Hallo Reisende,

schon wieder Nordkapp. Aber nach dem Reisebericht von http://www.htwm.de/~sstiller/ fasziniert mich das doch irgendwie.
Ich der ich Angst vor Hunden habe will in ein Land der Bären und Wölfe?
Ich habe mal von jemamdem gelesen der 1898 (oder so) mit dem Rad von Klondike nach Nome radelte im Winter (Quelle suche ich die nächsten Tage), also müßte 21. Jahrhundet doch sowas mit ans Nordkap möglich sein.


Jetzt meine Frage:
War da mal jemand im Winter unterwegs (per Fahrrad oder sonstwie)?
Sind die Tiere dann gefräßiger?
Kann man das Polarlicht wirklich sehen?
Wieviele T-Shirts braucht man übereinander?

Gruss
Beppo

P.S.
Eigentlich müßte ich momentan in Schottland sein ( http://www.josiedew.co.uk hat mir auch noch zugeraten), aber die Bandscheibe hat noch ein Problem :-(

Ueber den hab ich mich fast totgelacht
Na, also im Ernst, AFAIK ist es im Winter am Nordkap(p) rund um die Uhr finster ?!?
Das Gegenstueck zum rund-um-die-Uhr-hell im Sommer ...

Und ich hatte schon Angst, dass er teilweise vielleicht doch zu langweilig geworden ist....

Sandro

Wusste noch gar nicht, dass Du hier auch dabei bist
Wieder ned aufgepasst, Teufel aber auch

Fuer sowas haette ich notfalls ein Scrollrad, und mit Linux funktioniert das sogar!! (nicht wie in der Arbeit mit dem ollen Windoze NT)

So richtige Nacht (Kuhdunkel), oder durchaus auch mit Aufhellungen?
Falls es wirklich nur ganz dunkel ist, dann stelle ich mir das nicht so lustig vor.
Und folgender Satz aus dem Jahr 2000 "Zum ersten Mal wird in der kommenden Saison das Nordkap im Winter zu besuchen sein. Kettenfahrzeuge und Motorschlitten sind geordert, um sicherzustellen, dass die Gruppe Europas nördlichsten Punkt, wahrscheinlich in Dunkelheit, Schnee und Eis gehüllt, auch erreichen wird" macht auch nicht gerade Hoffnung.

Naja, ich denke ich sollte von der Idee wohl eher Abstand nehmen

Gruss Beppo

Das weiss ich nicht so genau ...
Im Prinzip ist das so: ab Polarkreis gibt es zumindest einen Tag im Jahr, an dem die Sonne nicht untergeht, und einen, an dem sie gar nicht aufgeht.
Auf der Nordhalbkugel ist das der 21.06. bzw. der 21.12.
Je weiter Richtung Pol, desto krasser. Am Pol selber gibt es dann nur einen Tag von 21.03. bis 21.09. und Nacht in der restlichen Zeit.
Durch die Ablenkung des Sonnenlichts in der Erdatmosphaere ergeben sich aber dann eben die Feinheiten, Daemmerung, und wie dunkel es nun ist in so einer Polarnacht und wie hell es mitternachts im Sommer noch ist etc. etc.
Da kenn ich mich eben auch nicht aus, da muss man mal wen fragen, der schon dagewesen ist.

Das koennte heissen, dass so ein zwei Stunden Licht am Tag schon drin sind
Ich meine, im Februar ist auch noch Winter, und da schaut es schon wieder ganz anders aus mit dem Licht als Ende Dezember.

Hast Du den Satz aus einem Reiseprospekt fuer gelangweilte Millionaere, die schon alles sinnvolle kennen und jetzt halt Hardcore-Schmarrn brauchen, zwengs dem Kick??
Liest sich fast so

Moin Beppo,
vielleicht trägt dieser Link zum besseren Verständnis bei.

Muss ich doch auch mal meinen Senf dazugeben, obwohl ich leider noch keine Gelegenheit hatte, die Polarnacht zu erlebn, obwohl es eine meiner Träume ist, da mal einen Winter zu erlebn.

Ich hab letzens einen Bericht über Spitzbergen gesehn, da war es mittags richtig dunkel, zumindest wenn keine Straßenlaternen angewesen wären. Also dunkel ist schon dunkel, wie auch hier nachts dunkel ist. Ich denke, es kommt drauf an, wo du bist, ob außerhalb oder innerhalb einer Ortschaft, ob klarer Himmel mit Sternen, Mond und eventuel sogar Nordlicht oder wolkenverhangener Himmel, ob Schnee oder keine Schnee.
Gibt also einige Faktoren, die das beeinflussen, wie es hier ja auch nicht immer gleich dunkel ist.

