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#212396 - 11/05/05 03:11 PM Trans NL 2005, ein Reisebericht
kathrin74
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Trans Niederlande 2005

Wenn eine eine Reise tut, so kann sie schon im Vorfeld viel erleben.

Also, Freitag mittag geht es los und da ich am Vortag keine Zeit (Lehrerausflug am NACHmittag) habe, wurde also vorher packen angesagt, damit ich Freitag mittag direkt los kann.

Die körperliche Vorbereitung kann man getrost als schlecht ansehen, also werden für diese langen Strecken mein Schalter her halten müssen.

Wo geht es denn nun eigentlich hin? Die Nordsee ruft. Route ist durch eine andere Planung ausgearbeitet.

Die Blicke zum Wetterbericht haben mich schon die letzten Tage schon sehr beschäftigt. Irgendwie heißt es überall: 70% Regenwahrscheinlichkeit. Wieso muß es eigentlich immer dann regnen, wenn ich eine Gepäckfahrt mache? Daher habe ich beschlossen, mir Schutzbleche ans Rad zu machen. Klappt nicht wirklich gut, aber für hinten habe ich schon mal den Schutz, in der Hoffnung, das es was bringt.

Was nimmt man auf so eine Tour bloß mit? Nein, ich reise nicht mit einem Schrankkoffer. Fange ich erst mal mit dem Rad an:



Hinten zusätzlich mit Schutzblech und in der Satteltasche befinden sich lauter schreckliche Dinge: Powerbars, Gels, Isogetränkepulver, Kettenöl, Ersatzschläuche, Werkzeug, kleine Frontleuchte (ja, das paßt alles darain und es ist sogar noch für das Handy Platz drinnen, sieht dafür schrecklich aus!

Wo läßt die ihr Gepäck? Rucksack? Ist doch sicherlich sehr schwer.... Es ist der schon von Arnhem bekannte Rucksack und der ist nicht schwer....




Halt zusehen, normale Wäsche, 2.Radgarnitur, Karte, Luftpumpe, Tagebuch, Kulturbeutel (ok, in einer Gefriertüte), Handtuch, Schloß, Sportsandalen und Rucksacküberzug (orange) und dadrin ist die Regenjacke. Winziglenkertasche wo Digiknipse, Ladegerät vom Handy, Miniradio, Geldbörse, die beiden Riegel der ersten Etappe rein kommen. Gewicht des Rucksackes dürfte bei so 6kg liegen, kann man also lang tragen.


Freitag, 30.09.2005

Elsdorf, Jackerath, Wanlo, Rheindahlen, Dülken, Jugendherberge Nettetal – Hinsbeck
60km, 2,5h Fahrzeit

Wetter: bedeckt, kräftiger Rückenwind




Da das Rad und die Sachen ja bereits im Vorfeld fertig gemacht worden waren, konnte ich mich direkt nach der Schule auf die Reise begeben. Meine Vorgabe, spätestens um 13:00h auf dem Rad zu sitzen konnte ich locker unterbieten. Um 12:30 saß ich auf dem Rad und es ging mit Seiten und Rückenwind los. Das kann mal so weiter gehen. Das gefällt mir!

Schnell hinter Elsdorf höre ich ein ticktick aus Richtung Schaltung. Komisch, letzte Woche war das Rad doch noch ruhig? Was kann das bloß sein? Ist die Tour schon nach 10km zu Ende? Mittlere Panik macht sich breit. Nach 12km konnte ich es nicht mehr ignorieren und ich habe einmal nachgeschaut, was das sein kann. Kann nichts finden. Kette scheint ein wenig schlaff, die Feder im Schaltwerk scheint ein wenig ausgenudelt sein. Kette äuft nicht sehr ordentlich, also Kettenöl rausgekramt (war natürlich ganz unten in der Satteltasche) und ordentlich drauf gepappt. Schrauben noch mal durchgeprüft, warum hab ich das zu Hause nicht schon gemacht? Mit leichtem Unwohlsein weiter und siehe da, es wurde ein wenig ruhiger im Antrieb. Gott sei Dank.

