Liebe ehemalige und gegenwaertige China-Reisende,

ich hocke in Phnom Penh, werde bald in Vietnam und Laos sein, und von dort aus nach China weiterfahren. Weil ich mir bisher noch keine Karte von China gekauft habe, kann ich noch gar nicht absehen, wie die Route genau aussehen soll, weil mir nur die Karte mit den chinesischen Biosphaerenreservaten vorliegt:



Wer sich die anguckt und versucht von "Xishuangbanna" den Weg ueber "Gaoligong Mountain" nach "Wolong" und "Jiuzhaigou" zu finden, stellt gleich fest, dass in der Region viele Berge liegen, aber vermutlich auch das landschaftlich Reizvollste, was Yunnan und Sechuan zu bieten haben ... ?

Weiss jemand, was zwischen diesen roten Punkten liegt, und wie lange man fuer so eine Reise rechnen sollte (bei ungefaehr 500km pro Woche)? Und kommt man von Gaoligong nach Sechuan, ohne ueber Kunming zurueckzumuessen?

Fuer mich stellt sich vor allem die Frage, was von meinem Equipment ich getrost nach Hause schicken kann ... habe von Europa und dem Mittleren Osten noch meinen warmen Schlafsack, das Zelt, Kochequipment, Wasserfilter und Fleece-Pullover dabei - und wuerde die ganze, schwere Sch... am liebsten nach Hause schicken, damit das Fahrrad leichter wird. Andererseits: Gibt es in der Region spektakulaere Zeltplaetze abseits der Strasse, Einsamkeit und Natur "nur fuer mich" oder ist es so voll wie die Ebenen in Suedostasien? Chinesisch spreche ich ... zumindest ein bisserl.

Ueber jedes Plaudern aus dem Naehkaestchen freut sich...

Christoph

Hallo Christoph,
ganz im Süden kenne ich mich nicht aus, aber dafür ab Dali ganz gut.
Eine sehr schöne Route get von Dali nach Lijang (sehr schöne Altstadt), weiter (Tigersprungschlucht anschauen) nach Zhongdiang (wird touristisch als Shangri La beworben, Kloster), dann weiter nach Litang. Von dort kann du weiter durch das Wolong Reservat und nach Jiuzhaigou führen auch Wege.

Ab Zhongidang bist du kulturell und landschaftlich in Tibet, aber nicht nach den neuen chinesischen Grenzen. Damit ist kein Permit nötig.
Nötig sind aber ein paar warme Sachen. Ab Zhongiang geht es nämlich auch ganz schön hoch. Bis Litang kommst du auf der Strecke über 4800m hoch.

Genau das ist dort nötig.


Die Gegend ist bis Lijang (2000m) dicht besiedelt, danach wird es immer einsamer. Ab Zongdiang (ca. 3000m) wird es schnell einsamer und gibt kaum noch Verkehr. Die teilweise sehr hübschen traditionellen Dörfer werden dann weniger. Links und rechts neben der Straße ist dann nur noch Einsamkeit und Natur mit tausenden Zeltmöglichkeiten.
Im Gegensatz zu Westtibet hat es auch urige Wälder. Dazu gibt es noch Berge bis über 7000m, Seen und Gletscher. Im Mai blüht der Rododendron weiß und rosa, sehr hübsch.

Unbedingt durchs Hochland, das Tiefland rund um Chengdu ist übervölkert.

Hey HvS,



geil, geil, geil! Dann ist da ja im Norden von Lijiang bis Sechuan tatsaechlich so, wie ich mir das ertraeumt habe. Die "Natur pur" Option ist auf meiner bisherigen Reise (OBWOHL ich zu den Biosphaerenreservaten fahre) naemlich irgendwie zu kurz gekommen. Aber dann kann ich ja noch eine kleine "Abenteueretappe" am Ende anhaengen... und mein Zusatzgewicht guten Gewissens durch Laos schleppen.

Was aber den Yunnan angeht: Ich war letzten August schon in Suedchina unterwegs (allerdings ohne Fahrrad), und deshalb kenne ich die genannten Touristenflecken (Dali, Lijiang, Tigerschlucht) schon ... hatte mir deshalb erhofft, dass es von Gaoligong (siehe Karte oben) nach Lijiang einen anderen Weg gibt. Aber solange ich keine detaillierte Radkarte hab, oder hier einen Wissenden im Forum finde, muss ich mich wohl vertroesten ...

Hallo,

Da gibt es sicher noch andere Wege. Auf meiner Karte waren einige andere Wege. Südlich von Dali hat es so viele Wege, das man kaum noch weiß wo man lang fahren soll.

Ich war nur (und das auch noch ohne Rad) im NE und im Norden.
Das Biosphärenreservat am Changbaichan ist NICHT zu empfehlen.
Die Unterkünfte sind mit koreanischer Werbung zugepflastert (heiliger Berg für Koreaner, und die Nordkoreanische Seite ist zZ eher nicht zugänglich), und es herrscht asiatischer Massentourismus.
Ansonsten ist die ehemalige Mandschurai topfeben (Lössplateau) und ziemlich langweilig.
Schöne Städte? Changchung geht noch so (ehem. Kaisersitz des letzten Mandschukaisers) und das mit russischen Einflüssen versehene Harbin (das fand ich gut!).
Alles in allem solltest Du dir die lange Anreise hierauf aber eher sparen.

Die innere Mongolei war interessanter, Steppenland und deutliche mongolische (welche Überraschung) Einschläge. Aber ich kann es mit den Mongolen eh besser als mit den Han-Chinesen.