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#24787 - 11/08/02 07:30 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: rolf d.]
Möre
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--oder wie es neuerdings heißt : "Fränkisches Bergland"
(F)Liegende Grüße
Christian
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#24790 - 11/08/02 07:41 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: Möre]
Detlef
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Hallo Christian,

ich bin in der Planung eines neuen Reiserades. Entscheidung fällt zwischen Steet
Machine GT und Utopia Silbermöve. Würdest Du mir, als SMGT-Flieger, etwas über Deine persönlichen Erfahrungen mit Gepäck erzählen?

Gruß aus Hamburg
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#24797 - 11/08/02 09:44 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: ]
Möre
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Oha!
Ja, also, wo soll ich anfangen....
Der Lieger ist mit Lowrider unterhalb vom Sitz ausgerüstet. Also idal für zentralen Schwerpunkt.
Also ging ich dieses Jahr mit ca. 32kg Gepäck auf 4 Ortliebroller und 1 Zeltrolle verteilt auf Tour. Alles, was gewichtig war, in den Frontrollern am Lowrider und der Rest halt hinten drauf.
Als erstes mal die Federgabel und das Federelement verstellt, ein bisschen probegefahren, weiterverstellt und gut war.
Fahrverhalten unterscheidet sich auf trockener Straße nicht sehr vom unbeladene Zustand. Also kein schweres Lenken von Vorderrad, kaum merkliche Trägheit bei Richtungswechsel. Auf Schotter oder (wie in Dänemark) auf Sand naturgemäß etwas schwieriger. Da ich den Vergleich zum normalen Reiserad habe (Koga M. ca 6000 km Reiseleistung) kann ich also schon behaupten, die SMGT ist um einiges besser. Durch die Federung (Gepäck ist ja mitgefedert) liegt das Teil wie ein Porsche (nur gemütlicher zwinker ), ist wesentlich fahrstabiler und entspannter zu fahren. Habe so ziehmlich alles gefahren, was es an Wegen so gibt (Sand, Kies, Feld und Waldwege usw...). Gepäckträger haben bisher alles mitgemacht. Federelemente haben nur sehr selten mal durchgeschlagen (wenn, dann wegen Fahrfehler).
Nicht verschweigen kann man das hohe Eigengewicht (ca 20kg), ist mir aber wurscht. Meine Meinung bzgl Gewicht ist ja hinlänglich bekannt (Koga ca 18 kg)
Mit Gepäck am Rad ist selbiges schlechter zu tragen (ist aber Liegeradtypisch)
Weitere Fragen oder Bilderwünsche von Rad mit Gepäck (und in Bahn)
kannste mir ruhig mailen
(F)Liegende Grüße
Christian
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#24798 - 11/08/02 09:56 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: Möre]
Möre
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Oh Mann, ich muß mir mal das Einklammern abgewöhnen (aber heute nicht mehr) grins grins grins
(F)Liegende Grüße
Christian
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#24799 - 11/08/02 10:50 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: Möre]
Detlef
Unregistered
Hallo Christian,

zunächst einmal vielen Dank.

Welche Route bist Du in Dänemark gefahren? Warum? Ich bin auch dieses Jahr dort gefahren und kann die Strecke, die Du mit der SMGT gefahren bist, gut nachvollziehen. Ich bin von Niebüll (bei Sylt) die Westküste hoch bis Skagen (auch die 15 km übern Strand, ab Blockhus schockiert ) , dann von Skagen bis Århus. Einige Teilstücke fand ich schon hammerhart und der Wind immer von vorn zwinker
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#24830 - 11/09/02 02:44 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: Martina]
theodor
Unregistered
hallo Martina,

selbstverständlich kann man / frau nur gleiches mit gleichem vergleichen. Serienmäßige Rennräder gibt es ab ca. 7 kg, serienmäßige Tiefflieger für den Renneinsatz ab ca. 10 kg.
Je höher der Anteil an langen Steigungen auf der Reise / Tour ist desto wichtiger wird das Gewicht und vor allem auch der Wiegetritt.
Ich bin mit meinem Rennrad im Schnitt 4 - 6 Km/ h
schneller bei gleicher Leistung als mit meinem Reiserad ohne Gepäck.
Gewichtsunterschied : 9,1 zu 12,5 kg.
Unterschied der Sitzpostion:
Gleiche Sitzhöhe, gleiche Oberrohrlänge, Sattelüberhöhung 9 cm / 3 cm
In der Ebene ist der Unterschied übrigens am geringsten, da die Sitzpositionen ähnlich sind und das Gewicht eine geringere Rolle spielt.
Auf Radreisen spielt für mich die erreichbare Endgeschwindigkeit natürlich ebenfalls einen untergeordnete Rolle, wichtiger ist landschaftsgenuß und Freude am Fahren ( das stammt nicht von den Bayerischen Motoren Werken, die haben das nur geklaut), die Freude am Fahren steigt allerdings erheblich, wenn ich einen langen Alpenpaß locker im Pulsbereich von 135 bis 145 hochkurble und da hilft ein leichtes Rad wirklich sehr.

