Kennt sich jemand mit Krämpfen aus ?

Manchmal - so ab ca 1.000 HM am Tag - macht sich bei mir ein besonders fieser Vertreter dieser Sorte bemerkbar, und zwar INNEN am Oberschenkel .. soll heissen vom Knie bis in die Hüftgegend. (Dagegen ist der normale Wadlkrampf fast ein Genuss...)

Es wundert mich deshalb, weil ich in den letzten 10 Monaten insgesamt 4.000 km geschafft habe, und ich dachte, eigentlich jetzt halbwegs in Form zu sein. Auch Steigungen habe ich - norgedrungen - immer wieder im Programm, in dieser Gegend hier gibt's eh nichts anderes als auf oder ab.

Freue mich über alle Anregungen was man dagegen tun kann
Christian

Wie stark kümmerst Du Dich um Deinen Mineralienhaushalt? Soweit ich das als medizinischer Volllaie beurteilen kann, haben Krämpfe meist mit einem Mangel derselben zu tun.

Hallo, Christian,
um Krämpfen vorzubeugen, wird doch immer Magnesium empfohlen. Und ein Mangel daran führt bei Trainierten wie auch Untrainierten häufiger zu Krämpfen.
Mann, das klingt ja richtig gut, was ich gerade geschrieben habe . . .
Gruß, Dr. Paule (Gauner im weißen Kittel)

Hallo Christian!
Da Magnesium ein Mineral ist, das vom Körper rück-resorbiert wird, ist ein Krampf in den wenigsten Fällen auf einen Mangel desselben zurückzuführen - unser Körper kann eigentlich ziemlich gut damit haushalten. Vielmehr hat es meistens etwas mit falscher oder zu starker Beanspruchung zu tun, auch ist manchmal mangelnde Dehnung ein Grund.
Dieses ganze Mineralien Zugefüge hilft eigentlich meist nur dem Apotheker.
Grüße vom Frank

Hallo, Frank,
musstest Du mich enttarnen ?! Aber gut, Magnesium hilft bei mir dann eben als Placebo . . .
Gruß, Paule

Hi Frank,

also, ich habe keine Ahnung, ob das Magnesium selbst oder nur der Glaube daran meine Krämpfe verschwinden läßt.
Ich nehme bei intensiver Belastung Magnesium zu mir und habe seitdem keine Krämpfe mehr.
Früher wurde ich von diesen "Dingern" des öfteren aus dem Schlaf gerissen.
Allerdings weiß ich nicht so genau, ob man bei den Krämpfen zwei Arten unterscheiden muß/sollte? Denn es gibt ja einmal jene die erst in Ruhe auftreten (s.o.) und jene unter Belastung. Im letzteren Fall stimme ich Dir klar zu, das die Art von Belastung sehr starken Einfluß hat, ob ein Krampf entsteht oder nicht. Ohne den fachlichen Hintergrund zu haben, kann ich hier nur aus der Erfahrung sprechen und z.B. beim Langstreckenlaufen stellt sich schnell ein Krampf ein wenn man nicht gut trainiert ist bzw. dem Körper eine zu starke Belastung abfordert und diese auf 'Brechen und Biegen' durchhalten möchte.

Gruss
Anja

Trinken, trinken, trinken!

Das kann natuerlich sein !
Das erinnert mich, als ich unlaengst auf einem Dorfplatz Rast machte.
Kommt ein Herr an, schaetzungsweise in den 80ern, typisch langweilig und froh um jede Abwechslung.
Fragt mich, was denn da in meiner Falsche drin ist - ich verwende immer wiederbefuellte 1,5 er Pet Flaschen, in die ich dann irgendeine Multivitaminbrausetablette reintue, wegen des Geschmackes.
Ich erklaere ihm das.
Alles falsch.
Er haette sein Leben lang jeden Tag ein Pivo und ein Schnaepschen getrunken, und der Doktor sagt, es taete ihm gut. Ich sollte das Zuckerzeug wegtun und auch etwas "vernuenftiges" trinken.
Vielleicht hat er ja recht ?

