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#291079 - 11/15/06 03:52 PM
Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tips
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Hallo, durch die Diskussion in einem Thread scheint es mir angebracht die Thematik Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tips abzukoppeln. Mit wäres es wichtig zu erfahren, welche prinzipiellen Erfahrungen Ihr mit den eigenen Kindern habt/hatte. Ebenso wäre es toll, wenn hier paar Angaben zu Routen gemacht werden (Bitte das Alter des/r Kindes/r mit angeben). Kurz zu Touren mit meinen Kindern: Mit dem großen, jetzt erwachsenem Sohn Erste Tagesradtouren im näheren Umkreis (mit ca. 4 1/2-5 1/2, 20-35 km, viel Zeit, häufige Pausen insbesonder Spiel-, und Badepausen, aber auch Besichtungen) an vielen Sommerwochenenden. Dannach, ab ca. 5 1/2 erste Mehrtagestouren (Rund- und/oder Sternfahrten) in Südschweden (Smaland, Skane) und Deutschland (Hessen, Baden-Würtenberg, Bayern, Thüringen, Sachsen). Anfangs 2 Tage bis zu 10 Tage mit 13 1/2 Jahren. Täglicher Schnitt: Anfangs 30-40, Später 40-60 km, manchmal auch über 80km Bis 12 Jahre kein Gepäck auf dem Kinderrad. Auch in diesem Alter viel viel Zeit, häufige Pausen insbesonder Spiel-, und Badepausen, aber auch Besichtungen, nicht mehr ausschließlich Schönwetterfahrten. Ab 14 Jahr lies das Radreiseinteresse nach, da keine Familienreisen (Schwangerschaft meiner Frau) mehr möglich waren. Dafür aber ab und an paar lange Tagestouren um die 100 km und drüber. Mit dem kleinen, jetzt 6 Jahre altem Sohn Erste Tagesradtouren im Hänger mit 2 Jahren. Aufgrund der unsinnigen Konstruktion des Vehicels (bei geschlossenen Verdeck Hitzestau, bei Geöffnetem der pure Drecksammler [jetzt weiss ich auch warum ich so viele derartige Hundetransporte gesehen habe] ) nach 5 Fahrten wieder eingestellt. Dannach bis ewta zu 3 1/2 Jahren Tagesfahrten (40-80 km, ca. 3-5h Fahrzeit) in Deutschland (Niedersachsen), Österreich (Burgenland), Italien (Tessin, Veneto) im Kindersitz vor Papa, was wesentlich komfortabler für den Kleinen war und durch die prima Fernsicht und Unterhaltungsmöglichkeit des Kleinen kein bischen langweilig war. Pausenrythmus wie beim "Großen". In Eigenregie, man fährt jetzt selbst, die erste Tagestour über 25 km mit knapp 4 Jahren. (Reisezeit etwa 10h, Fahrzeit ca. 4-5 h) inzwischen sind wir mit 6 Jahren bei 2-3 Tage dauernden Rundtouren angekommen. Sternfahrten (feste Unterkunft, täglich neue Tagestouren) über eine Zeit von 5-6 Tagen mit 250 - 300 km haben wir schon 2mal gemacht (Deutschland: Unterfranken und Altmühltal). Auch hier waren viele Pausen, Kurzweil und vom Kind bestimmte Etappenlängen Schlüssel für die kindliche Radfreude. Episode am Rande. Die tollste Tagesradreise (es gibt keinen Verwandten oder Bekannten, denen Junior dies nicht freudestrahlend erzählt hat) für den Kleinen war 76 km lang, hatte an die 1000 Höhenmeter) ging bei nebligem, nasskaltem windigem Herbstwetter gegen 8:30 los, dauerte etwa 11 h, so daß wir gegen 19:30 behandschuht mit Licht im Quartier eintrafen. Die gute Pensionsmutter war schon in heller Sorge um unser langes Wegbleiben und hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Um so erstaunter war Sie, als Junior noch gegen 21:00 mit uns Karten spielte. Was aus meiner Sicht generell wichtig bei Radreisen mit Kindern ist: Erreichbare Ziele setzen und auch vom Kind setzten lassen. Abwechslungsreiche Routen (Berg - Tal im Mittelgebirge oder Hügelland mit Stadt - Land) wählen. Häufige Pause machen. Regelmäßiges, vielleicht auch mit etwas Nachdruck vermitteltes, Essen und Trinken zwischendurch. Warme, ausgiebige