Hola@ Ambos y todos!
Wir haben die Idee im November Kuba für 3 Wochen mit den Rädern unsicher zumachen. Wir sind zwei Paare mit über 250Jahren
Tolle Idee !
Solltet Ihr mehr Zeit haben, nehmt sie euch.
2 Monate sind eine gute Zeit um Kuba zu er"fahren"
60 Tage sind auch der längste Zeitraum um mit einer Touristenkart in Kuba zu Reisen, inclusive einer einmaligen Verlängerung bei der Immigration nach den ersten 30 Tagen.
Ihr solltet es bei eurem zu vermutenden hohem Alter langsam angehen.
d.h. ganz basic lieben wir es auch nicht mehr
Kuba ist definitiv "Basic".
Abgesehen von den touristischen Highlights sind private Unterkünfte und Kleinstadthotels nicht das was Ihr D gewohnt seid.
Wer kann uns Infos geben:
- über Radstrecken
- öffentliche Transporte, insbesondere mit Rädern
- Unterkünfte ( private alsauch offizielle, Standard, Kosten, etc)
Wie schon empfohlen ist Cycling Cuba von Lonley Planet ein ganz guter Anfang zur Tourenplanung. Die Hinweise zu Unterkünften und Transport sind allerdings etwas veraltet.
Hilfreich ist auch diese Webpage
Reiseinformation Cuba . Besonders die umfangreichen Strassenkarten sind gut. Der originale Strassenatlas ist käuflich nicht zu erhalten so das man sich die Seiten ausdrucken müsste.
Viazul nimmt in der Regel Räder mit, lediglich auf der Strecke Baracoa-Santiago bin ich mal abgewiesen worden, mit dem Hinweiss das die Busse neu wären. Mit 15 CUC (der einheimischen "harten" Währung) Hilfzahlung an die Kinder des Busfahrers war es dann aber kein Problem mehr. Möglich ist auch "Autostop" von Trucks (Camiones) solltet Ihr mal einen Lift benötigen. Mit einem Geschenk (regalo) 5 oder 10 CUC (Fulas) ist man schon an Bord.
Unterkünfte zu finden ist das kleinste Problem. Viele Casavermieter organisieren schon die Casa im folgendem Zielort. An den Busstationen und in den Stadzentren gibt es genug Jeniteros( Vermittler für alles) die schon auf Kundschaft lauern. In den Reiseführern wird vor diesen Jungs gewarnt, ich fand sie immer sehr hilfreich wenn man nicht selbst weiterkam.
Die Bezahlung dieser Vermittlerdienste erfolgt in der Regel vom Vermieter. Für zwei Personen in einer Unterkunft solltet Ihr nicht mehr als 15-20 CUC incl Frühstück (desayuno) bezahlen.
Vermeidet "illegal" zu übernachten, d.h. in einer nicht für Devisenkunden gekennzeichneten Casa Particular. Diese zahlen Lizensgebühren an den Staat. Kubaner die euch "illegal" übernachten lassen riskieren emfindliche Geldstrafen ab 1500 CUC. Bei einem durchschnittlichem Einkommen von unter 15 CUC ist das viel Geld in Cuba. Sollte der Kubaner die Strafe nicht zahlen können droht die Wegnahme des Hauses. Für den Touristen besteht in diesem Fall die Möglichkeit Ärger mit der Immigration zu bekommen. Das kann auch schon mal bis zur Ausweisung gehen.
Auf Grund der Wärme sollte man in Kuba viel trinken. Getränke in Flaschen gibt es nur in denTiendas für CUC. Diese sind nicht immer auf dem Weg und ich hasse warme Cola. Ich trinke wie alle Kubaner Leitungwasser, welches ihr in jedem Haus erfragen könnt. Fragt nach agua frio (kaltes Wasser), sollte ein Kühlschrank (frio) vorhanden sein wird man euch normalerweise kostenlos weiterhelfen. Die Wasserqualität in Kuba ist erbärmlich, im zweifel benutzt einen Filter.
Snacks gibts es überall unterwegs. Kleine Brötchen (Bocadito) mit Schweinefleisch oder Tomaten, Pizza und anderes werden an der Strasse verkauft. Die Geschmack ist von "geht so" bis ungeniesbar. Bezahlt wird in Peso MN (Moneda Nacional).
Staatliche Restaurants bieten Essen von "geht so" bis gesundheitsgefährdend an. Durchfall oder Schlimmeres folgen. Am besten ist man in einem Paladar (privates lizensierte Restaurant) oder in der Casa Partikular. Hier ist es wichtig genau auszuhandeln was das Abendessen (Cena) beeinhaltet. Z.b. Reis, reichlich Fleisch oder Fisch, Salate, Früchte, Saft usw. Um die 5 CUC wird für so ein Essen verlangt. Das ist in Kuba viel Geld und dafür kann man auch gutes Essen verlangen. Rohstoffe sind auf dem Bauernmarkt oder en la Calle (mobiler Strassenhandel) zu kaufen. Ausreden zählen da nicht. Ich hab schon mal in Pinar del Rio den verdutzten Casawirt mit seinem kargen Gefängnissessen stehen lassen, ohne zu essen und zu bezahlen. Grundsätzlich erst hinterher und möglichst passend zahlen. In Restaurants und andesrwo kann es sonst passieren das kein Rückgeld kommt. Lasst euch auch in Restaurants immer die Karte zeigen und kalkuliert vor dem Bezahlen . Verkalkulieren ,das Einbehalten von Wechselgeld u.ä. sind Volkssport in Kuba. Der Extranjero (Ausländer) hat ja genug Geld sonst könnte er nicht so weit reisen.
