Ich habe festgestellt, dass meine vordere Felge inzwischen durch die Bremserei schon ziemlichen Verschleiß erlitten hat.
Wie lang kann man sich den sicher sein, dass die Felge noch stabil ist?
Ich weiß, mit Scheibenbremsen würde so was net passieren, aber das ist momentan keine Alternative.
Wie haltet ihr das mit dem Felgenwechsel?

Ich glaube die Wandstärke sollte > 0,9 mm betragen. Also mal eine Messlehre zur Hand nehmen.
Wie gesagt ich glaube ...
Lieber früher als später die Felge austauschen. Bei der Sicherheit sollte nicht gegeizt werden.
Gruss Chris

Hi Jochen!



Die Faustregel heißt 1 mm; meine Erfahrung ist aber: da geht noch mehr ;-)
Aber auf ein Maß mag ich mich hier jetzt - verständlicherweise - nicht festlegen, aber wie gesagt: 1mm ist die Faustregel.
So kannst Du auf jeden Fall fststellen, ob das Felgenhorn schon ''morsch'' ist: Luft ablassen, Bremse nachstellen bis sie kurz vorm Schleifen ist, dann volle Pulle aufpumpen (6 bar oder mehr, auch wenn der Reifen nur 4 kriegen darf) und schauen, ob die Bremse nun schleift; ein klein wenig darf das Horn nachgeben aber nicht wirklich spürbar. (Luft wieder ablassen, nicht vergessen, vor dem Weiterfahren ;-)
Ansonsten: Daß meine Experimentierfreude bei diesem Thema beim Vorderrad überschaubarer ist, als beim Hinterrad, liegt auf der Hand, oder?!? ;-)
Du kannst ja bei einem Felgenneukauf darauf achten, daß Du eine mit Verschleißanzeige nimmst; dann hast Du beim nächsten mal nicht den Rätselspaß.



Ich sehe das übrigens anders, mit den Scheibenbremsen. Ich bin ein großer Freund der Felgenstopper, weil da ein Bauteil zum Verzögern verwendet wird, das Du ohnehin schon spazierenfährst, also die Felge. Bei einer Scheibenbremse mußt Du erst noch zusätzliches Gedöhns an Dein Velo stricken und die Speichen werden auch deutlich mehr gestreßt, weil sie nun das Moment von der Nabe auf die Felge übertragen müssen ... aber das nur nebenbei ;-)

HTH

Urs

PS: Wenn Du Deine Beiträge ''unterschriebst'' könnte man sich das Nachschauen in Deinem Profil, wie Du eigentlich heißt, ersparen ;-)

Luft ablassen. Messchieber auf die Felge setzen. Mit Kompressor aufpumpen. Bewegt sich was? Verbiegt dabei die Felge. Dann Schrott. Bei gestecktem Stoss auch hier schauen. Sitzt er noch sauber oder kommen die Stifte durch. Wenn ja wenig Deckmaterial. Neue Felge ist fällig.

Gruss Spoky.

Hallo,
bisher bin ich immer gefahren, bis die Felgen seitlich aufgerissen sind. Stabilitätsprobleme gab es dabei keine.

Das letzte mal war es soweit als ich gerade nach Feuerland übergesetzt war. Der Riss ging langsam weiter auf, irgendwann musste ich die Bremse aushängen, 5km vor Ushuaia hat sich dann die Felge in den Schlauch geschnitten. Den Platten hab ich geflickt und den Schlauch an der Stelle mit Gewebeband umwickelt. Damit konnte ich weiterfahren. Selbst mit schwerem Reiserad waren das doch noch einige hundert Kilometer.

Es gibt übrigens ein Messgerät um die Felgenstärke zu messen.

Westwood-Edelstahl - bisher 65.000km vorne, kein messbarer Abrieb festzustellen . . .
Gruß, Paule

Tja, da liegt der Hund begraben. Da hat doch jemand mal neue Felgen vermessen. Und was kam dabei raus? Die "dichste" war 1,8mm an der Flanke, die "dünnste" hatte 1mm.
Blöd, gelle?