Mittagsmahlzeit (egal ob gegen 12:00 oder 15:00) und eine lange Etappenpause. Kinder nicht nur trinken lassen (ohne Essen), das laugt bei normalen Getränken aus. Viele Informationen und phantasieanregende Geschichten zu Land + Leute unterwegs (der kindliche Geist will beschäftigt sein). Sehr viel Schlaf (zu Beginn einer Radfahrwoche konnte ich bei meinen Söhnen, im Alter von 6-12 Jahren mit Schlafphasen teilweise über 12-13 Stunden rechnen. Am Ende waren es nur noch 8-9 Stunden). Soviel von mir zu dem Thema. Ich hoffe ihr beteiligt recht rege, damit ich für die kommenden Jahre innhalb Europas noch schöne Radreisen mit Kind und Kegel machen kann. Gruß Roul
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#291088 - 11/15/06 04:17 PM
Re: Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tips
[Re: roul1]
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Hier meine Erfahrungen:
Beide Kinder noch im Anhänger
Meine beiden Kinder sind jetzt 3 1/2 und knapp 6 Jahre alt. Bis die grosse ca. 4 Jahre alt war, sind beide Kinder im Anhänger mitgefahren, dabei der kleine bei einigen Touren schon mit 2 Monaten. Hierbei haben wir Touren bis zu 80 km gemacht, meist jedoch deutlich kürzer, hauptsächlich im flacheren Norden (Schleswig-Holstein, Dänemark, Südschweden), aber auch in Flusstälern bei uns im Süden oder rund um den Bodensee. Wir haben immer viele Pausen gemacht, d.h. bei Spielplätzen angehalten, aber auch (kürzere) Besichtigungen eingebaut. Diese Touren gingen zumeist von einem festen Standort aus (z.B. ab Ferienhaus auf Bornholm/Dänemark (eine wunderschöne Familien-Radel-Insel)) oder meistens von Campingplätzen.
Ein Kind selbst fahrend, das andere im Anhänger
Seit meine Tochter selbst Fahrrad fährt, will sie natürlich nicht mehr in den Anhänger, sondern selber fahren. Wir haben dennoch in 2005 (als sie im Sommer 4 1/2 Jahre alt war) noch keine Mehrtagestouren unternommen, sondern vom Campingplatz aus. In 2006 haben wir nunmehr, neben Tagestouren an der Nordsee, auch eine 4-Tages-Tour an der Mosel unternommen, die über 115 km ging. Dabei haben wir auf Campingplätzen übernachtet, was den Kindern außerordentlich gut gefällt. Dabei achten wir besonders auf schöne Spielplätze auf den Campingplätzen. Hier sind dänische Plätze m.E. führend in Europa, der Süden dagegen behandelt dieses Thema stiefmütterlich bzw. lustlos. Für 2007 sind weitere Wochenend- und Mehrtagestouren geplant, dann ist meine Tochter selbstfahrend 6 1/2 (im Sommer), mein Sohn 4, d.h. er wird wohl noch im Anhänger fahren.
Aus meiner Sicht wichtig bei Radreisen mit Kindern:
* Als Eltern selbst nicht zu viel wollen * Bei kleineren Kindern, die selbst fahren, die Tourenlänge nicht übertreiben, dabei viele Pausen machen, z.B. auf Spielplätzen * Am Anfang flache bis maximal leicht hügelige Touren auswählen * Übernachtungen auf Campingplätzen während einer Radtour kommt bei (meinen) Kindern besonders gut an. Sie sind beide sowieso in einem Waldkindergarten und von daher sowieso gewöhnt, sich in der Natur zu bewegen bzw. vausführlich an der frischen Luft zu sein. Dabei ganz wichtig, dass die Campingplätze über schöne Spielplätze verfügen. * Viel Schlaf (was bei ganzen Tagen an der frischen Luft eigentlich kein Problem sein sollte) * Kinder können durchaus schon selbst etwas (leichtes) auf ihrem Gepäckträger transportieren. Z.B. liess sich meine Tochter auf der Mosel-Tour nicht davon abbringen, ihren Schlafsack selbst auf ihrem Rad mitzunehmen (worauf sie dann am Ende des Tages natürlich stolz war.) * Regelmäßiges Essen während einer Radtour. Weil ja auch die Eltern irgendwann um die Mittagszeit Hunger bekommen, sollte das kein Problem sein.
