Die Frage liegt mir seit einiger Zeit auf der Zunge. Immer wieder lese ich in diversen Freds hier, dass jemand schreibt, ein Reifen laufe mehr oder weniger leicht.

Ich hingegen hab schon das Problem, das bei mir derselbe Reifen am selben Rad an unterschiedlichen Tagen einmal schwer, ein anderes mal wieder viel leichter läuft....

Grobstollige Reifen werden üblicherweise als eher schlecht laufend beschrieben. In diversen Tests von Radmagazinen haben die aber zum Teil wesentlich geringere Widerstandswerte als zum Beispiel Reifen mit Pannenschutzeinlagen, die (aufgrund des glatteren Profiles?) aber meist als leichter laufend beschrieben werden.

Was haltet ihr von solchen Tests die an glatten Testrädern anstelle von rauhem Asphalt stattfinden?
Und: ist es eurer Ansicht nach realistisch, dass man den Leichtlauf eines Reifens am eigenen Rad beurteilen kann?

Grüße, Gerhard

ja, der gerade (noch) montierte Spikereifen läuft deutlich schwerer als der Tom Slick und wohl auch als der Fat Albert, sowas fühlt man schon. Aber da gehts um locker ein Drittel mehr, nicht um ein paar Prozent.

ciao Christian

Hallo Gerhard,

man kann den Leichtlauf eines Reifens sehr wohl am eigenen Rad beurteilen.

Fahr mal einen Billigreifen mit 3.5 bar und einen Markenreifen mit 5 bar Probe. Spätestens nach 150 km am Stück wirst Du den Unterschied merken.

Ich sehe die Reklame bzgl. der Leichtlaufeigenschaften, die einige Hersteller publizieren, mit Argwohn. Meine Knochen sagen mir am Ende einer Tagestour ob ein Reifen gut rollt oder nicht.

Gruß Ludwig

Autosuggestion

Ich hoffe, dass ich es erahnen kann!

Neuste Montage ist bei mir der Schwalbe Marathon Race in 35mm (real aber nur 31mm) und der läuft subjektiv sehr gut. Das mag am geringen Profil sowie am geringen Gewicht liegen. Da wart ich doch schon mal gespannt auf die nächste Panne.

Eigentlich lässt sich das ganz einfach testen:

Stelle Dich oben an ein leichtes Gefälle. Setze Dich auf Dein Rad. Laß es rollen Markiere den Endpunkt und wiederhole das Ganze mindestens 5-10 Mal. Bilde den Mittelwert.
Beim nächsten Reifen mavhst Du es genauso - fertig .

Übrigens ist in der Januarausgabe der RadTouren (glaub ich zumindest -müsst ich nachguggen) ein Laborteist über Reifen. Bei Interesse könnt ich mal eine Zusammenstellung hier machen.

Hallo,

also der Luftdruck ist schon sehr entscheidend. Je höher desto weniger Rollwiederstand aber auch weniger Komfort.

Der Rollwiderstand nimmt in der Regel auch mit der Reifenbreite zu.

Beim Profil kann man das nicht genau sagen, was da nun den Rollwiderstand erhöht oder eher verringert, am besten aktuelle Reifentests man lesen.

Das mit dem mal geht es leichter und dann wieder schwerer zu teten habe ich auch, aber das liegt wohl an der Verfassung von einem selber. Denke das hier der Wasserhaushalt eine wichtige Rolle spielt. Hat man weniger wasser vorher getrunken (dehydriert lässt die Leistung auch nach und man fühlt, das es schwerer zu treten geht.

Mathias

[/räusper]

Falk

Ein leichter Lauf definiert sich nicht nur über den Abrollwiderstand, sondern auch über das Gewicht und gegebenenfalls die Aerodynamik.

Das ist eben der Trugschluss von Vielen: der reine Rollwiderstand ist sehr stark vom Luftdruck abhänging, vom Profil,der Verarbeitung der Karkasse, von der Breite etc ....
Aber er ist längst nicht alles, denn es kommt der Luftwiderstand des Reifens dazu (den mam bei einem bepackten Rad vernachläsigen kann) und, was nicht unwesentlich ist, die Energie, die die Rotationsbeschleunigung der Räder, also vor allem des Reifens und der Felge, benötigt. Das kann erheblich sein, ist aber auch abhängig von der Beschleunigung und der Anzahl der Beschleunigungen.