Moin Biene,
es braucht gar nicht mal die lange Reise in die Polarregion um es ganz dunkel werden zu lassen. Oftmals genügt ein leises Plop' und es ist .... ganz schön dunkel.

Gruß nach Leibschg!

Jepp
Schoene Graphik
Ist das, was ich versucht habe, so zu beschreiben

Hi Siggi,

da hast du recht, ist interessant, wenn man mal aus dem "lichtfeld" einer Großstadt rauskommt, wieviel Sterne man plötzlich am Himmel sieht. Einmal hatten wir im Winter in Südschweden ein kleines Ferienhaus in einer Gegend ohne Straßenbeleuchtung, da wars beim abendlichen Spaziergang manchmal ganzschön dunkel, besonders wenn die Wolken den Blick auf die Sterne verhinderten. Aber als Großstadtbewohner ist sowas interessant, da merkt man mal, wie intensiv Natur zu erleben ist


meinst du die Sicherung? Wir haben Kerzen im Haus und eine kleine solaranlage auf dem Dach, da srört das nicht ganz so, nur einen bikebetriebenen Generator zum Betreiben des PC´s haben wir noch nicht

Gruß aus Leipzsch

Danke für eure Antworten, ich bin ja ganz erstaunt welches Interesse das Thema hervorruft.


Weiss nicht ob das nur für Millionäre ist, hier die Quelle:
http://www.swetourism.se/d.mfl/dinfp/72.htm
http://www.schweden-urlaub.de/


Das war mit so ein Grundgedanke von mir, ich denke einmal im Leben wäre das nett.

Die Reise Yukon/Dawson nach Nome (englisch):
http://www.enteract.com/~icebike/History/HistBroken.htm

Ein Motorradfahrer der das mal im Februar gemacht hat:
http://www.ural.at/events/norge_2002/index2.htm : "Lange stehe ich dann am Fenster und sinniere angesichts des grauenhaften Wetters über Sinn und Unsinn mancher Aktionen, die man so im Leben liefert."

Mein momentaner Stand: einfach mal weiterinformieren und die Idee nicht ganz vergessen, mit ein bisschem gutem Willen wird das schon noch irgendetwas werden.

Gruss an alle
Beppo

Moin Biene,

das mit dem Plop' sollte eigentlich eine Anspielung auf die Werbespots der Flensburger Brauerei sein.

Aber es ist trotzdem interessant über diesen mißverständlichen Umweg etwas über Eure Energienutzung und -gewinnung zu erfahren. Kerze und Solaranlage: Tradition und Fortschritt. Die Sachsen eben!


Gruß in den Freistaat (Nein, nicht den weißblauen!)

hi,

ich hab da grad noch das hier gefunden.

lg Nantke

Danke, Thema voll getroffen.

Einmal (in meinem Leben) muss ich da mal hin, vielleicht 2004, und auf jeden Fall mit Rad.

Gruss aus der nebligen Sonne
Beppo

Kumpels waren mal im Winter zur Kristallrally mit Mopped im Winter in Norwegen. Motoröl und Vergasergehäuse per Gaskocher vorwärmen, dazu Gaskocher zuerst auf glühendem Lagerfeuerholz vorwärmen...
Per Fahrrad ist so eine Tour eher nicht empfehlenswert. Allein die von den Lkw aufgewirbelten Schnee- und Eisbrocken dürften sehr gefährlich sein. Lkw können dort nicht so schnell bremsen wie bei uns. Was dort mit schlecht beleuchteten Radlern im Winter passiert dürfte einleuchten. Zu klären bliebe noch der Transport der nötigen Energie. Allein den Körper bei 30° minus am Leben zu halten erfordert einiges an Kalorien. Vegetarisch ist da nichts zu machen.
Unterm Strich erscheint mir das Vorhaben noch eine Nummer besch.....er als dieses seltsame Afrika Rennen.
Aku

Was ist für dich eigentlich nicht beschissen?

Hi,
weiß nicht, wo du das Problem siehts, bei großer Kälte zu radeln... Klar braucht man da eine Menge zu futtern, so etwa 5500 kcal pro Tag, siehe auch hier, dann Ernährung anklicken (vegetarisch wäre durchaus möglich).
Man sollte halt fahren, wenn wenigstens ein paar Stundenn am Tag hell ist, sonst hat man ja nicht viel davon.