Kühe von Wickrathberg, die eine Kuh fand den STI zum lecken gerne. Bäh.



Schloßpark von Wickrath:


Die Kilometer flogen nur so von dannen, der Tacho zeigte Regelmässig 35km/h an, ein schönes Gefühl. Ich könnte mich daran gewöhnen :-)

Erst in Dülken musste ich einmal in die Karte schauen und zum ersten mal habe ich die lang gesuchte Strecke in Richtung Nettetal gefunden (abseits der Hauptstrassen). Hinsbeck war kurze Zeit später auch ausgeschildert.

Kurz vor Hinsbeck war noch ein schwerer Verkehrsunfall mit einem 7,5to, 2 PKWs und einigen Verletzten. Alle waren bereits versorgt und ich habe mein Rad über die Glasscherben getragen. Wenige Minuten später kamen mir dann Krankenwagen und Feuerwehr mit Blaulicht entgegen. Schon ein komisches Gefühl, da wird einem gezeigt, wie gefährlich es doch im Strassenverkehr ist.

Leider hatte die Vorabbuchung nicht so geklappt, wie ich es mir vorstellte. Mit der Übernachtung war es kein Thema, ich hatte ein Zimmer für mich alleine, nur gab es kein warmes Essen, sondern nur normales Abendbrot. Muß dann halt reichen.

Samstag, 01.10.2005

JH Hinsbeck, Wankum, Straelen, Arcen, Maas Fähre, Broekhuizen, Wanssum, Well, Gennep, Milsbeck, Groesbeck, Berg en Dal, Nijmegen, Stayokay Arnhem
104km, 5:15h, 450Höhenmeter

Wetter: erst Nieselregen, dann Landregen darauf folgte heftiger Regen, dann wurde es trocken und hinterher kam die Sonne raus. Der Wind drehte leider recht bald am Anfang und wurde zu einem ordentlichen Gegenwind.



Der Wetterbericht sagte nix gutes voraus. Also direkt Regenfest gemacht und nach dem Frühstück ging es bei leichtem Nieselregen los. Noch hatte ich Rückenwind. So dachte ich, wenn es nicht schlimmer wird, kann ich damit gut Leben.

Bei der Streckenführung hatte ich mich ein wenig vertan und ich bin auf der B221 gelandet. Nach einer kleinen Umplanung bin ich auf eine andere nette Nebenstrecke gekommen.

Allee am Niederrhein bei Landregen:


Kurz drauf wurde der Regen so richtig fett und der Wind drehte auf Gegenwind. Das war übel. Durch das Schutzblech hinten hielt sich die Sauerei in Grenzen. Gut das ich noch auf die Schnelle das Schutzblech gekauft habe.

Auf der neuen Streckenführung erreichte bald wieder die geplante Strecke und Arcen war bald erreicht.

Hinter Arcen musste die Maas gequert werden, also eine Fährfahrt. Die Fähre kam für rüber und der Fährschiffer hat sich halb Schlapp gelacht, so triefte ich da schon. Er wünschte mir noch eine gute Fahrt. Scherzkeks! Aber die Fähre fuhr direkt wieder rüber so brauchte ich nicht lange stehen.



Die linke Maasseite ist wirklich sehr schön. Deutlich schöner als die rechte Seite. Durch den Regen konnte ich die Karte bald nicht mehr auspacken, die wäre mir weg geschwommen, so hab ich mich nach der Radbeschilderung gerichtet und landete wieder auf der rechten Maasseite. Bei einer Tankstelle erst mal einen kleinen Stop gemacht, mir eine Chocomelk geholt. Der Tankwart hatte das gleiche Grinsen drauf wie der Fährschiffer *grumpf*

Weiter geht es. Kopf runter, treten und Regen ignorieren. Die Blumenfelder rechts des Weges waren zwar in blühte, aber durch den Regen war es alles ein wenig platt. Bei Well war ich kurz davor, mit dem Bus die 40km bis nach Nijmegen zu überbrücken. Ich hatte die Schnauze sowas von voll. Gut, der nächste Bus fuhr erst in 40min, also dann kann man ja weiter fahren.
Was war das? Konnte ich da tatsächlich Unterschiede in der Bewölkung erkennen? Wird es etwa heller? Tatsächlich, der Regen wird weniger und hörte schließlich bei Gennep sogar ganz auf und die Sonne kam raus!