Ich freue mich schon auf weitere Touren mit meinen Kindern in den kommenden Jahren, vor allem habe ich dabei gelernt, auch mit weniger gefahrenen Kilometern ausgefüllte Tage zu erleben. D.h. die Anzahl der gefahrenen Kilometer ist zweitrangig, im Gegenteil: man sieht sogar eher mehr als früher, hat mehr Muße, es tut gut. Und mit Kindern erlebt man sowieso alles nochmals ganz anders!
Uwe
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Edited by SchottTours (11/15/06 04:23 PM) |
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#291091 - 11/15/06 04:18 PM
Re: Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tips
[Re: roul1]
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Hallo Roul, schöner Bericht! Habe selbst zwar noch keine Kinder, bin aber gelegentlich (leider zu selten) mit meinem Neffen (8 Jahre) unterwegs. Deinen Tips hinsichtlich Pausen, Essen+Trinken sowie Geschichtenerzählen kann ich nur zustimmen. Ganz wichtig scheint mir auch zu sein, dass es ein "richtiges" Ziel gibt. Als Erwachsener fährt man ja auch gerne mal einfach eine Runde durch die schöne Landschaft. Für Kinder ist es aber definitiv besser, wenn am Ziel ein toller Spielplatz, eine Burg oder sonstwas tolles wartet. Interessieren würde mich auch, welche Erfahrungen Du mit Kinderrädern gemacht hast. Ist auch aktuell für mich relevant, weil mein Neffe dringend was neues braucht. Habe im Moment dieses hier http://www.stevensbikes.de/2007/index.php?bik_id=173&lang=de_DE im Blick, soll demnächst beim Händler für eine Probefahrt eintreffen. Die 26'' Modelle die wir bis jetzt ausprobiert haben, sind derzeit auch mit der kleinsten Rahmenhöhe definitiv zu groß und vor allem zu lang. Schlau wäre im Rückblick wahrscheinlich ein Patria Skippy oder ein Velotraum K2 gewesen, da diese angeblich besser "mitwachsen". Hast Du zufällig eigene Erfahrungen mit einem dieser Modelle oder kennst andere hochwertige Kinderräder? Gruß Velo-Phil
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#291175 - 11/15/06 09:25 PM
Re: Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tip
[Re: velo-phil]
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Unsere Kindertransporterfahrungen beginnen mit dem normalen Kinderanhänger, gehen über das Trailerbike hin zum eigenen Rad. Darüberhinaus haben wir noch einige ADFC-Touren für Familien und Kinder organisiert. Kind im Anhänger: Das größte Startproblem, war das erstmalige Einsteigen in den Anhänger. Nach dem ersten Schlagloch war das Eis gebrochen. Das Gegackere hinter mir ging los und hielt auch den nächsten Kilometer über Kopfsteinpflaster an. Bald darauf aber das Geschnarche. Der wichtigste Tip von daher: Immer genügend Decken und Kissen dabeizuhaben um das Kind beim Pennen so abzustützen, daß es nicht wie ein Fragezeichen im Sitz hängt. Gut ist dabei natürlich eine neigbare Lehne im Anhänger, sodaß man das Kind relativ flach legen kann. Kind auf dem Trailerbike: Wenn das Kind Spaß am Tempo hat und auch immer wieder gesagt bekommt, welch tollen Beitrag es leistet, sind auch mal 80km drin. Aber langsam steigern, denn irgendwann ist so ein Kind schlagartig am Ende und die Kilometer danach sind echt übel - selbst wenns dann nur noch 2-3km sind. Kind auf dem eigenen Rad: Wenns ins Gebirge bzw. auf richtig schlechte Wege gehen soll. Wirklich vorsichtig an die Schwierigkeiten gewöhnen und dem Kind immer das Recht zugestehen, zu sagen: Das trau ich mich nicht, ich schieb lieber! Schwierig ist zum Beispiel die Kurventechnik, Schlaglöcher, Schlamm, Steigungen, Gefälle und bei Gefahr auch mal rechtzeitig runter vom Rad. Nach dieser Vorbereitung war auch eine nicht ganz einfache Moutainbike-Tour, wie man sie in "Unsere Räder" nachlesen kann überhaupt kein Problem mehr. Eine unserer typischen Familientouren könnt Ihr Euch hier mal anschauen. Wir haben auf dieser Tour so viele Spielplätze aufgereiht, daß wir maximal alle 5km an einem Spielplatz gehalten haben. Mit dem Spielplatz am Tourende waren es dann 5 Spielplatzhalte auf 15 Kilometern. Das Kind das sich da noch langweilt muß erst noch gefunden werden.
