Hallo Spanien-Kenner ! Ich möchte im Mai nächsten Jahres von der Westküste Spaniens/Portugals bis Barcelona fahren - also von West nach Ost (ein paar Abstecher in die Berge oder in den Südseite der Pyrenäen werden sich auch noch ausgehen).

Trotz Recherchen im Netz hab ich keine Seite gefunden, welche etwas über die Hauptwindrichtung im Frühling in dieser Gegend mitteilt - ich gehe aber davon aus, dass es in der Gegend meistens Westwind gibt und es daher besser ist Richtung Mittelmeer zu fahren als umgekehrt. Was meint ihr ? Haben im Mai eigentlich schon die CP (abseits der Küste, sehr viele wird es eh nicht geben) geöffnet ?

Für Infos dankbar ist Gerold

hey,
mit dem wind kein problem,
er geht meistens von sud nach nord, die pyreneeen hinein.
also von west nach ost oder zurueck ist egal.
habe einmahl andora-bilbao gemacht:
geile strecke.
viel spass,
erwin

und achtung: oben ist es kalt!

Hallo Gerold,
nur mal so als Idee - warum nicht die Nordküste? Der Norden Spaniens von Galicien bis Baskia ist wunderschön und Du könntest Dich auf dem Küstenabschnitt des Jakobsweges bewegen.
Gruß Wolfgang

Psst, der Küstenweg und der Camino Primitivo sollen ja noch nicht so überlaufen sein - und das ist auch gut so.

Und jetzt hänge ich mich einfach mal an den Strang dran: hat jemand neueste Infos, die ich nicht über die Suchfunktion finden kann? Will im April/Mai von Irun über Bilbao, Santander, Oviedo nach Santiago und über Kap Finisterre, La Coruna, Gijon zurück fahren. Konkret gefragt: meine Michelin Karten (1:400.000) sind gut 20 Jahre alt. Kann ich die noch nutzen, ohne immer gleich auf einer Autobahn zu landen? Oder gibt es auch noch besseres Kartenmaterial?

Im Voraus schon mal Danke.

Gruß
Franz

Bemühe Dich um aktuellere Karten. Der Autobahnbauwahn hat das Land in den letzten 20 Jahren ganz schön verändert. Kann aber sein, dass es nicht viel besseres als Michelin 1:400 000 gibt. Ob es an der Nordküste aber ruhige Nebenstraßen gibt, da bin ich überfragt. Wir haben von Oviedo bis Hendaye die FEVE und die Baskische Eisenbahn benutzt. (Muss man auch mal gemacht haben).

Falk, SchwLAbt

Genau das hab ich auch vor (ein paar Abstecher in die Berge sollen aber schon sein) - da ich mit dem ReiseRR unterwegs sein werde, bin ich halt auf Asphaltstraßen angewiesen und hoffe doch, dort auch eine gewisse Auswahl an befahrbaren Nebenstraßen zu finden. Danke Falk für den Hinweis mit den Karten.

Wenn meine Erfahrungen aus Südspanien mit den dort sehr rücksichtsvollen Autofahrern auf den Norden 1 : 1 umlegbar sind, hätte ich aber auch kein Problem, auf Hauptstraßen unterwegs zu sein.

Die klassichen Pilgerwege möchte ich lieber meiden - erstens führen sie meines Wissens nach auch viel auf offroad-Wegen (und sind daher für mich eh nicht gut fahrbar) und dann liegen mir so vorgegebene und ausgeschilderte Routen - womöglich noch mit viel "Verkehr" - eh nicht so. Aber vielleicht fahre ich - auch als bekennender Agnostiker - mal einen Abschnitt, einfach aus Interesse. Die Infrastruktur der Pilgerwege (günstige Übernachtungen etc.) möchte ich aber lieber den wirklichen Pilgern überlassen.

Danke für eure Tips und Gruß aus Wien !

