Wenn man sein Fahrrad in Dänemark mit der Bahn mitnehmen will, scheint das auch eine etwas frustrierende Sache zu sein. Es ist regelrecht fraglich, ob man die 350 km von Hirtshals bis Flensburg (und weiter bis Hamburg) an einem Tag schafft. Je nach Zugverbindung kommt man gegenüber der viamichelin-Distanz auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit etwas über 40 oder etwas über 50. Ist also schon noch schneller als selber zu radeln. Aber die Fahrradmitnahme ist reservierungspflichtig und die Reservierung muß man telefonisch machen. Irgendwie nicht die allerbeste Lösung, wenn man nicht in Dänemark wohnt...

Hallo!

Ich konnte letzten Dienstag problemlos in Holstebro Tickets bis nach Hause kaufen.
Gefahren bin ich zwei Stunden später mit einem IC nach Odense, wo ich in einen Nachtzug nach D gestiegen bin.

Die Reservierung läuft elektronisch und wird im Zug auf einem Display am jeweiligen Platz angezeigt.

Gruß, Uwe!

Also wir konnten im Sommer 2004 problemlos vor Ort (Frederikshavn) Tickets kaufen und sind auch bis Flensburg in einem Tag gekommen. Das mit den Fahrrädern war auch kein Problem.

mfg
Uwe

Eine Suche bei der DB ergibt keine sinnvolle Verbindung (Hirtshals-Oslo-Kiel-Flensburg... schön, aber wohl nicht gesucht ).
Dagegen wirft die spontane Suche direkt bei der DSB dies aus:



Gruß, Uwe!

2003 habe ich von Hirtshals aus die Fähre nach Norwegen genommen - bis Hjörring war der Bahntransport mit Buchung von Deutschland aus kein Problem. Ich bin mit dem Nachtzug von Köln bis Odense gefahren, dort in den IC in Richtung Jütlands Norden umgestiegen, hatte den von Deutschland aus reservieren lassen fürs Fahrrad (was auch dringend notwendig ist, weil es kein Fahrradabteil, sondern nur ein Mehrzweckabteil, sprich drei Klappsitze auf jeder Seite gibt, da streiten sich dann Fahrräder, Kinderwagen und Rollis), hat sowohl bei der Hin - als auch der Rückfahrt einwandfrei geklappt. Hjörring-Hirtshals wurde von ner Privatbahn betrieben, mein Reisebüroi konnte nicht herausfinden, ob diese Strecke Räder mitnimmt ... aber da es nicht allzu weit ist, war das kein Problem, diesen Teil per Rad zu überwinden - im Gegenteil, nach der Nachtztugfahrt war ich heilfroh, wieder frischen Wind um die Nase zu kriegen!
Ob das jetzt allerdings noch so gilt, weiß ich nicht...
ansonsten - der dänische Nahverkehr nimmt Räder mit, diese Züge haben auch mehr Platz... oder gleich bis Kopenhagen durchfahren, falls Du nach Norwegen willst und mit DFDS nach Oslo

Mir hat die deutsche Bahn gesagt, daß ich die Fahrradreservierung nicht bei ihnen machen kann, muß also in Dänemark dafür anrufen...

Die Züge zwischen Hjörring und Hirtshals entsprechen etwa den deutschen 641. Es sollte also möglich sein, Fahrräder mitzunehmen.

Es sind ca. 17 km mit dem Fahrrad zu fahren. Wir sind deshalb voriges Jahr diese Strecke auch gerne selber gefahren. War eigentlich noch schön. Man muß aber doch genug Zeit haben, um den Zug oder das Schiff noch sicher zu schaffen.

Ich hoffe, 2006 bessere Erfahrungen mit der dänischen Bahn machen zu können. 2005 war es "etwas" schwierig. Wir mußten uns aufteilen und in verschiedenen Zügen fahren. Und es war auch zum Teil nicht so einfach, die Eisenbahner zu überreden, uns überhaupt mitzunehmen, z.B. im Regionalzug von Hjørring anch Ålborg, den wir nehmen mußten, um den reservierten Anschluß nach Odense zu erreichen.

Was ich trotzdem nicht verstehe: Warum schafft man eine Strecke wie Hirtshals - Flensburg nicht in der halben Zeit? Warum muß man zumindest mit Fahrrad oft 1 Stunde beim Umsteigen warten? Warum mußte man zumindest 2005 so oft umsteigen? Warum wurde man auf Busse umgeladen, als es eine Baustelle gab, wo es doch die Möglichkeit gegeben hätte, das mit einem kleineren Zeitverlust auf Schienen zu umfahren?