Hinter Milsbeck geht es über die Ausläufer des Reichswaldes, uff.



In Nijmegen war sogar die Straße trocken und bis auf den Gegenwind konnte man das Wetter sogar als gut bezeichnen.




Die Strecke nach Arnhem ist recht schnell gefahren und auf einer Wiese habe ich die ersten Wildgänse gesehen. Durch Arnhem habe ich gut gefunden, merkte aber die Anstrengung des Tages und mußte mir auf den letzten Kilometer noch ein Gel rein ziehen.

Sonntag, 2.10.2005

Stayokay Arnhem, Otterlo, Garderen, Ermelo, Harderwijk, Kampen, Genemuiden, Zwartsluis
5:27h; 112km

Wetter: anfangs sehr frisch, heiter bis bewölkt, zwei winzige Schauer, Gegenwind.




Der Wetterbericht meldete für den heutigen Tag regelmässige Schauer und Nordwestwind voraus. Muß das denn sein? Also früh auf, damit man, bevor mittags der Wind richtig kräftig wird, schon reichlich km gemacht hat. Heute standen ja über >100km an. Brr, es war richtig kalt morgens. 9°C und dann noch dazu die Feuchtigkeit... Immerhin kam von oben kein weiteres Nass. Zuerst ging die Strecke entlang des Nationalparkes „de Hoge Veluwe“.

Der Radweg ist in guter Qualität:




Muß hier echt mal hin, wenn die Heide blüht, jetzt war leider alles ausgeblüht.




Die Strecke geht nicht nur durch Heidelandschaften, sondern auch durch viel Wald, sehr schöne Stimmung mit der schrägstehenden Sonne.




Durch die abwechslungsreiche Strecke verging die Zeit schnell. Ich merke deutlich, das meine Beine leer sind, aber noch geht es.

In Ermelo höre ich auf einmal ein metallisches klickern aus Richtung Hinterradnabe. Irgendwas stimmt da nicht, die Nabe läuft nicht mehr so schön leicht, kann aber von aussen keinen Defekt feststellen. Muß bis zum Ende halten. Ich scheine ein wenig vom Materialpech verfolgt zu werden.

Hinter Harderwijk erst mal bei einem Campingplatz gehalten und mir meinen Mittagsnack geholt. Noch ein paar Kilometer weiter gefahren und mit dieser Aussicht Pause auf dem Deich sitzend gemacht.

Zur rechten Seite das Veluwemeer...




und zur linken Seite die Polder von Flevoland



Nach dieser Stärkung ging es weiter Richtung Kampen.




Bevor ich das Flevoland verlasse, muß ich noch über die Schiffanlage (Schleuse und Hubbrücke)




Der Gegenwind wurde durch meine Richtungsänderung zum Seitenwind, eine kleine Erleichterung.

Kampen ist wirklich eine schöne Stadt, ich kann einen Besuch nur empfehlen. Ich mache noch eine kleine Pause und eine Rundfahrt.




Stadtpanorama von der anderen Ijsselseite aus gesehen




Dann ging es noch über eine nette Straße Richtung Genemuiden, und von oben kamen zwei kurze Schauer, welche unter Bäumen abgewartet habe




Regenbogen nach dem Regen




Noch einmal mit der Fähre übersetzen und dann noch 2km und ich bin am Ziel.




Beine sind nun endgültig leer. Am liebsten würde ich morgen einen Ruhetag machen, aber das Hotel ist nicht weiter finanzierbar, auch meine abendliche Ernährung leidet ein wenig. Pommes + Hamburger sind der Regeneration nicht förderlich.