Hallo Frank,

hier widerspreche ich doch einfach mal... ich kriege zwar keine Krämpfe, aber regelmäßig einen "Zitterer". Dagegen hilft -recht flott sogar- der Einwurf von einer Tagesdosis Magnesium, bei besonders schlimmen Fällen auch etwas mehr (Überdosierung bei Magnesium ist nicht schlimm, da es einfach ausgeschieden wird).
Auch wenn Magnesium rückresorbiert wird, ein Verbrauch ist wohl vorhanden - zumindest bei mir recht deutlich. Und er geht hoch, wenn ich mich anstrenge und/oder Kaffee trinke.
Auf Tour oder unterwegs habe ich daher ein Präparat dabei, und zwar 300-mg-Magnesium-Tabletten zum Schlucken, gibt es bei uns in der Drogeriereihe im Supermarkt.

Nicht-zitterige Grüße,
Kati

Servus,
also Magnesium wird sicher nicht schaden. Klingt aber auch nach einer verkürzten Muskulatur im Aduktorenbereich.
Radfahrer sind ja grundsätzlich nicht so die beweglichsten. Sieht man besonders, wenn sie ´mal zu Fuß gehen.
Also ´mal ein paar Dehnübungen für diesen Bereich raussuchen und auch durchführen. Ich hatte vor einigen Jahren von einem befreundeten Physiotherapeuten ein Buch über Stretching geschenkt bekommen. Das war aufgeteilt in Bereichen wie " Stretching für Radfahrer, Läufer, Schwimmer, Langläufer......", und an sich ganz brauchbar. Liest man sich da etwas ein, kommt man zu dem Schluß, daß fast jeder Bereich so seine Pflege bräuchte. Da bis du dann stundenlang mit Stretching beschäftigt, was mir natürlich irgendwie zu langwierig vorkam. Ich suchte nach etwas "Ganzheitlichen".
Gelandet bin ich bei Yoga, das mich schon immer irgendwie fasziniert hat. Man muß das nicht ganz hyperesoterisch betreiben, aber es gibt da ein paar Übungen, die das Wohlbefinden sehr verbessern können. Aber zuerst würde ich ´mal ganz sanft die Aduktoren dehnen, Mineralien ergänzen, falls nötig proteinreicher essen (Vegetarier?) und natürlich viel trinken.

Gruß
Josef

Hallo Christian,

möglicherweise findest du in dem nachstehenden Artikel einige Informationen. Der Beitrag ist entnommen von der Seite www. supercoach.de.

Gruß - Detlef

fremden Text gelöscht

Hi Kati,

neben der Tablettenform gibt es auch Magnesium ganz praktisch im Tütchen als Pulver. Kriegst Du in der Apotheke aber auch günstiger in der Drogerie.

Neben der zusätzlichen Magnesiumzufuhr, halte ich den gennante Ratschlag ' trinken, trinken, trinken' aber für genauso wichtig (oder sogar wichtiger)
Aber das eine verbindet man ja eh meist mit dem anderen

Gruss
Anja

Hallo Christian!
Alles ja gesagt eigentlich.
Was mir noch einfällt:
Stabilisierung/Kräftigung des "Gegenspielers" der krampfenden Muskulatur, híer bei Dir die Abduktoren/Oberschenkelaussenseite, kann sehr hilfreich sein, den krampfenden Adduktoren deutliche Entlastung sein bzw. vorbeugen.
Gruss, Stefan

Jupp, kann ich definitiv bestätigen, wird einem z.B. beim Tauchen beigebracht. wenn es an der Hinterseite des Oberschenkels zieht, Bein Strecken und an der Flosse ziehen.

Für die am Rad als Soforthilfe einfach absteigen und auf dem verkrampften Bein stehen (belasten, braucht überwindung um es zu machen), der Schmerz geht dann ziemlich schnell wieder weg (kommt aber wieder wenn man zuwenig lang belastet hat). diese Methode hab ich auch schon bei Beinkrampf während dem Schlaf angewendet (sofort aus dem Bett springen und draufstehen) mit Erfolg.

