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#219468 - 12/17/05 04:05 PM
Alpenüberquerung 2006
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Hallo, mit meinem Kumpel plane ich 2006 zum ersten mal eine Alpenüberquerung auf der "Via Claudia Augusta",von Donauwörth nach Venedig mit Trekkingrad und Gepäck. Ist schon jemand diese Tour gefahren u. kann Tips geben? Geplant ist Mitte Juni,Übernachtungen möglichst einfach und billig,aber kein Camping.Längere Radtouren haben wir schon gemacht,z.B. "Tour de Ländle" in BW oder von Mannheim über Bayreuth nach Berlin usw.. Bin sehr gespannt auf Antwort. Gruß Waldemar
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Edited by atk (12/17/05 04:39 PM) |
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#219511 - 12/17/05 06:53 PM
Re: Alpenüberquerung 2006
[Re: wst]
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Hallo Waldemar,
ich bin dieses Jahr von Köln über den Reschenpass (Via Claudia) nach Italia 'rein.
Prinzipiell gibt es zwei Hauptrouten: Reschenpass und Brennerpass. Viele Einträge in diesem Forum beziehen sich auf dieses Thema. Schau doch auch dort mal rein.
Letztendlich ist es meiner Meinung nach Geschmacksache, welche Strecke man wählt. Ich glaube, der Verkehr ist auf beiden Routen mitunter höllisch.
Was man unterwegs (unter anderem) lernt: Nach einer gewissen Zeit kann man an Pässen sich von hinten nähernde Busse, Wohnmobile und LKWs am Geräusch erkennen! So kann man sich rechtzeitig auf das überholende Ungetüm einstellen und weiß im voraus, wie eng es wird, wenn sich ein solches auch noch von vorne nähert und beide gleichzeitig an dir vorbeifahren wollen. Ist aber nicht lustig. Ausreichend Abstand zur Leitplanke halten, damit man durch den Windstoß nicht zu weit nach rechts gedrückt wird und noch Platzreserve hat.
Wenn du durch Landeck fährst, kannst du für schlappe 17 Euro (Preis 2005) in der Bauernhof-Pension "Raggl" in Landeck-Perfuchsberg übernachten und frühstücken und hast eine schöne Unterkunft mit typischem Tiroler Geranienbalkon. Der einzige Haken dabei ist, dass es kurz vor der Pension noch ca. 1km mit ungefähr 16% Steigung bergauf geht. Ist zuerst eine "tolle" Überraschung, aber nachher lacht man drüber.
Gruß
Fränkie
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#219531 - 12/17/05 08:37 PM
Re: Alpenüberquerung 2006
[Re: wst]
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Posts: 95
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Hallo, mit meinem Kumpel plane ich 2006 zum ersten mal eine Alpenüberquerung auf der "Via Claudia Augusta",von Donauwörth nach Venedig mit Trekkingrad und Gepäck.
Hallo Waldemar, es gibt in der Tat einige Informationen hier bereits auf den Seiten. Ich nehme an, Ihr seid schon auf den Bike-Line Führer "Via Claudia Augusta" - ohne ihn geht es nicht, weil die Via Claudia keine Route ist, die man intuitiv findet. Die Beschilderung ist von sehr unterschiedlicher Qualität. Meinen Rat, den ich an anderer Stelle gegeben habe, wiederhole ich noch einmal gerne: mit Gepäck ab Biberwier den Huckepass-Express über den Fernpass nehmen. (Telefon-Nr. im Bikeline-Führer) Dieser Teil der Via Claudia ist nicht zu fahren und auch ziemlich schwer zu schieben. Die Passstrasse dagegen würde ich auf keinen Fall fahren. Du musst Dir das so vorstellen: der Fernpass ist der niedrigste Pass, außerdem ohne Mautgebühren, deshalb fahren alle Sattelschlepper, LKWs, Gespanne, genau diesen Pass - und zwar mit hohem Tempo und als Kolonne in dichtem Abstand. Die Passstrasse hat aber definitiv keinen Platz für einen LKW plus Rad (es gibt keinen Randstreifen), dazu ist sie zu schmal. Wenn es also Verkehr von beiden Seiten gibt, was die Regel ist, bist DU das Verkehrshindernis Nr.1 Die Leute kurbeln die Scheiben runter, zeigen Dir den Stinkefinger, tippen sich an die Stirn, was Du da suchst und warum Du den Verkehr aufhältst. Klar, vielleicht erwischt Du einen guten Tag mit sehr wenig Verkehr, aber diese Tage sind gerade bei diesem Pass selten. Ansonsten gibt es eine Beschreibung meiner Erfahrungen auf der Via Claudia bis Imst hier: Was die Kosten für die Unterkunft angeht: Pensionen in österreich kosten z. Z. um die 23 Euros. Was schließlich die Planung betrifft, man kommt gut an einem Tag von Füssen nach Imst. Mit schönem Gruß Michael
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Die Wahrheit liegt in der Nuance. | |
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#219721 - 12/19/05 10:34 AM
Re: Alpenüberquerung 2006
[Re: wst]
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Moderator
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Posts: 14,857
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Hallo,
tute zuerst einmal ins gleiche Horn: Zu der Strecke gibt es hier im Forum Infos ohne Ende . Nutze die Suchfunktion mit z.B. den Begriffen Etsch, Reschen, Via Claudia.
Nochmal tuten: Fernpass ist absoluter Mist: Höllenverkehr auf der Strasse, Tragepassagen auf dem alten Römerweg. Unter den Fundstellen oben wirst Du auch Alternativrouten finden.