Gruß

Theodor

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#24834 - 11/09/02 02:50 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: ]
Wolfrad
Member
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Posts: 5,687
Zitat:
Ich bin mit meinem Rennrad im Schnitt 4 - 6 Km/ h
schneller bei gleicher Leistung als mit meinem Reiserad ohne Gepäck.
Gewichtsunterschied : 9,1 zu 12,5 kg.

Und bei 17 kg Fahrradgewicht und 10 bis 15 kg Gepäck sind das etwa 10 km/h.

Wolfrad
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#24843 - 11/09/02 04:20 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: ]
jenne
Unregistered
>Serienmäßige Rennräder gibt es ab ca. 7 kg, serienmäßige Tiefflieger für den Renneinsatz ab ca. 10 kg.

Naja, M5 gibt beim Carbonlowracer 8,6 kg an, aber tatsächlich sollen die ausgelieferten Räder an die 10 kg wiegen. Der französische Optima-Importeur bietet den Baron in einer selbstzusammengestellten Version an, für 3000 € und soll 8,6 kg wiegen. Nachgewogen habe ich das allerdings noch nicht :-) und das Rad hat vorne nur ein Kettenblatt...

RazzFazz ist kein Serien-Hersteller, die verkaufen offiziell nur gebrauchte Räder und nur an Leistungsträger. Die 7,4 kg-Version hat auch nur ein Kettenblatt vorne (allerdings können die alles ranbauen, was man wünscht).
Also im grunde liegst du mit den 10 kg eines Serienliegers nicht so falsch :-).

>Ich bin mit meinem Rennrad im Schnitt 4 - 6 Km/ h
schneller bei gleicher Leistung als mit meinem Reiserad ohne Gepäck.
Gewichtsunterschied : 9,1 zu 12,5 kg.

Das will ich mal nicht anzweifeln, aber ich denke, dass das nicht zum größten Teil am Gewicht liegen kann. Steil bergauf kann man die Hubarbeit als größte Komponente betrachten. Angenommen du wiegst 75 kg, dann sind das inkl. Rennrad 84,1 kg oder inkl. Reiserad 87,5 kg, also 3,7 % mehr. Da die Geschwindigkeit steil bergauf proportional ist zum Gewicht (andere Widerstände unberücksichtigt), wärst du mit RR also ~3,7% schneller. Das sind auf z.B. 15 km/h gerechnet knapp 0,6 km/h Gewinn. Vielleicht bringt das RR noch einen psychologischen Effekt, aber alleine durch das Gewicht können m.E. 4-6 km/h auf der ganzen Tour nicht herausgeholt werden. Da dürfte ansonsten doch noch einiges an der Aerodynamik liegen.
Beispielsweise fuhren beim 26,3 km-Riderman -Einzelzeitfahren auch wenige Lieger mit. Einer mit Vollverkleidung (komplett 16,8 kg). Er war im Ziel schneller als Coast-Profi Sascha Hendrix, wurde aber später noch von einem Fahrer aus der Polizeinationalmannschaft knapp um 0,3 km/h Schnitt geschlagen. Zu verdanken hat er die gute Zeit mit Sicherheit auch der Aerodynamik (max. 107 km/h bergab), denn er fuhr die Proberunde auf Rennrad mit 29 km/h Schnitt und schätzt bei voll Power vielleicht 33-35 km/h Schnitt gehabt zu haben. Mit Lieger waren es immerhin 40,7. Sein Bericht liegt unter http://www.magic-scooter.de/badduer1.htm . Will also sagen, dass dein höherer Schnitt vielleicht auch etwas auf die bessere Aerodynamik zurückzuführen ist (auch, wenn der Unterschied zum Reiselieger nicht so groß ist) oder du gibst mit Reiserad einfach nicht die volle Power wie mit Rennrad...?
j.
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#24845 - 11/09/02 05:31 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: theodor]
thory
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Hallo Jenne und Theodor,

ich habe zur Zeit noch ein Centurio 1-4-3 in der Version als Reiserad. Was mich an diesem Rad von Anfang an verblüfft hat, war das ich nicht das Tempo des Rennrades fahren konnte. Nicht nur ein bisschen nicht, sondern so in dem Ausmass wie es auch Theodor erwähnt. Witzigerweise galt das vor allem für 'roll-situationen' - am Berg habe ich die Erfahrung weniger gemacht. Ich kenne das Gewicht der Räder auch nicht, obwohl ich das eine seit 10 und das andere seit 8 Jahren besitze.

Ich habe alles mögliche probiert, andere Reifen und ich weiss nicht was. Aber das rennrad war subjektiv leicht und agil während das tourenrad mir zäh vorkam. Alles psychologisch?. verwirrt
Dann zertrümmerte ein Ast dieses Frühjahr das Schutzblech (extrabreit, für optionale dicke Reifen) am Centurion und seit dem fahre ich ohne. Und plötzlich kommt mir das rad agil vor .... Alles Einbildung? bäh

Jetzt habe ich angefangen geschwindigkeits-tests systematischer zu betreiben und mir eine 'standard runde' (23km eben, nur rechts abbiegen, sehr wenig verkehr) zugelegt und dabei folgende Messungen gemacht:

Rennrad Triathlon Haltung: 38,14 km/h Durchschnitts Puls: 164
Rennrad Triathlon Haltung: 33,02 km/h Durchschnitts Puls 139

Jetzt habe ich ein r+m culture vom Händler getestet, mit Nabendynamo, Nabenschaltung, mitschwingende Federung (Antribsschwinge!). Ich wollte wissen, ob das noch flott läuft oder beliebig zäh wird. Natürlich in aufrechter Haltung. Ziel war möglichst den 139 Puls zu treffen und so einen direkten Vergleich zu haben:

Culture aufrechte Haltung: 138 Puls und 27,55 km/h schmunzel

Die Länge der Runde habe ich mit Hilfe der digitalen Karten und GPS bestimmt - also nicht irgendwelche falsch geeichten Fahrrad Tachos zwinker !

