Ich komme gerade aus Odessa von meiner Radtour zurück und habe mal die Berichte, die ich auf der Tour als E-Mail verfasst habe, auf meine Seite gestellt. Bilder gibt es ebenfalls.

Insgesamt ist die Region Ukraine, Rumänien, Moldau meiner Meinung nach eine echt lohnenswerte Rad-Region. Bei Rückfragen, meldet Euch einfach. Viel Spaß beim Lesen/Bilder schauen. (Die Bilder am besten via IE schauen, da Mozilla bei manchen Computern rumzickt).

Servus!

Zu den Berichten bin ich noch nicht gekommen, habe aber schonmal die Galerie durchstöbert. Schöne Fotos !! Das "Achtung Shimano" ist besonders klasse.

Was mich jetzt noch interessiert: Kannte jemand unterwegs Mainz 05? Und konntest Du den Abstieg dort gut mitverfolgen ??

Gruß von Roland

Sehr netter Bericht, hab ihn gleich in einem Stück durchgelesen. Ich war vor 2 Jahren selbst in der Gegend und mir kommt so vieles bekannt vor....

Gruß Gerold

Hallo Christoph,

tolle Bilder. Die Friedhöfe sind ja super, war das in der Ukraine?
Und diese traubenförmigen Früchte, sind das Kirschen ?

js

Hallo js,

ja die Friedhöfe sehen in dem Teil der Ukraine, in dem ich geradelt bin, fast alle so aus. Und die Früchte, das sind Sauerkirchen, die in Moldawien an einem Draht so zusammengebunden werden, und am Fahrbahnrand zum Verkauf feilgeboten werden. Sah echt nett aus und die haben auch lecker geschmeckt

Hai Christoph,
echt schöne Bilder. Ich glaub ich muß da doch auch nochmal hin, wir haben da eine etwas andere Route genommen als wir in der gegend ware, die deinige wäre eine hübsche Ergänzung...In Ro hieß das leckere Gesöff bei uns jedenfalls immer Tuica.
@cyclist, wir haben den Trunk ja auch schon vor dem Frühstück bekommen und wie ich mich erinnere durfte ich deine Portion unauffällig mittrinken, damit diese Unhöflichkeit nicht auffällt. Ich hab 2 Anstiege gebraucht um wieder nüchtern zu werden
Gruß Natalie, die am liebsten morgen losradeln will aber noch 6 Wochen warten muss

hallo christoph,

habe gerade deinen bericht von deiner ankunft in lemberg gelesen und musste laut lachen. wir waren vor zwei jahren dort und wussten immer nicht, wie man diese strassenverhältnisse überhaupt jemand beschreiben kann....jetzt weiss ich es ! bei mir haben damals übrigens lediglich zwei speichen dran glauben müssen.

bernd

Hallo Christoph,

wenn ich auf eines Deiner Bilder klicke, erscheint es für den Bruchteil einer Sekunde in Groß und dann bekomme ich angezeigt:


(mit Firefox 2.0)

Irgendwas scheint da nicht zu stimmen...

Gruß,
Henning

Hallo Henning,
ich bin kein Informatiker, daher habe ich gleich am Anfang meines Threads darauf hingewiesen, dass es mit Mozilla Firefox Probleme gibt. Mit dem Internet Explorer und anderen Browsern klappt es normalerweise gut. Bei Firefox ist in den Grundeinstellungen irgendetwas so eingestellt, dass genau das passiert, was Du beschrieben hast. Bei meinem Firefox passiert das gleiche wie bei Dir. Da ich keine Lust habe, stundenlang an dem Firefox Browser herumzufummeln, nutze ich halt (leider) auch den Internet Explorer.

Hast recht, ich hätte besser lesen sollen! Also werde ich mal den IE anschmeißen...

Vielleicht solltest Du aber auf der Seite auch noch explizit drauf hinweisen, denn ich denke der Firefox ist mittlerweile mindestens ebenso verbreitet wie der Internet Explorer. Sonst vergraulst Du Dir unnötig die Leute...

