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#251483 - 05/25/06 09:59 AM
Santander - Porto
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Hallo Leute,
ich plane für diesen Sommer gerade eine Radreise von Santander nach Porto. Beim Durchgehen eines möglichen Streckenverlaufs wollte ich möglichst die starkbefahrenen Straßen meiden, wobei ich für die letzten zwei Drittel der Reise ab Palencia schon recht genaue Vorstellungen habe (Valladolid-Tordesillas-Toro-Zamora-Macedo-Mirandela-Vila Pouca del Aguilar-Guimaraes-Porto).
Vor allem für das erste Drittel von Santander Richting Kastilien-León bin ich mir aber noch nicht ganz sicher, welches die bis zum Erreichen der kastilischen Hochebene am wenigsten steile und zum Radfahren empfehlenswerteste (=landschaftlich schönste) Strecke wäre. Momentan denke ich, ab Santander über die Nebenstrecke bis Reinosa zu fahren, also wie folgt:
Torrelavega Villanueva de la Penya Valle de Cabuerniga (über N625) Reinosa (in der Nähe der Quellen des Ebro) Aguilar de Campo Herrera de Pisuerga Espinosa de Villagonzalo Osorno Santillana de Campos, dort auf das Sträßchen Richtung Villacázar de Sirga (Kreuzung des Jakobsweges, 2004 selbst bereits gefahren) San Cebrián de Campos Monzón de Campos (dort zurück auf die 611) Palencia
Ist vielleicht schon einmal jemand in der Gegend dort in Nord-Süd-Richtung unterwegs gewesen und kann mir Tipps geben?
Gruß, Martin
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Edited by Bafomed (05/25/06 10:17 AM) |
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#252045 - 05/28/06 01:24 PM
Re: Santander - Porto
[Re: Bafomed]
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Hallo,
habe im nächsten Jahr eventuell eine ähnliche Tour vor. Einziges Problem sehe ich im Rücktransport des Rades. Was hast Du hier geplant?
Gruß Peter
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#252048 - 05/28/06 01:39 PM
Re: Santander - Porto
[Re: m.indurain]
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Hallo Peter,
ich werde das Rad in Porto genauso aufgeben wie in Hahn, von wo aus ich nach Santander fliege - d.h.also Lenker quer, Pedale ab und empfindliche Stellen des Rades mit Luftpolsterfolie umwickeln. Bisher habe ich damit noch nie Probleme gehabt.
Gruß, Martin
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#252055 - 05/28/06 02:38 PM
Re: Santander - Porto
[Re: Bafomed]
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Hallo Martin,
ab Zamora habe ich Streckenerfahrung, bin von dort allerdings teilweise weiter nördlich gefahren, als du vorhast: Bragança - Chaves - Mirandela - Porto. Vorher war ich zu weit südlich für deinen Startpunkt: Puerto de Izpeguí (Westpyrennäen) - Tolosa ~ Mondragón ~ Vitoria=Gasteiz - Miranda de Ebro - Ebro u. Oca aufwärts bis Poza del Sal, von da annähend Luftlinie nach Zamora. Die mit ~Tilde dargestelltenAbschnitte waren unangenehm, Industriegebiet überwiegend ohne Nebenstraßen. In Poza del Sal ging es erst einmal 800 Hm rauf, etwas später nochmal 400 Hm, danach bis Zamora nur noch leicht wellig.
Gruß
UL
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#252163 - 05/28/06 09:32 PM
Re: Santander - Porto
[Re: ulamm]
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Hallo UL,
danke für Deinen Hinweis. Über Mirandela möchte ich auch Richtung Porto fahren, aber die Strecke über Vila Pouca de Aguiar und Guimaraes scheint mir die ruhigere zu sein. Hast Du den kürzeren Weg über Solar de Mateus und Amarante genommen? Welche Erfahrungen hast Du allgemein mit den Strecken in Portugal gemacht?
