Ende Spanien habe ich 9 Tage Zeit um von Madrid nach Malaga mit dem Fahrrad zu fahren. Hat jemand Tips fuer die Route und Uebernachtungen?

Doro

Na, ich denke mal, es sollte "Ende Mai" heißen.

Gruß, Gereon

Entschuldigung, natuerlich sollte es Ende Mai heissen. Ihr seht, ich habe den Urlaub dringend noetig. Also am 21. starte ich in Madrid und fliege am 29. von Malaga wieder heim. Dazwischen drin ist es ja recht bergig, was mich nicht unbedingt scheut, ich denke nur, ich koennte in Zeitschwierigkeiten kommen.
Also weiss jemand eine schoene Route?

Doro

Ich bin von Deutschland aus nach Malaga gefahren, deswegen kann ich nur zum letzten Teil der Strecke etwas sagen.

Was sehr schön ist und halbwegs auf Deiner Route liegen könnte ist die Strecke zur Quelle des Guadalquivir. Bei La Puerta de la Segura kann man den Fluss gut erreichen, dann folgt man einem Stausee und dann einem kleinen Flüsschen. Auch sehr verkehrsarm, tolle Landschaft. Wenn man den Pass hinter sich hat ein grandioser Ausblick über endlose Olivenplantagen. Unten in Cazorla Richtung Quesada, aber nicht bis in den Ort hinein, sondern kurz vorher rechts abbiegen. Ist glaube ich nicht ausgeschildert, soweit ich mich erinnere, aber man kann ja fragen. Auf jeden Fall kommt man hier über winzige Straßen und man wieder tolle Landschaft nach Jodar.

Von dort kann man die A-301 Richtung Süden bis Guadahortuna nehmen, dann auf der A-323 weiter. Bei Iznalloz kann man eine kleine Straße Richtung Süden nehmen, bei Parque de Cubillas gibt es einen Campingplatz. Dann entweder Granada mitnehmen, oder wenn keine Zeit ist, gleich weiter Richtung Pinos Puente, Casas Nuevas Richtung Loja.

Hinter Loja über A-341 und später Ma-115 und dann C-340 bzw. C-345 nach Malaga durch den Nationalpark. Sehr verkehrsarm, da die Hauptstrecke außenrum führt und für LKW's ist die Straße nach einem Stück sogar gesperrt. Landschaftlich großartig, vor allem, wenn man dann fast 1000m über dem Meer Malaga tief unter sich Malaga ins Auge fassen kann. Dann geht es über die einzige "Wendelstraße" die ich kenne, hinunter.

Achja, übernachtungen im Zelt oder Pensionen?

Vielen Dank Stax, das klingt ja echt genial und trifft auch gerade die Gegend, die ich mir auch ausgesucht habe. Weisst Du noch ungefaehr, wie lange Du dafuer gebraucht hast? Da ich meinen Urlaub drastisch verkuerzen musste, verzichte ich auf das Zelt, nehme die "travel-light" version und goenne mir Pensionen, Hostels.

Gruss Doro

Pensionen/Hotels kann ich Dir keine empfehlen, da ich mit dem Zelt unterwegs war. Aber das sollte ja an sich kein Problem darstellen, die gibts ja in jedem Kaff.

Ich bin die Strecke in zwei Tagen gefahren. Also von dem Campingplatz am See in der Sierra de la Segura bis Cubilla ein Tag (207 km) und von dort nach Malaga noch einer (210 km). Die zweite km-Angabe bezieht sich allerdings nicht auf Cubilla-Malaga, sondern da bin ich hinter Malaga noch ein ganzes Stück an der Küste entlang fast bis Marbella gefahren. Ich schätze, Cubilla-Malaga dürften so etwa 120-130 km sein. Dafür kommen noch so 30-40 km drauf für die Strecke von Puerta de la Segura bis zu dem Campingplatz in der Nähe von Hornos. Ich denke so etwa 360-370 km von Puerta nach Malaga.

Wenn Du dort fahren sollest, sag Bescheid, wie's Dir gefallen hat.

Hallo Doro,
besonders sehenswert sind natürlich Córdoba mit der Mezquita Catedrál und Granada mit der Alhambra. Beides zusammen ergibt freilich ein ziemliches Zickzack.

