Hola muchacos,
hier mal aus der Ferne eine Konsultation aller Techniker:
Verspuere seit einiger Zeit ein leichtes Spiel in meinem ISIS-Tretlager. Ich kann beide Kurbeln halt ein bueschen gegen den Rahmen bewegen. Ist nach rund 15.000 km das erste mal, und da ich momentan in den Anden rumkurbel, bin ich etwas irritiert. Ich dachte bisher, man koenne einfach das Lager wieder fester anziehen - in der Rahmenoeffnung sozusagen - und weiter gehts/rollts. Wenn ich den schwer chilenisch nuschelnden Mechaniker aber recht verstanden hab, ist das Spiel im Lager selbst und kann nur durch Austausch behoben werden. Er haelt das gegenwaertige Spiel aber fuer (noch) nich so schlimm. Hier in La Serena allerdings koennt ich ein neues Lager (etwa 30 Eus) bekommen. Wie es weiter im Norden aussieht, ist ungewiss, drum meine Fragen:
1. Was kann denn unangenehmes passieren, wenn ich einfach nen paar tausend km weiterradel (mit vielen Hoehenmetern und absurd viel Gepaeck) und das Spiel immer groesser wird. Schadet das irgendwie - ausser meinen Nerven?
2. Kann ich, wenns zu arg wird, zwischen meinen Truvativ-Hussefelt-Kurbeln spaeter auch irgendein anders Brot-und Butter-Lager einsetzen lassen, - vorrausgesetzt die Abmessungen passen (68 mm und irgendwas ueber 100 mm)?
3. Braucht es Spezialwerkzeug fuer den ISIS-Austausch (fuer die Option ein neues einfach mitzunehmen, bis das alte total inne Wurst is)?
Muchas gracias fuer Euere Meinungen vom alle anderen ciclistas gruessenden
El Manfredo

Die Lagerschalen nachziehen und damit das Lager nachstellen, das ist Geschichte - Es sei denn, Du bist ein hoffnungsloser Nostalgiker. Allerdings haben wir hier durchaus mehrere solche. Wenn ein Patronenlager ein fühlbares Spiel hat, dann ist es hinüber. Bemühungen, das zu reparieren sind so erfolgversprechend wie den Chilenen das Nuscheln auszutreiben. Wenn Du das Spiel ignorierst, dann kann es passieren, dass es die Lager völlig zerlegt und dann der Antrieb vollkommen ausfällt. Dann wird aus »Radfahren« schlicht und geschmacklos »Schieben«. Wenn Du ein passendes Lager bekommen kannst, dann sch.... auf die 30€ und bau es ein. Billiger wird es hier in Germanien auch nicht. Wie Du schreibst, fährst Du noch länger und durch das Hochgebirge mit unklarer Ersatzteilversorgungslage. Sei also froh, dass Dein Tretlager jetzt ausfällt und Du nicht gerade mutterseelenallein mitten in der Atacama stehst.
Zum Wechseln brauchst Du die entsprechende Nuss, um die Patrone aus- und einbauen zu können und einen darauf passenden Schlüssel. Und natürlich Kurbelabzieher (ebenfalls mit Schlüssel) sowie Fett (und Putzlappen). Damit Du sicher sein kannst, dass das neue Lager passt, musst Du sowieso die Kurbeln ausbauen. Wenn Du soweit bist, kannst Du auch gleich wechseln.

So, und jetzt tausche das Lager.

Falk, SchwLAbt

Und das ist genau der Grund, weswegen ich zu einer extremen Tour immer ein klassisches Konus-Innenlager der hochwertigeren Kategorie (Dura-Ace oder Campa Record) und dazugehörige Vierkantkurbeln montieren würde; Nostalgiker hin oder her.

Lothar

definitiv Nein.
Du benötigst zwingend wieder ein ISIS-Lager. Schon erstaunlich, daß es das in der Stadt in der Du gerade bist überhaupt gibt. Selbst in Europa müsste man dazu sicher etliche Läden abklappern, bis man fündig wird.

Hör auf Falk, er hat Recht.

@Lothar: Auf ein Campa-Lager passt dann aber keine MTB-Kurbel mehr, da kein JIS. Und Campa baut wohl keine MTB-Kurbeln.

Lothar, wäre das hier ein Fernsehquiz, käme in diesem Augenblick ein wirklich hässlicher Hupton und dann »falsche Antwort!«. Wenn nämlich eins dieser wirklich hinterfotzigen Konuslager unverhofft Spiel bekommt, dann ist es genauso hinüber. Zusätzlich kann sich auch noch die Konterung lösen. Du hast also eine deutlich höhere Ausfallwahrscheinlichkeit - und die zur Lagereinstellung nötigen Schlüssel wären sogar mir zu groß, um sie mitzunehmen.
Mit dem Vierkant hast Du allerdings recht.

Falk, SchwLAbt

Moin Falk,
so hats der Gringo gerne: eine Ansage - direkt, trocken, knackig und dabei nicht unhumorig. Habe also das Lager tauschen lassen: schimpft sich "First" und wirkt nich halb so stabil, aber immer noch besser als das verspielte.
Falls mich das gute Stueck denn weiter gen Norden bringt, werd ich meine Tour wohl Ruta del Cojinete de San Falko nennen muessen.
Es gruesst aus Copiapo
Manfred
(ab uebermorgen wegen Wassermangel auch SchwLAbt)