Moin
bin grade mit dem Radl in Makedonien und morgen geht es gen Griechenland.
Habe fuer die Tuerkei ca 4 Wochen eingeplant bevor es in den Iran weitergehen soll.
Habe mir zwar schon bestimmte Ziele ueberlegt, aber habt ihr Tips und Routenvorschlaege die sich gut radeln lassen in der Tuerkei?
Lasst mal hoeren

merci und radelnde Gruesse
Daniel

Dann sag' uns doch erstmal, welche Ziele Du Dir überlegt hast, dann ist's einfacher

Also in der Osttürkei ist zum Beispiel die Hauptstrecke Sivas-Erzincan-Erzurum-Dogubayazit gut zu beradeln. Natürlich nicht ganz unerheblicher Verkehr, aber mich hat es eigentlich nicht gestört. An der Schwarzmeerküste wird es wohl schlimmer sein.

Unbedingt ansehen würde ich mir Cappadocia:



Fährst Du über Istanbul oder irgendwie anders mit Fähren??

Gruß von Roland

Ich würde die Schwarzmeerküste meiden, da sie sehr anstrengend ist. Meine Erinnerungen daran sind, dass es immer wieder ein paar hundert Höhenmeter steil bergauf geht, nur um dann wieder auf Meereshöhe abzufallen. Die Straßen sind schlecht und wahrscheinlich regnet es auch mehr als im Inland. Wir sind damals von Istanbul aus Schwarzmeerküste gefahren und haben in Zonguldak aufgegeben, als dann auch noch Schnee dazu kam.

Weiter östlich soll der Verkehr an der Küste schlimm sein. Für genauere Routentips wäre mal nicht schlecht zu hören, was du so sehen willst. Cappadocia sollte man sich unbedingt ansehen, ist halt aber auch touristisch recht überlaufen und für dich vielleicht etwas abseits des Weges. Ansonsten kann ich noch Amasya empfehlen, die Stadt hat mir sehr gut gefallen.

Wir sind vor zwei Jahren von Trabzon nach Süden über die Berge und dann parallel zur Schwarzmeerküste nach Osten über Gümüshane, Bayburt, das tolle Coruh-Tal (toller Rafting-Fluss mit irrem Tal) entlang nach Yusufeli (von dort Trekking ins Kackar-Gebirge möglich) und über Ardahan weiter nach Kars und Dogubeyazit.

Landschaftlich ein absoluter Traum, v.a. die Gegend um Yusufeli und das Kackar-Gebirge, der Pass anschließend nach Ardahan vom grünen Küstengebirge (wie Österreich mit Minaretten statt Kirchtürmen) hinauf in die anatolische Hochebene und dazu noch: nahezu keinen Verkehr!

Bider habe ich mal hier hochgeladen:

Bilder Türkei

Boah Lutz, tolle Bilder !!! Gibt es noch mehr von der Sorte ???

Ich muss wohl auch noch mal in die Türkei fahren ...

Servus Daniel,

solltest Du Teile der Türkischen Mittelmeerküste fahren wollen, hier Bilder zwischen Canakkale und Antalya

Türkei Teil 1
Türkei Teil 2
Türkei Teil 3

Andi

Na gut, auf deinen ausdrücklichen Wusch hin ;-) , habe ich noch ein paar mehr Bilder hochgeladen:

noch mehr Türkei-Bilder

Viel Spaß beim Anschauen!

P.S.: Ich will da auch unbedingt wieder hin!

Gruß LUTZ

Hi,

da Du nur 4 Wochen Zeit hast würde ich so fahren

Schwarzmeerküste - Kappadokien - Berg Nebo ? - Ararat

wenns etwas länger sein soll und ein paar griech. Tempel dabei sein sollten würde ich der Mittelmeerküste folgen dann nach Kappadokien abbiegen.

Gruß
Thomas

Den spektakulären griechisch-türkischen Grenzübergang bei Kesan bin 2004 auch gefahren. Damals war ich auch noch so naiv vom überdimensionalen "Türkiye"-Schild ein Bild zu machen. Allerdings habe ich dann doch drauf verzichtet, als so ´n Grenzer mit seiner Kalaschnikov rumfuchtelte...

So richtig verkehrsberuhigt scheint aber deine Fahrt nicht gewesen zu sein! Ich denke, dass Küstenfahrten fast in jedem Land unattraktiv sind, da Küsten generell dichter besiedelt sind als der Rest des Landes (jeder will ja sein Häuschen am Meer haben).

@danelieto: Nemrut Dagi ist auch ganz interessant.

