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#209658 - 10/22/05 12:14 PM
Lowrider zurechtbiegen - ist das normal?
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Hallo Zusammen:
folgender Sachverhalt: Neues Fahrrad einer bekannten und beliebten Individualrad-Schmiede aus dem Süddeutschen Raum. Montage eines gebrauchten, älteren TARA Lowrider Modells an Standard CrMo Starrgabel mit Lowriderbefestigungsösen. Trotz gewissenhafter Montage (bin technisch schon versiert) ist der Spalt des Lowriderbügels zum Reifen auf der einen Seite ungefähr so weit wie mein kleiner Finger dick ist, auf der anderen Seite so breit wie mein Daumen. also mind. 1,5 fach. Nach Bitte um Investigation wurde festgestellt, daß die Gabel in Ordnung sei, und man die TARA Lowrider öfters etwas zurechtbiegen müsse. Allerdings hat der Lowrider an dem Rad an dem er zuvor montiert war, gepasst, ohne ihn "zurecht vergewaltigen" zu müssen. Des weiteren muß ich anmerken, daß es sich um das Rad meiner Freundin handelt, wobei bei meinem Rad (das ebenfalls dort erworben wurde) genau der gleiche Sachverhalt vorlag, und die Gabel daraufhin getauscht wurde. Rad zog auch nach rechts. Meiner Meinung nach handelt es sich hier um sehr große Fertigungstoleranzen (vorsichtig ausgedrückt).
Meinungen, Erfahrungen erwünscht.
Grüße, Andreas
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#209664 - 10/22/05 01:15 PM
Re: Lowrider zurechtbiegen - ist das normal?
[Re: macrusher]
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Hallo Andreas, in reichlich 2 Jahren habe ich bei der Arbeit in einer kleinen Fahrradwerkstatt so einige "krumme" nichtsdestotrotz aber fabrikneue Fahrräder erlebt, etliche davon waren sogar richtig teuer, ganz billige hat der Laden nicht verkauft. Wenn das Fahrverhalten davon unbeeinträchtigt war, wurden die ganz normal ausgeliefert. Ich rede jetzt nicht von sichtbaren Beulen und Knicken im Rohr, eher im ausschliesslich messtechnisch erfassbaren Bereich. Stahlrahmen (nur deren Produktion hab ich schonmal gesehen) werden nach dem Löten oder Schweissen teilweise mit äusserster Gewalt "gerichtet", Vorrang hat dabei immer das spätere Fahrverhalten, alles, was nicht kompromisslos geradeaus fährt , wird zu Recht ausgesondert und auch von den Herstellern als Reklamation problemlos anerkannt. Eine Wochenend-Rentnersquada mit ihrem superteuren Edelgeröhr könnte man durch Vermessen ihrer ("perfekten" ) Schätzchen mit der sogenannten "Schwinge" in einen grossen Haufen Elend verwandeln, auch SL, SLX, SPX und ähnliche Luxusrohrsätze unterliegen thermischem Verzug bei der Verarbeitung, nichts daran auszusetzen, solange die Fahrdynamik nicht beeinträchtigt wird, vollständiges Ausrichten wäre extrem teuer und würde dem Stahlgefüge nur unnötige Gewalt antun. Wenn du mir jetzt bitte mal abnimmst, dass dies auch (und gerade ) für die 2000$- Orchidee gilt, um wieviel mehr kann sowas bei so ´nem dummen Teil wie einem Stahlrohr-Gepäckträger gelten. Glücklicherweise ist ein gefühlvolles Ausrichten bei einem solchen Träger nicht mal besonders lebensdauerverkürzend, nur mehrmals hin- und herbiegen sollte man ihn nicht. Nicht grundlos ist eine anständige Fahrradwerkstatt mit einem ganzen Stall superteurer Fräswerkzeuge ausgestattet, eine komplikationslose Montage an einem ungefrästen Scheibenbremssockel zum Beispiel dürfte eher die Ausnahme sein, deswegen muss der Rahmen aber nicht gleich in die Recyclingtonne. Entschuldige die Abschweifung, da ist wieder mal der Gaul mit mir durchgegangen, ich sollte jetzt wohl besser mal meinen eingegammelten Steuersatz rausprügeln. Achja,was vielleicht noch wichtig ist: ich schreibe hier ausschliesslich über Stahl , bei Alu sieht das wieder ganz anders aus, "Hinbiegen" ist da nicht so unbedingt angesagt! Axel
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#209671 - 10/22/05 02:43 PM
Re: Lowrider zurechtbiegen - ist das normal?
