Hi,

ich möchte bald eine Radtour durch Rumänien machen. Als ich das letzte Mal da war, ist mir aufgefallen, dass es relativ viele wilde Hunde gab, die wie wild bellten und auch bedrohlich nahe kamen.

Kann mir vielleicht jemand einen Tip geben, wie man sich vor diesen wilden Hunden schützen kann, sowohl vorbeugend wie auch aktiv. Es heißt zwar bellende Hunde beißen nicht, aber kennen die Hunde den Spruch auch?

Danke für die Hilfe
Thomas

Hallo Thomas!
Du scheinst den Hundeknigge vom Karpatenwilli noch nicht zu kennen... Oder doch und genau deswegen fragst du hier?
Such mal hier im Forum, da gabs schon einiges an Beiträgen dazu...
Ansonsten, je nach Situation, Gas geben, oder anhalten, Stein(e) schmeißen - was auch nicht immer hilft, oder laut + bestimmt "Marsch" rufen!
Die meisten rumänischen Hunde sind da relativ scheu, sobald ein Mensch da laut ruft (Marsch z.B. = Rückwärtsgang einlegen), ziehen sie idR ab.
Mal schauen, vielleicht kann ich bald mal wieder das in der Realität antesten...
Schlimmer find ich eigentlich die "netten" Hunde, die einfach nur so aus Spass hinter einem herlaufen, dazu um was "betteln" und man sie auch nach einigen km - speziell beim Anstieg - nicht los wird...

Meine erfahrung mit Hunden.
Wenn ein Hund dir hinterherrent, und nach deinen Waden schnappt fahr Zick-Zack.
Der Hund muß dann gleichzeitig deinem Hinterrad ausweichen, wärend er schnappt
Eine andere Methode die ich in Alabam angewand habe, wo es auch viele streunende Jagdhunde gab war, ich hatte an stellen wo mir immer der gleiche Hund auflauerte eine Wasserpistole dabei. Meine Munition war Salzwasser.
Zur not tut es auch die Trinkflasche mit einem möglichst pappigen Sportgetränk.

Ralf

Kiesel einpacken. Wenn Fifi kommt, einen in die Richtung werfen. Muß nichteinmal treffen.
lg,
Michael

Luftpumpen aus Alu sind auch eine beliebte Verteidigungswaffe - allerdings kann es sein, daß sie danach nicht mehr pumpt ....

Ich war bei meiner Rumänien-Fahrt auf alles gefasst, die Hunde dort sind mir aber extrem lasch vorgekommen - nicht einmal gebellt hat einer. Ich war aber auch nicht offroad unterwegs, die Hirtenhunde dürften weniger scheu und lethargisch sein.

Gegen Hunde habe ich immer den Dog-Dazer mit, bisher erst 1 x in Kalabrien gebraucht, da hat er gewirkt.

Gute Fahrt wünscht Gerold

Hallo!

Rumänische Köter kenne ich noch keine, dafür griechische (da gibt es Biester!), slowenische, und und ....
Erfahrungen: Wie oben: Stehenbleiben, Anschreien, Davonfahren je nach Situation ist günstig.
Dazu: (süditalienische Notlösung bei 4 freilaufenden Kötern von Gr. S bis XL) handsamen Holzprügel als Drohmittel einsetzen (den kennen die Biester), weiters empfiehlt sich auch ein Pfefferspray. (in Slowenien habe ich einen sehr aggressiven Köter damit erwischt. Der hatte dann keine Lust mehr, mich weiter zu attackieren. ) Nachteil: das Pfefferspray darf auch nicht im aufgegeben Gepäck im Flugzeug mitgenommen werden. Interessant ist, dass auch Hunde in sehr einsamen, abgelegenen Gegenden offensichtlich schon mit Pfefferspray Erfahrungen gesammelt haben. Einem griechischen Köter ganz draußen am Land, wo kaum jemand anderer als die Einheimischen hinkommt, habe ich die Spraydose hingehalten, und er hat sofort einen Zahn zurückgeschalten und sich in ungefährlicher Entfernung gehalten. Auch deshalb finde ich den Einsatz des Peffersprays im Notfall als vernünftig und auch vergleichsweise harmlos, der Köter hat dann eine Zeitlang rinnende Augen, aber mehr passiert ihm nicht. (Und wenn er ein bisschen Intelligenz hat, wird er das nächste Mal vorsichtiger.)

Kritisch erlebe ich meistens Rudel, in denen fühlen sie sich stark und du hast auch, wenn sie es zum Ernstfall kommen lassen (was sehr, sehr selten sein dürfte) kaum eine Chance, gegen mehrere Hunde zu bestehen: Während du einen abwehrst, kommt ein anderer von hinten.

machs gut! es wird schon gehen!
georg

Mich hätte es in Rumänien auf der Europastraße (sehr viel Schwerlastverkehr) entlang des Olt fast gekostet. Zickzackfahren, wie in einem nachfolgenden Bericht erwähnt hatte nichts gebracht. Schnell war ich auch. Erst, als ich in dieser Stresssituation vor dem entgegenkommenden Auto zum Stehen kam (von hinten kam zum Glück nichts) und der Besitzer endlich gerufen hatte, lies der Hund ab.