Der Tipp keine USD mitzunehmen ist richtig. Ich würde aber auch sonst keine grossen Bargeldsummen mitnehmen. Mit der Visacard von nicht US-Banken kann man in fast allen Kubanischen Banken und grösseren Hotels CUC kaufen.
Ihr werdet viel Armut und soziale Probleme sehen und man wird euch bestimmt um Hilfe angehen. Helfen ist auch wichtig. Aber denkt daran, egal welche Herz-zerreissende Geschichte euch erzählt wird, vielleicht bekommt sie jeder Tourist von eurem Gegenüber zu hören. Besser ist zu helfen wenn Ihr sebst darauf kommt. Und möglichst nicht mit Bargeld. Z.B. ein paar Schuhe für KInder, ein Sack Zement (6,60 CUC) für kleine Bauarbeiten oder andere regalitos verhindern das mit eurem Geld Rum oder Cerveza gekauft wird.
Wichtig ist auch alle Medikamente mitzuführen die Ihr benötigt.
In der Reiseapotheke sollte wenigstens Verbandsmaterial, Aspirin, ein starkes Schmerzmittel, ein Breitbandantibiotikum, antibiotische Salbe (sofort anwenden wenn sich "Pickel" zeigen), Immodium akut u.a. sein. Eine Auslandskrankenversicherung ist selbstredend. Das hochgelobte Gesundheitswesen in Kuba kann sich als Farce herrausstellen. Ich hatte einmal mit einer Nierenkolik zu kämpfen. Ausser einer Wasser/ Zucker-Infusion
war nichts da um meine starken Schmerzen zu lindern die nach ca. 4 Stunden Martyrium in der "Clinica Internacional" in SCU abklangen. Dummerweise wären im nächstliegendem Hospital für Kubaner sogar Medikamente vorhanden gewesen, aber eine Vorschrift besagt das Ausländer grundsätzlich in die Clinica International einzuweisen sind. Für die 120 CUC die ich bezahlen musste war auch kein Krankenwagen verfügbar so das ich mit einem kleinem PKW von meiner Casa abgeholt wurde.
Die Kriminalität ist auf Grund der grossen Polizeipräsenz und der gegenseitigen Kontrolle des CDR für Lateinamerika gering.
In Santiago habe ich mich im letztem Jahr 7 Monate auf mehreren Reisen aufgehalten. Ich liebe es abends, wenn es etwas kühler wird, durch die Barrios (Stadtbezirke) zu laufen.
Bis heute ohne Probleme. Dagegen wurde eine Radtour in der benachbarten DomRep zum Fiasko und ich bei einem Raubüberfall verletzt. Trotzdem gibt es keinen Grund für Sorglosigkeit. Neben den üblichen kleinen Betrügereien an Touristen gibt es Eigentumsdelikte. Die Versuchung ist einfach zu gross. Die Räder sollte nie allein gelassen werden und Nachts im Quartier eingeschlossen sein. In den Quartieren wertvolle Dinge wegschliessen (abschliesbarer Koffer) oder verstecken (die Bikes liefern dazu hervorragende Möglichkeiten). Bei kleinen Problemen reicht es schon mit der Polizei zu drohen. Die Strafen für Straftaten an Touristen sind heftig. Eine junge Mutter in SCU ist z.B. für den Diebstahl eines Rucksacks mit Inhalt wie Discman u.a. und dem Vorwurf des Jeniterismus (Hobby-Hurerei) führ 8 JAHRE verurteilt worden. Trotzdem solltet Ihr den Kontakt mit der Polizei möglichst vermeiden. In den einschlägigen Foren sind erstaunliche Geschichten zu lesen wie Touristen als Opfer von Straftaten Stunden und Tagelang durch die Polizei festgehalten und verhört und in einigen Fällen auch ausgewiesen wurden.
Etwas spanisch lernen kann bestimmt nicht schaden, Kubaner sprechen normalerweise keine Fremdsprache. Warum auch?
Allerdings konnte ich bei meiner ersten Tour auch kein Wort spanisch.
Solltet Ihr Kubaner nach dem Weg fragen, geht davon aus das die Antwort falsch ist. Am ehesten können noch beruflich involvierte Kubaner (Taxifahrer, Busfahrer usw.) weiter helfen. Völlig verwirrt sind die Leute wenn man ihnen eine Strassenkarte oder einen Stadtplan unter die Nase hält, so etwas haben die meisten noch nie gesehen.
Fragt lieber nach Landmarken (Kirchen, grosse Hotels usw.) und hangelt euch dann selbst weiter.
jörg