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Florian Fahrradhändler und Entwicklungsingenieur | |
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#291268 - 11/16/06 08:23 AM
Re: Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tips
[Re: velo-phil]
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Hallo Velo-Phil, bei der Radauswahl für meine Kinder hab ich folgende Kriterien zugrunde gelegt. Radfahr-Lernrad macht m.E. Sinn erst Sinn so ab 3 -4 Jahren, je nach Entwicklungsstand - keine zu kleinen Laufräder, min 16",
- demontierbaren Stützrädern
- stabile Rahmenkostruktion, niedriger Durchstieg, gute Verstellbarkeit von Sitz und Lenkerposition (Material egal, da hier nicht das Gewicht das entscheidende ist)
- demontierbare Haltestange
- Rücktrittbremse, "sanft" dosierbare Vorderbremse
- keine Schaltung
- Schutzbleche, laute freundliche Klingel, ausreichend Reflektoren, Signalfähnchen, keine Beleuchtung
Rad für 5-8 Jährige je nach Entwicklungsstand oder Größe auch älter oder jünger - 20" Laufräder mit leichtlaufenden, MTB-Ballonreifen, Profil sollte einen mindestens 5mm durchgehenden Profilsteg in Laufrichtung haben
- stabile Rahmenkostruktion, niedriger Durchstieg, gute Verstellbarkeit von Sitz und Lenkerposition, gerader Lenker (Material egal, aber das Gewicht muß passen, möglichst unter 11kg)
- Dreigang-Nabe mit Rücktrittbremse, "sanft" dosierbare Vorderbremse, Drehgriffschaltung
- Komplette StVO Ausstattung, Seitenläuferdynamo, Schutzbleche, zusätzliche Reflektoren, laute freundliche Klingel
- Griffige Pedale, aufpassen der meiste verbaute Standard-Plast-Müll wird bei etwas Feuchtigkeit rutschig, hohe Unfallgefahr
- Hochwertigen Kindersattel (Nicht lachen, ich verwende hier immer noch meinen eigenen fast 60 Jahre alten Leder-Kindersattel, den ich auch schon geerbt hatte. Das Ding sieht zwar fürchterlich aus, aber ist super zu fahren.. Ich weiss nicht ob es so was heute noch gibt)
Rad für 8-12 Jährige je nach Entwicklungsstand oder Größe auch älter oder jünger - 24" Laufräder mit leichtlaufenden, MTB-Ballonreifen, Profil sollte einen mindestens 5mm durchgehenden Profilsteg in Laufrichtung haben
- stabile Rahmenkostruktion, niedriger Durchstieg, gute Verstellbarkeit von Sitz und Lenkerposition, gerader Lenker (Material egal, aber das Gewicht muß passen, möglichst unter 12kg)
- 7-Gang-Nabe mit Rücktrittbremse oder eine anfangs "entschäfte" 3*6/7/8 Kettenschaltung (d.h. der Umwerfer ist so manipuliert, das vorn nicht geschaltet werden kann. Kind fährt, bis es sinnvoll mit der Schaltung zurechtkommt, nur mit dem mittleren Blatt); Drehgriffschaltung; gut dosierbare Mini-V-Brakes;
- Komplette StVO Ausstattung, Seitenläuferdynamo, Schutzbleche, zusätzliche Reflektoren, laute freundliche Klingel, Stabiler Gepächträger (hier ist weniger die Belastung auf Radtouren, das Problem als vielmehr, das verbotene mitnehmen von Spielkameraden zu Haus)
- Griffige Pedale, aufpassen der meiste verbaute Standard-Plast-Müll wird bei etwas Feuchtigkeit rutschig, hohe Unfallgefahr
- Hochwertigen Kindersattel (Nicht lachen, ich verwende hier immer noch meinen eigenen fast 60 Jahre alten Leder-Kindersattel, den ich auch schon geerbt hatte. Das Ding sieht zwar fürchterlich aus, aber ist super zu fahren.. Ich weiss nicht ob es so was heute noch gibt)
Rad für ab 12 Jährige je nach Entwicklungsstand oder Größe auch älter oder jünger - 26" Laufräder mit leichtlaufenden, MTB-Ballonreifen oder Cyclo-Cross-Profil