[Re: 7schläferfahrrad]
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Hallo Axel,
Ich bezog die Frage eher auf die Herstellungsqualität der Gabel, da der Lowrider am Vorgängerrad ja einwandfrei mittig war, und auch weder im eingebauten noch im ausgebauten Zustand verzogen aussieht. Es erweckt eher den Anschein, als ob die Gabel nicht 100%ig symetrisch ist. So lang das Rad geradeaus fährt ist das nicht so tragisch, aber es hinterläßt einen faden Nachgeschmack. Es scheint tatsächlich so zu sein, wie schon in anderweitig erwähnt, daß der Markt sich zu einem aus 2 Extremen Bestehenden entwickelt: hochpreisige Qualität oder billiger Schrott. Dazwischen wenig bis nichts. Wenn ich für ein Rad 2500€ bezahle (allerdings mit Speedhub) ist das für mich schon deutlich das obere Segment. Leider erfüllen die mir bekannten Rahmen die momentan von der Stange zu haben sind nicht meine Anfordungen (CrMo, 26" steif, robust, mit Scheibenbremsoption, langem Hinterbau, Speedhubausfallenden, alle nötigen Anlotösen). Wenn es das von der Stange gäbe oder aus individuell optimierter Serienfertigung, auch aus Fernost - ich würde es sofort kaufen. Aber irgendwie scheint die Fertigungsqualität von Markenfahrrädern vegangener Zeiten nur noch ein schöner Traum zu sein... ( - trifft im Übrigen nicht nur auf Fahrräder zu, bei anderen Produkten lassen sich ebenfalls ähnliche Auffälligkeiten beobachten)
Grüße, Andreas
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Edited by macrusher (10/22/05 02:46 PM) |
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#209682 - 10/22/05 03:49 PM
Re: Lowrider zurechtbiegen - ist das normal?
[Re: macrusher]
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Hallo Andreas, bloss keine nostalgische "gute alte Zeit", auch als 531er Reynolds noch über´m offenen Schmiedefeuer zusammengebraten wurde, hat es schon Gabelverzug gegeben, das sehe ich alles nicht so tragisch, was sich wirklich geändert hat, sind die Messtechniken. Was sich mit dem "Storchenschnabel" schon allein wg. der Parallaxe nicht vernünftig ablesen liess, wird heute vom Laserstrahl unbarmherzig angezeigt. Die Gesetze der Physik gelten für einen Bruce Gordon genauso wie für den taiwanesischen Wasserrohrbruzzler. Vor vielen Jahren bin ich bei Nieselregen hinter einem englischen Randonneurfahrer hergehechelt, bei jeder Bahnunterführung waren die Reifenspuren 2spurig, von hinten (und von da hab ich ihn meistens gesehen!) glaubte ich sogar, den Spurversatz sehen zu können. Leider weiss ich den Rahmenbauer nicht mehr, war aber was furchtbar Edles aus Wales, den Fahrer hat´s nicht gestört, schneller in den Bergen war er sowieso. Ich wage auch die ketzerische Behauptung, dass der billige Taiwan-Grossserien-Rahmen, an dem ich gerade rumschraube, trotz einer 6stelligen Serie mindestens so gut (was Masshaltigkeit angeht!) ist wie eine silberlotstrotzende Individualanfertigung, dafür stammen die einzigen Fingerabdrücke unter meiner Pulverbeschichtung von einem schlitzäugigen Industrieroboter. Messtechnik ist nun mal der kostenträchtigste Faktor in jeder Mechanik und es macht durchaus einen Unterschied, ob der auf vollautomatisierte 24/7-Produktion oder liebevolle Einzelanfertigung umgelegt wird. Aber keine Angst, "es gibt sie noch, die guten Dinge": wenn mir hier in München ein Porsche über den Weg fährt, guck ich den nicht mal mit dem Hintern an, erst ein Aston Martin oder Maserati löst die Kopfdrehung aus (und ich fahr seit fast einem Vierteljahrhundert nicht mehr Auto!). Ich geh jetzt wieder schrauben an meinem Kinesis (oder was sonst auch immer auf dem Aufkleber gestanden hat!) und mache dieses ungeliebte Gitter mit einem frisch gereinigten T.A.-Kurbelsatz bekannt, der dann ins siebte Jahr fährt, aber : Das " Boah, eh, kuckma!" bleibt weiterhin den paar Technobulls, Mittendorfs und Hetchins vorbehalten, auch wenn die kein Stück rechtwinkliger sind als mein Bauxit-Gnu! Ich hoffe, das war jetzt nicht zu philosophisch Axel
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#209684 - 10/22/05 03:56 PM
Re: Lowrider zurechtbiegen - ist das normal?