Des weiteren habe ich die Messungen innerhalb einer Woche (oder so) gemacht, d.h. ich hatte schon eine vergleichbare Fitness. Die beschriebene Haltung habe ich während der Messfahrten nicht verändert.

Und mit dem Ergebnis des Cultures bin ich eigentlich sehr zufrieden und hoffe dass das Delite nicht schlechter ist. Ich führe den Geschwindigkeitsunterschied eigentlich nur auf die unterschiedliche Haltung zurück, andere Faktoren wie die dickeren Reifen, höhreres Gewicht, mitschwingende Federung, Reibungsverluste im Nabendynamo und der Hinterrad Nabe (SRAM 3x9) dürften eine untergeordnete Rolle spielen.

Psychlogisch bin ich auf dem Rennrad aber auch leichter bereit mich anzustrengen, es läuft sehr gut, man ist ruck zuck auf 30, macht sich flach und dann gehts ab. Dagegen so eine mittlere Anstrengung bei aufrechter Sitzhaltung auf dem Culture ... da mag man gemütlicher Fahren und die Anstrengung entsprechend reduzieren. Und dieser subjektive Faktor ist glaube ich nicht zu unterschätzen.
Jedenfalls waren das meine erfahrungen auf den Messrunden, bei denen ich versucht habe, den Puls bei konstant 139 zu halten. Beim Rennrad musste ich mich des öfteren einbremsen, beim Culture musste ich mir gut zureden, mich weiter anzustrengen.

Also dann mal allen ein schönes Wochenende!
Grüsse
Thomas

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die 4-6km/h schneller, die Thoedor für sein Rennrad nennt, wirklich am Gewicht liegen.
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#24861 - 11/09/02 09:30 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: thory]
Martina
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Hallo,

Zitat:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die 4-6km/h schneller, die Thoedor für sein Rennrad nennt, wirklich am Gewicht liegen.


Nein, ich auch nicht. So systematisch wie du bin ich zwar nicht rangegangen, aber mir ist aufgefallen, dass wir jedesmal, wenn wir ein neues Rad hatten plötzlich die 4 km/h schneller waren als mit dem alten. Da ich keines unserer Räder je gewogen habe, kann ich es nicht genau sagen, aber riesig waren die Gewichtsunterschiede sicher nicht.
Andererseits erzählt mir eine Kollegin, die sich in der Hoffnung bei einem Hobby-Bergezitfahren schneller zu werden, ein Rennrad angeschafft hat, dass sie weiterhin mit ihrem MTB schneller ist (wobei hier mangelnde Gewöhnung eine Rolle spielen könnte)

Ausserdem was mir gerade noch einfällt: mein eigenes Körpergewicht schwankt ja durchaus um die angegebenen drei Kilo. Insbesondere während einer Radreise nehme ich die locker ab. Trotzdem bin ich am Ende der Reise nicht 4 km/h schneller.

Aber irgendwie geht die Diskussion sowieso am Kern vorbei. Wir fahren heute im Schnitt eher 8 - 10 km/h schneller als während unserer ersten Radtour 1989 . Trotzdem planen wir nach wie vor 70 km am Tag als Rechengrundlage ein. und liegen damit auch meistens gar nicht so falsch. Lediglich unsere Ruhetage sind weniger geworden.

Mein Fazit der ganzen Diskussion: es muss niemand ein Liegerad wollen (hab ja nicht mal selber eines), es muss nicht mal jeder ein Tandem wollen, obwohl damit die Chancen, schneller zu werden tatsächlich beträchtlich steigen (und selbst ein recht schweres Tandem selten mehr als 10 Kilo pro Nase wiegt), aber ich finde es schade, wenn durch immer dieselben Vorurteile der Blick darauf verstellt wird, dass auch mal etwas Aussergewöhnliches die ideale Lösung für die individuellen Bedürfnisse sein könnte.

Martina
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#24864 - 11/09/02 10:57 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: Martina]
theodor
Unregistered
also bitte, lesen müßt ihr schon können , das verlange ich!!!
also nochmals:
je höher die gefahrene Geschwindigkeit, desto wichtiger die Aerodynamik, desto mehr Vorteile für Tiefflieger gegenüber der Rennradposition.

Je höher der Anteil an langen Steigungen, desto wichtiger das Gewicht und die Möglichkeit mittels des Wiegetritts den Körper zu entspannen und auch die Oberkörpermuskulatur zum Vortrieb zu nutzen.

ich bin auf meiner diesjährigen Radreise im Schnitt 1800 HM pro tag an 8 Tagen gefahren, das hätte ich mit dem Lieger nicht machen mögen.