- stabile MTB-Rahmenkostruktion möglichst ungefedert oder Halftail (Alu, Gewicht um die 12kg); gute Verstellbarkeit von Sitz und Lenkerposition (lange Rohrauszüge, variabler Vorbau), gerader Lenker
- 3*7/8 Kettenschaltung; Drehgriffschaltung; bissige V-Brakes (die Reifenproduzenten wollen ja was absetzen );
- keine StVO Licht-Ausstattung aber Akku-Front und Rücklicht, Steck-Schutzbleche (die liegen dann immer nur irgendwo in der Ecke), Reflektoren, Klingel/Horn, Stabiler Gepächträger (wurde nur bei Gepäcktouren montiert, Freundin wurde auf Sattel/Lenker transportiert )
- Griffige Pedale keine Cleats
- Hochwertiger Sattel, kein Gel
So das ist die Liste der Räder wie sie meine Kinder haben/hatten. Ich muß betonen, dass ich nie ein Rad ohne das Kind gekauft habe. Es mußte immer wegen dem "Anporbieren" dabei sein. Das Kind bestimmte letztlich, welches Rad (aus einer Vorauswahl, meistens 3-8 Modelle) gekauft wurde. Es war m.E. wichtig, das es das Gefühl hat, es ist sein Rad. Die Modifikationen an den Rädern (Pedale, Lenker, Sättel, Schaltungen, Anbauten) sind, wenn ich zum Anfang nicht ausreichend überzeugen konnte, erst nach Negativerfahrungen (blaues Schienbein, Sturz, Schramme, etc) und mit dem Kind zusammen erfolgt. Soviel und etwas ausführlicher meine Meinung/Erfahrung zum Thema Kinderrad. Was Deine Vorauswahl angeht so hast Du sicher keine ganz schlechte Wahl getroffen. Aber bitte probiere und suche das Teil mit Deinem Neffen zusammen aus (auch wenn's ein Geschenk oder eine Überraschung werden soll). Gruß Roul
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#291277 - 11/16/06 08:56 AM
Re: Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tip
[Re: roul1]
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Radfahr-Lernrad macht m.E. Sinn erst Sinn so ab 3 -4 Jahren, je nach Entwicklungsstand
demontierbaren Stützrädern
Da sind die Experten und auch ich anderer Meinung. Stützräder sind aus motorischer Sicht Unfug. Begründung wäre hier zu ausführlich, bitte in den zahlreichen Quellen im Netz nachlesen (z.B. Volker Briese) Ich als auch unsere Kleine hatte nie Stützräder. Erst kommt ein Laufrad oder ein Roller und dann das Spiel- oder Lernrad. Kombinationen von Lauf und Lernrad gibt es auch noch, für die die ein Rad weniger kaufen wollen. Rad für 5-8 Jährige je nach Entwicklungsstand oder Größe auch älter oder jünger
Dreigang-Nabe mit Rücktrittbremse,
Auch hier wieder ein Einspruch meinerseits! Die Drei Gänge machen nicht überall Sinn. Bei uns in der Gegend verdammst Du das Kind damit zum Dauerradschieben. Wichtig ist, möglicht wenig Gänge, je nach Gelände können das aber auch mal 7 Gänge sein. Keinesfalls zwei Schalthebel. Nabenschaltungen sind vernünftig, da die Kids oft das Schalten vergessen und dann im Stand schalten müssen. Bzw. beim Schalten Last rausnehem funktioniert nicht. Und gut ist auch - zumindest anfangs - eine Gangansage zu machen. Wer längere Touren machen will, sollte unbedingt noch dazu ein Trailerbike oder eine vernünftige Anhängevorrichtung wie Follow Me fürs Kinderrad haben. Rad für 8-12 Jährige je nach Entwicklungsstand oder Größe auch älter oder jünger
stabile Rahmenkostruktion, niedriger Durchstieg, gute Verstellbarkeit von Sitz und Lenkerposition, gerader LenkerNiedriger Durchstieg ist meiner Erfahrung nach in der Altersstufe nicht mehr nötig. Gerader Lenker ist ergonomisch nicht gerade erste Wahl. Hörnchen sind vom Umgreifen für Kids nicht gut, also besser ergonomisch abgewinkelten Lenker verwenden. Gerade Lenker nur, wenn es ein Mountainbike werden soll, das auch wirklich im Gelände gefahren wird. Wichtig dabei noch: Y-Frames sind in der Regel zwar cool, aber sauschwer. Zum Thema Batterielicht scheiden sich die Geister. Ich hätte meines nie dabeigehabt. Ich persönlich finde Dynamolicht mit sorgfältig verlegtem Kabel nach wie for günstiger. Kontrolle ist in jedem Falle aber wichtig.