Sorry,
Henning

Hallo Christof,
danke für den aufschlußreichen Bericht und die anregenden Bilder. Da ich selbst ab 06.-25.Juli in der Gegend unterwegs sein will (geplant: Ostrava-Tatra-Lviv-Czernowitz-Moldawien-Odessa), bitte ich Dich um Antwort auf einige Fragen:
1. Welche Reifengröße bist zu gefahren? Reicht 40-622?
2. Bin noch unsicher, ob für die Waldkarpaten, wo ich auch einige Dörfer mit deutsch-sprechender Bevölkerung besuchen will, nicht das 26er MTB dem 28er Reiserad vorzuziehen wäre. Was meinst Du?
3. Habe aus bisher 2 Rumänienreisen durch die Berge etwas Respekt vor halbwilden Hunden. Wie sind Deine Erfahrungen?
4. Woher hast Du das Verpackungsmaterial für Fahrrad in Odessa besorgt? War die Fahrradmitnahme beim Rückflug ein Problem? Mußtest Du Aufpreis zahlen?
5. Wieviel Radeltage warst Du von Lemberg nach Odessa unterwegs?

albert

Hallo Albert, 40 mm Reifen reichen auf jeden Fall. Ich bin hinten mit 35 mm vorne mit 32 mm gefahren: Keinen Achter, keinen Speichenbruch, keinen Platten...


MTBs sind meiner Meinung nach nur für Hardcore-Offroad-Pisten wirklich sinnvoll. Ich fahre immer mit 28er Reiserad - auch offroad bspw. in Kambodscha oder auch jetzt in der Ukraine, Moldawien bzw. Rumänien. Falls die beiden Laufräder richtig zentriert sind, sollte es keine Probleme geben. Ich bin in den Waldkarparten rumgeradelt und es war alles in Ordnung. Denke höchstens daran, die Schrauben abends nachzuziehen - insbesondere auch den Steuersatz checken, der bei mir plötzlich lose war - oder die Schrauben an den Ortlieb-Taschen. Mir ist eine ins Hinterrad abgefallen, weil die Schraube Ade gesagt hatte


Respekt ist sicherlich immer angebracht - aber Angst nicht. Es gibt gar nicht so viele Vierbeiner auf dieser Strecke und die meisten dösen und sind eher apathisch.



Bin auf dieser Reise mit drei Airlines geflogen:
1. Frankfurt - Warschau 21 kg inklusive Rad mit Lufthansa: 40 EUR Aufpreis für das Rad obwohl die Freigepäckgrenze nur um 1 kg überschritten wurde. Fazit: Lufthansa NICHT zu empfehlen. Bei gleichem Preis lieber eine kleinere Airline aus Osteuropa (z. B. LOT, MALEV) wählen.
2. Warschau - L'viv 21 kg mit LOT Polish Airlines: 0 EUR
3. Odessa-Budapest-Frankfurt 29 kg mit MALEV Hungarian Airlines: 0 EUR
Die Mitnahme war nie ein Problem. Das Verpackungsmaterial für die Schaltung hatte ich während der Tour dabei. Wiegt ja nichts und nimmt nicht zuviel Platz weg.


Reine Radeltage:
1. Etappe L'viv (Ukraine) - Ivano Frankivsk 140 km
2. Etappe Ivano Frankivsk - Vorotkha 90 km
3. Etappe Vorotkha - Kolomyja 110 km
4. Etappe Kolomyja - Cernivtsi 82 km
5. Etappe Cernivtsi - Suceava (Rumänien) 90 km
6. Etappe Suceava - Iasi 160 km
7. Etappe Iasi - Chisinau (Moldawien) 164 km
8. Etappe Chisinau - Olanesti (Achtung kein Hotel - habe im LKW gepennt) 138 km (ohne 30 km Umweg Hotelsuche )
9. Etappe Olanesti - Odessa (Ukraine) 86 km

Fahre am besten nicht durch Transnistrien. Zurzeit nehmen sie Touristen zum Teil arg aus. Ein Japaner musste 250 EUR "Ausreisegebühr" zahlen. Bei weiteren Fragen einfach melden...

Danke Christoph,

Deine Antworten helfen mir weiter, werde das Reiserad nehmen, da ich für die Hardcore-Sachen keine Zeit habe. Und die Berge und Wälder werden sich wohl vom rumänischen Teil der Waldkarpaten, in denen ich schon ausgiebig rumgegurkt bin, nicht groß unterscheiden.
Wenn ich Fragen habe, werde Dich nochmal auf Deiner mail-Adresse belästigen.

albert

Hallo Christoph,
ich möchte nochmal - wie angedroht - auf Dein Angebot zurückkommen und bitte Dich um Antwort auf folgende Fragen:

1. Wie kommt man am besten an ukrainisches Bargeld? Gibt es Bankomaten, an denen man mit EC-Karte UKR-Währung ziehen kann? Ich führe natürlich einen gewissen Betrag in kleinen Euro-Scheinen mit, möchte den aber als eiserne Reserve möglichst sparsam bewirtschaften.

Hallo Albert, EC-Automaten gibt es in der Ukraine wie Sand am Meer. Meistens funktionieren sie, manchmal haben sie allerdings nicht genug Bargeld vorrätig Cash kannst Du immer tauschen. Falls Du durch Moldawien fährst, tausche Deine Moldawischen Lei nach Verlassen des Lands möglichst noch an der Grenze in ukrainisches/rumänisches Geld um. Keiner will moldawische Lei hier in Deutschland oder sonstwo umtauschen.