Die von mir genannten Geschwindigkeitsunterschiede sind Erfahrungswerte von mir. Die Differenz zwischen Renn- und Reiserad beruht selbstverständlich auf Gewicht UND Sitzposition.

In den Bergen ist es ein reines Rechenexempel:

10 % Steigung mit 100 kg Systemgewicht ( Fahrer; Gepäck und Rad)

= ca: 300 Watt Leistung erforderlich bei 10 km / h

10 % Steigung mit 105 kg Systemgewicht

= ca: 315 Watt Leistung erforderlich bei 10 km / h

Fazit: Für mich als überwiegend im Gebirge unterwegs seiender Radler ist ein Lieger nachteilig wg. des Gewichts. Die geringere Übersicht im Straßenverkehr ist da noch nicht mal einbezogen.

Gruß

Theodor
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#24870 - 11/10/02 02:31 AM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: ]
Spreehertie
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Hallo Theodor,

Zitat:
also bitte, lesen müßt ihr schon können , das verlange ich!!!
also nochmals:


Meine Ansichten und Ausführungen sind rein subjektiv, und erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Ich will auch keinen zu LR-Fahren verführen. zwinker

Nun, werde mit Deinem Upright glücklich, aber versuche nicht krampfhaft Nachteile von Liegeräder zu konstruieren! schockiert

Zum Gewicht: Dein RR wiegt 9,1 kg, und das von Martina erwähnte Rennliegerad wiegt, mit guter, leichter Ausstattung 10 kg. Die daraus resultiertenden rund 1% Steigerung des "Systemgewichtes" sind natürlich am Berg sehr bedeutsam. grins

Zitat:
Fazit: Für mich als überwiegend im Gebirge unterwegs seiender Radler ist ein Lieger nachteilig wg. des Gewichts. Die geringere Übersicht im Straßenverkehr ist da noch nicht mal einbezogen.


Also, mit einem gemäßigten Liegerad, mit Sitzhöhe zwischen 50 und 60 cm, ist die Übersicht, nach meiner Erfahrung, ausreichend. Der direkte Blickkontakt zu Autofahrern fällt sogar noch leichter (gleiche Blickhöhe). Ich habe also keine erhöhte Gefährdung gegenüber einem Upright festgestellt.

Ich kann zwar nicht verhindern, daß Du, aufgrund mangelnder Erfahrung, Deine pauschalen Vorurteile über Liegeräder pflegst. Ist mir doch wurscht, ob Du Liegerad fährst, oder nicht. grins

Aber ich kann verlangen, daß Du Deine Anforderungen auch an Dich selbst stellst, und meine/unsere Erfahrungsberichte als solche zur Kenntnis nimmst! wirr

zu diesem Thema abschließende,
berg-auf und -ab "locker" liegeradelnde,
auch in der Stadt mit ausreichend Übersicht versehene,
noch nebenbei die gute Kraftübertrageung zw. Sitz und Pedale erwähnende
und keinesfalls missionarische Grüße

Felix unsicher schmunzel zwinker cool
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#24880 - 11/10/02 10:25 AM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: Martina]
thory
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Hallo Martina,

ich glaube es geht hier nicht im Vorurteile gegenueber einem Radtyp sondern generell um das Problem, dass man bei einer Kaufentscheidung eine Menge Theorie sich denken muss, weil es eben in der Praxis nicht oder nur schwer moeglich ist alles in der notwendigen Ausfuehrlichkeit zu testen. Also leg man sich im Kopf eine Menge Theorie zurecht und hofft dann mit seiner Kaufentscheidung das fuer die eigenen Beduerfnisse richtige rad gefunden zu haben. Und wenn ich (ich persoenlich jetzt) ein upright bestelle, dann kann ich viel besser einschaetzen was mich erwartet, wie wenn ich ein Liegerad bestellen wuerde. Aber ich werde mich mal im Raum Muenchen nach einer testmoeglichkeit fuer einLiegerad umsehen. Interessieren tuts mich jetzt doch.

Wofuer mir noch keiner eine plausible antwort gegeben hat, ist warum ich, wenn eine Liegerad doch so praxistauglich ist und ausserdem bzgl Sitzposition und Aerodynamik Vorteile aufweist, auf meinen geradelten 10 000km pro Jahr eher einen Ferrari treffe (z.B. bei der Ortsdurchfahrt Tegernsee) als irgendwo ein Liegerad. Und ich fahre NICHT auf der Autobahn - um dem moeglichen Witz der Spoetter zuvor zo kommen.

Gruss
Thomas
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#24881 - 11/10/02 10:37 AM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: thory]
Möre
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[zitat]Wofuer mir noch keiner eine plausible antwort gegeben hat, ist warum ich, wenn eine Liegerad doch so praxistauglich ist und ausserdem bzgl Sitzposition und Aerodynamik Vorteile aufweist, auf meinen geradelten 10 000km pro Jahr eher einen Ferrari treffe (z.B. bei der Ortsdurchfahrt Tegernsee) als irgendwo ein Liegerad.[/zitat]

Preise sind sehr hoch.
Vorurteile auch.
Wenig bekannt. Es wird sich ja (bisher) in einschlägigen Magazinen vorwiegend mit Uprights beschäftigt. Aber wird besser!
Optik gefällt nicht jeden (Guck mal, ein Behinderter!)
Körperhaltung auch nicht jedermanns sache.
Aufgrund der absolut verschiedenen Bauweisen kann es den Interessierten schon mal abschrecken, weil man die Unterschiede nicht einschätzten kann. Hier ist aber das Liegeradforum sehr behilflich.