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Florian Fahrradhändler und Entwicklungsingenieur | |
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#291281 - 11/16/06 09:08 AM
Re: Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tip
[Re: roul1]
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Hallo, als ich diesen Sommer in Skandinavien (Schweden, Norwegen und Dänemark) unterwegs war, hab ich festgestellt das alles Campingplätze hervoragend geeignet waren für Kinder. Vor allem in Dänemark, wo es zudem noch schön flach ist, hatten die Campingplätze meist riesen grosse Spielplätze. Also falls du mal ins Ausland willst mit den Kindern ist meiner Meinung nach Dänemark sehr geeignet, da auch die Radwege relativ gut ausgebaut und markiert sind.
mfg claire
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#291282 - 11/16/06 09:20 AM
Re: Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tip
[Re: claire]
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Hallo, als ich diesen Sommer in Skandinavien (Schweden, Norwegen und Dänemark) unterwegs war, hab ich festgestellt das alles Campingplätze hervoragend geeignet waren für Kinder. Vor allem in Dänemark, wo es zudem noch schön flach ist, hatten die Campingplätze meist riesen grosse Spielplätze. Also falls du mal ins Ausland willst mit den Kindern ist meiner Meinung nach Dänemark sehr geeignet, da auch die Radwege relativ gut ausgebaut und markiert sind.
mfg claire
Volle Zustimmung! Die Spielplätze auf Dänemarks Campingplätzen sind unerreicht gross, schön und vielseitig! Und das Land an sich ist sowieso genial...
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#291283 - 11/16/06 09:35 AM
Re: Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tip
[Re: Flo]
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Rad für 5-8 Jährige je nach Entwicklungsstand oder Größe auch älter oder jünger
Dreigang-Nabe mit Rücktrittbremse,
Auch hier wieder ein Einspruch meinerseits! Die Drei Gänge machen nicht überall Sinn. Wie stehst du denn zur Rüchtrittbremse? Einerseits ist sie blöd, weil sie nur dann funktioniert, wenn die Kurbeln waagerecht stehen und auch weil die meisten im Erwachsenenalter doch auf Handbremsen umsteigen, andererseits hab ich den Eindruck, dass die Bremshebel an Kinderrädern allzuoft von kleinen Händen gar nicht bedienbar sind und die Kraft in den Beinen allemal höher ist als die in den Händen. Also so ein bisschen Wahl zwischen Pest und Cholera? Martina
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#291285 - 11/16/06 09:43 AM
Re: Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tip
[Re: Flo]
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Moin Flo,
Ich hätte gern für meinen sohn ein 20" Rad mit Shimano 7gang Nabe, das ist aber von der Stange nirgends zu haben. Geht erst bei 24" los. Bleibt also die Frage: Reicht die 3gang Nabe für Touren in Norddeutschland, Dänemark (Ja S-H und Dänemark haben auch Hügel) Niederlande. Oder soll ich eine Inter 7 einspeichen lassen ? Welche Übersetzungsprunge hat eigentlich die Shimano 3gang Nabe ? Auch 186% wie die SRam. Was wäre eine gute Primärübersetzung am 20" Kinderad?
