Moin,
soeben habe ich in Heft 1 Januar 2006, der "ADACmotorwelt" auf Seite 14 den Artikel "Überzeugender Sicherheitsgewinn" gelesen:

Es geht dort um das radargestützte System "Bremsassistent plus" mit dem die neue S-Klasse von Mercedes ausgestattet ist.

Unaufmerksame Fahrer werden bei Annäherung auf ein (Zitat) "fahrendes oder stehendes Hindernis" mit einem roten Licht und Warnton zum Bremsen aufgefordert.

Beim Bremsen regelt das System dann die Bremskraft optimal ein.

Allerdings, Zitat: "Motorräder und Fahrräder werden (vom Radar) wegen ihrer schmalen Silhouette nicht sicher (als Hindernisse) identifiziert."

Für uns als "Landstraßen_ohne_Radweg_Benutzer_mit schmaler_Silhouette" könnte dies bei einer zu erwartenden schnellen Verbreitung* dieser Technik bedeuten, daß wir unsere Reiseräder künftig mit Radarreflektoren (wie Segelboote) oder aktiven Radarmarkern (Geräte, welche Radarimpulse aufnehmen, verstärken und zur Quelle zurücksenden) verschönern werden dürfen.

Gruß aus Hamburg,
HeinzH.

*Diese und andere neue sogenannte Assistenz-Systeme dienen vor allem dazu, den Pkw trotz steigender Verkehrsdichte als seniorensicheres Verkehrsmittel zu erhalten. Angesichts der demographischen Entwicklung in Deutschland ein sicheres Geschäft für die Hersteller....

klingt ja interessant
da so ein assi-system und ein weiteres bei unserem versuch gestern getestet wurde, werd ich das versuchen mal morgen anzusprechen. mal sehen was die versuchsfritzen dazu sagen
fahrräder stehen ja genug auf dem gelände rum

Hallo Heinz!

Funzt dein DSL endlich? Na, das ist ja fein!

Zum Thema: ich entsinne mich, daß wir diesen IMO technischen Unsinn schon einmal hier diskutiert haben. Da ich heute auf der Heimfahrt mal wieder auf den ~3 km Landstrasse von ungefähr einem halben duzend Autlern angehupt und geblinkt wurde, weil die nicht in der Lage waren, mein Rücklicht (B&M DToplite) zu sehen (über die Gründe kann ich nur mutmaßen, ich sehe dieser Tage noch morgens um 9:00 Uhr aus knapp 50m Entfernung, ob's an ist). An der dann folgenden Ampel vor dem nächten Ort hab ich eine Huperin dann mal nett gefragt, warum sie gehupt hat ... keine sehr fruchtbare Diskussion, die da entstand .

Zumindest kann ich aus dieser kleinen Diskussionsrunde an der Ampel nur schlußflogern, das die Befürchtungen von Heinz und anderen hier sicher begründet sind und wir bei Verbreitung eines solchen Systemes zum. die moralische Verpflichtung zugeschrieben bekommen, einen 1qm großen Bleireflektor für die Radarstrahlen am Fahrrad zu montieren.

Grüße,
André

Hallo André,
die Sicherheit aller aktiven Pkw Sicherheitssysteme, wie z.B. ABS sind bisher durch die Ausnutzung der größeren Spielräume wettgemacht worden. Wem sag ich das

Noch mehr Auswirkung (als das Pkw-Radar) auf uns Nutzer radwegloser Landstraßen wird es haben, wenn das Tagesfahrlicht (für Kfz) Pflicht in nun absehbarer Zeit EG- oder D-weit eingeführt wird.

Ich denke, die Frage, ob generatorbetriebene oder Akkubeleuchtung (oder gar gar keine) fürs Reiserad ist dann keine ernsthafte Frage mehr.

Gruß aus HH,
HeinzH.

Ich hatte mal bei Stern TV gesehen, wie vor Autozeitschriften-Redakteuren das neue System vorgestellt wurde.
1. Versuch landete an der Wand ... es hat nicht funktioniert.
2. weitere Versuche funktionierten, aber es wurde eine Markierung auf der Piste angebracht, an der der Fahrer immer genau zu bremsen began.

Zitat Mercedes: Es lag an der Testumgebung in der Halle, hier funktioniert das System nicht einwandfrei. Warum dann dort die öffentliche Vorstellung?

Matthias

Wo ist Dein Problem? Einen Crash mit einem so mikrigen Hindernis macht dem Benz doch nichts aus .....

Na hör mal, wie kannst Du so unsensibel sein? Das kann doch Kratzer im Lack geben, der arme Benz!

Thomas

Hi,

wenn ich mich an den Beitrag bei Stern-TV über dieses Radarsystem richtig erinnere, gab es in der darauffolgenden Sendung den Auftritt eines Merdedes Entwicklungsdirektors. Seine Kernaussagen waren die folgenden:

- Das System funktioniert insbesondere aufgrund der - speziell in dieser Halle - besonders vielen Radarstrahlen reflektierender Metallflächen nicht richtig

- Man wollte eine interessante Kunst-Nebel-Situation für die Kameras nachstellen und hatte den Autobild-Redakteur eingeweiht (das es in dieser Halle nicht richtig funktioniert) - von Stern-TV aber niemand...

- Entschuldigung für das unprofessionelle/dumme Verhalten seitens Mercedes..

Das ist sicher die eine Seite der Medaille und man hat dann wohl auch nachgewiesen, daß das System doch funktioniert.
Problematisch für uns Radler ist doch wohl die Aussage:

Zitat: "Motorräder und Fahrräder werden (vom Radar) wegen ihrer schmalen Silhouette nicht sicher (als Hindernisse) identifiziert."

Die Leute werden noch blöder durch den Nebel rasen - das Auto warnt sie ja und plötzlich fliegt ein Radler oder ein Fußgänger über die Haube, weil das tolle System den eben nicht erkennt.
Ein System, das die Schwächsten benachteiligt, ist für mich kein Fortschritt.

Moin,
also müßte eine kleine "Black Box" her, die Radarsignale aufnimmt und verstärkt zurücksendet. Ob sowas (Stromverbrauch?) machbar und FTZ-zulassungsfähig ist, weiß ich nicht...
Gruß aus Hamburg,
HeinzH.