Hallo,

Ich bin neu hier und auch in Sachen Radreise ein Anfänger. Ich würde gerne mit einem Freund von Trier in die Normandie fahren (ca. 700 km). Jetzt wollte ich mal fragen ob jemand vielleicht Routentipps hat. Gibt es irgendwelche schönen Städtchen die man da in jeden Fall mitnehmen sollte? Welche Karten eignen sich für eine Radtour? Was sollte man sonst noch so alles beachten?

Gruß

Mettwurst

Liebe Mettwurst,

zu Frankreich kann ich eigentlich nur sagen: fast überall lohnend, und vonTrier aus auch nicht weit. Das Problem sind weniger die Karten: für den Anfang reicht ein Spiralo von Michelin (1:200000), ist wesentlich billiger, als sich die Karten für eine Tour eurer Länge separat zu kaufen.

Problem bei Frankreich ist der Radtransport, vor allem, wenn es nur in eine Richtung gehen soll. Paris-Luxemburg ist wegen TGV inzwischen fast unmöglich, aus der Normandie könnte es evtl mit ein paarmal Umsteigen über Brüssel funktionieren.

Wenn du aus Trier bist, dann schick mit mal ne PN zwecks direkter Kontaktaufnahme, da ich zu viele Frankreich-Tips habe, um sie hier alle ausbreiten zu können.

Gruß

Igel-Radler

Hallo,

Danke für deine Antwort. Wo liegt das Problem beim TGV. Kann man da keine Fahrräder mitnehmen? Ich komme aus Mertesdorf. Wir hatten mal so grob gedacht an der Mosel entlang nach Thionville, dann nach Westen Richtung Reims, Rouen, Le Havre. Von da dann an der Küste entlang nacht St-Laurent-sur-Mere. Bahntransport wäre dann z.B. von Caen aus notwendig.

Gruß

Mettwurst

Du kannst im Rennsportland Fahrräder in allen Zügen kostenlos mitnehmen - wenn Du deine Mühle in eine Packhülle stopfst und dazu verschiedene Teile ausbaust. Nach klassischer Art mit Gepäckwagen oder -raum wird es sehr viel dünner. Auch TGV-Züge mit Laderaum sind selten. Welche Züge das sind, das wissen aber nur die, die damit zu tun haben. Bei mir ist es Zufall, dass mir mal einer unterkommt. Rahmen mit Gelenk haben sich als deutlich praktischer erwiesen, bei jeder Eisenbahn. Für Frankreich ist die DB/ÖBB/SBB-Auskunft im Internet auch nur bedingt aussagekräftig, was den Fahrradtransport betrifft. Hoffen wir, dass sich noch jemand meldet, der dazu frische Erfahrungen hat.

Falk, SchwLAbt

Liebe Mettwurst,

der Falk hat den Knackpunkt beim TGV schon angesprochen; allerdings verspricht die SNCF für den neuen TGV EST 4 Fahrradplätze je Zug (für 10 €), womit sich das Problem relativiert. Von Caen bis Paris sollte auch kein Poblem sein, da dort keine TGV unterwegs sind. Und Radeln durch Paris von St. Lazare bis Gare de L'Est ist einfach geil!

Ansonsten würde ich mir an deiner Stelle überlegen, wegen der Windverhältnisse die Tour in umgekehrter Richtung zu machen.

Gruß

Igel-Radler, der im Ruwertal häufiger wandert als radelt

Wir hätten auch noch nen Anhänger dabei. Das wird doch bestimmt irgendwie klappen mit dem Zug. Meinst du der Wind ist so stark, dass er sich groß bemerkbar macht? Naja, auf jeden Fall kommt noch jede Menge Training auf mich zu, hab ich eben bei nem kleinen "Ausritt" bermerkt...