Gruß Robert
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#291290 - 11/16/06 09:56 AM
Re: Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tip
[Re: Martina]
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Wie stehst du denn zur Rüchtrittbremse? Einerseits ist sie blöd, weil sie nur dann funktioniert, wenn die Kurbeln waagerecht stehen und auch weil die meisten im Erwachsenenalter doch auf Handbremsen umsteigen, andererseits hab ich den Eindruck, dass die Bremshebel an Kinderrädern allzuoft von kleinen Händen gar nicht bedienbar sind und die Kraft in den Beinen allemal höher ist als die in den Händen.
Also so ein bisschen Wahl zwischen Pest und Cholera?
Schön zusammengefasst. Die Spielräder fangen ja auch in der Regel mit Rücktrittbremsen an. Ich würde beim 20" Rad beides ermöglichen: 2x Felgenbremse und trotzdem Rücktritt. So kann man dann langsam umgewöhnen. Wir hatten übrigens mit etwas Sucherei brauchbarre Kinderbremshebel gefunden gehabt. Ich weiß nur nicht mehr genau, waren das Point oder Mighty. Die waren klein genug für die Kinderhände und haben doch eine ganz ordentliche Bremsleistung zustandegebracht - aber Du hast schon recht, selbst jetzt tun ihr nach langen Abfahrten schon die Finger vom Bremsen noch weh. Vermutlich auch deswegen, weil sie eher nicht intervallbremst sondern dauernd an der Bremse zieht.
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Florian Fahrradhändler und Entwicklungsingenieur | |
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#291293 - 11/16/06 10:04 AM
Re: Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tip
[Re: Flying Dutchman]
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Moin Flo,
Ich hätte gern für meinen sohn ein 20" Rad mit Shimano 7gang Nabe, das ist aber von der Stange nirgends zu haben. Geht erst bei 24" los. Bleibt also die Frage: Reicht die 3gang Nabe für Touren in Norddeutschland, Dänemark (Ja S-H und Dänemark haben auch Hügel) Niederlande. Oder soll ich eine Inter 7 einspeichen lassen ?
Vielleicht hilft Dir der folgende Link weiter: Patria Skippy Ist meines Erachtens ein schönes Kinderrad, das halt relativ lange mitwächst. Vermutlich solange, bis die anderen Kids Deinen Sohn wengen seinem kleinen 20" Rädchen verarschen. Gibts auch mit 7 Gängen. Da wo ich bisher in Norddeutschland war, würde ich davon ausgehen, daß aber 3 Gänge reichen müssten. Ist halt leicht zu merken: 1. Gang zum Anfahren. 2. Gang fürs normale Fahren und 3. Gang wenn ich schnell fahren will oder es bergab geht. Ich würde mit nem 3 Gänger anfangen und wenn sich Dein Sohn gut an die Schaltung gewöhnt ihm nachträglich noch mehr Gänge spendieren. Ich möchte behaupten, die mögliche Anzahl der Gänge die ein Kind geistig verarbeiten kann, sind doch individuell sehr unterschiedlich. Wir hatten in München 3 Gänge, dann sehr kurz 7 Gänge und jetzt schaltet sie mit ihren 9 Jahren ganz munter durch ihre 24 Gänge und man muß sie nur noch ganz selten daran erinnern, vorne wieder mal zu schalten. Am Anfang hatten wir sehr oft das Problem, daß sie auf dem Trailerbike im ersten Gang wirbelte, obwohl die Fuhre schon auf knappen 30 war
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Florian Fahrradhändler und Entwicklungsingenieur | |
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#291320 - 11/16/06 11:35 AM
Re: Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tips
[Re: roul1]
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Hallo Roul und Flo,
danke für eure ausführlichen Anregungen!
