Hallo Thies,
zu einem Tria-/Aeroaufsatz kann ich dir durchaus raten. Ich fahre ihn auf der Roten Zora - schmal bereift, Rennlenker, auf leicht, schnell, sportliches Fahren auf längeren Straßenstrecken ausgelegt.
Der Aufsatz ist für mich die ideale Ergänzung zum Rennradlenker. Es lässt sich darauf so richtig gut "abhängen", wenn die Strecke nicht zu Kurvenreich ist und du dennoch Tempo machen willst. Die Teile bieten eine zusätzliche, sehr entspannte Fahrposition und nehmen dir zudem ein gutes Stück Luftwiderstand. Von daher ein eindeutiges: Ja, mach das!
Aber bedenke, dass du Probleme bekommst eine Lenkertasche zu Montieren. Vielleicht hat hier ja mal jemand eine Lösung für dieses kleine Montageproblem gefunden?
Den Aufsatz auf dem geraden Lenker auf die Möhre (MTB) zu montieren habe ich mich allerdings noch nicht so recht getraut, obwohl ich mir auch dies im Prinzip gut vorstellen kann. Ich komme auf dem MTB halt selten dazu, auf längeren ruhigen Straßenstücken zu fahren. Aber auf Reisen - warum nicht.
Tria-Aufsätze sind ja eigentlich gemacht, um relativ kurze Strecken zurückzulegen und diese möglichst schnell und kraftsparend. Will man jetzt lange Strecken zurücklegen, verändert sich die Eignung vielleicht, oder irre ich da?
Eigentlich dachte ich immer, dass diese Aufsätze aus dem Triathlonsport kommen, wo man sich als "Einzelfahrer" nicht im Windschatten der Konkurrenten aufhalten darf und deshalb diese innovative, windschlüpfrige Sitzposition gefunden hat. Wenn du dir die Triathlonräder anschaust, wirst du bemerken, dass die Sitzrohre sehr steil stehen, so dass die Fahrer mit dem Oberkörper weit nach vorne verlagert sind. Die "echten" Triaaufsätze sind so eher lang und die Fahrer greifen weit nach vorne.
Ich empfand einen langen Triaaufsatz als eher unbequem. Er zwingt mich in eine extreme Position, die ich als Nichtprofi kaum lange durchhalte. Daher habe ich zum kurzen und äußerst leichten Syntace XXS gegriffen. Der passt besser zu Normalo-Geometrie meines Rädchens und auch besser zu meinen Ambitionen. Es kommt mir eher auf die zusätzliche gemäßigt entspannte Sitzposition an.
Und ja, gerade auf langen Strecken mache sich die Vorteile des Aufsatzes für mich bemerkbar. An die 200km komme ich damit besser heran, vor allem Schmerzfrei, ohne Verspannungen. Das etwas höhere Durchschnittstempo ist für mich eher ein Nebeneffekt. Den Rennlenker "pur" zu fahren, kommt mir nach meinen Erfahrungen mit dem Aufsatz eigentlich nicht mehr in den Sinn.
Schon vor fast 30 Jahren es ja bereits erfolgreiche Bestrebungen, Aerodynamik auf dem Rennrad zeitgemäßer zu gestalten. Greg LeMond war da ein Vorreiter. Der sah einfach, dass es im jungen Triathlonsport diese Innovation gab und hat prompt mit seinem Triaaufsatz die läppischen Sekündchen vor Laurent Fignon herausgeholt. Schau dir an wie heute Einzelzeitfahren bestritten werden - Im Prinzip die Umsetzung der Tria-Position.
Bei den Syntace-Teilen bin ich gelandet, weil mir hier die technisch saubere Lösungen gepaart mit geringem Gewicht, bester Ergonomie und erstklassiger Qualität umgesetzt zu sein scheinen. Allerdings kostet meine Kombi aus Megaforce-Vorbau, Raceliter-Lenker,und XXS-Aufsatz locker mal globalgalaktisch überschlagen nahezu 300 Euronen. Das zieht mir selbst, wenn ich ´s überschlage wieder mal die Schuhe aus.
Micha