Leider kommt es auch vor, dass ein ganzes Stück vom Felgenhorn plötzlich herausbricht, was zum sofortigen blockieren des Laufrades führt - mit den bekannten Folgen....
Man kann nur sagen: gottseidank ist meist die hintere Felge zuerst soweit und da ist es nicht ganz so gefährlich wie am VR.
Hartmut

Hallo HvS,

mein letzter Felgenbruch war genauso harmlos wie die von dir geschilderten. Bei dem davor war's aber so, dass hinten plötzlich etwas furchtbar streifte und mich ziemlich gebremst hat. (Allerdings keine Blockade). Ich habe sofort angehalten und just als ich das Bein über den Sattel schwinge tat's einen furchtbaren Knall. Die Seitenwand der Felge war auf einer Länge von 25 cm gesprungen. Den Schlauch hat's auf einer Länge von 10 cm aufgerissen. Gott sei Dank erst als ich stand.
Es geht also nicht immer so harmlos ab. Mit ein paar Kilo Gepäck den Berg runter möchte ich so was nicht erleben. Und dann vielleicht auch noch am Vorderrad.


Gruß

Wolfgang

Tja Jovo,

ich würde sagen, man/frau sollte die hohlgebremste Felge so rechtzeitig wechseln, daß es nicht zu einer nicht selbstausgelösten Vollbremsung kommt.

Selbiges ist Ingrid (Nickname WIN) am 20.Januar in Münster unter einer Brücke mit ihrem Alltagslieger FLUX V200 passiert.

Nach 12514km war sie durchgebremst, die vordere 16"-Felge, hielt dem Luftdruck nicht mehr stand und die Flanke kam mit den Bremsklötzen in Vollkontakt. Das Rad kam mit blockiertem Vorderrad rutschend zum stehen.

Bauartbedingt (Liegerad = Sicherheitsrad ) kam es zu nichts Schlimmeren. Einer hinter WIN radelnder Frau gelang fluchend, aber knapp eine gewollte Vollbremsung.

Anzumerken wäre, daß ein neu eingespeichtes Laufrad längst bestellt ist.

Gruß aus MS,
HeinzH., dessen Hamburger PC noch nicht wieder online ist.

Hallo,
nach den mehrfach geschilderten anderen, gefährlichen Erfahrungen werde ich dann mein sehr weit abgeschliffenes Vorderrad lieber gleich austauschen, statt was zu riskieren.

Werd ich dann wohl auch bald tun.
Aber ich überschlage mal:
12000 km gehen bei einem 16'' Rad.
Dann dürfte ich mit 28'' deutlich länger über die Runden kommen. Okay, ich fahre viel in der Stadt und viel bergab, aber n paar Tausend km sollte es noch halten. Spätestens im Herbst muss dann aber ne neue Felge her.

Hallo,
28" hat bei mir etwa 30.000km gehalten, 26" etwa 20.000km.
Hängt aber starkt vom Bremsverhalten und Verschmutzung ab.

Hm, die Verschmutzung ist bei mir enorm.
Vor Allem im Winter. Da lautet meine Devise: Dreck schützt!
Aber trotzdem: Es sollten noch ein paar Kilometer drin sein.
Geschätzt würde ich auf 15-20 k km tippen.

Hier ist das nun gerade nicht so. Dreck ist ein Schleifmittel und beschleunigt das Abraspeln der Felgenflanken. Das Dreck-Salz-Gemisch von Stadtstraßen ist besonders wirksam. Wieviele Kilometer eine beschliffene Felge durchhält, hängt doch auch vom Einsatz ab. Auf Flachstrecken habe ich nie eine Felge an ihr Ende gebracht, beladen und im Gebirge ist es dagegen keine Kunst. Ganz schlecht ist Dauerbremsen bei Talfahrten. Ohne Deine Einsätze zu kennen halte ich Prognosen für sehr gewagt.

Falk, SchwLAbt

Jo, das ist mir schon klar.
Wollte mit meinem Posting eigentlich sagen, dass gerade der Dreck den Abrieb bei mir erhöht, aber im Frühjahr wird gewienert.
Ich fahre recht viel bergab, da die Uni in Ulm auf dem Berg liegt.
War aber heut zufällig in nem Fahrradladen, der Typ dort hat gemeint, die Felge sieht noch gut aus.
Andererseits konnte er sich die Späne in meiner Felge nicht erklären, hier im Forum hab ich ne Antwort gekriegt.
Naja, ich schweife ab.
Ich denke, meine Felge tut es noch diesen Sommer und dann fliegt sie raus. Sicher ist sicher.

Eine preiswertes und genaues "Werkzeug" zum Nachmessen der Felgenwandstärke ist der Tasterzirkel aus dem Dentalbereich.
An anderer Stelle habe ich schon mal etwas dazu geschrieben.



Je nach Bremse (z.B. unterschiedlich schnell zurückfahrende Kolben bei einigen Magura Bremsen)
und Einstellung kann eine Bremsflanke schneller verschleißen als die andere,
daher beide Seiten an mehreren Stellen nachmessen.
Bei 0.9 - 1.0 mm würde ich die Felge tauschen.

Grüsse cibi