Ich kenne eine überwiegend ruhige Strecke durch Neukastilien, die ich - allerdings vor vielen Jahren - zweimal geradelt bin (einmal von Alto Ibañeta - Soria - Guadalajara nach Granada, einmal von Tarifa - Algeciras Richtung Tajuna - Siguenza - Col d'Arrau):

Chinchón - Colmenar de Oreja - Villlatobas - Lillo (Übernachtung in Truckerunterkunft in einer Tankstelle) Villacañas - Villafranca de los Caballeros (alles belegt wegen Cervantes-Festival) - Herencia - Palancas - Richtung Cinco Casas - der abzweig nach Herrera de la Mancha war damals schon desolat und ist vielleich gar nicht mehr befahrbar.

Strecke von Herrera (ab dort wieder gut) nach Granada:
La solana - Villanueva de los Infantes (Übernachtung im Gasthaus) - Cózar - Torre de Juan Abad - Villamanrique - Venta de los Santoa - Aldeahermosa - Santisteban del Puerto - Navas de San Juan - Úbeda - Jódar (eindrucksvolle Gebirgslandschaft voller Olivenhaine)- Guadahortuna - Iznalloz - Nebentrecke am Rio Cubillas, danach bis auf Nebenstrecke an der Ostseite des Embalse de Cubillas Hauptstraße.

Strecke von Manzanares nach Córdoba:
Almagro - Granátula de la Calatrava - Aldea del Rey - die N420 über den Puerto Plido - Pureto de Niefla - Puerto Valderepisa nach Cardeña war ziemlich leer. Die 3 Pässe waren harmlos, weil die beiden (vegetationsmäßig sehr unterschiedlichen) Täler dazwischen nicht tief eingeschnitten sind. Übernachtung im Kurort Fuencaliente. Ab Cardeña 2 nebenstreckennach Montoro. Ich hatte die östlich des Arroyo Arenosillo gewählt. Von Montoro nach Córdoba über Bujalance und Luis Diaz, um die Hauptstraße zu vermeiden.

Viel Spaß

UL

Hast du denn Anis gerochen?

Hi Stax und Ulamm,
Ich bin wieder zurueck. Es hat mir ausgesprochen gut gefallen, nicht nur dass ich dem staendigen Dauerregen hier fuer ein paar Tage entflohen bin.
Die erste Strecke habe ich nach Ulamms Beschreibung gemacht:
Madrid - Chinchon, sehr schoenes Doerfchen, bin dann aber ausversehen auf der M311 geblieben und in Belmonte gelandet. Das war aber dann fantastisch, winzige Straesschen, auf denen mir ausser Hasen und Rehe niemand begegnet ist. Ueber Villamanrique nach St Crus de la Zarza. Dort habe ich im Casa Rural uebernachtet. Nur zu empfehlen. Weiter gings ueber Corral, hauptsaechlich auf der Rute de la Don Quichote. Die Strassen da unten haben sie wahrscheinlich fuer Touristen ganz neu gemacht, nur weiss das noch niemand. Ueber Campo De Criptana mit den Windmuehlen, Perto Labice, Villarrubia Daimiel, Almagro nach Calzada. Hier merkt man langsam, dass man aus der Ebene hinaus kommt. Die CM4111 ist zwar gut ausgebaut, aber da die Bevoelkerungsdichte fast bei 0 ist, ist kein verkehr. Dann ging ueber Viso del Marques bei Almuradiel ueber die Autobahn und auf der anderen Seite weiter nach Castellar de Santiago. Auf dieser Seite ist es jetzt wirklich laendlich. Die Strassen sind viel kleiner und ueberhaupt nicht so gut ausgebaut. Nach Torre bin ich dann wieder Ulamms Beschreibung gefolgt. Einfach prima. Nur Sabiote war eine rechte Herrausforderung. Jodar hat mir auch sehr gut gefallen. Granada wollte ich mir auch nicht entgehen lassen, aber es war auch kein Problem nach Stax Beschreibung und dann einfach weiter. Von Granada aus habe ich dann die A 338 genommen, kaum Verkehr, recht bergig, aber man hat auch grandiose Abfahrten. Dann gings Richtung Velez Malaga, bin aber schon vor dem Stausee nach Periana abgebogen. In Colmenar habe ich dann nochmals uebernachtet um frueh am naechsten morgen den letzten Abschnitt nach Malaga geniessen zu koennen.
Vielen Dank nochmals fuer Eure Tips.
Doro

freut mich, dass ich helfen konnte...

Vielen Dank für das feedback, Doro!

In Sabiote war ich übrigens gar nicht ( vielleicht habe ich da ja was ganz wichtiges verpasst. ), sondern bin am Santuario de la Estrella vorbeigekommen. Das war eher eine Gedulds-, denn eine Kraftprobe, Viele hundert Pilger machten gerade eine Wallfahrt.

Gruß

UL