Hier sind noch ein paar links zu längeren Radtouren bei Kälte (Kanada, Grönland, Rußland):

Roads to Resources (englisch)

Dreimonatige Radtour enlang der Grönländischen Küste im Winter (deutsch, englisch)

Über's grönländische Inlandeis mit dem Fahrrad (holländischer Zeitungsartikel)

Mit dem Fahrrad über den Baikalsee im Winter (russisch, englisch)

Vergaser habe ich keinen und in die Nabe muss dann halt mal dünnflüssiges Öl, kann ich ja mal mit Rohloff klären.


Bei -30 Grad kann man auf einer Schneedecke sehr gut bremsen, insbondere moderne LKWs mit ABS. Bin selber lange genug gefahren.


Bin Aasfresser, nichts gegen ein gutes Steak.



Manchmal brauch ich es eben. Unvergessen vor bald 20 Jahren die Aktion wo ich in einem Waldteich unterm Eis getaucht bin.

Crazy greetings
Beppo

Danke Waltraud.
Zwei Zitate aus http://www.mountainbike-expedition-team.de/Greenland/groenland.html#bik :


Ich denke, dass manche Gefühle, Empfindungen, Erfahrungen nur in extrem Situationen machbar sind. Da ich keine Drogen nehme (ausser den legalen) muss ich mir den Kick halt anderst suchen.

Grüsse aus dem nebeligem Schussental
Beppo

Das gegenstück zu Tour d'Afrique wäre dann Iditasport Impossibe oder The great Yukon Challenge

Hatte hier mal einen Bericht über eine Expedition gelesen, die den Baikalsee in seiner ganzen Länge mit dem Fahrrad überqueren wollten.
Sie kam aber nicht durch, weil der See nicht ganz zufror.
Es wird auch davon berichtet, daß das Eis brach und dabei ein Fahrrad im See versank. Ein anderes Fahrrad nahm nur deshalb nciht den gleichen Weg, da der Anhänger wie ein Anker wirkte und das Gespann so vor dem Untergang bewahrte.
Schon Wahnsinn!

du meinst die TransBaikal Bike Expedition, geleitet von Till Gottbrath...
(ich sag nix...)

Ja, das isser. Danke.

Allerdings hatte ich dieses "Mißgeschick" mit dem Einbrechen der Fahrräder wohl in falscher Erinnerung:

Während Kris Wagner nur mit dem Vorderrad einbrach, erwischte es Peter Stein hingegen richtig. Zwar konnte er ohne fremde Hilfe wieder zurück auf das Eis klettern, sein Mountain Bike versank aber nur dank des Gepäckanhängers nicht auf Nimmerwiedersehen in der Tiefe. Er wirkte wie ein Anker.

Mal angenommen, beide Räder samt Anhänger wären wirklich versunken...
(Auf den Umstand, daß auch die beiden Radler hätten im Eis versinken können, möchte ich hier nicht näher eingehen)

Na, Beppo, wenn das Kein Kick ist!

bist Du schon mal im Winter in Norwegen Lkw gefahren? Wie lang ist denn Dein Bremsweg mit ABS? Vermutlich nicht kürzer als ohne, nur die Kiste bleibt lenkbar. Wieviele Fahrraeder hast Du im Winter dort gesehen? Vermutlich hatten die alle 200Watt Scheinwerfer...
Mit Lkw bin ich in Norwegen im Winter nur bis Oslo gefahren, in Schweden bis Sundswall. Ich glaube Radler hätten da keine guten Karten. Es ist auch ein Unterschied ob jemand durch die Tundra auf Wanderwegen fährt oder ob man Straßen benutzt. Ich würde es nicht ausprobieren.
Was ist mit Reparaturen? Bei minus 30 Grad frieren Deine Finger schnell an Metall fest, reparieren mit Handschuhen könnte bei kleinen Fahrradteilen problematisch sein.

@Sladdi:
Nein, ich finde nicht alles be....., das war nur persönliche Meinung zum Thema.
Ich habe auch nichts gegen dich. Ich hatte nur zu einem anderen Thema mal eine unterschiedliche Meinung.
Vielleicht auch nur weil ich mit 47 schon so ein alter Knacker bin.
Aku

Hi,


Da muss man dir aber recht geben. Es ist nicht nur das Problem mit reparieren, bei deutschen Verhältnissen im Winter frieren auch schon sämtliche Schaltzüge und Bremszüge ein! Wenn man bei -30 unterwegs ist kann da noch viel mehr einfrieren. Sogar Rohloff Getriebeöl oder?

Sladan

Moin Aku,

die menschliche Verhaltensweise steckt voller Rätsel.
Ich kenne bis heute z.B. noch kein vernünftiges Argument was dafür spricht, warum ein Bergsteiger sein Leben riskiert, nur um als Erster, resp. überhaupt, auf der Spitze eines riesigen Steinkolosses zu stehen.