Und eine andere Meinung: Die Strecke über den Reschenpass ist wesentlicher ruhiger, als die über den Brenner. Bei Letzterer muß man sehr lange Abschnitte auf der nicht sehr ruhigen Strasse fahren, auf der Via Claudia - ab Reschen auch Etschtal-Radweg genannt - kann man ab dem Inntal bis Bozen fast durchgängig auf Wirtschaftswegen, Fahrradwegen und schwach befahreren Nebenstrecken radeln. Den Reschenpass hoch fährt man nicht über die Bundesstrasse, sondern über die Norbertshöhe bis Nauders und bis zur Grenze parallel zur Bundesstrasse. Nur die paar Kilometer zwischen der Grenze und der Passhöhe bei Reschen muß man auf die sehr stark befahrene Strasse.
Gruß Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
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#219778 - 12/19/05 05:23 PM
Re: Alpenüberquerung 2006
[Re: der Radlerprinz]
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Via Claudi: Die Beschilderung ist von sehr unterschiedlicher Qualität Und wenn man sie trotzdem findet, sollte man sie genauestens befolgen: Es gibt eine Stelle irgendwo zwischen Landeck und Nauders in Richtung Reschen (genau kann ich mich nicht mehr erinnern), an der die Beschilderung der Via Claudia wieder auf die Hauptstraße führt. Gleichzeitig führt aber ein verführerisch gut befahrbarer Waldweg geradeaus weiter parallel entlang der Bundesstraße auf der westlichen Seite des Inns. Dort steht am Anfang am Abzweig folgendes Schild (sinngemäß): Via Claudia links über Bundesstraße. Weg für Radfahrer nicht geeignet. Nur für geübte Wanderer - alpine Gefahren.Ich habe natürlich trotzdem den Waldweg genommen mit der Auffassung, dass hier wohl ein bisserl übertrieben wird. War aber nicht so: Der Weg geht im späteren Verlauf im Zickzack-Kurs einen steil abfallenden Bergrücken hinauf und wird ziemlich schmal - eher noch schmaler. Fahren kann man da nicht mehr, nur schieben. Da ich keine Lust zum umkehren hatte, musste ich an manchen Stellen die Satteltaschen abnehmen, ein Stück nach vorne tragen und das Fahrrad nachholen, da ich und mein Fahrrad wegen der gemeinsamen Breite nicht gleichzeitig über den Weg passten. Dabei musste ich aufpassen, dass die Taschen beim Ablegen nicht den Berg runterfielen. An den Kehren kann man das Fahrrad nicht einfach um die Kurve lenken. Die Kehren sind so spitz, dass man das Hinterrad herumwuchten muss. An der höchsten Stelle tost meiner Schätzung nach 50 Meter tiefer der Inn. Meistens gibt es kein Geländer, so dass ein Tritt daneben wohl der letzte Tritt geworden wäre, den ich in meinem Leben gemacht hätte. Irgendwann geht es wieder bergab und man gelangt wieder auf einen Waldweg, der im späteren Verlauf auf die Bundesstraße führt. So war das! Fränkie Mut ist, wenn man Todesangst hat, aber sich trotzdem in den Sattel schwingt. (John Wayne)
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#219781 - 12/19/05 05:33 PM
Re: Alpenüberquerung 2006
[Re: der Radlerprinz]
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Die Leute kurbeln die Scheiben runter, zeigen Dir den Stinkefinger, tippen sich an die Stirn, was Du da suchst und warum Du den Verkehr aufhältst. Kann ich nicht bestätigen. Ich bin auf dem Fernpass von Autofahrern überholt worden, die mich in Tour-de-France-Manier angefeuert haben. Bergab ist man (fast) genauso schnell wie alle anderen. Fränkie Lieber stehend Sterben als knieend Leben. Lieber tausend Qualen leiden als einmal aufzugeben.
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#219790 - 12/19/05 06:45 PM
Re: Alpenüberquerung 2006
[Re: Fränkie]
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Posts: 5,093
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Via Claudia links über Bundesstraße. Weg für Radfahrer nicht geeignet. Nur für geübte Wanderer - alpine Gefahren. .... Meistens gibt es kein Geländer, so dass ein Tritt daneben wohl der letzte Tritt geworden wäre, den ich in meinem Leben gemacht hätte.
Na jetzt aber, Fränkie! Sooo schlimm ist's da aber auch nicht, es sei denn beim letzten Hochwasser hat es den ganzen Hang halb runtergeschwemmt. Ja, fahren tun da nur die besten (einer, manchmal zwei von den Downhillspezialisten bei der Transalp, aber auch nicht durchgehend ), und manchmal ist es ein wenig eng - ich konnte da aber problemlos schieben - aber auch wenn es gut runtergeht: wo kein Geländer war, wäre man spätestens nach zehn Metern an einem Baum hängengeblieben, auch ist der Hang dort keine 60 Grad steil. Da funktioniert die Fingernagelbremse noch ganz gut. Für mich ist "alpine Gefahren" schon noch was anderes. Immer diese Turnschuh-Touristen, tsts... Sowas geh ich ja locker mit Sandalen. ciao Christian
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#225525 - 01/20/06 10:18 PM
Re: Alpenüberquerung 2006
[Re: wst]
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Posts: 6
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Hallo Waldemar,
habe eine ähnliche Tour im vergangenen Frühjahr gemacht, München - Bergamo, eine Teil de Route führt entlang der "Via Claudia Augusto".
Ich finde dei Route über den Reschenpass am interessantesten, allein das Vinschgau entschädigt für die Kurbelei hinauf nach Nauders.
Das Teilstück, von Trento bis Verona entlang des Etsch ist weniger zu empfehlen- reizvolle norditalienische Industrielandschaften.
Es lohnt sich ein Abstecher vorabei an der Brenta über Molveno zum "Lago di Garda".
Quartier für 2 sollte sich in dieser Jahreszeit problemlos finden.
Viele Grüße
H aus H
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