Moin Hendrik,
zunächst ein Tipp: wenn du die Shift-Lock-Taste nochmal drückst, kommen auch wieder Kleinbuchstaben zum Vorschein
. Liest sich irgendwie einfacher, finde ich
.
Ich hatte auch schon eine Reihe von Unfällen, war aber nichts so spektakuläres oder außergewöhnliches, meistens von abbiegenden Autos erwischt. Ich zähle mal auf, an was ich mich so erinnere:
Mein erster Nicht-Allein-Unfall: vor gut 16 Jahren in München, von rechtsabbiegendem BMW (der nicht mal blinkte
) geschnitten (ich auf Radweg), so dass ich ihm in die Seite fuhr und stürzte. Autofahrer flüchtete
.
Vor etwa 14 Jahren, in München auf der Leopoldstraße, als die noch keinen Radweg hatte (hab das damals immer gemocht, mich abends im Berufsverkehrschaos zwischen den Autos durchzuschlängeln...
). Es war bei strömendem Regen, ich fuhr am rechten Fahrbahnrand, neben mir ein Auto etwa gleich schnell. Vor einer Kreuzung wurde dieses Auto langsamer, und aus dem Gegenverkehr bog eine Ente nach links ab und fuhr mir genau vors Rad. Beim Bremsen (Rücktrittbremse) verlor mein Hinterrad auf der nassen Straße die Bodenhaftung und so rutsche ich ungebremst hinein und flog über die Motorhaube
. Offenbar hatte der Fahrer im Auto neben mir der Fahrerin der Ente, einer hübschen jungen Frau
, ein Zeichen gegeben, dass er sie vorlässt - mich haben sie dabei nicht berücksichtigt. Die junge Frau war von der Sache mehr mitgenommen als ich, mir und dem Rad war nichts passiert. Ich wollte nur schnellstmöglich weiter, bei dem Regen...
Ein paar Jahre später, München/Frankfurter Ring, von einem Rechtsabbieger geschnitten, so dass ich (auf Radweg eine Kreuzung überquerend) ausweichen musste und einen Fußgänger rempelte. Der Autofahrer fuhr weiter
, aber ein Zeuge hatte sich die Nummer gemerkt, ich hab ihn dann angezeigt (den Autofahrer, nicht den Zeugen
).
Kurz vorher oder nachher an anderer Stelle in München von einem Rechtsabbieger angefahren (wieder auf einem Radweg). Ich prallte mit dem Oberschenkel gegen den rechten Außenspiegel. Der Autofahrer gab mir gleich mal 100 Mark für die kaputte Hose, und obwohl ich eigentlich sagte, mir fehlt nichts weiter, hat er mich vorsichtshalber in ein Krankenhaus gefahren, wo dann eine leichte Prellung diagnostiziert wurde (damit ich nicht umsonst da war
). Hat sich echt vorbildlich verhalten, dieser Autofahrer (nicht beim Abbiegen, aber nachher).
Vor etwa 7 Jahren in Regensburg. Ein vielleicht 15-jähriger lief bei Rot über die Straße, um einen Bus zu erreichen, der am rechten Straßenrand stand. Ich fuhr bestimmt über 30 km/h, als er plötzlich unmittelbar vor mir auftauchte. Bei der Vollbremsung ist dann ein Canti-Bremsgummi (zugegeben, war schon ein wenig abgefahren) unter die Felge gerutscht und hat das Vorderrad blockiert, woraufhin ich einen Abgang über den Lenker machte und auf die Straße flog. Aber den Zusammenstoß hab ich vermieden
. Der Junge hat dann seinen Fehler auch eingesehen, passiert ist nichts.
Vor knapp 4 Jahren, auch noch in Regensburg, mein bisher schlimmster Unfall. Ich wollte eine Straße an einer Radfahrerfurt überqueren. Von links kam ein Auto, es war aber noch genügend Abstand - normalerweise. Als ich auf die Straße fuhr, rutschte die Kette über das Kettenblatt. Neue Kette, aber ausgefahrenes Kettenblatt - Mist! Wollte ich am nächsten Wochenende beheben...
Ich trat völlig leer durch, rollte im Schneckentempo über die Straße. Der Autofahrer muss irgendwo in der Gegend rumgeschaut haben. Ich hab noch gedacht, der muss mich doch sehen und bremsen, aber er beschleunigte und fuhr genau auf mich zu
(da ihn gerade ein anderes Auto vorgelassen hatte, vermute ich mal, dass er seinem Hintermann ein Zeichen gab, um sich zu bedanken, und deshalb in den Rückspiegel schaute). Als er noch ein paar Meter weg war, hab ich mich geistig auf den Crash eingestellt (ging natürlich alles in Sekundenbruchteilen). Im letzten Moment hat der Autofahrer dann doch wieder nach vorne geschaut, wollte noch ausweichen, schaffte es aber nicht mehr und ist mir mit seiner Frontpartie in die Seite gefahren. Komisch, obwohl der Aufprall recht heftig war, war ich mir im Moment des Zusammenstoßes sicher, dass mir nichts passiert. Das war dann auch so. Am Rad war einiges kaputt (u.a. beide Laufräder verbogen), aber Rahmen und Gabel haben's heil überstanden, fahre sie heute noch. Sogar im Auto war eine Delle in der Motorhaube. Der Autofahrer konnte es gar nicht fassen, dass ich heil geblieben war.
Seit ich in Amberg wohne, immerhin schon über dreieinhalb Jahre, kein Unfall mehr. Nur ein paar Stürze auf Schnee, Eis oder Splitt, aber die gab's früher auch. Einmal konnte ich nach einem solchen Sturz ein paar Monate lang meinen rechten Arm nicht heben (aber das muss man heutzutage ja glücklicherweise nicht mehr so oft
).
Apropos Laternenmast... so einen hätte ich auch mal fast erwischt. Vor weit über zehn Jahren, auf der Rheinuferpromenade in Mainz. Hab mir da mit meiner Freundin ein Wettrennen geliefert. Auf einmal springt bei mir die Kette raus (war ein uraltes Rad, fast Schrott, ohne Schaltung) und ich falle mit dem rechten Fuß ins Leere, komme vom Weg ab und stürze haarscharf an einem Laternenmast vorbei... Aber zum Glück war's diese Seite - hätte ich gerade mit dem linken Fuß getreten, wäre ich wohl im Rhein gelandet
Naja, war ja eigentlich gar nicht so viel, nach so vielen Jahre Radfahren. Auf Reisen ist mir noch nichts derartiges passiert.
Andreas