Hallo Sandro,
ich bin im letzten Sommer von Santander nach Porto gefahren. Am ersten Tag musste ich deshalb von Meereshöhe (Santander) auf ca. 830 m (Reinosa) hoch. Ich gehe davon aus, dass Du, wenn Du nach Burgos willst, weiter östlich auf oder in der Nähe der N-623 fahren wirst. Vom Streckenprofil dürfte die N-111 von Santander nach Reinosa (88 km), die ich gefahren bin, aber ähnlich sein: viel Grün, landschaftlich eher an Mitteleuropa erinnernd, ständiger leichter Anstieg, aber keine schweren Steigungen. Leider wurde der Verkehr immer schlimmer, je weiter man sich Reinosa näherte. Da die Straße zum Teil keinen Randstreifen hatte und ein schwerer LKW nach dem anderen an mir vorbeidonnerte und mir die Durchquerung eines lebensgefährlichen Tunnels den Rest gab, zog ich die Notbremse und verließ die Straße, musste dann aber mehrere Kilometer das Rad unter nicht sehr angenehmen Bedingungen hoch oben über der Straße über Viehwege durch die Berge schieben, bis die Straße wieder einigermaßen und ohne Selbstmordgefahr befahren werden konnte. Würde ich heute nochmals davor stehen, würde ich einige Umwege in Kauf nehmen, die Etappe kürzer planen und versuchen, abseits der N-111 zum Ziel zu kommen. Problematisch ist es, dass diese sich ein immer enger werdendes Tal durch die kantabrische Küstenkordillere hochwindet und kaum Alternativen vorhanden sind (schau mal in deine Karte).
Ich könnte mir vorstellen, dass der Weg nach Burgos über die N-623 nicht viel besser zu befahren ist (Hauptverkehrsverbindung Nordküste - Meseta). Umwege durch das Valle de Cayón oder das Valle de Pas sind meines Erachtens echte Gebirgsstrecken mit entsprechend eingeschränkten Unterkunftsmöglichkeiten für Nicht-Camper. Zudem kämen auf diese Weise wohl erhebliche Mehrkilometer zusammen. Aber vielleicht wagst Du es ja einmal und fährst durch diese einsamen Gegenden, um nach Überquerung der Kordilleren über die N-232 und ab Valdenoceda über die CL-629 Richtung Burgos weiterzufahren - traumhafte Landschaften und kaum befahrene Straßen werden Dir gewiss sein.
Die Strecke von Bilbao Richtung Santander bin ich bisher nur mit dem Auto gefahren, und zwar bis kurz hinter Castro Urdiales (sehenswerter Ort!). Die Steigungen auf der Autobahn halten sich in Grenzen, weil sie teilweise auf Pfeilern zur Überbrückung der tiefeingeschnittenen Küstenabschnitte gebaut wurde. Die wenig befahrenen Nebenstrecken führen dagegen ständig auf und ab und durch die vielen Buchten und Einschnitte der Küste dürfte das Fahren etwas ermüdend sein. Wie Du sicherlich weißt, handelt es sich um einen alten Pilgerweg, so dass zumindest hin und wieder Unterkunftsmöglichkeiten vorhanden sind. Die Strecke reizt mich auch bereits seit Jahren, allerdings hat mich das zermürbende Streckenprofil bis jetzt davon abgehalten, sie einmal auszuprobieren.
Gruß,
Martin