Gruß, Martin
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Edited by Bafomed (05/28/06 09:34 PM) |
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#252204 - 05/29/06 07:50 AM
Re: Santander - Porto
[Re: Bafomed]
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Pardon Martin, ich hatte da zwei Namen verwechselt: Ich bin (1990) gar nicht über Mirandela geradelt, sondern die N109 von Bragança (Übernachtung, 1 Tagereise von Zamora) nach Chaves. Die war ziemlich ruhig. Der Belag dürfte seither besser geworden sein. Damals habe ich in der ja recht bergigen Gegend bei verblichenen Wegweisern und einem Asfalt, durch den lange Strecken die Steine der Packlage lugten und durch viele Poren grünes Gras sprießte, einmal 5 min auf das nächste Auto gewartet, um zu fragen, ob ich noch auf der Nationalstraße sei. Bergab hatte dieser Sparasfalt teiweise ein lästiges Waschbrettprofil. Von Chaves nach Vila Pouca (nächste Übernachtung) war ziemlich viel Autoverkehr. Von Vila Pouca über Arco de Baulhe nach Amarante eher ruhig , alledings am Sonntag Vormittag (nachmittags Pause). Den nächsten Vormittag von Amarante den Tamega und Douro abwärts nach Porto, ab Entre Rios zunehmend Autoverkehr.
Gute Reise wünscht
UL
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#262243 - 07/13/06 10:33 AM
Zurück von meiner Reise: Santander - Porto
[Re: ulamm]
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Bin zurück von meiner Fahrt von Santander nach Porto. War eine sehr interessante, aber auch anstrengende Fahrt (822 km, 6153 Höhenmeter insgesamt). Da ich mit meinem Vater (68 Jahre) unterwegs war und wir nicht nur Kilometer abreißen wollten, haben wir die Strecke in 12 Etappen aufgeteilt (davon ein Ruhetag in Valladolid):
1. Santander - Reinosa (82 km): schwere und z.T. unangenehm zu fahrende Strecke, die größtenteils mit der stark befahrenen N-611 identisch ist. Aufstieg von Meereshöhe auf ca. 850 m (Reinosa). Würde ich meinem ärgsten Feind nicht empfehlen, teilweise durch fehlenden Randstreifen und starken Schwerlastverkehr meines Erachtens sogar sehr gefährlich, trotz aller landschaftlichen Schönheit der kantabrischen Kordillere.
2. Reinosa - Melgar de Fernamental (89 km): Überquerung der höchsten Stelle auf der Fahrt am Puerto de Pozazal (989 m), nur ca. 10-11 Grad Tagestemperatur wie auch schon am Vortag. Teilweise abseits der N-611 über Aguilar de Campoo nach Melgar de Fernamental (in der Nähe des Jakobsweges/ Castrojeriz) gefahren, ab Ventosa de Pisuerga über eine "via verde" am Canal de Castilla entlang (praktisch kein Autoverkehr).
3. Melgar de Fernamental - Palencia (64 km): Kreuzung des Jakobsweges bei Frómista, von dort weiter über Nebenstrecken bis Palencia; nettes Städtchen, sehenswerte Kathedrale
4. Palencia - Valladolid (72 km): kurz nach Verlassen der Stadt heftige, langgezogene Steigung, danach weitgehend auf einer Hochebene gefahren, einmal kurz nicht aufgepasst und kleinen Umweg gefahren, aber landschaftlich schön (Ampudia - Cigales - Valladolid). Einsame Strecke, kaum Ortschaften, wenig Straßenverkehr.
5. Valladolid - Toro (70 km): Hinter Valladolid leider auf die Autovía eingefädelt, aber auch keine echten Alternativen ausgeschildert, über Simancas bis Tordesillas 30 km auf der Autovía geblieben (schnelles Vorankommen, die LKWs ziehen einen im Luftzug nach vorn...;.)), ab Tordesillas auf der parallel zur Autobahn verlaufenden N-122 bis Toro gefahren. Kaum Autoverkehr, aber monotone, kaum besiedelte Landschaft, Wasserkauf muss gut geplant sein.