Eine kleine Abschätzung von mir hat mal ergeben, dass während einer Beschleunigung eines Rades von 0 auf 40 km/h in 30 Sekunden eine 400gr schwerere Kombination aus Felge und Reifen etwa 40% mehr Energie benötigt (incl. Rad und Fahrer unter Vernachlässigung des Luftwiderstandes). Das gilt nur für den Vorgang der Beschleunigung.

Ein älteres Rennrad von mir kann bis zu 40 mm breite Reifen aufnehmen, ein kleiner Test mit einem normalen Rennlaufsatz mit 23 mm breiten Reifen und ca. 7,5 bar und dem andern Laufsatz mit 40 mm breiten Conti AvenueSlicks mit ca. 6 bar lässt keine Zweifel offen, die bewegung des Rennradlaufsatzes benötigt deutlich weniger Energie, als der andere Laufsatz. (dafür ist er unkomfortabler und man kann weniger Bremsenergie auf die Strasse bringen)

Dittmar

das merkt man schon und ich finde es auch nicht verwunderlich, daß man das merkt.

bei den verschiedenen tests kommen mal diese und mal jene (absoluten) zahlen raus, die unterschiede bewegen sich in größenordnungen um 5 watt und mehr. das sind bei zwei reifen schon 10 watt.

aber das ist alles blanke theorie, weil der luftdruck am meisten ausmacht. und das merkt man nach jedem neu nachpumpen.

was man allenfalls verwechseln kann, sind der abrollkomfort und die leichtläufigkeit, also daß man einen reifen für leichter laufend halten könnte, er sich in wirklichkeit aber nur komfortabler fährt.
(damit meine ich jetzt ähnliche reifenbreiten und nicht 32mm gegen 60mm).

MfG

MfG

Du, Gerhard, das geht mir genau so. Es gibt Reifen bei denen ich mir Einbilde sie liefen leichter. Ob das so ist?
mfg,
Michael

Hust keuch... In welchen Fred hatten wir das neulich?
(und die Erde ist eine Scheibe...)

Aja, der Felgenbreite-Fred, ich zitiere mich selbst (mit unfreundlicher Genehmigung):


Die ist aber nur geborgt. Außer man muß bremsen .-)
Aber natürlich hast da wahr.
Also ich könnte mit allen Reifen das Rad zum überschlagen bringen...
(Daf ich heute Idiplfreiten? Es ist natürlich die Bremskraft und nicht die Energie (solange es nicht rutscht)).

Es gibt ja solche Reifenrollwiderstandsmessungen zuhauf, insbesondere im HPV Bereich.

Stimmt am besten ist es einen Möglichst dünnen reifen mit möglichst viel druck zu fahren ausserden wäre das beste profil n slick!

Aber komfort haste da wohl kaum!


Ich fahre einen Schwalbe Hardliner 2.1 der hat in der mitte der lauffläche einen "steg" Der läuft auch sehr gut! Klar es geht besser aber bei guten 50-60 kilo aufm Gepäckträger ist das die beste wahl!

Achte am besten auf den steg denn stollen laufen nicht so gut!
Man hört das auch am summen beim Fahren!

Je nach Gepäckschwere und gelände würde ich die reifen auswählen!

Achte nur auf denn Steg! <-- heist der so???

Hallo Oliver,

leider ist das alles nicht so einfach. Ach so, ja: zwischendurch erst einmal herzlich willkommen hier im Forum! Aber zurück zu den Reifen: Im Gelände bist Du mit einem dünnen Hochdruckreifen wesentlich langsamer, als mit einem mäßig aufgepumptem breiten Reifen. Auch das Profil ist nicht immer so sehr entscheident, wie man vielleicht meinen könnte. So rollt z.B. ein Conti Flow dem Gefühl nach leichter als ein Marathon, der Flow hat eben die weichere Karkasse und das macht viel aus. Bei gleichem Aufbau ist natürlich der glatte Reifen klar im Vorteil.
Einen Steg, zumindest einen, der aus dem sonstigen Profil hervorsteht, (gab es in den 90er öfters als heute) halte ich mittlerweile für Contraproduktiv: Ein Steg macht den Reifen am Aufstandspunkt schmaler, was aber zu einer längeren Aufstandsfläche führt. (Die Aufstandsfläche bleibt bei gleichem Druck immer gleich groß) Es muss muss mehr Walkarbeit gelestet werden, um diese längere Aufstandsfläche zu Verformen. Damit wird der Abrollwiderstand vergrößert...

