Hallo,

ich fahre auf Rad-/Campingtour Anfang November ins Elsass, Frankreich. Treffen / Mitradeln? Gerne! Wildcampen, Hobo-Kocher dabei, Faulenzen wie Gott in Frankreich? Wer hat Lust?

Gruß,
Bernd, mehr in meinem Profil

Eine kalte Nacht hat mir gereicht: http://www.bike-europe-ultralite.com/elsassbiketour.htm

Hallo Bernd,

vielleicht doch etwas mehr (an Gewicht) mitnehmen?

- z.B. ein kleines leichtes Zelt, dann reicht auch ein Sommerschlafsack, sofern man sich noch mit Thermounterwäsche und ggf. zusätzlich Jogginghose + Sweatshirt zum Schlafen legt - dann ist es wirklich schön warm, nur die Nase kann schon mal etwas frieren...

- Nachts aufstehen, um "auf Toilette zu gehen" mag schon recht hart sein, wenn dann aber der warme Schlafsack wartet, ist es nicht allzu schlimm

Gerald (Februar 05: Marokko, 4°C im Zelt, draußen das Wasser in den Flaschen gefroren...)

Hallo Gerald,

auf Kälte war ich schon eingestellt, hatte sogar 3 Schlafsäcke, 2 Vlies- und 1 Rettungdecke dabei, vom Gewicht und Quanität eigentlich völlig ausreichend, müßte man meinen. Was nicht geklappt hat und absolut schief ging, ist soviele Einzelteile in der Nacht zusammen zu halten. 2 mal bin ich wach geworden, weil der Yeti-Dauenschlafsack zu Boden gerutscht war. Die Hängematte-Isolierung, bestehend aus 1 Sommer-Schlafsack, gefüllt mit 2 Vliesdecken und 1 Rettungsdecke rutschte ständig weg, meistens lag ich daneben, nur auf die Hängematte. Die Isolierung rutsche ständig weg und morgens war sie sogar um 90 Grad zur Hängematte verschoben. Dann die beiden Hauptschlafsäcke teilten sich auf, oben der Yeti und unten der Kunstfaser-Schlafsack. Um meiner Mitte wurde es dann sehr kalt! Es gelang mir einfach nicht alle Teile in Position zu halten. Ich hatte aber warme Vlieshose und -hemd an. Trotzdem war es verdammt kalt.

Ich habe aus diesem Experiment gelernt, aus 3 Sommer-Schlafsäcke läßt sich kein Winter-Schlafsack machen, weil die Einzelteile sich davon machen und irgendwann liegt man da und friert!!!

Dann habe ich meine Pinkelflasche, die ich mir beim ersten Pinkelgehen geholt hatte, und im Laufe der Nacht noch voll wurde und ich dringend nochmals benutzen wollte, in meinen Schuhen ausgelehrt, wie im Link beschrieben ( http://bike-europe-ultralite.com/elsassbiketour.htm ). Wer friert muss pinkeln, da hätte ich meine (Rad-)Taschenlampe anmachen sollen, um zu sehen, wo ich die Pinkelflasche leere, so habe ich mein Pinkel in meine Schuhe geschüttet. Eine Camping-Erfahrung, die ich bis dahin noch nicht gemacht hatte.

Fazit: bei Kälte braucht man einen ordentlichen Winter-Schlafsack! Da nützen auch 3 normale Schlafsäcke nicht, die man versucht zu kombinieren. Dann muss man auch weniger in der Nacht pinkeln.

Gruß,
Bernd

Gibts das auch in deutsch?

nee, aber das meiste habe ich ja oben im Thread auf deutsch wiederholt. Fazit: Aus 3 Schlafsäcken läßt sich kein Winter-Schlafsack kombinieren, weil die Einzelschlafsäcke sich in der Nacht 'verselbständigen' und ich deshalb arg frohr! Die Hängematte-Isolierung rutschte auch ständig weg. Dann habe ich mein Pinkel in meine Schuhe ausgeschüttet. Eine schreckliche Nacht! Was lernen wir daraus? Bei der Kälte braucht man einen ordentlichen Winter-Schlafsack! 3 normale Schlafsäcke nützen nix, weil man sie nicht in der Nacht zusammen halten kann.

Auch ist zu sehen, mein Hobo-Kocher bestehend aus Heiztabletten, Esbit-Tabletten in diesem Fall. Übrigens 2 Steinplatten und 1 Treppenstufe bilden einen perfekten Kamine zum Kochen, da braucht man keinen Metall-Kocher!

