Hi,

bin gerade in Brisbane und fahre nach Norden. Irgendwo da soll es nach Westen nach Alice Springs und zum Uluru gehen. Wer ist schon mal eine dieser drei Strecken gefahren und kann mir was zu Landschaft, Verkehrsdichte, Strassenbeschaffenheit und Versorgungslage erzaehlen?

1. Von Rockhampton ueber den Capricorn Hwy und den Landsborough Hwy nach Cloncurry

2. Von Townsville ueber den Flinders Hwy nach Cloncurry

3. Von Cairns ueber den Kennedy Hwy und die Burke Development Road nach Cloncurry

Dann halt weiter ueber den Barkly Hwy nach Tennant Creek und ueber den Stuart Hwy dann nach Sueden. Wie sieht es auf diesen beiden aus?

Danke aus Down Under
Thomas

hallo Thomas

kann dir leider nur etwas zum Stuart HWY und zum Lasseter HWY sagen. dort brauchst du dir jedenfalls keine gedanken wegen der versorgung zu machen. ich fuhr im 2000 tagesetappen à ~100km und kam dabei jeden tag an einem dorf, campingplatz oder roadhouse vorbei, wo man sich mit essen und/oder wasser versorgen konnte.
vom verkehr her war der Stuart HWY angenehmer, da die strasse (und der strassengraben, wenn's denn mal nötig wäre) breiter war.

ä gruess - Wilu

Bin die Strecke Tennant Creek - Mt. Isa - Barcaldine im dortigen Winter 2000 gefahren. Eigentlich gibts mind. alle 100 km ne Versorgungsstation (z. B. Road House). Ausnahme zwischen Camooweal und dem Barkly Homestead. Da ist nix auf ca. 180 km (m. W. nicht mal Rest Areas mit Wasser). Entsprechend Wasser schleppen.
Landschaftlich nicht gerade abwechslungsreich. Und wies mit dem Verkehr ausschaut, kann ich nicht sagen, weil im Winter ist die Touri-Saison mit entsprechend "höherer" Verkehrsdichte (etwa 2-3 Autos/Stunde).
Gruß peter

Danke euch!

Scheint ja nich so viele zu geben, die diese Richtung radeln. Na zumindest hier an der Ostkueste ists auch nicht ideal, der viele Verkehr nervt doch ziemlich. Da hoeren sich 2-3 Autos pro Stunde ja traumhaft an!

Gruesse
Thomas

P.S.: Wirklich keiner eine der Strecken gefahren....?

Hallo,
als kleine Anregung hätte ich noch den Mareeny Loop. Von Alice Springs direkt nach Westen auf einsamen roten Sandpisten durch Aborigineegebiete (Erlaubnis 2,5$) zum Kings Canyon und weiter zum Ayers Rock.

Zu Ost-West Richtung weiß ich leider nichts, da ich Süd Nord gefahren bin.

Glaub ich gern. Aber im Outback ists auch unterschiedlich. In der Nähe von Ortschaften eher höhere Verkehrsdichte, abseits eher geringere. Vorsicht vor Road Trains. Durch den Wind ist es möglich, das Du sie von hinten nicht hörst. Heftig wird es dann bei Gegenverkehr.
Was die Windrichtung angeht, hab ich im Winter den Wind aus Westen gehabt. Soll aber im Herbst nicht der Fall sein. Beurteilen kann ich es aber nicht. In der Gegend von Bourke ist, nebenbei bemerkt, mein Zelt in einem Sturm gründlich zerlegt worden.
Gruß peter

Hallo!

Die Mereenie Loop (Hermannsburg - Kings Canyon) ist zwar eine Herausforderung, aber offiziell fuer Radfahrer nicht zu machen, da man in der Aborigianal Reservation nicht uebernachten darf, ohne eine Einladung und Genehmigung vorweisen zu koennen. Daher wollte man mir auch am Kings Canyon kein Permit verkaufen. Die 200 km Schotter und Sand sind in einem Tag mit dem Rad jedenfalls nicht zu schaffen.
Ich bin dann tags drauf um 6 Uhr trotzdem ohne Permit losgefahren und wurde nicht erwischt. Dass es mehrere 100 Dollar Strafe gekostet haette, habe ich erst spaeter erfahren. Ein Frau aus England, die ich zuvor gesprochen hatte und aus der anderen Richtung kam, hat in Hermannsburg allerdings ohne weiteres ein Permit erhalten. Es wird also nicht alles so heiss gegessen, wie es gekocht wird.
Ein Spass war die Strecke nicht, Schotter und Sand, keine Versorgung unterwegs, ausser von anderen Touristen, aber hat mich am Ende schon mit Stolz erfuellt.

