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#242918 - 04/21/06 08:18 PM
Damals als alles noch einfach war .....
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PetraClaudia
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Liebe Leute, ja, ich schwelge gerade in Erinnerungen und möchte Euch daran teilhaben lassen: Mein zweites Fahrrad war ein Mixte Damen-Fahrrad (instabil!) für so 380 DM. Es hatte fünf Gänge und ich habe es 1988 zu einem 10-Gang-Rad umgerüstet (Übersetzung von 1,3  ) und bin damit über den Gotthard-Pass geächzt und geschwankt. 150 km vor Rom ging das Tretlager kaputt, aber dank eines pfiffigen Reparateurs haben wir das Ziel erreicht. Der Großvater meiner Radtour-Freundin ist übrigens auf einem Rad ohne Gangschaltung über den Gotthard gefahren (vielleicht hat er auch mal geschoben, was solls). Heute habe ich ein nettes Herkelmann-Reiserad; Technik ersetzt den jugendlichen "Mumm", aber die Erfahrungen mit dem alten, technisch nicht sonderlich ausgefeilten Rad waren trotzdem gar nicht schlecht. Wem geht es ähnlich und wie (einfach) waren Eure alten Räder? Petra
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#242920 - 04/21/06 08:24 PM
Re: Damals als alles noch einfach war .....
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Mein altes Rad war vor allem immer uncooler weil vernünftiger als das gelbe Bonanzarad vom Nachbarsjungen.
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#242922 - 04/21/06 08:26 PM
Re: Damals als alles noch einfach war .....
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Hallo Petra, das mit den Erinnerungen ist so 'ne Sache... Je länger die Dinge zurück liegen, desto schöner werden sie. Angeblich hat das Gehirn ja kein Gedächtnis für Schmerz. Auch ich begann mit einem 1-Gang-Rad und hatt die schönsten Zeiten damit (weil ich jung war ?). Vom ersten Gehalt kaufte ich mir ein Motobecane Rennrad, das hat man mir irgendwann gestohlen (ich habe ihm nun schon verziehen - dem Dieb). Heute meine ich, das Rad ist nicht so wichtig - die Übersetzung und die Bremsen müssen stimmen - der Rest ist FAHREN und ERLEBEN. es grüßt Dich, Willi.
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#243098 - 04/22/06 03:48 PM
Re: Damals als alles noch einfach war .....
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Hallo Petra,
das kann ich gut nachvollziehen. Meine ersten radtouren habe ich 1979 mit einem Garelli 10 Gang Rennsportrad gemacht, hochmotiviert und vor allem was das Regenzeug angeht sehr schlecht ausgerüstet. hat zum Glück nicht geregnet. Ich will die Bilder mal einscannen und ein paar hier einstellen.
Später wurde das Material besser, bin 1988 am Nordkapp gewesen mit 12 Gängen und 42/30 als kleinsten Gang. Das machen meine Knie auch nicht mehr mit.
Den erste guten Rennrahmen, den ich 1985 gekauft habe habe ich leider 2004 in Norwegen zerstört, bis dahin hat er mir immer gute Reisedienste geleistet, mit wechselnder Ausstattung. Ich habe auch schon mal an eine Revivaltour gedacht, mit Ausrüstung von damals, außer dem Regenzeug z.B.
Dittmar
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#243131 - 04/22/06 07:31 PM
Re: Damals als alles noch einfach war .....
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Hallo Petra, Einfacher war es früher auch nicht, höchstens aus heutiger Sicht, die ja etwas umfassender ist. Ich durfte das Erwachsenenrad meiner Mutter erben. Sie hat es immer gut gepflegt (also pflegen lassen, als ich gross genug war, mir 5 Franken (CH) für eine komplette Radreinigung zu verdienen  ). Ich war damals etwa 12. Sie fuhr mit diesem Rad noch zur Schule. Für sie hatte es einen sehr hohen Stellenwert - für mich also auch. Keine Ahnung, was für eine Marke das war. Es hatte einen total abgenutzten Ledersattel. Damals gab es die Frage nach der richtigen Rahmengeometrie nicht. Das Rad passte mit als 12-jährigen und auch später noch als 18-jährige. Es hatte 3 Gänge und war total uncool. Aber ich bin damit mit meiner Freundin zur Schule gefahren, sie auf der einen Pedale, ich auf der anderen  . Leider weiss ich nicht mehr, was aus dem Rad geworden ist. Auf jeden Fall hatte ich es ab und an geputzt und ich hatte nie eine Panne. Flickzeug hätte ich sowieso nicht dabei gehabt. So gesehen war es früher doch einfacher.... Schöne Erinnerung! Gruss Filou
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#243140 - 04/22/06 07:53 PM
Re: Damals als alles noch einfach war .....
