Hallo,
wir hatten vor Monaten die Feinheiten und Fehlerquellen in den verschiedenen Radwanderkarten diskutiert. Was kann heraus kommen, wenn man die offizielle Straßenklassifizierung einfach übernimmt (BDR-Karte), ohne sich vor Ort unzuschauen? Zwei Extrembeispiele, bei der Sichtung von Fotomaterial (zur Bearbeitung der neuen ADFC-Fahrradkarte Jena) vom letzten Jahr gefunden.
Landesstraße L 1062 Wittersroda - Lengefeld (westl. von Kahla, Thüringen) In der Deutschen Radtourenkarte Bl. 23 ist diese Piste sogar mit 3000 bis 10.000 Kfz pro Tag dargestellt; tatsächlich kommt ca. alle 5-10 Minuten ein Auto. "Für Radfahrer bedingt geeignet" stimmt in bezug auf die Oberfläche wieder. Beachtet: Die Schlaglöcher werden regelmäßig geflickt, siehe Bild. (Die Straße hat Tonnagebegrenzung auf 7,5 t wegen Brückenschaden.)
Noch toller:
L 208 Burkersroda - Balgstädt (südwestl. von Freyburg/Unstrut, Sachs.-Anh.) Auch das ist (immer noch) eine Landesstraße, an der seit dem 2. Weltkrieg nichts mehr repariert wurde. Eine Rückstufung als Kreis- oder Gemeindestraße geht nicht, weil der bisherige Besitzer (das Land) die Straße zuvor sanieren müsste (Rechtslage in den neuen BL). Ganz schön teuer, vor allem für rund 10 km. Die Radtourenkarte sagt: Für Radfahrer sehr gut geeignet (rot); eher sollte es heißen: Für Schlammspringer...
Der Falk-Reiseatlas 1:200.000 zeigt beide Straßen richtig als untergeordnet (eine Generalkarte für die Gegend habe ich z.Z. nicht).
Soviel zur Saisonvorbereitung. Ist der Zustand in der aktuellsten Auflage der Deutschen Radtourenkarte immer noch so eingemalt? (Meine ist vom Ende der 90er Jahre, gibt es inzwischen eine aktuellere vom Blatt 23?)