6. Toro - Bermillo (77 km): Letzte Etappe vor Überquerung der Grenze nach Portugal. In Toro Abfahrt ins Duero-Becken, ab dort ständiges Auf und Ab mit zum Teil heftigem Gegenwind. Hinter Zamora auf Nebenstraßen Richtung Westen gefahren.
7. Bermillo - Mogadouro (71 km): Hinter Bermillo leicht hüglige Landschaft bis Fermoselle, ab dort rasante Abfahrt ins Duero-Becken, Überquerung der Grenze auf der Staumauer, danach mehrere Kilometer steile und kraftraubender Anstieg nach Bemposta, dem ersten Ort hinter der Grenze auf portugiesischem Boden. Anschließend ständiges Auf und Ab bis Mogadouro (netter, gepflegter Ort mit Burg im Stadtzentrum).
8. Mogadouro - Torre de Moncorvo (59 km): Direkt hinter Mogadouro steiler Anstieg über Zava, abschließend Abfahrt in den Naturpark des Douro über Casthelo Branco. Mehrere heftige und lange Anstiege, die aus der Strecke quasi eine Bergetappe werden lassen.
9. Torre de Moncorvo - San Joan de Peixeira (63 km): Hinter Torre zunächst ca. 5 km lange Abfahrt zum Douro, danach am Fluss entlang bis Porcinho, ab dort langer und heftiger Anstieg nach Vila Nova de Foz Coa, anschließend weiterer Anstieg bis Peixeira. Kilometerlange Serpentinen, aber einzige Straßenverbindung Richtung Westen. Peixeira hoch über dem Tal des Douro gelegen.
10. San Joan de Peixeira - Caldas de Arregos (73 km): Hinter Peixeira noch kurzer Anstieg, danach 15 km lange, rasende Abfahrt ins Tal des Douro bis Pinhao. Dort Weiterfahrt über die einzige erwähnenswerte Flachstrecke (22 km) bis Regua entlang des Douro. In Regua leider nicht auf die Nordseite des Flusses gewechselt, so dass es wieder hoch in die Berge geht, wo die kleinen Dörfer über eine hoch über dem Tal verlaufende Straße verbunden sind. Dadurch ständige Steigungen, die sehr anstrengend sind, zumal ich ca. 25 kg Gepäck dabei habe. Straße führt auch durch jedes Seitental, das am Fluss liegt, dadurch mehr Kilometer gemacht als auf der zunächst unten am Fluss verlaufenden Straße auf der Nordseite.
11. Caldas de Arregos - Torre (51km): Es war eigentlich geplant, heute nach Entre os Rios zu fahren, doch dort war wider Erwarten keine Unterkunft zu bekommen, so dass in Torre (Straße Richtung Penyafiel) die nächste Übernachtungsmöglichkeit besteht. Auch heute wieder ständiges Auf und Ab, obwohl man sich ja eigentlich am Fluss befindet, doch die Straße verläuft in keiner Weise flach, sondern weitgehend oben in den Bergen über dem Fluss. Das hatte ich mir vorher doch etwas anders vorgestellt (schlechtes Kartenmaterial).
12. Torre - Porto (51 km): Letzte Etappe an der CL-108 entlang Richtung Porto. Auch hier bis ca. 15 km vor Porto immer wieder Anstiege an den Hügeln über dem Douro, danach zunehmend flachere Strecke bis Porto, aber auch mehr Autoverkehr.
Fazit: Insgesamt eine sicherlich interessante Strecke, die zu ca. 80% hügelig bis gebirgig ist - bis auf einige Abschnitte auf der kastilischen Hochebene also keine Rollerstrecke trotz der Nähe der Straßen zum Douro nach Überquerung der Grenze zu Portugal. Wer kulturelle Highlights sucht, wird vielleicht etwas enttäuscht sein, wenngleich Valladolid, Zamora und Porto sicherlich einiges zu bieten haben. Dafür kommt man durch viele schöne Landschaften, die vor allem auf spanischer Seite auch sehr einsam sind und man hat vor allem auf der Meseta auch kaum Autoverkehr, vor allem, wenn man auf Nebenstrecken ausweicht.
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Edited by Bafomed (07/13/06 10:44 AM) |
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