So, jetzt fällt mir nix mehr ein
(F)Liegende Grüße
Christian
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#24902 - 11/10/02 12:51 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: thory]
HeinzH.
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Hallo Thomas,

Du hast recht, wenn du meinst, daß man sich eine Menge Theorie vor einer Kaufentscheidung selbst aneignen muß, wenn Liegeräder mit in Betracht gezogen werden sollen. Während die meisten Händler zur üblichen Palette von Cityrad, MTB, Tekkingbike, Rennrad und Hollandrad mehr oder weniger gut Auskunft geben können, wird es beim "Reiserad", so der Händler diesen Terminus überhaupt kennt, schon schwierig.

Geschweige denn beim Thema Liegerad. Ich kenne Händler, die haben sogar zwei oder drei Liegeräder im Sortiment, führen aber keinerlei Verkaufsgespräche in diese Richtung, sondern warten auf interessierte Kunden. Mir sagte ein Händler auf Nachfrage:
"Ich will meinen Kunden zeigen, daß ich ihm alle Fahrräder bieten kann, sogar Liegeräder!" So stehen in seinem Laden seit drei Jahren ein rotes Quantum "Toxy" und ein gelbes Voss "BEVO-Bike" als regelmäßig blank polierte Ladendekoration.

So bleibt dem Interessenten häufig nur der Weg zu einem der regionalen Liegeradtreffs, die es fast überall gibt, um sich bei Praktikern zu informieren.

Hier der Liegeradtreff München:

Die Liegeradgruppe München trifft sich jeden 1. Mittwoch im Monat ab 18:30 Uhr in der Gaststätte "Der Gollier", Gollierstraße 83, München
Weitere Informationen gibt es bei
Bernhard Betancourt,
Wasserburger Landstraße 184,
81827 München:
Tel.: +49-(0) 89-4 30 40 28
Mail: MucHPV@t-online.de

Ich selbst habe in den letzten vier Jahren auf meinem Allroundlieger vom Typ BEVO-Bike fast 23000km in jeder Jahreszeit, bei jedem Wetter und in fast jeder Gegend Deutschlands und im benachbarten Ausland zurückgelegt.

Häufig durchquere ich frühmorgens mit meinem Lieger den Vorfahrtsbereich des Hamburger Flughafens (Terminal 4) zwischen autofahrenden unausgeschlafenen und häufig ortsunkundig-orientierungslosen Fluggästen, zwischen Linien- und Reisebussen hindurch.

Mein persönliches Fazit: Der grüne Pfeil ist (für alle Radler) gefährlicher grins als das das Liegeradfahren im fließenden Verkehr! Zugegebenermaßen ist dies auch abhängig von der jeweiligen Sitzhöhe.


Auf einer der diesjährigen Fahrradreisen in Bayern und Östereich sind mir in sechs Tagen 5 Liegeradlerinnen begegnet, darunter ein Reiseradlerpaar aus Colorado, das von Lissabon nach Rom unterwegs war.

Steigungen waren trotz üppiger Zuladung übrigends nie ein wirkliches Problem. Wenn man will, kann man mit dem Lieger aufgrund der meist tiefen Schwerpunktlage bei kurvigen Talpassagen etwaige Zeitverluste gutmachen. Die gute Aerodynamik war bei meiner Entscheidung zum Liegerad nicht das Hauptargument, sondern der Komfort.

Bei mir gehört das "sich quälen" nicht zum naturgegebenen Feeling einer Fahrradreise, ich will während der Fahrt die Umwelt genießen und nicht nach drei Tagen nur noch schräg auf den Asphalt blicken.

O.k., das war es noch mal von mir,

Gruß aus MS,
HeinzH.
Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen...
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#24916 - 11/10/02 06:30 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: Martina]
atk
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Hallo Martina,

Zitat:
es muss nicht mal jeder ein Tandem wollen

Da bin ich jetzt echt erleichtert, wirklich grins

Andreas schmunzel
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#24922 - 11/10/02 07:39 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: Spreehertie]
theodor
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an an alle Liegeradfreaks

da ich genau wie Thory nur sehr selten Liegeräder im hügeligen Geläuf sehe; im Gebirge begegnen mir überhaupt keine, wiederhole ich mein Angebot aus einem früheren Posting:

Der erste, der mich an meinem nahegelegenen Hausberg (nur 600 HM mit ca. 9% durchschnittlicher Steigung) mit seinem Lieger abhängt, kriegt eine Flasche Schampus vom feinsten.
Also beweist jetzt endlich mal durch Taten die Praxistauglichkeit von Liegerädern auf Radreisen im Gebirge.