Und das gilt für beide Nemrut Dagis:

1. den bekannten und von vielen Touristengruppen besuchten Berg mit den großen Steinköpfen (siehe z.B. Titlebild des aktuellen Lonely Planet

Bild

2. den Krater des Vulkans, der den ehemaligen Abfluss des Van-See hat verstopft hat (SW-Ecke des Van-Sees bei Tatvan). Ein unbedingtes Muss für Radler, traumhafte Blicke von der Straße zum Kraterrand. Im Krater mehrere kleine Seen (davon einer mit "heißen Quellen").




Gruß LUTZ

Edit: Bild in Link umgewandelt. atk

Nemrut Dagis meinte ich mit Berg Nebo...

Die Bilder sind Klasse, die Größe ist etwas dünn, die Ladezeiten sind leider unter aller Sau. In der Reaktionszeit gibt es sonst bildschirmfüllende Pracht. Schade! Das Kackar-Gebirge kommt im Handbuch sehr gut weg, dortgewesen sind wir leider nicht.
@Roland83, Kappadokien kann man auch sagen, die Gringodichte ist dort eher gering. Lohnenswert ist es auf jeden Fall, und bitte nicht nur mit Volldampf durchrauschen! Die verursachenden Vulkane sind alle freistehend und deshalb wirklich eindrucksvoll. Am Erciyes dag mussten wir wegen Schnee aufgeben, den Hasan dag haben wir geschafft. War trotzdem ein Knochen.

Falk, SchwLAbt

Hallo Daniel,

mir hat damals (2005) die Südküste gut gefallen. Da gibt es die Straße von Antalya Richtung Osten (Antakya)
Ich müsste nochmal nachsehen, welches schöne Stück ich da gefahren bin, denn ein Teil ist traumhaft: Straße entlang steil aufragenden Felswänden bzw. direkt am Meer entlang, ein Teil lebensgefährlich weil mehrspurige Straße.

Das Hatay als Gegend würde ich auch unbedingt empfehlen: Antakya ist eine der schönsten Städte, die ich je gesehen habe! Und die Straße entlang des Meeres ist vielleicht auch inzwischen ausgebaut.
Bei Interesse mail mich per PN an, dann suche ich die Route mal raus.

Hat mir sehr gefallen dort, muss auch mal wieder hin.

Verschwitzte Grüße aus D am R
Rivella

Hallo Daniel,



wir sind letztes Jahr die "Mittelmeerroute" von Marmaris nach Antakya (und dann weiter nach Syrien) geradelt:



Laesst sich sehr gut fahren, besonders die erste Haelfte ist landschaftlich sehr reizvoll, zum Teil aber unerwartet bergig.

Falls die Route etwas fuer Dich waere, kann ich Dir dazu ein paar mehr Infos schreiben.

Gruss,
Christof

Wie ward ihr da denn unterwegs, doch nicht mit dem Rad oder ?? Ihr ward wohl als Bergsteiger/Wanderer unterwegs. Wenn dem so ist: Wie habe ich mir das eigentlich vorzustellen in der Türkei (auch @Lutz): Braucht man einen Bergführer? Was braucht man an spezieller Ausrüstung? Wieviel Zeit habt ihr für die verschiedenen Touren etwa benötigt? Braucht man dafür Erfahrung in Sachen Klettern oder reicht es, ordentliche Physis mitzubringen ?? OK, ein bisschen viele Fragen. Teilantworten sind aber auch willkommen

Ich ärgere mich, dass ich schon wieder nicht da bin, wo meine Türkeikarte ist. Kann mich an keinen Hasan Dagi erinnern, obwohl der laut Wiki bei Aksaray steht. Da war ich, kann mich aber nur an platte Hochebene erinnern in der Gegend (und weiter östl. natürlich Cappadocia)

Gruß von Roland

Wir haben unsere Radtour für einige Wandertage in den Kackar-Bergen unterbrochen. Von Yusufeli aus mit dem Dolmus (Räder und Gepäck auf dem Dach) nach Olgunlar. Von dort aus wollten wir ein paar Tage wandern und dann mit den Rädern die Straße zurück hinunter nach Yusufeli schießen... . Also waren wir ohne Bergführer in den Kackar-Bergen unterwegs, es kam dann aber doch anders als geplant:

Am ersten Tag der Aufstieg von Olgunlar ins "Base Camp" des Kackar Dagi ("Dilber Düzü"). Von dort am nächsten Morgen früh (Abmarsch gegen 5 Uhr) weiter Richtung Gipfel. Allerdings bin ich kurz vor dem Gipfel des Kackar Dagi (knapp 4000 m hoch) abgestürzt und musste schließlich nach einer Odysee in Yusufeli im Krankenhaus mit 29 Stichen am Kopf genäht werden:

nach dem Unfall

Ich würde aber sagen, dass das größte Problem die Beschaffung exakter Karten ist. Ich habe im Anschluss bei türkischen Geologie-Studenten eine gute topographische Karte der Region studieren können. Allerdings kommt man da als Privatmensch aus D nicht dran, da haben angeblich die Militärs etwas dagegen...

