Hallo Leute!

Ich überlege für mein neues Reiserad eine klassisch gemuffte 1" Gewindegabel auf Ahead umrüsten zu lassen, also das Gewinde abschneiden und das Rohr verlängern.

Über das Für oder Wider von ahead vs klassischem Vorbauten soll es hier garnicht gehen, sondern um folgendes:

Florian Wiesmann auf Freiburg Link sagte mir, er würde sowas nicht tun, weil sich das Rohr durch das Schweißen oder Löten minimal verziehen könnte, was dann dem Steuersatz nicht guttut. Er reit zu nem Adapter von Gewinde auf Schaft, der ins Rohr eingeklemmt wird und meinte, dies könnte man sogar mit nem Ahead-Steuersatz kombinieren, wenn dieser unterhalb des Gewindes am Schaft installiert werden kann.
Herr Pallesen von Norwid sagte mir, der von mir gewünschte Umbau sei garkein Problem, sowas habe er schon oft gemacht.

Wem soll ich jetzt vertrauen..? Hat wer von euch Erfahrungen mit solcherlei Umbauten?

Frag mal Uwe (kampfgnom) der macht sowas ohne Schweissen oder Löten. Die Konstruktion scheint mir deshalb trotzdem zuverlässig zu sein.
Das sich das Material bei Erwärmung und schneller Abkühlung verzieht, weiss jeder Schweisser. Wie Schlimm das beim Anlöten von Rohren wirklich ist, können wohl nur die einschätzen, die das regelmäßig machen.

job

warum magst Du nicht den dafür vorgesehenen Adapter nehmen ? Das Anstückeln halte ich für eine ungenaue, riskante und aufwendige Lösung.
Markus

Ich denke auch, dass ein Schaftadapter die einfachste Lösung ohne Eingriff in die Struktur ist. Bei mir jedenfalls tun es diese seit 1999 und ich hatte deswegen nie irgendwelche Probleme. Schweißarbeiten am Gabelschaft, das muss wirklich nicht sein.

Falk, SchwLAbt

hmm... 2 Sachen sprechen für mich gegen eine Adapter-Lösung: Ich denke, sie ist schwerer (von Syntace gibts zwar ein 90-Gramm Teil, das aber zu kurz für mich ist), so ein Adapter wiegt über 200Gramm (nich lachen, für mich spielt das eine Rolle), vor allem denke ich aber, dass es mit einem Steifigkeitsverlust einhergeht. Mein Rennrad mit besagtem Syntace-Adapter und nem 60er rahmen aus Reynolds 531er-Rohr ist mir definitiv zu wackelig.

Wie seht ihr das Steifigkeits-Verhältnis Umbau zu Adapter?

Wenn Norwid den Umbau macht, kanns so schlecht doch nicht sein, oder? Allerdings ist die Frage, obs dann leichter wird. Das eingelötete/eingeschweißte Rohr, was als Schiene benötigt wird, wiegt ja auch einiges.

Mit der Steifigkeit habe ich kein Problem. Es kommt aber sicher auf die Maßigkeit von Gabel- und Vorbauschaft an.
Wenn in den Gabelschaft noch ein Versteifungsrohr reinkommt, dann bekommst Du auch noch mit der Aheadkralle Probleme. Eine Normale kannst Du dann nämlich nicht mehr nach unten rausschlagen. Du wirst also eine Einschraubbare wie für einen Karbonschaft brauchen (Oh Mann, sind die schwer!)
Am Leichtesten und praktisch dauerhaft störungsfrei ist übrigens überhaupt kein Fahrrad....

Falk, SchwLAbt

Das mit der Kralle kann ich noch nicht ganz nachvollziehen, is nämlich noch keine drin. Und einmal Rein reicht doch, oder?

Ich denke, sinnvolle Lösungen wären wohl: entweder nen passenden Adapter suchen oder ne neue Gabel. Denn der Umbau würd incl Porto locker über 60 Euro kosten, dafür bekommt man schon ne brauchbare neue... Das wiederrum wär schade, weil die alte ne gemuffte Cromor Gabel ist, dazu noch passend hübsch lackiert.

Und wenn du mal eine Störung hast / einen anderen Vorbau willst / das Gewinde hinrichtest? Ab zum Schrottplatz! Einmal rein und nie wieder raus ist etwas sehr kurzsichtig. So würde ich keinen Meter fahren wollen.

Falk, SchwLAbt

aber könnte man nich zumindest das teil rausbohren?

Schwierig, da i.d.R. Federstahl und also schlecht zu bearbeiten. Eher wird die Kralle mitdrehen und den Schaft beschädigen.

Falk, SchwLAbt

Hallo Thies! Ich habe mittlerweile 2 Gabeln von 1"-Gewinde auf Ahead umgebaut. Da ich aber diese Adapter als potentielle Störquellen empfinde (zwangsweise Spiel zum Gabelschaft, welches nur an einer Stelle durch den Klemmteil weggedrückt wird -> Punktlast und potentielle Geräuschquelle) habe ich mich für eine etwas aufwendigere Methode entschieden und mir aus Aluminium passende Adapter gedreht und eingeklebt. Bilder findest Du in meinem Album (in der Signatur) unter "Umbauten". Die Festigkeit ist bei ordentlicher Klebung höher als die Gestaltfestigkeit der Bauteile, also kein Risiko. Eine Kralle benötige ich nicht, da ich direkt ein tiefes M6-Gewinde in das rehtail geschnitten habe. Zur Info: Ideal ist eigentlich keine Version des Umbaus, sondern eine passende Gabel. Ich habe die beiden Gabeln (einmal Giant TCR, einmal die Giant Boxxer meines Reiserades) nur umgebaut, weil es keinen adäquaten Ersatz gab (fürs TCR keine Gabel in passender Lackierung und keine Reiseradgabel ähnlicher Steifigkeit). Wenn Deine Gabel kein schützenswerter Exot ist, und gemuffte Gabeln gibt es noch, würde ich an Deiner Stelle sehen, ob es nicht, zum Beispiel bei Herrn Pallesen, eine schöne neue gibt. Gruß, Uwe!

ach, alles *zensiert*: Die Gabel hat ein Einbaumaß von 37,5cm und Canti-Sockel, also am ehsten Schublade: Crossrad. Rennradgabeln haben 36,5cm und keine Cantisockel, Trekkinggabeln haben idR 40cm. 2,5cm Unterschied dürfte die Geometrie vermurksen und bremsen wollte ich eigentlich schon...

Danke an Uwe für die Ausführungen... Mir scheint fast, dass es doch ein seltenes Einzelstück ist. Aber Kleben und vor allem das Alu zurechtbasteln trau ich mir nicht zu, dürfte auch ziemlich aufwendig sein.

Also entweder doch schweißen lassen oder doch sonen blöden Adapter. Schaftvorbauten die mehr als so max 5cm an Höhe gewinnen für RR-Lenker gibts faktisch nich, zumindest habe ich keine gefunden. Werd morgen nochmal Patria fragen, aber die dürften auch keine passende Gabel haben. Ich würds ja mit nem Adapter probieren, aber da ist noch kein Steuersatz drin. Wenns dann doch nervt und ich anschließend wieder nen ahead-Steuersatz kaufen darf und den alten ausschlagen muss.... alles suboptimal.