Wir sind letztes Jahr parallel zur Feve geradelt. Bis auf Bilbao und Umgebung waren die Straßen gut und ruhig. Für Bilbao braucht man starke Nerven. Und Karten, ja, hm, wir hatten die Michelin orange. Toll sind die ja nicht. Wir bekamen den Tip Firestone Karten zu verwenden.
lg,
Michael
p.s.: Die Grenzregion zu Portugal ist landschaftlich gigantisch. du kannst dich dort mit deinem Rad richtig austoben. Selbst die Weißen sind überwiegend 'geteert'.

Hallo Gerold,
Du kannst das mit den Autofahrern getrost umlegen. In der Nordregion ist es auch sehr sauber und die bauen dort so viele Autobahnen und Schnellstraßen, dass Du auf den guten alten Straßen sehr viel Platz haben wirst. So was wie Bilbao würde ich meiden, das hat mir schon mit dem Kleinbus gelangt. Gut gefallen hat es uns in Deba und auch in Mutriku, leider liegt der Campingplatz von Mutriku oben auf dem Berg und ist auf dem letzten Abschnitt sehr steil - da schießt einem auf dem Rad der Schweiß aus dem Kopf. In Mutriku gibt es ein Meerwasserbecken im Hafen, dass von der Flut überspült wird und bei Ebbe warmes Wasser liefert.
Gruß Wolfgang

Hallo Gerold,

Maria und ich sind vor ein paar Jahren von Barcelona, respektive von Figueres nach San Sebastian geradelt, auch vorwiegend auf Asphaltstrassen. Wir sind damals zuerst auf der spanischen Seite bis nach Andorra und danach auf der französische Seite gefahren.
Genauere Infos könnten wir beim nächsten Forumstreffen austauschen.

LG
Georg

Danke für die bisherigen Beiträge.

Ich hab mir gedacht, dass ich in etwa die Route Santiage-Vigo-Porto-Braganca-Leon-Gijon-Santander-Bilbao-Pamplona nehme (und dann je nach Zeit noch ein bisschen in den Pyrenäen herumradeln) und dann über Manresa nach Barcelona fahre.

Fällt euch noch etwas ein, dass man in Nordspanien bzw. Nordportugal "mitnehmen" sollte bzw. wo es euch gut gefallen hat (Tagesetappen werden wie immer so um die 150 km sein, Steigungen sind kein Problem - eigentlich sogar erwünscht) ? Ich nehme mal an, dass Gijon oder Bilbao auch nicht schlimmer als der Großraum Malaga oder Cadiz sind, oder (lieber fahre ich natürlich abseits der bebauten Gebiete, aber wenn man schon mal in der Gegend ist...)?

Weitere diesbezügliche Tips sind vielleicht auch für indurain hilfreich, der offenbar auch dort fahren möchte.

keine Angst, wenn Du jede Sierra mitnimmst, wird es an Steigungen keinen Mangel geben. Wie Micha bereits erwähnt hat, ist die Grenzregion zu Portugal einen längeren Abstecher wert - Du bist nahezu alleine auf ziemlich guten Straßen in wunderbarer Landschaft. Ein Abstecher in die Picos oder deren usläufer würde sich ebenfalls anbieten, allerdings kannst Du da ganz schön Pech mit dem Wetter haben, aber ein Richtungswechsel ist ja immer möglich.
Das unangenehme an Bilbao ist, dass es in einer Kessellage liegt und deshalb nur eine begrenzte Anzahl an Zufahrtsstraßen hat, die alle verkehrsreich+ z.T. 4 spurig sind. Es emppfiehlt sich da evtl. mit dem Zug reinzufahren.
Viel Spaß
Natalie

Hallo!