Montag, 3.10.2005

Zwartsluis, Giethoorn, Scheerwolde, Ossenzijl, Scherpenzeel, Echten, Hommerts, Stayokay Sneek
94km, 4:56h

Wetter: heiter bis wolkig, Gegenwind




Ich merke schon beim Aufstehen: oje, das wird mehr als hart. Ich bin fix und fertig, meine Beine sind leer und tun weh, große Müdigkeit. 3 Tage am Stück radeln, das reicht für mich. Nun ja, die geplanten 75km sollten auch irgendwie zu schaffen sein. Zeit lassen, viele Pause machen, dann sollte es klappen. Vor allem mal ein wenig mehr essen und nicht mit einem halben Powerbar auskommen zu wollen. Hoffentlich gibt es keinen Wind, Steigungen sind ja keine zu erwarten.

Der Blick aus dem Fenster zeigte mir Gutes: es war noch leichter Morgennebel über dem Zwarte Water und von oben kämpft ssich die Sonne durch. Sah schön aus. Von meinem Wäschetag gestern ist alles trocken geworden. Sehr gut, ansonsten hätte ich die Sachen trocken fönen müssen.

Beim Frühstück genoss ich im Wintergarten direkt am Zwarte Water die ersten Sonnenstrahlen und sah der Sonne beim aufgehen zu. Könnte Stundenlang so sitzen bleiben. Es hilft nix, Rucksack zuende packen und auf geht es, eine schöne Strecke erwartet mich! Es geht Richtung Giethoorn durch eine Seen- und Moorlandschaft, der blauwe Hand.





Giethoorn ist normaler Weise ein übelaufener Touriort, jetzt im Herbst und unter der Woche nichts los.



Ich bin ja so fertig. Auf den geraden bin ich immer wieder kurz davor, einzuschlafen. Das ist mir ja noch nie passiert. Wenn ich einen Aeroaufsatz hätte, würde ich einpennen. Der Tritt ist schwer. Der Puls will auch nicht mehr wirkich über 130 gehen, das ist ja für mich ein sehr niedirger Puls beim radeln. Mein Tempo ist entsprechend langsam, immerhin hielt sich der Gegenwind noch in Grenzen. Den Wunsch, den ich habe, kann man sich sicherlich gut vorstellen.

Hinter Giethoorn geht es Richtung Nationalpark „De Weerribben“. Das ist ein reines Sumpfgebiet. Da ich mal wieder recht Kartenfaul war, bin ich einfach der Radbeschilderung gefolgt und bin auf einem schmalen Radweg gelandet. Hier will ich nicht in der Hochsaison herfahren müssen!







Bei der zu passierenden Ortschaft (Kalenberg) gab es keine Garageneinfahrt, sondern kleine Brücken über die Seitenkanäle, wo die Boot der Besitzer lagen. Es gibt keine Straßen, die Müllabfuhr kommt per Boot und die kleinen und leichten Baufahrzeuge eines Häuslebauers fuhren von einem Lastkahn zum Ufer. Es ist doch ein ungewohntes Bild.

Panoramabild:
http://static.flickr.com/32/50188161_6ae8779830_o.jpg

Hier darf ich wirklich nicht auf dem Weg einschlafen und vom Weg abkommen! Entweder würde ich im Moor landen oder im Wasser, beides nicht angenehm.

Hinter Ossenzijl ging die Polderlandschaft los. Topfeben. Grüne Wiesen, soweit das Auge reicht, Kühe drauf, ein paar Kanäle, Straße gerade aus.



Die Gegend kam mir überhaupt nicht entgegen. Ich war an einem Tief angelangt, also im nächsten Ort erst mal einen Laden gesucht, ein paar Sachen eingekauft für eine Brotzeit. Problem ist ja bei mir beim radeln, das ich so wenig Sachen vertrage. Aber Banane und Kakao geht immer. Bei dem Snelle Jelle (Kruidkoek) war ich mir nicht sicher, hab es versucht. Vor dem Laden war keine Möglichkeit, sich ordentlich hinzusetzen, also erst mal die Sachen verstaut und ein paar Kilometer weiter gerollt.



20km vor Sneek hab ich dann die Pause gemacht. Ich ging von einer guten weiteren Stunde radeln aus und dann Ruhe aus.

Weitere kleine Pause, die Brücke war oben und ich mußte warten.