Eine Probefahrt mit dem Kind ist natürlich Pflicht, schließlich muss das Rad passen und dem Kind gefallen. Gerade der zweite Punkt ist nicht zu unterschätzen, die lieben Kleinen haben da manchmal ganz eigene Vorstellungen...
Hinsichtlich Rücktritt tendiere ich auch eher zu Flo's Ansicht, mein Neffe kommt auch auf seinem bisherigen Rad gut ohne aus und auch mit der Bedienung einer 7-Gang Kettenschaltung kommt er gut zurecht. Problematisch ist eher, dass die verbaute billige Kettenschaltung recht anfällig ist, da wäre eine Nabenschaltung wahrscheinlich pflegeleichter.
Zum Thema Beleuchtung: Ich halte mitlerweile einen Nabendynamo am Kinderrad für die bessere Wahl. Die üblichen Seitenläufer sind für Kinder häufig schwer zu Bedienen, verstellen sich bei unsanfter Behandlung des Rades leicht und werden ungern benutzt, da sie spürbar bremsen und deswegen "uncool" sind. Preislich ist das selbst bei Nachrüstung keine unüberwindliche Hürde mehr, es gibt fertig eingespeichte 24'' Vorderräder mit Shimano DH-3N30 ab ca. 40,- EUR.
Viele Grüße Velo-Phil
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#291339 - 11/16/06 01:12 PM
Re: Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tips
[Re: velo-phil]
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Hallo Velo-Phil,
Austattungsdetail sind immer individuelle Entscheidungen, die auch eine Kostenseite haben. Diese mußte ich immer mit berücksichtigen.
Kleines Beispiel. Vor ca. 15 Jahren betrug die Preisdifferenz zwischen von Nabendynamo/Seitenläufer satte 160 DM, das war schon fast ein Kinderrad.
Da ich nicht Rockefeller bin, das pilzartige Wachsen der Kinder nicht nur von den Klamotten her kenne, und die Räder meiner Kinder bislang immer neue "von der Stange" Räder mit den zu Ihrer Zeit üblichen Austattungsfeatures waren (gegen gebrauchte Räder für Kinder, habe ich immer Sicherheitsbedenken [z.B. überlackierte Rahmenreparaturen etc.] und finde es auch blöd mit nem Gebrauchen zu kommen) hab ich das Geld lieber in ein Rad mehr gesteckt.
Das Weglassen einer Rad-Zwischengröße zugunsten von paar höherwertigen Teilen, die nicht zwingend sicherheitsrelevant sind, hielt und halte ich nicht für den besseren Weg.
Aber jeder kann, wenn er kann.
Gruß Roul
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#291355 - 11/16/06 02:08 PM
Re: Radreisen mit Kindern - Erfahrungen/Routen/Tip
[Re: roul1]
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Das Weglassen einer Rad-Zwischengröße zugunsten von paar höherwertigen Teilen, die nicht zwingend sicherheitsrelevant sind, hielt und halte ich nicht für den besseren Weg.
Warum eigentlich nicht? Pro: Das Rad kann man mit hochwertigeren Komponenten ausstatten. Es ist somit: -leichter -leichtlaufender -robuster -langlebiger Contra: Das Rad ist Anfangs recht lang (Radstand) Wenn das Kind das Absperren vergisst, ist womöglich ein teures Rad weg. Das Rad ist gegen Ende seiner Lebenszeit zu uncool Die Geometrie sollte eigentlich in allen Einstellungsvarianten passen. Immerhin wurde es von Juliane Neuss mitentwickelt, die ja als Ergonomieexpertin bekannt ist. Übrigens, ich hab mit dem Rad absolut nichts zu tun. Wir hätten uns allerdings wohl eines gekauft. "Dummerweise" hatten wir schon ein passendes, gebrauchtes Rad zur Verfügung. Das mit einer passenden Schaltnabe zu tunen erschien uns einfacher und günstiger. Für uns war das Rad somit nix, ich bin aber dennoch prinzipiell vom Konzept überzeugt.
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Florian Fahrradhändler und Entwicklungsingenieur | |
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