Guten Tag!
Da meine alten Felgen auf Grund der Felgenbremsen inzwischen an den Flanken eine gut sichtbahre Wölbung nach innen besitzen würde sie gerne durch Neue ersetzen. Beim Einspeichen würde mir eine Bekannte helfen. Kann ich die alten Speichen für die neuen Felgen weiterverwenden?
Ich vermute mal, da es sich bei den neuen Felgen nicht um das gleiche Modell wie bei den Alten handelt, dass ich bestimmte Maße der Felgen brauche um die Speichenlänge zu ermitteln. Welche Maße wären denn das? Ist es empfehlenswert ca 8 Jahre alte Speichen weiter zu verwenden oder sollte ich sie lieber gegen Neue austauschen?

Ich würd mich über ein paar Antworten freuen!
Johannes

Man kann wohl, sollte aber nicht! Auch die Speichen unterliegen einem (unsichtbaren) Verschleiß. Eventuell passen bei neuen Felgen in anderer Bauform die alten Speichen in der Länge nicht mehr. Grundsätzlich gilt: Felgen und Speichen immer zusammen ersetzen!

Lothar

Hallo, Johannes,
wie Du ja selbst schon geschrieben hast, besitzen die neuen Felgen wahrscheinlich einen anderen Lochkreisdurchmesser. Damit erübrigt sich die Verwendung der alten Speichen von allein. Sollte das Maß identisch mit dem der alten Felgen sein, KANN man natürlich die alten Speichen weiter verwenden, doch bei acht Jahre alten Speichen würde ICH das nicht unbedingt machen. Das Sparen am falschen Ende könnte sich auf einer Tour (mit Gepäck) rächen . . .
Gruß, Paule

P.S.: Die Ermittlung der richtigen Speichenlänge sollte für einen vernünftigen Händler kein Problem darstellen.

Hallo Johannes,

vor zwei Jahren war ich bei einer Tour durch Felgendefekt gezwungen, eine neue Felge mit den alten Speichen provisorisch einzuspeichen. Die Speichen waren nun leider ein gutes Stück zu lang, habe es trotzdem riskiert (hatte keine wirkliche Wahl) und bin damit noch über 1.000 km gefahren, ging auch ganz gut, ein wirklich sicheres Gefühl hatte ich dabei aber nie...

Also, wie schon von den anderen geschrieben: Neue Speichen verwenden.
Die richtige Speichenlänge gibt's in Tabellen oder, wenn Du selbst rechnen magst, hier . (Kreuzungsart ist normalerweise 3-fach).

Grüße

Bastian

Ich tausche die Speichen nur wenn sie auf dieneue Felge nicht passen. Verschleiß hin oder her, den letzten Speichenbruch hatte ich an einem Hinterrad, das vorher von einen Bus geküsst wurde und ich die alten Speichen weiter verwenden mußte (Felgentausch). Da brach dann tatsächlich nach ca. 500km eine Speiche.
lg,
Michael

Ich würde Dir auf jeden Fall neue Speichen empfehlen. Ich hatte am Hinterrad meines Reiserades nie einen Speichenbruch, bis ich die Felge getauscht habe. Dann hat sich mit schöner regelmäßigkeit alle ca. 800 km eine Speiche verabschiedet, manchmal auch schneller. Ein Radhändler hat mir dazu gesagt, dass man Speichen generell nur einmal einspeichen sollte, da sie dieses "Unter-Zug-setzen" zwar gut vertragen, wenn man sie dann aber wieder komplett entlastet, werden sie bei neuerlichem Spannen aber leicht brechen. Und meine Speichen waren nur knapp 7 Monate alt (naja, trotzdem ca. 10000km mit 45 kg Gepäck).

Also, tausch sie, erspart viel Ärger.

Als ich vor ein paar Jahren nach so 25000 km meine Vorderfelge durchgebremst hatte, hat sich mein Händler geweigert, die alten Speichen wiederzuverwenden, mehr als 8000 km hielte er für gefährlich. Daraufhin hab ich dann selbst eingespeicht. Mittlerweile ist es die 4. Felge im Vorderrad, und es sind immer noch die gleichen Speichen, nach ca. 78000 km. Gebrochen ist noch keine. Wechseln, solange sie passen, erscheint mir daher absolut unsinnig.

Dirk

das kann ich eigentlich so nicht bestätigen, Raymund. Ich habe immer wieder die alten verwendet - vorausgesetzt die Länge paßt exakt und es handelt sich um nicht allzu dünne (1,6 mm und dünner würd ich z.B. erst etwas genauer unter die Lupe nehmen/nachmessen) Edelstahlspeichen aus gutem Hause.

Dankeschön für die vielen Antworten!
Da ja doch recht viele die neuen Speichen empfehlen würden und diese ja auch nicht die Welt kosten werde ich eurem Rat wohl auch folgen und neue Speichen nehmen.

Johannes

Wenn man unter der Dauerfestigkeit bleibt, gibt es praktisch keine Materialermüdung.
Wenn man darüber liegt, dann werdens wohl schon früher reißen.
Ich hab oft die Speichen wiederverwendet und nie Probleme gehabt die ich darauf zurückführen konnte.

Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass man die Speichen gründlich auf Kerbungen etc. untersuchen sollte. An sonsten würde ich auch sagen, es spricht nichts dagegen, die alten Speichen weiter zu verwenden.
Natürlich muss die Speichenspannung dabei immer innerhalb der Spezifikation bleiben, sonst kann es schon mal zu Speichenbrüchen durch Materialermüdung kommen.