Als ich dann endlich Sneek erreichte, dachte ich, jetzt mal eben zur Jugendherberge und gut ist. Tja, gut 1,5h habe ich gesucht, 15km mehr auf dem Tacho als geplant. Ich habe zig Leute gefragt, die waren auch alle sehr freundlich und ich bin von links nach rechts in dem Bereich geschickt worden. Nach zwei Anrufen bei der Jugendherberge hatte ich diese dann gefunden.

In der JuHe herrschen noch ursprüngliche Sitten. Kein Essen und trinken auf dem Zimmer. Ja wie soll ich dann den Ruhetag überstehen? Unten an der Bar erst mal eine Cola und ein Twix zu mir genommen. 3,20EUR ärmer war mir klar, so nicht! Ich habe dann halt an der paar Hundert Meter weiter entfernten Tanke mein Trinken geholt. War deutlich billiger. Bezahlen wollte ich die Übernachtungen mal eben mit der EC Karte. Ging nicht, also noch bis nach Sneek rein laufen, bis zum nächsten Automaten und das entsprechende Bargeld holen. Immerhin hatte ich ein Doppelzimmer für mich alleine.

4.10.2005

Endlich Ruhetag!

Wetter: toll, Sonne pur, der Wind hat mich heute herzlich wneig gestört.


Nach gut 10h Schlaf und einem ausgiebigen Frühstück ging es mir schon erheblich besser als am Abend davor. Also einmal in die Stadt und einen kleinen Schaufensterbummel machen. Erst mal den Ort anschauen. Kleine Stadt, die viel Ruhe ausstrahlt.







Nach einem 2. Frühstück ging ich in das friesische Schifffahrts- und Heimatmuseum, bei dem Eintritt von 2EUR erwartete ich nicht viel und meine Vorstellung wurde mehr als übertroffen. Nach 3h bin ich wieder raus gekommen. Es wurde viel über die Geschichte der verschiedenen Segler gebracht. Die verschiedenen Stadien wurde anhand von Handzetteln und großen Modellschiffen aus Holz erklärt. So sass ich immer auf den Bänken, las und guckte mir alles an.

Nach dem Museumsbesuch bummelte ich weiter durch Sneek und entdeckte einen Modelleingänger



Danach machte ich mich auf den Rückweg, noch ein wenig was gegessen, mich mit Zeitungslektüre (auf Deutsch) und mit frischen Getränken versorgt. Die Getränke waren schnell und einfach auf dem Zimmer und den Rest des Tages verbrachte ich, zum Teil draussen in der Sonne sitzend, lesend und relaxend.

5.10.2005

Rundfahrt: Stayokay Sneek, Hommerts, Oudega, Bolsward, Witmarsum, Harlingen, Franekcer, Tzum, Wommels, Itens, Sneek

90km, 4:27h

Wetter: wolkenloser Himmel, kräftiger Wind



Nach viel Schlafen und gut Frühstücken ging es wieder zurück auf die Trans Hollandia 2006 Strecke. Der Ruhetag hat gut getan und es ist ein komisches Gefühl, so ganz ohne Rucksack zu fahren.

Friesland ist flach. Sehr flach! Und viele Kühe gibt es.




Die Straße ist sehr verwinkelt und so muß hin und wieder auf die Karte schauen. Durch das gemütliche Fahren habe ich wieder einen Schwarm Graugänse gesehen. Für Fotos waren die leider zu weit weg. So zuckelte ich weiter Richtung Harlingen. Bald konnte ich in der Ferne den großen Deich zur Nordsee sehen. Ich hatte mein Ziel erreicht! Das grinsen kam in mein Gesicht. So genoß ich auf den letzten Kilometern den gnädigen Wind. Mir schwarnte für die Rückfahrt nichts Gutes. Für die paar Kilometer bis nach Harlingen war mir das sowas von egal.

In Harlingen als erstes mal runter zum Hafen und zum Strand.






Hinterher gab es dann noch eine kleine Stadtrundfahrt durch Harlingen und noch ein Brodje gegessen.