2. Hast Du in Hotels mit EC- oder Kreditkarte bezahlt? Ist das Verfahren zuverlässig? Oder doch besser mit Bargeld?

Mit EC-Karten kannst Du eigentlich nicht zahlen - mit Kreditkarten in den großen Sowjet-Bunkern manches Mal. Hol Dir am besten am EC-Automaten die Kohle zum Bezahlen.

3. Wie hast Du Deine Schaltung für den Flug eingepackt? Das Material hast Du ja auf der Reise mitgenommen. Ich nehme an, daß Du nur den hinteren Umwerfer irgendwie ummantelt hast.

Den habe ich abgeschraubt und baumeln lassen. Ummantelt habe ich die gesamt Schaltung und die Kette.

4. Noch eine Frage: Wie heißt der Grenzübergang von Moldawien nach UKR, den Du genutzt hast?

Ich bin von Iasi nach Südosten zum Übergang Albita/Leuseni gefahren. Wenn Du an einem Tag von Iasi nach Chisinau fahren willst, werden dies ca. 160 km sein. Es gibt aber ein Hotel zwischen Nesti und Lapusna auf der R33 direkt an der Straße, falls Du nicht durchfahren willst. Hoffe nur, dass das Hotel auf ist. Der Grenzübergang bei Ungheni ist nur für Züge vorgesehen. Den Zug nach Ungheni nehmen wäre eine Option, nur fährt dieser frühmorgens und spätabends. Alternativ kannst Du via Sculeni fahren - aber wegen der schlechten moldawischen Straßen hatte ich mich für die erste Variante entschieden, da ich so länger auf rumänischen - leider aber trotzdem nicht so tollen - Straßen unterwegs war. Von der Distanz her sind beide Strecken in etwa gleich lang. Du kannst allerdings via Sculeni nach Orhei Vechi (Trebujeni) fahren und an dem Felsenkloster in dem Hotel übernachten - falls es geöffnet ist. Das Restaurant hat nur Croissants zum Essen.

Auf der Strecke Chisinau - Odessa gibt es ein Übernachtungsproblem, falls Du nicht in Tiraspol oder Bender schlafen willst. Die beiden Städte gehören zu Transnistrien und eine Durchfahrt ist wegen der korrupten Beamten wohl nicht zu empfehlen. Es hat mir JEDER abgeraten und wenn selbst die ukrainischen Busse lieber den Umweg über Causeni machen, hat dieses Abraten wohl einen Sinn. Leider sind manches Mal die Hotels in Moldawien geschlossen - so auch das Hotel in Purcari. Die machen einfach ihren Laden dicht, wenn man der einzige Gast ist. Im Lonely Planet Moldawien steht, dass es in dem Dorf Cioburciu ein Guest House gibt, da ich leider nicht gefunden habe. Falls Du ein Zelt hast, kann Du ja einfach so in der Pampa abseits der Straße übernachten. Das sollte eigentlich o.k. sein. Ich habe letztlich in einem LKW an einen 24-Stunden-Restaurant kurz vor der Grenze übernachtet. Das Dorf hieß Olanesti.

5. Gibt es irgendwelche Besonderheiten hinsichtlich des Flughafens Odessa?

Das entscheidende Schild von der Hauptstraße zum Flughafen fehlt. Von Downtown bis zur Abzweigung ist alles gut ausgeschildert. Falls Du an dem METRO Supermarkt vorbeifährst, bist Du zu weit gefahren. Drehe um, und nehme die nächste große Abzweigung nach Osten also nach rechts wenn Du von METRO kommst.

Vielen Dank für deine Mühe im Voraus!

Mit Radlergruß: albert

Hallo Chrstoph,
bevor es jetzt am Freitag losgeht, möchte ich Dir noch ein paar Fragen stellen:

1. Braucht man für die Hoverla unbedingt Bergschuhe oder kann man als erfahrener Berggeher- jetzt im Juli - auch mit Radschuhen oder Wandersandalen rauf?

Hallo Albert, ich bin mit Shimano SPD-Radschuhen die Hoverla hochgelaufen. Das geht und bereitet keine Probleme.

2. Kann man ev. bis zu der Hütte unterhalb des Bergs, zu der eine Stichstraße führt, mit dem Fahrrad fahren? Kann man auf der Hütte sein Fahrrad für einen Tag sicher unterbringen?