Hallo Zusammen,

Ich hätte Interesse die Tour im Mai in umgekehrter Richtung zu fahren. Auf "www.bahn.de" habe ich Start- (Aachen) und Zielbahnhof (Caen) und zusätzlich stumpf die Option "Fahrradmitnahme" angegeben. Heraus kam ein Vorschlag mit 5 mal umsteigen ( ), insgesamt 20:53 Stunden Dauer ( ) und Benutzung von RE- und IC-Zügen. Preis: unbekannter Auslandstarif.
Kann ich davon ausgehen, das auf dieser Strecke Fahrradtransport geht und falls ja, vielleicht sogar im Gepäckabteil, evtl. sogar mit der Option persönlich dabei zu sein (also klassisches Fahrradabteil, lasse den Gaul ungern alleine).
Sorry für die komplizierte Anfrage,
Peter

Hallo,

wenn Du in Mertesdorf wohnst, dann wohn ich ja nur ca. 3 km entfernt von Dir - nämlich in Ruwer

Wann wollt Ihr fahren? Ab 10. Juni fährt der TGV Est. Die Züge sollen alle Fahrradbeförderung haben und es wird durchgehende Züge Paris - Luxemburg geben. Die ICE Paris - Saarbrücken werden keine Fahrradbeförderung haben. Der Fahrradstellplatz muss allerdings reserviert werden und kostet 10 EUR pro Rad. Die Reservierung dürfte von Frankreich aus kein Problem sein. Auch die Reservierung eines Sitzplatzes im TGV ist obligatorisch.

Hier ist der vorläufige Fahrplan des TGV Est:

http://www.tgvesteuropeen.com/article.php3?id_article=707

Inwieweit dann noch corrail, bzw. ECs fahren, weiß ich nicht. Diese haben auch Fahrradbeförderung (ohne Reservierung).

Die Landschaft Richtung Normandie finde ich nicht so toll. Ist halt Flachland und wenn ihr Pech habt, kommt der Wind - wie so oft - von Westen. Eine Verlängerung in die Bretagne (St. Malo, Mt. St. Michel) wäre m.E. interessant.

Von Rennes gibt es übrigens ab Juni 07 auch eine durchgehende TGV-Verbindung bis "auf die grüne Wiese" nach Lorraine TGV (allerdings ziemlich spät, Ankunft 21:15).

Alternativ gäbe es noch die Lösung mit einem Mietwagen. Anmietung z.B. in Caen, Abgabe in Thionville.

Gruß
Peter

Hallo,

Erst mal Danke für die vielen Tipps.
Ja, Ruwer kenn ich.
Also wir wollen im Juli fahren. Das würde dann ja passen mit dem TGV. Das ist gut wenn's überwiegend Flachland ist. Im Moment sind wir nämlich total untrainiert und da es für uns die erste Tour dieser Art wird ist das denke ich auch ok Eine Verlängerung kommt eher nicht in Frage. Aus zeitlichen und wahrscheinlich auch konditionellen Gründen Ich denke für den Anfang wird die Tour auf alle Fälle lang genug. Aber wir sind ja noch jung und wenn's uns Spaß macht können wir ja in Zukunft noch die Bretagne in Angriff nehmen. Jetzt stellt sich mir noch die Frage wie man einen Fahrradanhänger im Zug transportiert.

Gruß

Mettwurst

Hallo Peter,
du bist nun so lange dabei, da müsstest du doch inzwischen mitbekommen haben, dass Hafas keine zuverlässige Quelle ist, wenn es um Betreiber geht, die den Fahrradtransport anders organisieren als MBB (Mehdorns beste Bahn). Allerdings ist es in der letzten Zeit etwas besser geworden, in Frankreich versagte die Option »Fahrradmitnahme« bisher völlig.
Bei den Angaben, die ich hier finde, ist eigenartig, dass man über Köln und Mannheim oder Trier geschickt wird. Kein Wunder, dass das dann 24h und mehr dauert. Belgien wird völlig ausgeklammert, und die NMBS hat doch die wenigste Mühe mit Fahrrädern. Jetzt fehlen mir verkehrsgeoggrafische Detailkentnisse, um die Fahrt durch Belgien zusammenzubauen. Machbar sollte es auf jeden Fall sein, schneller gehen sollte es auch. Wenn gar nichts funktioniert, weil es neben den Thalys (da haben zu viele die Finger drin, bis man mit diesen Zügen Fahrräder mitnimmt, muss ich mich um Rollstuhltransport kümmern) keine anderen Verbindungen gibt, dann überlege dir wirklich, ob du mir Packsack und Teildemontage nicht besser wegkommst. Zur Erinnerung: wenn es um Fliegen geht, ist bei vielen kein Aufwand zu groß, um die aberwitzigsten Vorschriften einzuhalten. Offenbar ist aber fliegen schick.
Versuche mal, von Aachen zu einem möglichen belgisch-französischen Grenzpunkt eine Verbindung ohne Fahrradtransport zu finden und dazu TGV und ICE abzuwählen. In der Regel klappt das. Ab der Grenze versuchst du es mit Fahrradtransport, schließt aber kein Verkehrsmittel aus. Noch eine Idee: Mach am nächsten schönen Sonnbend einen Ausflug nach Belgien und besuche den nächsten größeren Bahnhof. Dort kann man Dir sicher helfen und hinterher labst du Dich an dem guten Bier - das können die Belgier nämlich auch.