[Re: ]
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Als es früher einfacher und schöner war(oder besser)  habe ich im Alter von ca. 10 Jahren ein Holländer bekommen. Mit nur einem Gang, aber gemütlich zum fahren, mit diesem Rad habe ich meine erste Touren unternommen( im westlichem Umfeld von Stuttgart) Ich möchte aber trotzdem mit damals nicht tauschen, mein Rockhopper ist mir lieber Grüße Mille
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Das Wie verstehe ich, aber nicht das Warum.... | |
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#243161 - 04/22/06 09:52 PM
Re: Damals als alles noch einfach war .....
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Wahrscheinlich wills ja keiner mehr wissen, aber als cooler Studi fuhr ich vor Jahrzehnten mit einem stählernen schaltungslosen Turmberg-Rad, schwarz mit goldenen Linien, Stempel- und Rücktrittbremse. Mit so einem roten Plaste-Flügel als Kühlerfigur. Es war so gut wie neu, weil das nicht vom Flohmarkt war, sondern von Ende der 60er, und seitdem im Keller unter Betttüchern verwahrt. Hat mir mein Papa, Kleinbeamter (Stempelfritze), angedreht, weil er doch meistens mit der Straßenbahn in die Versorgungsanstalt fuhr - wir warn zu weit weg gezogen.
Hatte grade kein Geld mehr für Auto und surfte mich mit dem glanzpolierten Turmberg durch die Stadt. Auf den Campus am Berg musste ich schieben. Runter rollte es von allein. Eines Tages beschloß ich, eine Radwanderung in den Odenwald mit dem 25 kg schweren Turmberg vorzunehmen. Ich scheiterte damit ziemlich jämmerlich und der weitere Beschluß war, das Radwandern bis auf weiteres zu unterlassen.
Kurz darauf wurde das Turmberg allen Ernstes geklaut. Wer klaut ein Rad ohne Schaltung? Naja, kam wohl auf den Flohmarkt als Rarität aus der Nostalgiezeit. Leider kein Foto.
Jedenfalls diente mir mein Papa 10 Jahre später auch das nächste unbenutzte Beamtenrad an, ein Kettler Alurad ! Ich wollte das uncoole Ding gar nicht haben, denn ich fuhr ausschließlich mit meinem coolen 6-Zyl. durch den Odenwald, wohin ich mittlerweile emigriert war, allerdings nicht zum Radwandern. Eingedenk der schlimmen Bergerfahrungen mit dem Turmberg-Rad stellte ich das Kettler in die Scheune und fertig.
Erst 2, 3 Jahre später hab ichs ausprobiert im Flachen vorsichtshalber, und siehe ich fand ganz neue Radelfreude mit diesem Rennrad-Imitat Baujahr 1984, fingerdünne hochempfindliche Slicks und eine 7-Gang Positron-Schaltung, in die ich mich erstmal einlernen musste. Ich hab das Kettler dann nachgerüstet mit gepanzerten Reifen, Taschen, einem Federvorbau gegen die ewigen tauben Finger, Spiegel und sogar einem unterleibsfreundlichen Brooks-Sattel (eine unheilige Kombination). So aufgerüstet gab es dann kein Halten mehr. Der 6-Zyl. mutierte zum Mutterschiff für das Kettler-Radel, der es überall in die Welt fuhr und ich hab mit dem Ding dann über 25 tausend Kilometer gemacht in etwa 8 Jahren. Das olle spiessige Kettler erwies sich als flinkes Gefährt in der Stadt und in der Natur, und tragen konnte es auch - manchmal sogar ein schweres Gummiboot.
Es war mit mir in bedeutenden Städten stationiert, die ich damit aus einer dem Kraftfahrer absolut verwehrten, sinnlicheren Perspektive kennenlernen konnte, so in Berlin, wo ich in der schönen Zeit die ganze Stadt durchradelte, aber auch in Wien, wo es mich zur Donauinsel herniedertrug und noch weiter nach Transdanubien hinein. Also die Freude am Radeln ist mit einem Kettler-Alurad, Marke Beamtenblitz, wieder erwacht, was sich bald auch in längeren Touren niederschlug.
Mit zunehmendem Alter allerdings, sowie nach erneuter Emigration ins Mittelgebirge (Schwarzwald) erwies sich die gesamte Kettler-Mechanik als zu leicht und außerdem verschlissen (Positron). Das Kettler-Alurad wurde so in seinem 18 Jahr außer Dienst gestellt und einige Zeit später verschrottet, da Platzmangel herrscht, und die Felgen gefährlich runtergebremst waren, was eine Weiterverwendung ausschloß.
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