ich warte

Theodor
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#24923 - 11/10/02 08:10 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: ]
Möre
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Moooooooment!
Das letzte mal war bei diesen Angebot von Abhängen nicht die Rede! Wer weiß, vielleicht kann ich dich ja nicht mal mitn Normalrad (hat übrigens auch 18 kg!) abhängen. bäh
Vorschlag: wir fahren schön hoch, ohne abzusteigen, den Schlepplift zu benutzen oder den Hubschrauber zu holen grins , und wenn wir beide nicht vom Rad fallen, süffeln wir auch den Schampus gemeinsam aus wein
Ich will ja noch den Berg wieder runterbügeln und so ne Flasche auf Leistung haut doch etwas zu sehr rein.... schockiert grins .
So, das ganze nächstes Frühjahr (bei dem Sauwetter bräuchte man ja eher nen Grog!), wenn ich oder andere wieder in Form sind.

Die Berge liebende und
(F)Liegende Grüße
Christian
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#24929 - 11/10/02 09:30 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: ]
thory
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Hallo, Hallo, ein echtes Duell - das möchte ich dann aber miterleben. Schliesslich ist das 'mein' Thread! cool !
Ich hätte da auch nette Berge und Strecken abzubieten. Das wäre dann etwas ausgeglichener als reine begauf-bolzerei. Zum Schluss dann doch mit Bergankunft auf der Gindelalm. Denn dort kann man sich dann versorgen u.s.w. Aber im Moment liegt da schon zu viel schnee . Werden wohl nächsten Mai oder so abwarten müssen. Die Auffahrt zu Gindelalm ist auch gar nicht so schlimm, gerade mal 450 HM auf 6 km und das meiste von diesen 6km ist dann auch noch flach. listig

Jedenfalls danke ich HHeinz für seine tips - ob mich ein Stammtisch so brennend interessiert weiss ich zwar nicht, aber das Bevo interessiert mich allemal. Hatte mir eh schon einen Prospekt besorgt - bevor ich mich dann konventionell entschied und das Delite bestellte - und gefallen tut mir dieses teil schon. Was ich bräuchte, wäre ne gute gelegenheit sowas zu mieten und zu testen.
(plus gegebenenfalls eine gute Begründung für zu Hause, warum ich ausser einem RR, einem MTB einem Reiserad dringenst ein Bevo brauche - naja, vielleicht brauche ich es ja gar nicht.)

Und wenn ich dann die netten steigungen hier in der Mangfallschlucht fahre (meist unter 100hm aber 'hochprozentig'), werde ich bald wissen, was ich wissen will.

Gruss
Thomas
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#24930 - 11/10/02 09:42 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: Martina]
thory
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Hallo Martina,
niemand muss ein Tandem wollen - ja schön. Aber ein Tandem ist doch eine ganz andere Frage, nämlich ob da 2 sind, die gerne zusammen radeln wollen. Also ohne festen und geeigneten partner macht ein Tandem keinen sinn, oder announcierst du: biete mit-tretgelegenheit nach istanbul (oder wohin auch immer)? lach

Kurz um: ich habe zwar eine feste radelpartnerin (bin mit der sogar verheiratet), nur fahre ich trotzdem oft alleine. Sie fährt eigentlich nur MTB, und das eignet sich nicht unbedingt für Tandem. Für meine fahrt zur arbeit müsste ich ohnehin einen anderen mitreter finden.

Gruss
Thomas
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#24950 - 11/11/02 07:57 AM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: thory]
Martina
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Hi Thomas,

Zitat:
. Also
ohne festen und geeigneten partner macht ein Tandem keinen sinn, oder announcierst du: biete mit-tretgelegenheit nach istanbul (oder wohin auch immer)?


Das 'es muss nicht jeder ein Tandem wollen' sollte ein Witz sein!! Ich glaub ich hab ein paar Smilies vergessen. Ich liefere die hiermit nach zwinker zwinker zwinker Im übrigen gibt es erstaunlich viele Leute, die ein Tandem ohne festen Tretpartner haben (was um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen nicht unbedingt mein Fall wäre).

Zitat:
Sie fährt eigentlich nur MTB, und das eignet sich
nicht unbedingt für Tandem. Für meine fahrt zur arbeit müsste ich ohnehin einen anderen mitreter finden.


Es gibt sehr begeisterte MTB-Tandemfahrer. Sie haben sogar eine eigene Mailingliste, im Internet gibt es offensichtlich wirklich nichts was es nicht gibt. Aber ich verstehe seeehr gut, dass das nicht jedermans Sache ist.
Wie gesagt, ich will niemanden missionieren. Ich finde es nur einfach schade, wenn sich Paare beschweren, wie unmöglich es ist, zusammen Rad zu fahren und auf den Vorschlag, ein Tandem mal in Erwägung zu ziehen reagieren als hätte ich ihnen einen unsittlichen Antrag gemacht wirr.

Martina
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#24951 - 11/11/02 08:10 AM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: Möre]
Martina
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Hallo,

Zitat:
Wofuer mir noch keiner eine plausible antwort gegeben hat, ist warum ich, wenn eine Liegerad doch so praxistauglich ist und ausserdem bzgl Sitzposition und
Aerodynamik Vorteile aufweist, auf meinen geradelten 10 000km pro Jahr eher einen Ferrari treffe (z.B. bei der Ortsdurchfahrt Tegernsee) als irgendwo ein
Liegerad.