Aber vielleicht stelle ich mir diese Frage nur, weil ich noch nie so richtig auf einen Berggipfel geklettert bin?

Reinhold Messner sagte letzter Tage, für ihn sei Bergsteigen Kunst, Sport stünde nicht im Vordergrund. Welche Erleuchtung!

Wolfrad

Kunst ist vielfältig. Und hat die Erleuchtung zum Ziel.
Messner auf dem Weg zur Erleuchtung? Wer weiß. Mit dem Yeti ist er per Du. Eine wichtige Voraussetzung.

Moin,

kann gut sein, dass die Erleuchtung und die Begegnung mit dem Yeti auf permanenten Sauerstoffmangel zurueckzufuehren sind?

Mit dem Fahrrad im Winter zum Nordkap? Halte ich fuer sehr gewagt. Auch wegen des Strassenverkehrs. Duerfte aehnlich wie mit Roadtrains in AUS sein, die werfen mit Steinen.
Bremsweglaengen auf Schnee und trockenem Asphalt zu vergleichen ist naiv, schon mal was von Reibbeiwerten gehoert? Norwegische Schneeketten haben Stachel, ohne Schneeketten fuer alle Raeder kommst Du in der Wintersaison an Oslo nicht vorbei, das wird sehr streng kontrolliert.

Infos u.a. bei www.vegblad.net www.vegvesen.no
Buch: Christian E. Hannig: Polarlicht Rad-Abenteuer in Skandinavien, Island und Groenland Sierra bei Frederking & Thaler, ISBN3-89405-086-1 mit einigen interessanten Winterabschnitten


Wenn jemand das ultimative Abenteuer erleben will ist das fuer mich soweit in Ordnung. Was ist wenn dem etwas passiert und andere Leute (Suchmanschaft, Rettungskraefte) dadurch in Gefahr gebracht werden? Ich denke da z. B. an Bergwacht und Seenotretter die zu Hobby Abenteurern gerufen werden. Wer zahlt solche Rettungseinsaetze? Ich glaube nicht, dass die Norweger in der Hinsicht viel Spass verstehen. Norwegen ist teuer. Vermutlich wirst Du das ganze anmelden muessen, damit sie wissen wo sie Dich suchen sollen.
G. Kropp hat sich inzwischen auch den Hals gebrochen, soll keiner sagen so etwas passiert nicht.

Den ultimativen Kick gibt es beim Minensuchen.

Venlig hilsen
Hans

Nun, da gib's nur eine Antwort: "Weil es sie gibt", frei nach George Leigh Mallory. Und die Antwort drückt meiner Meinung nach ziemlich treffend aus, um was es geht. Im übertragenen Sinn natürlich auch auf Radreisen und sonstige "Verrücktheiten" anzuwenden.

Sah eigentlich in Australien nirgends Steinewerfende Roadtrains.
Was ich antraf waren Steinewerfende Kinder.

Dann waren da anscheinend zwei so Verrückte unterwegs ...
Edward (Ed) R. Jesson startete am 1. März 1900 und erreichte Nome am 29. März. Er soll auf dem zugefrorenen Yukon-River gefahren sein und einen Schlitten hinter sich her gezogen haben.
Winfried Friedel und Peter Gottschalk haben diese Fahrt als Vorbild für ihr Projekt "Eiskalte Leidenschaften" gewählt und waren im Winter 1993/94 per Rad in Alaska und im Yukton unterwegs - bei Temperaturen bis -58 Grad ...

Vielleicht findet man bei Google was darüber. Ich habe jetzt leider keine Zeit mehr - muß weg ...

und weg ...
Wolfgang

Moin,

zu Oil (nicht Oel, das gibts in FL´s Munketoft 12) in Planetengetrieben bei Minustemperaturen koennten Dir diese Leute weiterhelfen:

www.sisuaxles.com

Venlig hilsen
Hans

Moin,

Nachtrag zu Christian Hannig´s Buch.

Er ist im September zu seiner Polarkreis tour (die er wegen des Winters in Narvik unterbrechen muss : "Ich haette einen Schneepflug am Rad gebraucht..") gestartet und beschreibt u. a. sehr anschaulich was sich unter dem Einfluss des Tourismus getan hat.

Zeitweise kann er sein Rad nur schieben...

"... das gelbe Glitzerding, das zu kaufen ich eigentlich nicht abgeneigt war. Doch bei 350 Finnmark fuer nur eine "Nisse" verfliegt das Goldfieber. Am Yukon bekaeme ich fuer die Haelfte des Preises bereits ein richtiges Nugget. So begnuege ich mich mit dem Wissen, dass ich nun ueber "pures Gold" rolle; denn fuer den Strassenbau im Gebiet von Sodankylae und Ivalo hatte man Sand von den alten Goldfeldern verwendet.