Und ja, Dehnen vor und während dem Sport hilft. (ca. 20 sekunden jede Muskelpartie) sollte eigentlich reichen und dauert nicht mehr als gesamt 15 Minuten falls man es bequem nimmt. etwas dehnen sollte doch einem der Körper wert sein (vor allem wenn man schon stundenlang fährt)

Aber Achtung, zuviel an MG hat eine ziemliche unangenehme Nebenwirkung....

Hallo Krämpfer,

mit Dehnen bekommt man einen entstandenen Krampf weg. Krämpfen vorbeugen kann man so aber nicht.

Vorbeugen:
- stufenweise Leistungssteigerung verbessert die Durchblutung der Muskulkatur und vermindert so die Neigung zu Muskelkrämpfen. Viele Leute haben ja die Möglichkeit, ein paar hundert km mit realtiv wenigen Höhenmetern anzureisen, bevor es hoch in die Berge geht.
- nach ungewohnt starker Anstrengung sehr bewusst bewegen, z.B. bei Beugung von Extremitäten die Streckmuskulatur ein bisschen mit anspannen und umgekehrt! Krämpfe entstehen nämlich leicht dadurch, dass man eine vorher gegen starken Widerstand gemachte Bewegung ohne entsprechenden Widerstand macht. Das Bewegungsmuster ist noch drin, die entsprechenden Muskelpartien ziehen sich ohne Widerstand zu stark zusammen und der Krampf ist da.
- Magnesium (ich hab's noch nie gebraucht) ist kein Placebo sondern farmakologisch wirksam: Die Muskelkontraktion wird durch Calzium geregelt. Magnesium ist dem Calzium sehr ähnlich und kann es dadurch teilweise von seinen WIrkorten teilweise verdrängen.

- Wenn es doch zum Krampf kommt: Auf dem verkrampften Bein hüpfen, gleichzeitig verkrampfte Muskelpartien massieren. Falls verfügbar, hilft auch eine heiße Dusche oder Einreiben mit Finalgon.

Schönen Gruß

UL

Magnesium ist an der Übertragung der Information vom Nerven auf den Muskel entscheidend und teilweise als Gegenspieler des Calciums beteiligt. Bei Stress wird es vermehrt durch die Niere ausgeschieden. Bei starkem Schwitzen wird es durch die Haut ausgeschieden.
Ein Krampf, vor allem nach langer Belastung deutet m.E. mit ziemlicher Sicherheit auf Magnesiummangel hin. Ein sinnvolles isotonisches Getränk wird dieses Mineral sicherlich in genügender Menge enthalten.
Lest mal hier nach: http://www.novafeel.de/ernaehrung/mineralstoffe/magnesium.htm

Hallo Ferdinand,

da ich nicht im Kelller Rad fahre, sondern auf der Straße, und schon zu jeder Jahreszeit mehrtägige Radreisen gemacht habe, kann ich mich außer auf medizinisches Wissen auch auf eigene Körpererfahrung stützen.
Ich bekomme Krämpfe nach ungewohnten Belastungssteigerungen, auch wenn ich wetterbedingt wenig geschwitzt habe.
Heiße Tage, an denen ich massiv geschwitzt habe (bloß nicht anhalten, sonst ist der Fahrtwind weg), stecke ich eher krampfllos weg.
Dazu mag allerdings zweierlei beitragen:
Bei hoher Lufttemperatur ist nicht nur der Grundtonus der Muskulatur geringer, man vermeidet wohl auch maximale Anspannung, wenn man sowieso eine "Glühbirne"hat.
Ich trinke viel Saft (den ich ggf. sogar salze) und wenig pures Wasser.

Vor der nächsten Tour habe ich noch viel zu tun.

Gruß

UL

Hallo Ul

Meine Körpererfahrung stammt noch nicht vom Fahrradfahren, sondern von Wanderungen bis zu zehn Stunden und mehr, auch in tropischen Ländern und Langlaufen im Winter.