Ansonsten viel Spass in Australien. Outback-Radeln ist geil, auch wenn die Landschaft vermeintlich eintoenig ist. Du wirst es nicht bereuen.

Gruss

Bernie

Hallo,
stimmt alles. Ich habe die 200km natürlich auch nicht an einem Tag geschafft und mußte somit in einer Notsituation heimlich versteckt zelten, hatte aber immerhin das Permit

Danke fuer eure Infos!

Dieser Loop hoert sich seeehr interessant an! Hatte auch mal beim Studieren der Landkarte drueber nachgedacht, war dann aber davon ausgegangen, dass das mit dem Rad nicht zu machen ist.

Seid ihr denn dann also zwei Tage gefahren, also eine Uebernachtung? Und sieht man dann genug von allem Drumherum, wie z.B. dem Kings Canyon? Denn wenn man noch anfaengt, hier und da etwas zu Fuss rumzuwandern, dann schafft man die 200 km Schotter doch eher nicht in 2 Tagen, oder?

Gruesse aus dem Ofen (32 Grad... und das an der Kueste... )
Thomas

Hallo,
der Kings Canyon liegt schon außerhalb des Loops. D.h. du kannst dort in aller Ruhe das Gebiet besichtigen und dich sogar mit Lebensmitteln und Getränken frisch versorgen.
Am Beginn (von Alice Springs aus gesehen) gibt es noch die XY gap, das ist eine enge Schlucht mit Wasser, liegt aber auch noch außerhalb.

Hallo Thomas!

Der Schotter geht genau vom Ortsende Hermannsburg bis zum Kings Canyon Village (Stand 2001). Dort entlang der Mereenie Loop zu wandern bringt nichts. Nach der Ankunft im Village aber um so mehr. Der Kings Canyon Loop Trail ist der Knaller. Nimm die Badehose mit (kein Scherz!), dort hat es Bademoeglichkeit. Das hast Du Dir nach der Strecke auch redlich verdient.

Ich habe es in 2 Tagen geschafft, bin aber am ersten Tag recht frueh los und am zweiten Tag erst in der Dunkelheit in Hermannsburg angekommen. Zelten musst Du in der Pampa. Mit meinen 32 - 622 auf dem Randonneur war ich fuer Schotter und Sand(!) auf dieser Strecke allerdings nur suboptimal ausgeruestet. War echt kernig, dort.

Berichte mal, wenn Du dort warst.

Gruss

Bernie

Hallo,

noch mal zu diesem Mereenie Loop: Ihr seid also nach Hermannsburg gefahren und dann direkt nach Alice Springs, oder? Der davon noerdlich gelegene Namatjira Drive, den seid ihr also nicht gefahren, gabs dafuer einen Grund? Komme ja von Alice Springs und bin nicht sicher, ob ich nach Hermannsburg abbiegen soll oder diesen Namatjira Drive nehmen soll.

Gruesse
Thomas

Hallo Thomas!

Ich bin damals ueber Hermannsburg gefahren, vom Kings Canyon kommend. Ich hatte zwischendurch auch mal erwogen, den Namatjira Drive zu nehmen, vor allem, weil man dann durch die wunderschoene West McDonnell Range kommt, die dort noch einige Highlights zu bieten hat. Als ich an der Abzweigung vorbeikam, hatte ich aber mittlerweile so die Faxen dick vom Sand, Schotter und Waschbrett, dass ich mich fuer Hermannsburg (alte deutsche Missionsstation, beherbergt eine Namatjira-Gemaelde-Ausstellung) entschieden habe. Von Hermannsburg nach Alice (140 km) ist Asphalt. Einen Teil der West McDonnell Range habe ich schliesslich von Alice aus im Rahmen einer Tagestour erschlagen.
Fuer Infos ueber den Namatjira Drive kannst Du mal outbikingalex anmailen mit einem schoenen Gruss von mir. Ich weiss es nicht mehr genau, glaube aber, er ist damals diese Strecke gefahren.

