der Verlierer.


Im (deutschen) Arbeitsrecht bezahlt in der ersten Instanz jede Seite -vollkommen unabhängig vom Ausgang des Verfahrens- ihre eigenen Kosten und anteilig die Gerichtskosten


Zitat:

Was dazu führt, dass auch eine Rechtsschutzversicherung keine Klage unterstützen wird, die nicht gewisse Erfolgsaussichten hat.


Was aber auch eine Reihe unsinniger Klagen verhindert

Zitat:

Im Falle eines Misserfolgs wird sie im Prinzip die bisher bezahlten Beiträge (die übrigens nicht niedrig sind) dazu verwenden, die entstehenden Kosten zu zahlen. Da du keine Versicherung hast, musst du das selbst übernehmen, hast dir aber dafür die Beiträge gespart.


Da man eine Rechtsschutzversicherung so ab einem reichlichen Hunnii pa bekommt, muss man da allerdings schon gute Jahre lang gespart haben.
Die Kosten einen Arbeitsrechtsverfahrens, dass ich am Anfang der Neunziger geführt habe, werde ich jedenfalls in diesem Leben nicht mehr durch Beitragszahlungen zurückerstatten. Das ist sicher

Zitat:

Das Problem ist natürlich, dass du erst einmal Geld für einen Rechtsanwalt und eventuell Gerichtskosten vorstrecken must und nicht sicher sein kannst, ob du es hinterher zurückbekommst.


Gerichtskosten muss man m.W. nicht vorstrecken


Stimmt schon in Deutschland nicht. Auch hier ist bei vielen Verfahrensarten ein Teil der Gerichtskosten oder Gebühren vorab zu zahlen.
Im Ausland geht es teilweise noch herber zu. So hat es Länder in der EU, wo zB. die Kosten für den eigenen Anwalt generell nicht vom Gegner bezahlt werden müssen. Egal, wie das Verfahren ausgeht.
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#345819 - 06/22/07 07:13 AM Re: Hundebiss im Ausland [Re: Radlbiene]
amucante
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Servus Ilka,

mich hat letztes Jahr so ein ekliges Viech in Peru gebissen. Hilft Dir jetzt zwar nicht weiter, doch falls es wem wiedermal passieren sollte: mit Petroleum die Wunde sofort auswaschen, reinigen. Dies desinfiziert anscheinend und hat in meinem Fall geholfen. Die Bisswunde ist zwar haesslich, doch immerhin gut verheilt. Ich war einen harten Tagesmarsch von der naechsten Siedlung entfernt, da nimmt man, was man angeboten kriegt. Und als ich ankam, hat sich die Wunde so positiv entwickelt, dass ich mich nicht unbedingt der Kunst der oertlichen Aerzteschaft anvertrauen wollte.

Und fuer Begegnungen mit diesen schrecklichen Bestien: nach Moeglichkeit auf die Augen zielen, oder vorne auf die Schnauze. Dort sind sie empfindlich.

Wuensch Dir viel Glueck und gute Genesung,
roland.
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#345827 - 06/22/07 07:39 AM Re: Hundebiss im Ausland [Re: MarieLu]
Radlbiene
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Hallo Roul,

falls Du doch mich meinst mit der Tetanusimpfung : meine war noch aktuell. Der Arzt im KH sagte aber, der Zeitraum der Wirksamkeit beträgt nur noch 10 Jahre, wenn keine Verletzung in dieser Zeit auftritt. Wenn man sich doch eine Verletzung zugezogen hat, frischt man neuerdings schon nach 5 Jahren wieder auf.

Tschüssi, Ilka
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#345831 - 06/22/07 07:52 AM Re: Hundebiss im Ausland [Re: Uwe Radholz]
Martina
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In Antwort auf: Uwe Radholz


Im (deutschen) Arbeitsrecht bezahlt in der ersten Instanz jede Seite -vollkommen unabhängig vom Ausgang des Verfahrens- ihre eigenen Kosten und anteilig die Gerichtskosten



Das stimmt und ist mir bekannt. Aber darum ging es in diesem Thread ja nicht.