[Re: macrusher]
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Mein Tara ist auch nicht gerade, er steht bei der nunmehr schon 2. Gabel nicht mittig. Die erste war eine Stahlstarr-, die zweite ist eine Federgabel, an dieser Stelle wohl Mg-Guss. Was mich auch wundert, ohne selbstabgelängte Distanzbuchsen ist offenbar kein Bugträger einzubauen. Das Beste ist sicherlich, wenn Du Dich an die Schrägstellung gewöhnst. Es ist mir auch schwergefallen, aber weiterbiegen will ich den Träger nicht.
Falk, SchwLabt
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#209686 - 10/22/05 04:04 PM
Re: Lowrider zurechtbiegen - ist das normal?
[Re: 7schläferfahrrad]
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Hallo Axel, nee, nee passt scho! Finde deine Beiträge sehr unterhaltsam und unbedingt eine Bereicherung für's Forum. Kurzes Update, hab den Lowrider zurecht gebogen. Somit ist das Auge befriedigt. Bei genauerer Betrachtung ist die Wurzel des Übels wohl die rechte LR-Befestigungsöse in der Mitte der Gabel. Ist in Fahrtrichtung etwas weiter vorne als die auf dem linken Gabelholm. Desillusionierte Grüße , Andreas
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#220752 - 12/28/05 03:47 PM
Re: Lowrider zurechtbiegen - ist das normal?
[Re: macrusher]
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Hallo Zusammen,
hole den Thread zum Thema Präzision grad nochmal hervor...
Hab mir für mein Rad jetzt bei Meilenweit ne Gabel mit Cantisockeln UND Scheibenbremsaufnahme bestellt. Herr Erlenkämper hat keine Mühen gescheut, mir das Teil sogar in der gewünschten Sonderarbe zu besorgen. Als kurze Hintergrundinformation für die, die's noch nicht wissen: Rad ist ein Velotraum, alte Gabel auch, mutmalich von FORT gefertigt, die Neue ist definitiv von FORT.
Erster Eindruck: Die neue Gabel sieht wesentlich hochwertiger gefertigt aus als die Alte. Hab dann den Lowrider, einen neuen Tara, montiert, und ich mußte nichts (ja, NICHTS) verbiegen oder hinschustern, damit es passt !! So sollte es ja auch sein. Es geht also doch!
Grüße, Andreas
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#220829 - 12/28/05 11:43 PM
Re: Lowrider zurechtbiegen - ist das normal?
[Re: macrusher]
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Hallo Andreas
Bin immer noch auf Rad-Suche und wollte mal fragen ob du mit Meilenweit nur im Netz umgang hattest... oder ob es da einen Laden in Stuttgarter Gegend gibt.
(Klicke zum Antworten bitte auf meinen Eintrag, sonst vergesse ich das hier bis ich mal wieder im Netz bin:-) Gruß Peter
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