Wer etwas alpine Erfahrung und eine passende Ausrüstung hat, der sollte beim Bergsteigen in der Türkei keine besonderen Schwierigkeiten zu erwarten haben. Allerdings gibt es keine Hütten. Für Übernachtungen in den Bergen muss also Zelt und Lebensmittel (ggf. Kocher) mitgeführt werden.

Speziell für das Kackar-Berge allerdings gilt, dass das Klima südlich des Hauptkamms deutlich tockener ist. Von Norden kommt die feuchte Luft vom schwarzen Meer her. Bewölkung baut sich also nördlich des Hauptkamms schon früh am Vormittag auf. Also unbedingt früh aufbrechen und rechtzeitig wieder zurück sein.

Aber gelegentlich kommt dann doch alles anders als man denkt, siehe oben!

Für weitere Infos siehe z.B. hier:

Trekkingforum

Gruß LUTZ

Hör doch mal auf mit diesem dusslichen Denglisch bei Kappadokien!
Ja, zumindest 2002 waren wir aus rein transporttechnischen Gründen ohne Fahrräder in der Türkei - und das hat dann natürlich zu Problemen geführt. Der normalerweise recht dichte öffentliche Verkehr lässt nämlich abseits der Hauptstrecken schwer nach, z.B. auf der Strecke nach Ihlara. Der Hasan dagi (g mit rundem Hatschek und i ohne Punkt, aber da patzen Foren leider fast immer) liegt schon ein bischen bei Aksarayi, der Einstieg ist bei Helvadere. Dort gibt es eigentlich gar keinen Nahverkehr. Mit Karten sieht es schlecht aus, wir hatten zwar ein Handbuch, aber das hatte grobe Fehler. Die einzige Wasserstelle war nicht nutzbar, weil die Viecher reingeschiss.. haben. Weil wir aber im Juni unterwegs waren, konnten wir Schnee schmelzen. Um den zu holen, war ein Ortlieb-Packsack richtig gut. Denke aber nicht, dass der morgens (vor der Gipfelbesteigung) eingesackte Schnee am Abend geschmolzen wäre. Nach dem Abkochen ist das Schmelzwasser immernoch trübe, wir hatten aber keinen Dünnpfiff. Die im Frühsommer zahlreichen Hirten nehmen auch Schnee zur Wassergewinnung. Wir haben drei Tage gebraucht, Aufsteigen bis zur Biwakstelle, dann zum Gipfel und zurück, am dritten Tag Abstieg ins Tal. Dass du die Berge nicht gesehen hast, ist kein Wunder. Sie sind freistehend, ohne Gebirge ringsrum, klassische und bröckelige Vulkane. erwarte also keinen festen Granit oder Kalk wie in heimischen Gebirgen. Eigentlich müsste man Vulkane von der Konsistenz her einfach verbieten.
Brauchbare Karten gibt es in der Türkei wirklich nicht, da hat das Militär die Hände fest drauf. trotzdem ist das Land sehens- und erlebenswert.

Falk, SchwLAbt

Meine Güte, das sieht ja fürchterlich aus . Da können wir ja von Glück sagen, dass Du so gut davon gekommen bist. Zumindest merke ich noch keine Folgeschäden. *Sensationsmodus an*: Wie habe ich mir den Sturz denn vorzustellen? Und warst Du danach noch bei Bewusstsein? Ich wundere mich schon, dass Du später (wenn auch erst einige Tage später) die Radtour noch fortsetzen konntest. *Sensationsmodus aus*


Hach Mensch, ich war eben nur mit Lonely Planet unterwegs, da hat sich das mir so eingeprägt. Kappadokien klingt in meinen Ohren viel schlimmer


Freistehende Berge sind doch viel auffälliger, oder?? Zumindest der Erciyes Dagi ist mir gleich aufgefallen, als ich in Kayseri war

Danke für Eure Infos!!

Roland

Wenn es aber nur ein bisschen diesig und der Schnee im Spätsommer runter ist, dann siehst Du im Zweifelsfall schon bei ein paar Kilometern Abstand eben nichts.
»Cappadokia« ist schon deshalb Mist, weil das C im türkischen niemals nicht auf keinen Fall den Lautwert »k« haben kann.

Falk, SchwLAbt

Ich glaube, das war ironisch gemeint. Der Hassan Dagi ist der schönste Vulkan, den ich bis jetzt gesehen habe. Freistehend und richtig schön kegelförmig. Wenn du irgendwo in der Nähe von Aksaray warst, dann kannst Du ihn fast nich übersehen haben...