Ich hab mich vor Langem, also noch vor meiner Familie in diversen Gegenden dort herumgetrieben. Aktuelle Zustandsberichte kann ich dir also nicht geben, aber andere vor mir bestätigen: Die Grenzregion Spanien-Portugal ist sehr schön, hat für dich ausreichend Höhenmeter (sehr häufig sogar bei Routen entlang der Flüsse!) und war auch damals weitgehend menschenleer. Da selbst die kleinen Nebenstraßen auf der Michelin-Karte damals schon asphaltiert waren, kannst du unbesorgt herumradeln, wo es dich freut, wir habens mit den (voll bepackten) Rennrädern getan.
Wir haben uns ziemlich abseits der großen Städte gehalten. Viel an Schönem haben wir einfach "im Nichts" gefunden, hier ein Kircherl, da eine Burgruine, die wie ein gestrandetes Schiff auf einem dürren Felsen steht, in keinem Reiseführer nach zu lesen.
Die Leute waren sehr, sehr freundlich und offen, von der Art her weniger spanisch wie im Landesinneren (die mir übrigens auch sehr sympatisch ist).

Eine Landschaft, die mir in ihrer Kargheit sehr gefallen hat, waren die Los monegros (oder sehr nahe daneben), östl. von Zaragoza, auch das Tal von Zaragoza nach Madrid zwischen Alagon (etwas westl. von Zaragoza bis etwa Calatayud. Noch heute bewohnte Höhlensiedungen wechseln sich mit Klöstern uns kleinen, verschlafenen Städten ab. Da kreisen die Geier über den Radlern und warten.....
Derartige Landschaften findest du natürlich auch wo anders. In Spanien gibt es viele solche Ecken, wo es dich nicht wundern würde, wenn hinter der nächsten Ecke die Navajos daherreiten. (Kunststück, stammen ja viele Western aus Spanien!)
Wenn du Genaueres wissen willst, kann ich nachkramen!

lg!
georg

Danke für die Hinweise. Mit dem Zug nach Bilbao rein will ich nicht, da lasse ich die Stadt lieber aus (allerdings hab ich vor den spanischen Schnellstraßen keine Angst, dank der rücksichtsvollen Autofahrer).

Und Zagaroza samt Umgebung ist schon mal vorgemerkt, liegt (fast) direkt am Weg und bietet sich besonders dann an, wenn das Wetter in den Pyrenäen schlecht ist. Hab jetzt nur eine ganz grobe Karte bei der Hand, aber auch das letzte Stück Zaragoza-Barcelona schaut interessant aus (@ georg : bei allf. noch auftauchenden Detailfragen werde ich mir erlauben, mich per pm an dich zu wenden).

Falls noch jemanden was einfällt - nur zu !
Gruß aus Wien - Gerold

Hallo Franz,

wie wär's mit den topografischen Provinzkarten (1: 200 000)?.
Kann man z.B. hier bestellen:
http://www.tiendaverde.es/titulos.php?ids=20&idss=35&lang=es

Hallo Gerold,

ich kann mich meinem Vorredner Georg anschließen: die Gegend um Zaragoza ist wirklich hochinteressant, einsam und landschaftlich zum Teil dramatisch. Dies gilt zum Beispiel für den Abschnitt zwischen Medinaceli, Calatayud und Morata de Jalón, wo man durch das tief eingeschnittene Tal des Jalón Richtung Ebrobecken fährt. Ab La Almunia de Donya Godina wird es dann allmählich flacher und man kann es nach Zaragoza rollen lassen.
Wenige Kilometer nördlich von Zaragoza beginnen die Vorpyrenäen - landschaftlich spektakulär, Geierparadies und Kultur in Hülle und Fülle (Burg Loarre, Kathedrale von Huesca, Geierfelsen bei Riglos, Straße durch die Berge Richtung Jaca über San Juan de la Penya, etc.). Schau doch mal auf meine Homepage, dort habe ich über Teile dieser Gebiete etwas geschrieben:

http://www.realhomepage.de/members/radreisender/index.html

Gruß,
Martin

P.S.: Auch die Strecke zwischen Zaragoza und Barcelona ist interessant, bin sie schon einmal mit dem Zug bzw. dem Auto gefahren. Allerdings ist die Gegend steppenhaft karg, sie beeindruckt eher durch ihre landschaftliche Weite und durch ihre Einsamkeit. Auf halber Strecke liegt die Provinzhauptstadt Lleida/ Lérida, die durchaus einen Zwischenstop wert ist. Ansonsten kaum größere Orte auf 300 km, also reichlich Wasser mitnehmen...