Ist schon ein nachhaltig wirkendes Erlebnis so ein großer, zähnefletschender Schäferhund, der vollgas neben dir herläuft und aktiv nach deinen Beinen schnappen will, während um dich herum (normalerweise) sehr viel Verkehr ist. Ich hatte da reines Glück.

Ich glaube auch nicht, dass man in so einer Situation noch Zeit hätte nach einer Sprühflasche zu greifen.

Davon abgesehen, die launisch bellenden Hunde lassen sich mit einem Stein und rufen/brüllen/stehenbleiben abschrecken.

Falls das Rudel sich für dich interessiert, solltest du dich um den Rudelführer kümmern.

Daniel

Wärend meiner Tour durch Rumänien hatte ich zwei mal eine "unangenehme" Begegnung. Wir fuhren auf Nebenstrassen, die Köter kamen plötzlich von irgendwo her angeschossen. Das eine mal konnten wir Gas geben, beim zweiten mal waren wir gerade beim Anstieg in einer Serpentine, die Viecher bellten wie bekloppt und sprangen um ums herum. Der Schäfer, zu dem die Hunde gehörten pfiff sie dann zurück. Entschuldigte sich sogar.
Ab diesem Zeitpunkt klingelten bei uns die Alarmglocken wenn man irgendwo neben der Strasse eine Schafsherde entdeckte. Wir fuhren langsam heran, immer auf der Suche nach dem Hirten um Blickkontakt aufzunehmen. Hatte der Hirte einem erszt mal entdeckt, gabs auch keine Probleme mehr. Zudem hilfts wohl auch wenn man sich nicht schnell und hektisch bewegt. Die Hunde in den Dörfern schnarchten meist nur unter den Bäumen.....
Eine Dose Pfefferspray am Lenker beruhigt aber trotzdem!!!!!!!

Viel Spass in Rumänien

Markus

Hallo Thomas,
die rumänischen Hunde kenne ich nicht, aber beim wild Zelten in Marokko haben wir uns einen dort offenbar wild ansässigen Hund angefüttert (davon gab es da mehrere). Der hat dann nachts immer auf uns aufgepasst. Wir haben praktisch Seite an Seite geschlafen. Er außen an der Zeltplane, ich innen. Kamen irgendwelche Leute vorbei, oder auch eine Katze oder was sonst immer, sprang er auf und fing fürchterlich an zu kläffen (so drei - vier mal die Nacht). Seltsamer Weise hatten die Einheimischen , ich möchte nicht sagen Angst, aber doch großen Respekt vor dem Hund.
So gesehen habe ich mit deutschen Hunden fast mehr Probleme.
Gruß
Ingo

Hallo Thomas,

ich empfehle Dir die ACME Tornado 2000: die angeblich lauteste Pfeife der Welt (122 dB). Sie ist so laut, dass man sich beim Reinpfeifen die Ohren zuhalten sollte. Ich hatte sie im Einsatz gegen Hunde in Ost-Anatolien, sowie Bolivien. Hat super funktioniert. Außerdem ist sie eine sehr gute Signalpfeife. Man kann damit sehr gut auf sich aufmerksam machen, sollte dies einmal nötig sein. Und das beste: sie kostet nur 3,25 € bei Globetrotter, zudem kann man sie im Flugzeug transportieren (siehe Nachteil Pfefferspray).

Tschau!

Sebastian

Hallo Thomas, ich komme gerade von meiner Radtour u.a. auch durch Rumänien zurück. Mich haben die Einheimischen sogar gefragt, was ich gegen die Hunde mache.

In der Realität, denke ich, dass es in Rumänien nicht mehr und nicht weniger Hunde gibt, wie im Rest der Region Südosteuropa. Tipps hast Du schon genug bekommen - mein zusätzlicher Rat: Lass' Dir die Reise nicht schon im Vorhinein durch Gerüchte, Storries und dadurch entstehende Ängste vermießen.

Mein nervigstes Hundeerlebnis auf der Tour hatte ich übrigens nicht in Rumänien, sondern in Moldawien

Es kamen ja schon viele gute Tips, für mich hat sich das Steine werfen ganz gut bewährt. Wie schon gesagt, da muss man nicht mal treffen, damit die Hunde zumindest abstand halten.