Zitat:

Da man eine Rechtsschutzversicherung so ab einem reichlichen Hunnii pa bekommt, muss man da allerdings schon gute Jahre lang gespart haben.
Die Kosten einen Arbeitsrechtsverfahrens, dass ich am Anfang der Neunziger geführt habe, werde ich jedenfalls in diesem Leben nicht mehr durch Beitragszahlungen zurückerstatten. Das ist sicher


Ist halt wie bei jeder Versicherung: du musst dein individuelles Risiko, dass und in welcher Höhe ein Schadensfall eintritt gegen die Beitragszahlungen aufrechnen. Und dann entscheiden, ob du die Versicherung brauchst. Diese Rechnung ist bei allen Versicherungen, die keine existenzgefährdenden Risiken absichern höchst individuell und niemand kann sie dir abnehmen. Wie im anderen Versicherungsthread bereits ausführlich dargelegt, können alle Versicherungen auf Dauer nur dann funktionieren, wenn es sich für die meisten Beitragszahler nicht 'lohnt', d.h. wenn sie mehr Beiträge zahlen als sie rausbekommen.
Aber darum gings mir nicht, sondern darum, dass eine Rechtschutzversicherung *keine* Voraussetzung dafür ist, zu einem Anwalt zu gehen. Ob man das Geld dem Anwalt für eine Erstberatung oder der Versicherung gibt ist nämlich zunächst mal egal.

Übrigens völlig OT: Ganz ähnlich gelagert wie eine Rechtsschutzversicherung ist m.E. eine private Krankenzusatzversicherung. Mit den Beiträgen kann man verdammt viele Privatrechnungen zahlen. Ich hab trotzdem eine, habe da aber sehr bewusst eine durch schlechte Erfahrungen getriggerte Bauchentscheidung getroffen. Ähnlich sieht es bei vielen mit dem Rechtsschutz aus.

Martina
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#345832 - 06/22/07 07:58 AM Re: Hundebiss im Ausland [Re: ]
Radlbiene
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In Antwort auf: Ingmar E.

Hast zwar Recht mit der grob fahrlässigen Behandlung, aber ob das die Aprobation kosten würde, weiß ich nicht (ohne es nachzuprüfen, aber die wird doch von der Ärztekammer vergeben und eingezogen? Krähen, Auge...).
Auf jedenfall hat ein Arzt üblicherweise eine Versicherung gegen Kunstfehler, und mit ner guten Wahrscheinlichkeit das Krankenhaus da unten auch.
Jetzt ist nur noch die Frage ob sich das nachweisen lässt. Schon in Deutschland dürfte das schwierig werden, "Patient stand unter Schock, erinnert sich nicht richtig, hatte die Wunde danach falsch behandelt, deswegen jetzt die Infektion", so oder so ähnlich würde ich dann an Stelle des Arztes sprechen.

@Ilka: Warum haste denn nicht protestiert, als die das ohne weiteres Federlesen einfach zunähten?(War dir das nicht bekannnt?) Vllt. dachte derjenige, dass es gerade vorher von Pflegepersonal gespült und desinfiziert wurde? Dennoch ein starkes Stück.

Gruß, Ingmar




Hi, Ingmar,

also so richtig protestiert habe ich nicht. Ich kann doch kein Slowakisch ! Als der Arzt kam und loslegte, habe ich nicht hingesehen, wer kann das schon, wenns ans eigene Fleisch geht. Dann habe ich schon versucht den Arzt darauf hinzuweisen, habe gefragt, ob die Wunde sehr schmutzig ist und habe das auch auf Englisch gefragt. Da schaute er nur seine K-schwester an und lachte. 2 Tage später sollte ich zur Kontrolle. Da war ich zum Glück in einer anderen Klinik und dieser Arzt dort hat sofort die Fäden wieder entfernt und Laschen eingelegt. Und auch dieser Arzt erst hat mir Antibiotika verschrieben.
Die Wunde ist bis jetzt wieder gut verheilt, was mir aber Probleme bereitet, sind die Nervenschmerzen und das Taubheitsgefühl in der Hand. Ich hoffe das verliert sich bald wieder.
Trotzdem Danke für Deine Mitteilung.

Auch allen Anderen vielen Dank für die Beiträge, da hat ja sicher jeder was davon !

Also Leute, schön aufpassen in Zukunft !!!

Tschüssi, Ilka
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#345913 - 06/22/07 01:22 PM Re: Hundebiss im Ausland [Re: Radlbiene]
lando
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Also ich kenn mich rechtlich nicht aus, aber ich denke mal, dass du vom krankenhaus wirklich schmerzensgeld kriegen kannst.
Neben dem nicht-reinigen der Wunde, halte ich schon die unterlassene Antibiose für einen kunstfehler. In deutschland zumindest...
Keine ahnung, wie das in der slowakei ist, aber in detuschland könnte ein gutachter sehr genau nachvollziehen, was ein arzt an behandlungen durchgeführt hat, weil der ja heutzutage alles dokumentieren muss... gut, da hätte er schon fälschen können.. aber das würde ich mal nicht unterstellen.
Viel Glück und gute Besserung.

Urs
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