Naja, die dänische Verkehrspolitik setzt halt zu 99 % auf den MIV. Für völlig größenwahnsinnige Autobahnen, die ein flächendeckendes Netz durch das ganze Land bilden, gibt es Geld, aber für die Bahn reichen absolute Niedriggeschwindigkeitsstrecken durch Jütland mit ziemlichen Schlängelumwegen. An den Zügen liegt es nicht, in Schweden fahren dänische Züge 180 km/h.

Wie gesagt, es sollte eigentlich möglich sein, mitsamt Fahrrad nach Ankunft eines Nachtschiffes in Hirtshals ohne Nachtzug am selben Tag bis Zürich oder München zu kommen. Gut, das liegt auch zum Teil daran, daß man bei uns auch nicht die ICEs benutzen kann, aber unsere ICs sind verglichen mit denen in Dänemark immer noch rasant schnell, auch wenn sie eigentlich umbenannte Interregios sind.

Hallo Karl,

ich möchte dir entschieden wiedersprechen!

Ein Land, welches eine Neuwagensteuer von 250 % erhebt, kann nicht völlig auf den MIV setzten. In DK ist der Besitz von Motorfahrzeugen nicht so verbreitet wie in D, z.B. ist es für die dän. Studenten eher unüblich ein Auto zu besitzen, obwohl sie mit ihrem Stipendium nicht gerade kurz gehalten werden.

Das mit den Autobahnen in Jütland hat wohl eher etwas damit zu tun, das Politiker aus dem eher ländlichen Jütland von der Regierung im reicheren Seeland Geld für Prestigeprojekte abtrotzen, aus denen dann halt wenig befahrene Autobahnen entstehen. Dieses Verhalten können wir doch auch in D bei unseren Politikern beobachten.

Bedenke das Jütland eher dünn besiedelt ist und das bis vor wenigen Jahren die Züge noch mittels Schiff über den grossen Belt geschafft wurden, was wohl damals die grössere Bremse dargestellt hat.

Allerdings muss ich zugeben, dass meine Erfahrungen mit dän. Zügen sich auf insgesamt 13 Monate auf Seeland beschränken.

Jeg önsker dig en godt tid i Danmark og Norge.

(Oh man, meine Sicherheit im Dänischen lässt nach...)

Gruss,
Schrauber

Ålborg und Århus sind immerhin Großstädte, mindestens bis dort könnte es eigentlich eine halbwegs schnelle Zugverbindung geben, gerade wo es keine echten Berge und relativ dünn besiedeltes Gebiet dazwischen gibt.

Dänemark besteht praktisch aus zwei Teilen. Seeland ist ziemlich dicht besiedelt und hat fast die Hälfte der Einwohner. Dort fahren auch relativ viele Züge und die kommen auch etwa bis Jütland im Westen. Ab da ist aber bis auf die kurze Verbindung nach Flensburg alles nur noch Diesel und sehr langsam.

Es mag ja sein, daß Autos in Dänemark teuer sind. In Deutschland hatte ich übrigens auch in Erinnerung, daß eher wenige Studenten ein Auto haben, aber das hängt vielleicht auch von der Uni ab. Jedenfalls ist die dänische Verkehrspolitik nach meinem Kenntnisstand trotzdem sehr eindeutig MIV-orientiert. Die Bahn ist im westlichen Landesteil stark vernachlässigt und langsam. Für Radfahrer ist das Land durch den großen Belt praktisch zweigeteilt.

Wobei es noch die Möglichkeit gibt, direkt von Århus nach Kalundborg (Seeland) die Fähre zu nehmen, oder einfach Samsø mitzunehmen, um so von Jütland nach Seeland zu kommen. Dann jedoch ist Fünen ein bisschen außen vor, was auch schade ist...

Uwe

[
Jeg önsker dig en godt tid i Danmark og Norge.

(Oh man, meine Sicherheit im Dänischen lässt nach...)

Hört sich aber noch ganz gut an... ich würd nur das t bei godt weglassen, tid ist nämlich utrum und net neutrum...

Hm, dann muss sich Entscheindendes geändert haben seit 2003 - da war es nämlich problemlos möglich, in einer annehmbaren Zeit und ohne Umsteigen mit dem Rad von Odense nach Hjörring zu kommen, auf der Hinfahrt hatte ich vor der letzten Tagfähre (ging, glaub ich, um 16 Uhr) noch massig Zeit, um nach Hirtshals zu radeln und lag dort noch ziemlich lange am Strand, bei der Rückfahrt musste ich dann ziemlich lange in Odense auf den Nachtzug warten, da hatte ich die erste Fähre von Kristiansand nach Hirtshals genommen... ausgesprochen schade!

Habe Reservierung für die dänische Strecke bekommen, aber wir müssen uns in zwei Gruppen teilen, weil pro Zug nur 4 Fahrräder reserviert werden können.