Und dann gibt es da noch das Sprichwort: Hunde die bellen, beißen nicht. Das kam bei mir meistens zur Anwendung. Wenn solche Köter bellend auf mich zurennen, ignorieren und normal (mit relativ hoher Trittfrequenz) weiter pedalieren. Ich habs oft erlebt, dass sie dann ein paar Kilometer laut bellend neben mir her gerannt sind, aber versucht zu beißen haben nur zwei. Und die haben in die Packtaschen gebissen, ich vermute, weil die das einfachere Ziel sind als rotierende Beine, und danach abgelassen.

In der Hinsicht einfach nicht stressen lassen, und wenn dir die Situation doch mal nicht gefällt, was zum werfen oder spritzen parat haben.

hallo Uwe,
also das klingt ja schon ein bißchen harmlos, was du schreibst. Die Situation ist aber doch extrem schockierend, habe das in Griechenland dreimal erlebt. Meist tauchen die Köter gerade dann auf, wenn man besonders gedankenverloren dahinradelt und so richtig heftig erschrickt. Ich habe sonst KEINERLEI Angst vor Hunden, aber da bin ich jedesmal ins Herzrasen gekommen. Meiner Einschätzung nach liegt das daran, daß das Pedalieren als Bewegung und das Vorbeifahren überhaupt in den entsprechenden Hunden die allertiefsten Jagdinstinkte wachruft. Das Auf und Ab der Beine macht sie quasi verrückt.
Wenig hilfreich finde ich die Idee der nicht beißenden Kläffer. Wie du schreibst, haben sie ja doch zu beißen versucht - in die Taschen.... eine zerrissene Tasche ist natürlich besser, als ein zerbissenes Bein, aber richtig vorteilhaft für die letzten "paar" Minuten, die der Tour verbleiben, ja auch nicht, oder?
Also Anhalten ist das Einzige finde ich, denn die Angst vor der direkten Konfrontation ist ja schon da, außer es ist wirklich in der Wildnis und es sind mehrere....
Bin selber noch im Nachdenken, wie ich mich vorbereiten soll dieses Jahr. Pfeife, Spray, Stock, keine Ahnung. Gegen das Überraschungsmoment hilft ja sowieso nichts, und das nutzen die Tiere instinktiv aus, indem sie, feig sind sie ja meistens auch, erst reagieren, wenn man etwas vorbei ist.
Ich bin jedesmal so geschockt gewesen, daß ich in eine Art Jähzorn kam und bei entsprechenden Möglichkeiten den Tieren werweißwas angetan hätte...
Stille Grüße Andreas

Nun ja, ich habe sie bis jetzt sowohl in ganz Osteuropa als auch im Nahen und Mittleren Osten als recht harmlos erlebt. Und ich schreibe halt auch einfach aus der Perspektive von jemandem, der noch nie von einem Hund gebissen worden ist. Dabei bin ich schon verdammt oft von solchen Kläffern verfolgt worden. Natürlich erschrecke ich auch erstmal, wenn plötzlich dicht hinter mir irgendetwas laut das Bellen anfängt. Aber das ist nur ein kurzer Moment. Ein paar Mal habe ich mir mit Steinen beholfen, aber meist bin ich einfach weiter geradelt.

Die zwei Mal, wo ich meinte, sie beißen in die Taschen, war einmal bei einem Mitfahrer und einmal bei mir. Und da waren die Taschen hinterher nicht zerfetzt, sondern man hat sich anstrengen müssen, überhaupt die Abdrücke der Zähne in dem Material zu finden. Vielleicht haben sie noch nicht einmal zugebissen, sondern sind nur irgendwie anders mit dem Gepäck hinten kollidiert, was wir dann in dieser Situation als Zug nach hinten interpretiert haben... Ich habe bis jetzt auf jeden Fall weder Material- noch Personenschaden zu beklagen.

Ich verweise mal auf einen knapp ein Jahr alten Beitrag von mir:


Erfahrungsbericht Dog Dazzer

Das Ding funktioniert tatsächlich!


Gruß LUTZ

Ich hab's mir daraufhin auch bestellt und dann wieder zurückgeschickt. Kann nicht bestätigen , dass es irgendeine Auswirkung hat.
Vertraue jetzt eher auf Pfefferspray.

LG Harry

bin letztes Jahr von Ungarn kommend quer durch rumänien Richtung Bulgarien geradelt. Ich hab das mit den Hunden nicht so problematisch empfunden. Den kleinen Hunden kann man eh davon fahren und bei den großen bin ich immer abgestiegen und hab mich langsam und schiebend aus den Staub gemacht. Hirtenhunde können mit unter lästig sein, sind irgendwie intelligenter als die anderen....

zur Not: Pfefferspray!

welche Auswirkungen hat eine Hundepfeife??
reizt man die Hunde damit noch mehr??
ich meine die, die für das Menschliche Gehör nicht zu hören sind...

hi,
bei großen hunden flüchten ist ungünstig. das beste ist wirklich absteigen und langsam dran vorbei.
was auch gut geht, einen anständigen knüppel am oberrohr befestigen und bei bedarf damit herzhaft draufhauen.

sg heimo