Vielleicht muss man manchmal auch akzeptieren, dass es für Moden nicht immer eine einleuchtende Erklärung gibt. Ich will hier jetzt nicht wieder das Windows-OS/2-Beispiel oder VHS-BetaMax breittreten (da haben die wahren Freaks ja ihre eigenen Theorien) aber Inline-Skater gabs auch lange ehe jeder sie haben musste.

Ausserdem sehe ich neben dem hohen Einstiegspreis die sehr schwierige Informationsbeschaffung als Hauptgrund an. Entweder es läuft so wie von Heinz beschrieben, dass keinerlei Verkaufsgespräche geführt werden oder der Händler ist bzw. gilt als Freak, der jedem immer und für jeden Zweck ein Liegerad verkaufen will, was dann auch nicht so glaubwürdig wirkt.

Manche (wie z.B. mich) schreckt vielleicht auch die nicht so gängige Technik ab, ich erinnere mich noch gut, wie ich manchmal ganze Tage damit verbracht habe, im nicht gerade kleinen Ulm passende Teile für unser Billigtandem zu organisieren (wobei sich hier im Zeitalter des Internet doch einiges vereinfacht hat schmunzel ).

Und dann gibt es noch das Problem, dass sich viele Leute beim Zubehör am Leistungssport orientieren, auch wenn die dortigen Benutzer ganz andere Bedürfnisse haben. Fahrräder müssen um cool zu sein entweder reinrassige Rennräder oder reinrassige MTBs sein. Schon mit einem Reiserad kommt man meiner Erfahrung nach lange nicht so gut an.

So jetzt bin ich aber endgültig ruhig zwinker

Martina
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#24965 - 11/11/02 11:33 AM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: thory]
joerg046
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Aber ich annonciere um eine Tandempartnerin (Stokergirl) zu finden, dummerweise findet sich aber keine traurig traurig traurig
ich würde aber auch gerne eine Runde mit dem Liegerad fahren, wenn sich jemand in M zum mitfahren findet ( um beim Thema zu bleiben grins )
Servus, Jörgi aus München bier

Münchner Liegeradstammtisch
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#24966 - 11/11/02 11:40 AM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: thory]
theodor
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Hallo Thory , Hallo Christian,

"Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, doch grün des Lebens goldner Baum"

Thory hat recht, sein Thread, er soll Strecke und Zeitpunkt vorschlagen, ich bringe den Preis.
Dann wird die Angelegenheit abschließend geklärt.......?????

Gruß

Theodor
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#24972 - 11/11/02 12:03 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: ]
Antje
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Hallo Theodor,

Zitat:
Die Differenz zwischen Renn- und Reiserad beruht selbstverständlich auf Gewicht UND Sitzposition.


Wenn ich mich recht erinnere, fährst Du (wie ich übrigens auch) einen klassischen Reiserandonneur, der ja außerdem für ein Reiserad verhältnismäßig leicht ist (12,5 kg?). Trotzdem erzielst Du auf dem Rennrad noch 4-6 km/h höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten als auf dem Reiserad ohne Gepäck? Das finde ich erstaunlich.
Ich überlege nämlich ziemlich oft, wie viel es wohl ausmachen würde, wenn ich mit einem Rennrad unterwegs wäre - und vergleiche mich natürlich auch gerne mit Rennradlern...
Da bin ich bisher im stillen Kämmerlein immer zu dem Schluss gekommen, dass Sitzposition (die sich ja nur marginal unterscheidet) und Gewicht (ca. 2-3 kg) gar nicht so viel ausmachen können, sondern dass es in erster Linie etwas mit der Bereifung zu tun haben muss.
Egal, wenn das jedenfalls so viel ausmacht, liebäugele ich nun doch wieder mit der Idee, mir doch noch neben den Randonneur eine Rennmaschine zu stellen...
Bleibt das Problem, dass ich mich inzwischen dran gewöhnt habe, immer mind. Jacke, Flickzeug, Karte, ein paar Müsliriegel und Bananen sowie viel viel Wasser mitzuschlüren... Mir ist es immer ein Rätsel, wie Rennradler mehrere Stunden ohne eine solche "Minimalversorgung" auskommen.

Gruß

Antje
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#24974 - 11/11/02 12:28 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: Antje]
Urs
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Zitat:
Mir ist es immer ein Rätsel, wie Rennradler mehrere Stunden ohne eine solche "Minimalversorgung" auskommen.
.
Rennradler sind doch diese Spezien, die man im Gartenrestaurant beim Mittagessen sieht und dann mit Kreditkarten bezahlen. grins grins
Tourenradler sind doch diejenigen, die man auf einer Parkbank sieht und in ihren Taschen nach etwas Essbarem suchen. grins grins

Aber Spass beiseite. Auf dem MTB hat man doch das gleiche Problem. Auf längeren Tagestouren habe ich einen schmalen Rucksack an, indem ich das allernötigste unterbringen kann.

