Hallo Kathrin und alle anderen,
meine Efahrungen schreibe ich hier, dann können esmehr Leute lesen.
Das Lavvulight habe ich auf einer Tour in Nordnorwegen 2005 zum ersten Mal gesehen und fand das geringe Gewicht bei großem Platzangebot faszinierend. Hier in HH habe ich mir das Zelt bei Globe angeschaut und folgende, für meine Anwendungen, "Mängel" festgestellt. Der Boden wird nur eingeknöpft (wenn ich das richtig verstanden habe), in Skandinavien können dann die Mücken zwischen Zelt und Boden hindurch. Da das Zelt relativ teuer ist habe ich einen Eigenbau versucht, dort habe ich den Boden direkt eingenäht, zwischen Boden und Zelt ist ringsumher ein ca. 15 cm breiter Moskitonetzstreifen. (das Einnähen hat in sofern bei mir nicht gut funktioniert (wenig Näherfahrung), der Boden ist bei gutem Zeltaufbaut nicht überall stramm.)
Ich wollte ein Tipi haben, damit man bei schlechten Wetter wirklich gemütlich mit 2-4 Personen sitzen und essne, quatschen etc kann. Bisher saß bzw. lag man immer im Zelt herum, konnte sich nicht wirklich mal strecken und schon gar nicht im Zelt knien. Das ganze bei einem recht niedrigen Gewicht. Bis dahin hatte ich ein 3 Personen Firstzelt und ein 2 Personen Tunnelzelt ohne Vorbau verwendet, das alte Firstzelt erwies sich bei der Tour 2005 als das größte Zelt im Vergleich zu einem 3 Personen Kuppelzelt, dort ist die Kopfhöhe nur in der MItte hoch, im Firstzelt im ganzen First, bei 3 Leuten deutlcih über 180cm war das besser.
Mein Nachbau ist ca 225cm hoch, also 25 cm höher, das hat sich als unnötig erwiesen, heute würde ich das Zelt eher noch ein wenig niedriger bauen als das Luvvuligt. Die Grundfläche ist recht ähnlich, ich habe sie insofern verkleinert, dass ich eine Ecke per Moskitonetz "abgetrennt" habe, sie ist als Apside ohne Boden für (nasse) Gepäckstücke. Komplett mit MIttelstange und Boden wiegt das Zelt 2,5 kg, es können 2 Leute sehr bequem, oder 3 Leute etwas beengt darin schlafen.
Der Einsatz letztes Jahr hatte folgende Erfahrungen gebracht: Die Einwandigkeit war ein recht kleines Problem, denn das Kondenswasser lief wie erwartet innen an dem Außenzelt ab, bei mir dann durch das Moskitonetz zwischen Boden und Außenzelt nach Außen. Mein Zelt ist allerdings so gebaut, dass ich es kurz auf den Boden spannen kann, z.B. bei stärkerem Wind, oder an ziemlich langen Leinen, damit viel Belüftung möglich ist. Meine Belüftungshutze erwies sich als zu klein, ich will im unteren Bereich ein 2. Belüftungsklappe einbauen, damit mehr Zug im Zelt herrschen kann. Sehr günstig wäre eine Höhenverstellung der MIttelstange, die meine Zelt noch nicht hat, denn dann kann man die Stange beliebig im Mittelbereich des Zeltes positionieren, ich weiß nicht, ob das Lavvulight das hat. Den aufbau mit vielen Häringen finde ich selber unproblematisch, da ich jahrelang mit einem Firstzelt herumgefahren bin (in Nord- wie in Südeuropa) habe ich viel Erfahrung auch in steinigen Gegenden geeignte Plätze zu finden bzw. es dennoch aufbauen zu können. Mehrere gute gehärtete Aluhäringe (V-Form), die man mit einem Stein etc in den Boden schlagen kann, sind immer dabei, mit klassischen runden Zeltnägeln wird man allerdings viele Probleme haben.
![](http://img243.imageshack.us/img243/889/zelteigenbaukh4.jpg)
Den Komfort bei schlechtem Wetter konnte ich recht wenig nutzen, denn es war fast immer schön, bei den wenigen Regen war der Innenplatz erstaunlich. Ich habe 2 mal mit anderen Radlern bei regen im Zelt gegessen, das fanden alle wesentlich komfortabler als im "normalen" Zelt. Einmal kam unterwegs ein Regenschauer auf, wir haben das Zelt kurz aufgebaut und eine Mahlzeit eingelegt, der Platz ist im Gegensatz zu den anderen zelten enorm. Ein Nachteil des großen Raumes ohne Innenzelt ist, dass es an kalten Tagen nicht so warm in dem Zelt wird, wie in kleinen "Hütten" mit Innenzelt. Die Windstabilität ist natürlich nicht so gut wie bei einem Tunnel oder Geodäten, am Nordkapp waren ca. 6 Windstarken über freies "Feld", da flatterte es schon ordentlich stark, es war aber kein Problem. Ich vermute, dass es ohne Windschutz etwa windstärke 8 aushält, tendenziell würde ich an windigen Tagen etwas Windschutz suchen, wenn möglich.
Nach Island käme deshalb mein Tunnel mit, denn einen 3 Personentunnel mit Vorbau habe ich vor 2 Jahren günstig gekauft, das Tipi habe ich dennoch gebaut. Für Gebirgswanderungen finde ich es weniger geeignet. Ich halte das Tipi für ein gutes Zelt gerade für nördlichere Gegenden, in denen es eher mal feucht wird, und werde in Zukunft bei schlechtem Wetter das riesige Raumgefühl genießen. Gerade nach einem Schlechtwettertag im Zelt zu sitzen oder knien, gelegentlich mal aufstehen und sich strecken, den Kocher in der eingebauten Apside oder im Innenzelt (Trangia geht) mit dem Essen drauf und schon macht der Regen halb soviel. Auf Campingplätzen in der Schweiz oder Österreich kam dann mal der erfreute Ausruf von Kindern: "Schau mal, ein Indianerzelt".
Zum Abschluss noch ein Nordkappbild:
![](http://img243.imageshack.us/img243/4826/bild205acw2.jpg)
Gruß
Dittmar