Du kannst bis zu der Hütte mit dem Rad fahren. Ob die Hütte bewirtschaftet ist, weiß ich nicht. Ich bin mit dem Taxi hoch gefahren und habe zwei Ukrainer getroffen, mit denen ich zurück nach Voroktha getrampt bin. Ich würde das Hotel in Voroktha nehmen. Das hat genug Zimmer und Du darfst Dein Rad mit ins Zimmer (!) nehmen. Von Voroktha zur Hütte und zurück sind insgesamt 40 Kilometer. Auf- und Abstieg sind ca. 3 bis 4 Stunden. Es wird ein langer Tag zu Fuß und mit dem Rad. Es ist aber machbar - auch wenn ca. 7 Kilometer (also 14 hin- und zurück) nicht geteert sind.

3. Ich höre von Ukraineautofahrern, daß der Verkehr höllisch gefährlich sein soll und die mir deshalb dringend von meiner Tour abraten. Wie sind Deine Erfahrungen in UKR und Moldawien?

Diese Leute sind noch nie außerhalb von Europa mit dem Auto selbst gefahren. Daher gibt es diese Einschätzung. Wie gesagt, es sind AUTOfahrer, die das gesagt haben. Als Radfahrer fühle ich mich in Mainz manches Mal unsicherer. Also Radeln ist kein Problem. Du kannst zur Not immer auf den unbefestigten Seitenstreifen ausweichen.

4. Warum bist Du nicht direkt von Tschernowitz nach Moldawien über (Balti nach Chisinau) gefahren, sondern hast den Umweg über Iasi genommen?

Die Bukovina mit ihren Klöstern um Suceava ist wohl deutlich attraktiver als Nordmoldawien. Außerdem hast Du außerhalb von Chisinau immer Übernachtungsprobleme.

5. Wo bist Du genau nach Moldawien wieder nach Ukr gefahren? Ist das die große Straße, die westlich von Olanesti nach Süden zur E 87 und dann ostwärts - südlich um Transnistrien herum - nach Odessa führt?

Ja genau. Du kannst kurz vor der Grenze noch wählen, ob Du direkt in die Ukraine willst oder noch ein paar Kilometer wieder nach Nordosten fährst. Das bin ich gefahren. Da ist das gegenüberliegende Ufer des Dnjestr ja schon ukrainisch und unproblematisch.

6. Wie hast Du Deine Reise ohne Ukrainisch- und Russischkenntnisse so täglich gemanagt?

Manche sprechen Französisch, manche Deutsch, manche Englisch. Und ein Großteil der Kommunikation geht ja eh über Mimik und Gestik. Keine Angst, Du wirst Deine Zeit dort genießen. Auch wenn's manches Mal umständlich ist.

Vielen Dank - nochmals - im Voraus!!

albert

Bitte schön und gute Reise!

Hallo Christoph,

bin seit 25.07. wieder zurück von drei Wochen PL/SLO/UKR/RO und Moldawien. Nicht zuletzt dank Deiner Informationen war meine Reise trotz fünf Regentage und Hitze bis 42 Grad ohne negative Überraschungen. Auch die Fahrradmitnahme von Odessa nach München mit Cesky Airlines gestaltete sich völlig unproblematisch und ohne Kratzer. Von Transnistrien habe ich ebenfalls die Finger gelassen.

Übrigens: In Moldowa gibt es nahe dem Grenzübergang Palanca, wo gegenwärtig eine neue breite Straße gebaut wird, ein Hotel in Stefan Voda, sowie eines in Purcari, direkt am Dnisterufer. Das erste habe ich, da etwas abseits der Straße, ausgelassen, das zweite - ein richiges Weingut - war angeblich voll. Ich vermutete jedoch eher, daß man den ukrainischen Geldsäcken, die dort mit ihren Protzautos versammelt waren, keinen verstaubten Reisradler als zusätzlichen Gast zumuten wollte, so daß ich dann die Strecke Chisinau - Odessa an einem Tag gefahren bin. Ging auch.

Nochmals vielen Dank für Deine Unterstützung.

albert

Hallo Albert,

ja das mit den Hotels da ist echt komisch. An dem in Purcari habe ich auch "angeklopft" doch weiter als an den Außenposten kam ich nicht, da sie damals behaupteten, das Hotel sei zu. Das mit Stefan Voda hat mir auch jemand erzählt - ich glaube sogar der Typ der mich in Pucari nicht reinlassen wollte. Aber ich war zu faul, da wieder hinzufahren und außerdem glaubte ich das nicht so recht, denn auch der Gasthof, der im Lonely Planet stand existierte nicht. Wäre natürlich schön für zukünftige Radler, wenn es das Hotel gäbe. Cool, dass Du die gesamt Strecke an einem Tag gedüst bist - Respekt!

Freue mich, dass ich Dir helfen konnte