..... Ein kleines Schild! Noch 80 Kilometer muesste ich auf eine Tasse Kaffee warten ... "

Klimaangaben stehen im Anhang. 1992 herrschten in Schweden am Polarkreis (Anfang Juni) 7° Celsius, in Hoehenlagen um Null, auf der Strecke Hammerfest - Narvik (Mitte Oktober) ebenfalls 7°, in Hoehenlagen Nachtfrost bis minus 10° ...

Gute Aussichten fuer vorgeschaedigte Bandscheiben

Venlig hilsen
Hans

Moin,

noch was zum fahren bei Eis und Schnee:
gleicher Autor wie oben, "Mit dem Fahrrad durch Alaska, 5000 durch das Land der Baeren" ISBN 3-89405-068-3

"So plane ich immer neue Alternativen. Meine Hauptsorge ist nicht der Frost, sondern der Schnee. Wuerde er mich auf einsamer Piste ueberraschen, es waere fatal. Ich bin mir in diesen Minuten voellig bewusst, dass ich fuer meine Fahrt nach Norden das Glueck eines Pokerspielers brauche."

Wetter:
Niederschlaege bis 5000mm p.a.
Temperaturen im Juli/August schwankend, Anchorage 15 Grad, Fairbanks 17, Juneau 14 (Durchschnittswerte die leicht ueber- oder unterschritten werden koennen)
Kaltlufteinbrueche fuehren zeitweise zu Schlechtwetter (Sturm, Hagel)

4 Reifen zerschlissen, 8 Speichenbrueche, 1 Lagerring geplatzt, 3 Plattfuesse, 1 Schaltzug gerissen
beissende Insekten, Baeren....

Sehr Lesenswert !

Venlig hilsen
Hans

Coole Idee,

vor grauen Jahren habe ich mal einen Schweden getroffen (zu dem ich allerdings keinen Kontakt mehr habe) der sich im Winter mit dem Rad bis ans Nordkapp gewagt hat. Im grossen und ganzen dürfte es wohl eine kleine Reizpartie für den Körper sein.
Wenn man sich in Norwegen immer entlang der Küste bis dorthin kämpft, wird man wohl mit relativ gemässigten Temperaturen rechnen können (max -25°C). Bei den Pässen muss man sich allerdings immer vorher erkundigen, wann die letzte Räumung stattfand. Wenn man allerdings vorhat die Sache von Schweden oder gar Finnland zu erreichen kann es empfindlich kalt werden. Hier sind -35°C nicht unbedingt selten.
Jetzt zum Nordlicht. Ich selber habe schon mehrmalig im September und Oktober dort über dem Polarkreis Nordlicht beobachten können, ja sogar in Oslo. Es kommt zu dieser Zeit einfach bloss noch auf das Wetter drauf an. Mit der Helligkeit ist es so eine Sache. Ich selber habe bloss einmal Silvester am Polarkreis verbracht und wir hatten jeden Tag zwischen 10Uhr und 14Uhr Helligkeit, obwohl wir die Sonne nie gesehen haben. Nach meinen ausgiebigen Beobachtungen über den Winter dieses Jahr auf die WebCam von Vadsö (Norwegen, kurz vor Kirkenes) bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es sich dort ähnlich lange mit der Helligkeit hält. Also ganz moderat. Vadsö Webcam
Letztlich hatte ich das Glück bei einen Diavortrag in unserem Radladen ( Generator-Radsport ) von einem wirklichen Hardcore-Radler. Bei seiner Russlandtour bereiste er unter anderem die Strecke zwischen Tschita, Jakutsk und Magadan im Winter mit einer Rohloff. Mehrmalig sanken dieTemperaturen auf unter -50°C, und alles kein Problem für das Material (Schaltung, Bremsen, etc). Nur er selber hat sich bei den Temperaturen beim flicken eines Schlauches im Schlafsack eine schwere Erfrierung geholt. Konnte wohl aber noch geheilt werden.
Fazit: Um mit dem Rad ans Nordkapp zu fahren, wird das einzigste Problem der Mensch selber sein, denn die Temperaturen sind kalt aber verträglich, der Strassen glatt aber geräumt und eine sichere Siedlung immer nicht zu weit entfernt.
Tip: Sofort mit der Planung beginnnen.
Achja, der Kerl ist überigends auch gerade mit dem Rad auf dem Baikalsee unterwegs!

grauwinterlicher Gruss aus Dresden, SohnBoe