Falk, SchwLAbt

Was willst Du mit einem Anhänger ? Selbst wenn Du zeltest, bekommst Du Dein Gepäck am Rad unter. Schau Dir mal die Packliste auf meiner Homepage an .

Übrigens haben wir unsere ersten Touren mit 16 Jahren gemacht. Damals hatten wir auch wenig Kondition und sind die Touren mit 150 DM-Rädern mit 3-Gang-Tourenschaltung gefahren. Das hat uns aber nicht von Bergen (z.B. Stilfser Joch, Gavia, Großglockner Hochalpenstraße) abgehalten. Da haben wir halt notfalls geschoben. Ich persönlich schiebe lieber einen Berg hoch, den ich nachher wieder runter fahren kann, wie permanent im Flachen bei Gegenwind zu fahren ...

Gruß
Peter

Mein tolles Zelt pass nur in einen Anhänger und um mein Gepäck am Rad unterzukriegen muss ich mir erst Gepäckträger, Taschen, usw. kaufen. Den Hänger leih ich von nem Freund.

Noch eine Idee: Mach am nächsten schönen Sonnbend einen Ausflug nach Belgien und besuche den nächsten größeren Bahnhof.

Hallo Falk,
Danke für den Tipp, das werde ich mal versuchen. Aber Alternativ werde ich wahrscheinlich mal zum Aachener Hauptbahnhof gehen und am Servicepoint nachfragen. Mal hören was die sagen. Maximal verschwende ich da eine halbe Stunde Zeit.
Hm, was fliegen vs. Bahnfahren angeht, da hast Du schon recht, bedingt jedenfalls. Aber bislang fand ich das beim Flieger mit dem Fahrradtransport extrem unkompliziert. Wenn Du mir jetzt vorschlägst, mein Rad teilweise zu demontieren (also Vorderrad im Rahmendreieck hört sich da nach Minimum an), dann weiss ich eigentlich nicht mehr, wie ich meinen ganzen Krempel da noch vernünftig zum Bahnhof schaffen soll - schliesslich habe ich neben dem Gaul ja noch 2 Packtaschen und die Zeltrolle dabei.
Wenn mir das mit dem Radtransport per Bahn zu blöde wird, fahr ich eben vo´n Aachen aus los und mache eine Runde.

Was meinst Du mit "Hafas" (als "zuverlässige" Quelle)?

Gruß,
Peter

Der Regionalzug nach Lüttich hat ein Radabteil (wie alle belgischen Züge), ob das aber benutzbar ist (muss meistens vom Schaffner aufgeschlossen werden), weiß ich nicht. Ob der Servicepoint das weiß, wage ich zu bezweifeln, gehe lieber so 10 Minuten vor Abfahrt des Regionalzuges zum Gleis und frage den Schaffner direkt.

Was auf jeden Fall funktioniert: Fahre von Aachen mit dem Rad nach Lüttich (bei Bedarf schicke ich dir einen schönen und erprobten GPS-Track); von dort kommst du stündlich problemlos mit einmaligem Umsteigen in Brüssel (Nord, Mitte oder Süd) nach De Panne, direkt am Meer und gerade mal 2 km von Frankreich entfernt. Ab Dünkirchen - gerade mal 5 km weiter - gibt es Regionalzüge in Richtung Normandie.

Hafas ist die Firma, die die Fahrplanauskunft der Bahn programmiert hat. Dass die Information über die Fahrradmitnahme bei ausländischen Bahnstrecken meist nicht stimmt, ist aber wohl nicht dieser Firma anzulasten, sondern denen, die die Dateneingabe besorgen.

Gruß

Igel-Radler