Hallo,
nach getaner Kurbelarbeit gibts jetzt ein paar Sätze zur Tour. Ausführlich kann alles im noch kommenden Reisebericht nachgelesen werden, erstmal nur sowas wie das Fazit.
Per Bahn fuhren wir am 20.7. bis nach Liberec, schon allein die Tschechische Bahn ist ein Abenteuer. Herrlich, diese alten Diesel-schienenbusse, die mit offenen Türen als Klimaanlagenersatz fahren. In Liberec fanden wir keinen Zug nach Vrchlabi, so fuhren wir eben mit dem Rad dorthin- schön hügelig wars! Spindermühle gingen wir nicht an, war uns zu hoch gelegen und wir fanden, Vrchlabi reicht als Elbquelle. Dann gings den Radweg 24 entlang (soweit wir ihm folgen konnten). Oft auf Straßen, Feldwegen und manchmal nur Trampelpfade und böse Schotterwege. Man braucht ein gutes Gespür für den richtigen Weg, wenn man der 24 komplett folgen möchte. Fairerweise muss auch gesagt werden, dass auf Höhe Nymburk sowie auf kleineren Teilstrecken feinster asphaltierter Radweg zu finden ist, teils mit Verkehr wie auf dem R2 bei Dresden.
Oft war es auch sinnvoller, sich selbst den Weg zu suchen ( kaputter Feldweg 50m parallel zur Straße als R24... ).
Der R2 war zwar besser, dennoch gibt es unzumutbare strecken. Ich habe es leider verpasst, detailliert über solche Dinge Karte zu führen.
Ab Usti n.Lab. fuhren wir in einer etappe (293km) bis nach Hause, uns war mal so. Linda bekam in Tschechien Probleme mit ihrem Rücken, da sie ein zu großes Rad hatte (1,68m groß und ein 28"... zu großer Rahmen...). Wer schon mal länger auf einem zu hohen Sattel gefahren ist weiß sicher, wie schmerzhaft sowas ist.
Christian bekam es die letzten 100km mit dem Knie tzu tun, was letztendlich auch der Grund für den Abbruch der Tour war- also nicht bis zur Mündung sondern nur bis nach Hause bei Lutherstadt Wittenberg. Schade, ich wär gern noch weiter gefahren, aber allein hatte ich dazu keine Lust.
Weiterhin kann ich zu Tschechien sagen dass wir durchweg positive Erfahreungen mit den Leuten dort gemacht haben und es mich manchmal echt umgehauen hat, wie nett doch Menschen sein können. Da wurde uns einfach 1kg kartoffeln von einem armen Bauern geschenkt oder die 5 Kronen bei tesco, die uns noch fehlten erlassen.
Wetter war super, fast zu sonnig (ich hatte einen leichten Hitzestich), wir konnten deshalb auch dreimal im freien schlafen (geniale Sache).
Verständigung war meist problemlos, die Leute konnten eher Deutsch als Englisch. Die Preise waren utopisch billig, ideal für uns arme Schüler. Wir ließen zusammen 80 Euro in Tschechien, und lebten dabei wie die Könige. Ein tolles Land.
Tschechien, ich komme wieder.
Die Elbtour wird aber dennoch irgendwann noch fortgesetzt, halbe Sachen sind

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