Gruß,
Bernd

Hallo, Bernd!
Ich kann Deine Tour recht gut nachempfinden (wenn auch in leicht abgewandelter Form). Da malt man sich alles so schön herbst-romantisch aus, und dann reiht sich eine ''Ungereimtheit'' an die nächste.
Dein Bericht war amüsant . Nicht, weil ich so schadenfroh bin, nein, ich lache im Nachhinein auch über meine Missgeschicke auf Tour. Gäbe es solche ''Kracher'' nicht, wäre eine Tour irgendwie ärmer.
Ich ''zeltete'' Anfang April ´02 mit einem Kumpel in Köln-Langel auf einem Campingplatz, der noch gar nicht geöffnet war. Kurz zuvor war der Rhein über die Ufer getreten, der Platz sah dementsprechend aus. Der Rasen war also schlammbedeckte Matsche. Wir legten uns unter eine Überdachung auf den Betonboden, auf dem der Schlamm getrocknet war. Möchte ich nicht noch einmal machen, war aber lustig. . .
Gruß, Paule

Hallo Paule,

wäre ich nicht alleine gewesen, wäre ich weiter durch den Elsass gestreift. Hobo-Kochen macht spaß und genügende Heiztabletten (nicht nur Esbit) hatte ich auch dabei.

Auf die Kälte war ich eigentlich auch vorbereitet, wie gesagt, ich hatte genügende Decken und Schlafsäcke dabei gehabt. Aber wie hält man das Zeugs zusammen? Ich lag da und frohr, während alles ständig auseinander fiel, Yeti auf dem Boden, die Hängematteisolierung rutschte ständig weg, NICHTS war da, wo es hätte sein sollen. Die Schlafsäcke sind auch zu eng, dass man sie alle ineinander packen könnte. Da hilft nur eins, ein richtiger Winterschlafsack für - 10 oder besser -25 Grad muss her. Über mein kleines Radio wurden Temperaturen von -2 Grad für die Nacht angesagt.

Die richtigen Klamotten hatte ich dabei, außer das ich meine Schuhe in der Dunkelheit mit Urin abfüllte, hatte ich alles dabei.

Mein Tee habe ich sogar in der Bierdose warm gehalten. Die Heiztabletten geben sogar ein niedliches Lagerfeuer ab, wobei 2 Steinplatten und die Treppenstufe ein perfekter Kamin bilden.

Hätte ich ein Winter-Schlafsack gehabt, wäre ich weiter umher gezogen, auf Radhobo gemacht! Natürlich nur Wild-Camping, hier war mein Lager die Rückseite eines Deichwartungshäuschen am Rheinau-Radweg, mit meinem Fahrradschloß habe ich mich sogar abends in diesem Gitterverschlag eingeschlossen. Der Radioempfang war in der Nacht extrem gut, schließlich lag ich von 18 Uhr bis 7 Uhr morgens im Bett und hörte Radio. Erst als ich einschlief und mich bewegte, fiel alles auseinander. Und dann wurde es kalt! - 2 Grad, laut Radiowetterbericht.

Wer hat einen guten Winter-Schlafsack oder kann was dazu sagen? So -15 , -25 oder sogar -30 Grad braucht man?

Ich glaube ich mache dazu einen neuen Thread "Winterschlafsack" auf.

Gruß,
Bernd

Donnerwetter, dass Du das mit den Schuhen vollpinkeln erzählst. Wäre es mir passiert, und dann noch ohne Zeugen, ich würde die Klappe halten. Trotzdem ein klarer Volltreffer, erst die kalte Nacht und dann auch noch die Latschen voll....ähm Wasser. Ich wäre sofort zum nächsten Bahnhof gefahren, um auf der Heizung nach Hause zu kommen.

Falk, SchwLAbt

Da ich aber immer ein großer Vorrat von Plastikmülltüten dabei habe (wiegen ja nichts), habe ich 2 Gemüsetüten um jeden Fuß gewickelt, so sind mir die Füsse wenigstens trocken geblieben, auch wenn ich die Kälte gespürt habe. Dagegen habe ich ein extra Paar Socken über die vorhandenen Socken angezogen, also 2 Paar Socken pro Fuß an. Bei der Kälte hat es kaum gerochen, erst am Abend. Der Fahrtwind hat auch die Schuhe etwas außen getrocknet. Eine Sauerei war es trotzdem!

Übrigens das mit der Pinkelflasche im Schlafsack funktioniert wirklich gut, vielleicht in meinem Atler braucht man so was. Nur hätte ich meine Taschenlampe, die zugleich meine Radlampe ist, erst gucken können.

Oder ein Unglück kommt selten allein!

Gruß,
Bernd