Danke lese schon etwas länger hier nur musste etwas warten wegen der Freischaltung!

Mit dem reifen hast du recht es kommen sehr viele Faktoren zusammen!
Am Besten ist es glaube ich wenn man denn Reifen einfach mal fährt selbst wenn man alle faktoren mitbedenkt kann man das ja auch nicht 100% festlegen ob der Reifen nun gut ist!

Ich persönlich fahre wenn ich gepäck habe gerne mit einem mäßig aufgepumpten reifen dem Komfort und dem gripp wegen!

Ohne Gepäck lieber etwas härter wegen rollwiederstand!
Denn ich finde denn rollwiederstand mit Gepack weniger schlimm als ohne!

Aber sowas ist ansichtsache am besten selber probefahren und mit luftdruck experimentieren!

Es kommt ja auch immer n bischen drauf an wie weit die stollen auseinanderliegen und in welcher anordnung!

Aber woran erkennt man nun ob ein Reifen gut läuft?
Kann man da überhaupt pauschal "einkaufs-Tips" geben ?

naja, das merkt man meistens erst nach dem kauf.

in der praxis läuft ein reifen mit luft innendrin am leichtesten, deswegen tippe ich mal, für fast alle touren- und reiseradler ist das der wichtigste aspekt und danach kommt der rest.

also sprich: da geht es dann noch um die "leichtlauf"-unterschiede zwischen recht ähnlichen reifen mit pannenschutz und die sind nicht mehr so groß, wie zwischen rennradslick und downhillschlappe.
aaaber spürbar sind sie. vielleicht ist der trick auch einfach, mal seinem gefühl für das rad zu vertrauen und nicht gleich zu denken, daß man sich das jetzt einbildet, weil ...
... einem irgendwer erzählt hat, daß es so in der werbung gestanden hätte und der händler sagte, da könne schon was dran sein, aber das wolle er nicht beurteilen, hätte die aber gerade im angebot und dann irgendwer irgendwo gelesen hat, daß gegenüber dem konkurrenzmodell XY - welches natürlich noch keiner der beteiligten gefahren ist - der rollwiderstand ERHEBLICH höher sei ...

MfG

Apropro Winter!

Was haltet ihr von Spikes?? Hab die mal vor 2 Jahren im Katalog gesehen für 40€ oder so weiß aber nicht mehr welche das genau Waren!

.... ich würd ja so gerne lesen wie?



Zustimmung: so ergings mir mit dem Marathon Plus: obwohl der laut Tests leichter läuft als der Normalmarathon, hatte ich eine völlig andere Erfahrung: der Plus fährt sich auf rauhem Asphalt unkomfortabel, vibriert über die kleinsten Unebenheiten und saugt mir die Kraft aus den Beinen.....
das war aber das einzige Mal, dass ich einen wesentlichen Unterschied zwischen Reifen betreffend Leichtlauf feststellen konnte.
Sonst find ichs eigentlich recht schwierig zwischen Komfort und Laufeigenschaften zu unterscheiden....

Gerhard

ähm ... naja ... beschreiben was sich wie an spürt ...

also ich fahre nicht unbedingt übertrieben oft, aber regelmäßig, "meine trainingsrunde". die dient nicht zu irgendwelchen hochgesteckten zielen, sondern dazu, auch "aus der kalten" touren fahren zu können, ohne dabei probleme zu bekommen (das passierte mir schonmal).

zwischen dem gefühl für die eigene fitness, der erfahrung, wie es auf dem streckenabschnitt normalerweise so rollt und dem gefühl, wie es "flutscht" oder eben auch nicht ... wie soll man das beschreiben?

wenn man es definitiv wissen will, muß man dem vorschlag von Flo folgen und den rolldown-test machen.

MfG

Das ist m.E. der Innova Snow Fox. Der scheint auch aus einem wintertauglichen Gummi zu sein.
Das paßt ohnehin zum Rollwiderstand:
Bei mir ist zwischen Snow Fox und Stelvio ein Unterschied von ca. 2 Speedhubgängen. Also schon dramatisch.
Und ich bin bis dato mit profilosen Reifen (im Sommer) recht gut gefahren.

Und die Reifen mit dem Steg in der Mitte vereinen die NAchteile aller Bauarten in einem einzigen .-)

Dafür hätte es mich bei Glatteis aufs Angesicht gehaut.

Leichtlauf:
divRollwiderstände