Halt uns auf dem Laufenden

Gruss

Bernie

G'Day mates aus Down Under,

also, ich habe noch ein paar Sachen zum Meerenie Loop erfahren. Habe naemlich auf dem Flinders Highway Tilmann Waldthaler getroffen! Wir haben am Strassenrand, wo ich gerade mein Zelt aufgebaut hatte, zwei Stunden geplaudert. Er lebt ja jetzt in Australien. Und er meinte, dass das mit der Uebernachtung eigentlich kein Problem ist, da man nur fuer 98 km ein Permit braucht. Die handhaben das wohl nur so mit den 200 km, weil sie in der Vergangenheit immer wieder Radler mit zu wenig Wasser aufgreifen mussten.

Also waers grundsaetzlich kein Problem, habe aber jetzt gelesen, dass der Loop inzwischen fuer Radler und Motorraeder komplett gesperrt wurde....

Also bin jetzt in Tennant Creek, brauche also noch ein paar Tage bis dahin, aber eh ich mir ein dickes Bussgeld einhandele, nur um mich zwei Tage in Hitze durch Sand und ueber Wellblechpiste zu quaelen, werde ich vielleicht doch eher die Asphaltstrecke nehmen. Wenn ihr sagt, dass es da ohnehin auf der Strecke selbst nicht so viel zu sehen gibt..... mal sehen! Ich werde berichten.

See ya
Thomas

Hallo,
das dumme ist leider, das manche Radler auch sehr unvernünftig und faul sind. Ich habe eine Gruppe Spanier getroffen, die einfach ganz fest mit Autofahrern kalkuliert haben und diese dann angehalten und um Wasser und Essen angebettelt haben.
Die Autofahrer werden das sicher weitererzählt haben.

Hey aus Alice Springs,

hat etwas gedauert, weil ich hier in Alice Springs noch drei Wochen gearbeitet habe, bevor ich weitergefahren bin. Deshalb erst jetzt mal ne Info zum Mereenie Loop:

Bin dann vor knapp zwei Wochen die Runde zum Uluru, den Olgas und zum Kings Canyon gefahren und dann halt doch den Mereenie Loop.

Ganz offiziell sind Fahrraeder und Motorraeder wohl nicht verboten, in den Permitbedingungen steht davon nix und entsprechende Schilder gibts auch nicht, aber es koennte wohl trotzdem schwer werden, ein Permit zu bekommen. Ich habe es versucht und auch eine Unterschrift ergattert, aber keinen Stempel, den wollte sie mir erst geben, wenn ich das Kennzeichen meines Wagens zur Hand haette (Hab so getan, als haette ich so einen Miet-Allradwagen...) Bin dann also so los, aber natuerlich hat keiner kontrolliert. Ich wuerde jedem raten, einfach so loszufahren, ohne Permit, interessiert sowieso keinen und es gibt noch nicht mal ein Strassenschild, dass man ein Permit braeuchte...

Zur Strecke: jaaa, immer noch seeehr sandig, teils auch tief, fast durchgehend Wellblech, spaeter auch grober Felskies mit Wellblech. Man braucht das Permit nur fur 93 km und zwar fuer die 93 km die 33 km hinter dem Kings Canyon anfangen. Da man das Permit aber nur am Abreisetag bekommt, muesste man also 127 km am ersten Tag schaffen, wenn man vom Kings Canyon kommt (ich habs nicht geschafft...), oder 165 km von Hermannsburg aus (definitiv unmoeglich!!). Ich kam vom Kings Canyon und habe am ersten Tag mit Qualen 103 km bis zum Sonnenuntergang geschafft. Am naechsten Tag frueh los, war ich sogar so frueh in Hermannsburg, dass ich noch 25 km weiter gefahren bin, war aber trotzdem wieder sehr anstrengend.

Also: Legal kaum moeglich, illegal interessiert niemanden, also einfach mal ohne Permit losfahren. Beim Campen sieht einen im Dunkeln ja sowieso niemand, mal abgesehen, dass im Dunkeln eh kein Auto mehr vorbeikommt.

Vielen Dank fuer eure Hilfe!

Viele Gruesse
Thomas