Urs
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#24978 - 11/11/02 12:49 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: Urs]
Antje
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Neenee, auf meinen zarten Rücken lass ich keinen Rucksack. Dafür bin ich dann doch zu sehr reiseradgeschädigt. grins Dann favorisier ich doch schon eher die Kreditkartenvariante - muss mal mit meiner Chefin sprechen. zwinker

Gruß

Antje
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#24983 - 11/11/02 01:15 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: Antje]
spoke
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'Rucksack' lehne ich auch ab. Aber jedes Trikot hat doch 3 kleine 'Rucksäckchen' (*),da passt schon allerhand rein, und ein Päckchen mit Flickzeug kommt unter den Sattel (mit Pedalriemen festbinden). Wenn's mal mehr sein soll zum mitnehmen, so hänge ich auch ans RR eine Lenkertasche.
(*) um wieder OT zu werden: gibt es auch Lira-Trikots, mit Brustbeutel? schmunzel
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#24985 - 11/11/02 01:27 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: Antje]
theodor
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hallo Antje,

warum ist der Renner schneller?

das hat objektive und auch subjektive Gründe:

1. Die Aerodynamik.
Bei 200 W Leistung ( typische Dauerleistungsfähigkeit eines durchschnittlich trainierten Hobbyradlers) macht der Unterschied ca. 2 -3 km/h aus. Ich sitze auf dem Rennrad sehr viel stärker nach vorne gebeugt als auf dem Reiserad, da der Sattel beim Renner 9 cm, beim Reiserad nur 3 cm höher steht als der Lenker. Die starke Satellüberhöhung des Rennrads ist aber nur mit Training durchzuhalten.
Ich mach daher im Winter 2 -3 x im Sommer 1 x pro Woche gezieltes Bauch- und Rückenmuskeltraining.

2. die Laufräder:
auf dem Rennrad fahre ich 23 mm schmale Hochdruckslicks
auf dem Reiserad, weil ich auch mal einen Forstweg fahren will, 32 mm
Slicks mit mäßigerem Druck.
Gewicht des Laufradsatzes Renner incl. Reifen ca. 2,-kg
Gewicht des Laufradsatzes Reiserad incl. Reifen ca. 2,6 kg
Das Gewicht der Laufräder ist deswegen so wichtig, weil die Außenseite d.h. Felgen und Reifen auf die doppelte Geschwindigkeit beschleunigt werden müssen und ihr gewicht daher beim Beschleunigen doppelt zählen.Man merkts beim Beschleunigungsvergleich zwischen Rennrad und Reiserad. ( Daher lehne ich den Schwalbe Marathon als Reiseradreifen ab, der ist mir zu schwer)

3. Das Gesamtgewicht:
Am Berg bedeutet der Gewichtsunterschied eine Geschwindigkeitsdifferenz bei gleicher Leistung von 5 - 7 %.

4.Dynamik

durch den kürzeren Radstand, den kompromißlos auf Geschwindigkeit getrimmten Rahmenaufbau, die in der Regel enger gewählten Übersetzungen ergibt eine Summe von sich überschneidenden objektiven und subjektiven ( ein Rennrad verführt auch zum schnellen fahren) Gründen. Bergab beispielsweise sind schnelle und enge Kurvenpassagen mit dem Rennrad wesentlich schneller zu meistern als mit dem Reiserad, der Wiegetritt ist mit dem leichteren Renner wesentlich dynamischer durchzuführen als mit dem trägeren Reiserad.

Ich schätze mal, daß von dem von mir "erfahrenen" Geschwindigkeitsunterschied zwischen Reise- und Rennrad 2/3 bis 3/4
meßtechnisch erklärt werden können, der Rest ist Freude an der Dynamik des Rennrads.

Die Versorgung:

Auf langen Rennradtouren habe ich dabei:
Im Sommer
Müsliriegel in der Trikotasche, Windjacke ebendort. Arm / Beinlinge wenn nötig.
1,5 l Getränk in zwei Trinkflaschen.
Das größte Problem ist das Trinken, aber an Tankstellen gibts auch sonntags was.

Im Winter:
benutze ich mein altes Rennrad, an welches ich einen leichten Gepäckträger angebracht habe.

Die Gepäckfrage ist übrigens der Grund, warum ich meine Radreisen in die Alpen nicht mit dem Rennrad unternehme, aber nächstes Jahr steuere ich vielleicht einen festen Standort an, von welchem ich Tagestouren unternehmen kann, dann gehts.

I



Gruß

Theodor

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#24994 - 11/11/02 01:51 PM Re: Wie praxistauglich sind Liegeräder [Re: ]
Antje
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Hi Theodor,

vielen Dank für die Abhandlung. Sehr interessant. schmunzel

Zitat:
Daher lehne ich den Schwalbe Marathon als Reiseradreifen ab, der ist mir zu schwer


*stöhn* Bis vor 2 Monaten habe ich immerhin auch 12 Jahre "ohne" durchgehalten. Nachdem ich aber auf einer einzigen Tagestour 3 Plattfüsse auf Schotterstrecken hatte (mit einem fast neuen Panaracer Pasela, der letzte Platte hat die Seitenwand so böse durchschlagen, dass ich den Mantel entsorgen kann), musste ich mich geschlagen geben und wenigstens hinten den Marathon montieren. wirr

Gruß

Antje
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