Mit dem Konsum von Säften tust du genau das Richtige. Apfelsaft, zur Hälfte mit Wasser verdünnt, ist das beste isotonische Getränk. Das Problem des Magnesiums bleibt trotzdem, ist aber nicht die alleinige Ursache für Krämpfe.
Meine physiologische Erfahrung beruht auf einem Studium der Stoffwechsel- und Nervenphysiologie.

Hallo Ferdinand,

dann schau dir mal das "Kleingedruckte" der Nierenfunktion an:
Teilweise hat die Niere die Möglichkeit, ein Ion besser rück zu resorbieren, wenn sie dafür von einem anderen mehr aussscheiden kann. So können die Nieren einen Teil der eher ungesteuerten Ionenverluste aus dem Schwitzen ausbalancieren.
(Gemeint ist natürich nicht ein einzelnes Ion, sondern das Na, das K usw.)

Gruß

UL

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Zitat aus dem Link:http://www.novafeel.de/ernaehrung/mineralstoffe/magnesium.htm

Hallo Fermoll,

seltsamerweise bekommen untrainierte Leute schon nach geringeren Leistungen Krämpfe als trainierte.
Allerdings: Wer sich viel körperlich anstrengt, nimmt wegen des erhöhten Kalorienbedarfs auch mehr Nahrung zu sich. Bei vielseitiger Ernährung bedeutet das auch eine erhöhte Aufnahme diverser Minerale, einschließlich Mg.

Wahrscheinlich streiten wir eigentlich um gewisse Grundeinstellungen: Ich halte Nahrungszusätze tendenziell für Geldschneiderei. Gesundheit kann man nicht kaufen. Gesundheit muss man leben.

Gruß

UL

Hallo

Da haben wir uns aber völlig missverstanden. Ich bevorzuge die natürliche Ernährung. Wenn ich überhaupt einen Zusatz verwende, stammt der aus dem Lebensmittelladen und nicht aus der Apotheke oder den einschlägigen Versandhäusern. Für den Fall eines Krampfes nach langer Anstrengung ist eine Mg-Tablette aber doch sinnvoll. So ein Röhrchen ist ja wohl auch nicht teuer. Wenn ich mich jedoch während der Belastung z.B. mit Müsliriegeln ernähre und Säfte trinke, dürfte eigentlich kein Mg-Mangel eintreten.

Noch ein Nachsatz:

Wenn die Flasche bei einem Tagestörn mit einem Gemisch aus Apfelsaft und Wasser (je zur Hälfte ) gefüllt ist, hat man sich isotonisch versorgt, ohne extra Kosten.

Zum Thema Magnesium noch zwei Links:

1. Strunz

2. Vergleich

Der erste macht die Bedeutung des Magnesiums für den Stoffwechsel deutlich und zeigt auch, dass in bestimmten Situationen die bewußte Zufuhr des Minerals (als Ergänzung) sinnvoll und notwendig ist.

Der zweite zeigt aber auch die Beutelschneiderei bestimmter Ffirmen für Nahrungsergänzungsmittel:

Bioelektra Braucetabletten ca. 40 Cent pro Stück (~ 150mg Magnesium), während Abo Tabletten bei gleichem MG - Gehalt ca. 5 Cent pro Stück kosten.
Die Wirksamkeit ist m.E. nicht unterschiedlich.

Mein Rat:

Bei großer Anstrengung, ob geistig und/oder körperlich ist es auch bei bewußter Ernährung, z.B. Müsliriegel sinnvoll Magnesium extra zuzuführen. Wer die "notleidende" Pharmaindustrie unterstützen will, nimmt die entsprechenden Präparate.

Nachtrag: Die penetranten Verweise des Herrn Strunz auf seinen Shop sollte man natürlich überlesen. Die Tabletten aus dem Supermarkt haben die gleiche Wirkung.

Deshalb noch ein Link, der unverfänglicher ist:

AOK

Und auch noch einmal der von mir schon einmal eingestellte Link, mit dem Gehalt von Mg in verschiedenen Nahrungsmitteln:

Novafeel