Ich hab' die Speichen auch nur getauscht, wenn die Länge für eine neue Felge nicht mehr passte. Speichenbrüche hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht ;-)

Sollte doch mal eine brechen, ist es auch kein grosses Problem, auf 35 Speichen weiter zu reiten, bis man die nächste Möglichkeit hat, die gebrochene zu ersetzen. Gilt natürlich nicht für Wüstengegenden, unbesiedelte Gebiete etc ;-)
Mir ist nicht bekannt, dass irgendwo mal mehrere Speichen gleichzeitig gebrochen währen, jedenfalls nicht bei normaler Fahrt ohne äussere Gewalteinwirkung.

Klar, wenn ein Panzer ber das Rad rollt, werden vermutlich mehrere Speichen brechen ;-)

Guter Punkt. wenn die Kette zwischen großes Ritzel und Speiche rutscht, gibts ärger.
Ein Bus genügt
Gebrochen sind ja keine, aber durch diese Aktion vorgeschädigt.

Gilt vielleicht für heutige Felgen, als ich noch mit meinen Edelstahlfelgen an meinem "Oscar Egg" unterwegs war, hatten die nach einem Speichenriß 2 (zwei) cm (Zentimeter) Seitenschlag!

Die Fahrt vom Bahnhof nach Hause (5 km) war härteste Arbeit!



Sigi

Autsch... ich ging zugegebenermassen davon aus, wie sich das Rad ändert, wenn sich eine Speiche komplett lockert - das hatte ich öfter, mal. Die Speichennippel berührten dann nicht mal mehr den Felgengrund.
Ließ sich aber immer noch gut fahren. Genau genommen hab' ich das mehrfach erst beim prüfen der Speichenspanung bemerkt.

Die Felge war 'ne Rigida X-Plorer, also nichts aussergewöhnliches, eher unteres Preissegment (AFAIR 16 Eur vor 2-3 Jahren).

Bei meinen deswegen danach montierten Alu-Hohlkammerfelgen habe ich einmal einen Speichenriß nur bei einer routinemäßigen Kontrolle beim Prüfen der Speichenspannung entdeckt. Der Seitenschlag war dabei wirklich minimal.



Sigi

Hohlkammerfelgen sind schon eine tolle Sache. Allerdings habe ich es bisher nicht geschaft eine neue Felge mit alten Speichen, so wieder einzuspeichen, daß sie sich nicht lockern oder brechen Manche sagen, daß das sowiso nicht möglich ist, aber vielleicht habe ich auch einfach nicht genug Erfahrung.

ciao
Torsten.

naja, bei dem letzten Laufrad, das ich in der Fahrradwerkstatt einspeichen ließ, lockerten sich die Speichen auch ständig, dort waren Speichen und Felge neu.
Ich vermute daher also mal, dass das Problem mit den sich lockernden Speichen vom Alter der Speichen unabhängig ist.

Es kommt ein bisschen auf das Alter und die Laufleistung an. Wenn der Radstern noch keine Ausfälle zeigt und nur die Felge runtergeraspelt ist, besonders bei vorderrädern zu erwarten, spricht nichts gegen den Weiterbetrieb der alten Speichen. Bei harten Bremssohlen, beispielsweise vom Angelhakenkombinat Osaka, sind die Felgen schnell runter. Sind aber schon Speichen gerissen, dann wirf sie alle raus.
Läuft Dein Rad schon spürbar unrund? Das wäre auch ein Grund, den Speichensatz auszutauschen.

Falk, SchwLAbt

Nee, unrund läuft es nicht. Ich wollte die Felge nur vorsichtshalber gegen eine neue austauschen bevor sie ganz durchgebremst ist.

Johannes

Solltest Du wirklich Felgen mit den gleichen Maßen bekommen, würde ich vorne die alten Speichen verwenden. Dort werden sie ja weniger beansprucht als hinten. Wenn hier von Speichenbrüchen die Rede ist, dann doch wohl überwiegend hinten ?

Toni

hi johannes,

ich mache an meinem alltagsrad seit einigen felgen den speichen-dauertest am hinterrad (vorne ist's ohnehin völlig unproblematisch):
1. die felgen sind immer die gleichen (28 zoll, 36 loch explorer mit 25mm bauhöhe von alesa/exal).
2. die speichen sind durchgehend 2 mm (alle noch original, wie von villiger 1999 eingespeicht!)
3. wenn die felgenflanken durch sind, gibt es ne neue felge. inzwischen hinten die nr. 4!
4. früher hatte ich immer wieder gerissene speichen (hinterrad). das lag offenbar vor allem an den zu "weichen" felgen (= flaches felgenprofil führt zu größeren elastischen verformungen des jeweils belasteten felgenabschnitts) mit der folge, dass die speichen entsprechend große lastwechsel-amplituden (be- und entlastungs-zyklen) auszuhalten haben. die führen dann zu materialermüdung - riss typischerweise in der nähe des speichenbogens.
5. ergebnis: bisher (ca. 30 tkm alltag und mehrere reisen) keine einzige gerissene speiche (obwohl ich nicht leichter geworden bin... ) dank straffer speichenspannung (jemand schrieb hier im forum neulich mal "speichenspannung in fis" ) und hohen felgenprofils.

...der deuertest geht weiter. viel erfolg beim einspeichen,
ostaustausch

Hatte auch einmal das Problem (nur hinten) bei einem neuen Laufrad. So musste ich entlang es Saaleradwegs (!) mehrfach zentrieren und nachspannen.

Danach wurden von der Werkstatt die Schraubenden in Leinöl getaucht und der Spuk war vorbei.

Der vermutete Grund dafür : Leinöl verharzt und klebt dadurch etwas, die Nippel können sich also nicht so leicht lockern, bleibt aber doch so elastisch, dass Veränderungen trotzdem möglich sind.



Sigi