Wer nicht wenigstens ein paar Brocken der Landessprache erlernt,
hat auch nicht verdient, da hin zu kommen, wo er oder sie hin will.
Das gilt auch aber nicht nur in Tschechien.
Gehört das nicht auch zu den zwar ständig wiederholten, aber nie verifizierten klugen Sprüchen im Zusammenhang mit Reisen? Wenn ich mal von mir selber ausgehe: wenn mich ein offensichtlicher Tourist höflich auf englisch um Hilfe bittet, ist mir das zehnmal lieber, wie wenn er auf deutsch meckert. Und verständliches englisch ist mir zehnmal lieber als die vielzitierten paar Brocken unverständliches Deutsch. Es ist für die meisten Menschen illusorisch, die Sprache jedes von ihnen bereisten Landes so zu lernen, dass das radebrechen echten Mehrwert bringt. Und das Auswendiglernen von ein paar Sätzen aus dem Reiseführer führt in der Regel zu einer Antwort, die man eh nicht versteht.
Versteh mich nicht falsch: ich erwarte nicht, dass jede Sehenswürdigkeit auf deutsch beschriftet ist und ich komme in der Regel gut klar, auch wenn ich die Landessprache nicht spreche, aber wenn es mir als Desinteresse ausgelegt wird, dass ich nicht versuche, eine Sprache zu vergewaltigen, indem ich mit Gewalt in ihr radebreche, dann passt mir das auch nicht.
Martina