Nach dieser Pause machte ich mich auf den Rückweg. Raus Richtung Franeker war recht schnell gefunden. In Franeker hab ich mich erst einmal kräftig verfahren. Ich kam immer wieder auf die 4spurige Ausfallstraße Richtung Leeuwarden. Das war eindeutig die falsche Richtung. Erst nach längerem Suchen (hatte mich am Wind orientiert) fand ich den Weg raus. Nun ging es über kleine Straßen gegen den Wind.

Einmal habe ich einen Schreck bekommen. Fahre ich in die richtige Richtung? Ein kurzer Blick in die Karte: 2 Orte mit 10km Entfernung mit dem gleichen Namen? Fahre ich gerade womöglich in den falschen Ort, der einen Umweg von 15-20km bedeutet? Telefon klingelt, mein Vater ist dran und wir halten ein kleines Schwätzchen. Er hört sogar durch das Telefon den Wind. Nach dem Gespräch habe ich noch einmal richtig in die Karte geschaut. Glück gehabt, nur der erste Teil des Ortes ist identisch, den 2. Teil des Ortnamens ist genau auf der kaputten Falz der Karte und ich befand mich auf der Strecke zum richtigen Ort. Noch einen Snelle Jelle gegessen und dann ging es weiter.

Der Wind wurde ignoriert und die Gegend angeschaut. Einfach meinen Zuckelgang eingelegt, mich dran erfreut, das mein Puls wieder reagiert mit meinem Tritt durch die Gegend gefahren.



Zu schnell war Sneek wieder erreicht und nach einer freiwillgen kleinen Stadtdurchfahrt war ich wieder bei der JuHe.

Abends wurde noch ein wenig Proviant für die Zugfahrt geholt und der Rucksack wurde gepackt. Bei den wenigen Sachen geht das ja schnell. Bin mal gespannt, wie morgen die Zugfahrt wird.

6.10.2005

Sneek, Reduzum, Leeuwarden – Zugfahrt – Roermond, Wasserberg, Hückelhoven. Titz, Elsdorf
90km, 4:14h

Wetter: erste Strecke: Nebel mit Gegenwind; zweite Strecke: Sonne mit Gegenwind.




Morgens aufgewacht, aus dem Fenster gesehen und: wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Dicke Suppe draussen. Och nöö, aber bis zum Losfahren war ja noch eine knappe Stunde, so hoffte ich, das sich der Nebel noch ein wenig lichtet. Dem war leider nicht so.

Also durch die dicke Suppe durch. Der Nebel war so dicht gewesen, das ich freiwillig mein Licht angemacht habe, damit man mich sieht. Diese Feuchtigkeit zieht ja überall hin. Für die Regensachen hatte ich aber auch keine Lust. Huch, der Radweg ist gesperrt? Also im Nebel noch über die Straße. Mir war dabei nicht sehr wohl gewesen. Aber was soll man machen.... Irgendwie sass der Rucksack nicht wirklich gut.

In Leeuwarden habe ich den Bahnhof direkt gefunden. Was dann kam, war Timing. Ankunft am Bahnhof um 9:20h; 9:25h kam ich dran, bis 9:31h habe ich meine Zugverbindung und meine Tickets bekommen. Um 9:35h fuhr der Zug ab. Mußte dazwischen aber noch durch eine zusätzliche Bahnsteigkontrolle durch.

Dann folgte eine recht abenteuerliche Zugfahrt durch die Niederlande. Leeuwarden, Zwolle, Arnhem, Nijmegen, Venlo.




Draussen war bis kurz vor dem Ende Nebel, so konnte ich nur Kühe im Nebel anschauen und die Fahrt war recht langweilig. Unterhaltung kam nur bei den zahlreichen Fahrkartenkontrollen.

An der Maas schien die Sonne, so war mir klar, die letzten Kilometer konnte ich bei schönem Herbstwetter zurück fahren.

In Roermond angekommen, stellte ich fest, das es die letzten Tage nicht so warm war wie hier. Lange Überziehsachen aus und am Rucksack festgemacht. Lagsam war recht schwer geworden, denn ich hatte den Inhalt der kleinen Lenkertasche in den Rucksack gepackt.

Ich fuhr auf den Ring von Roermond und wollte über die normale Ausfallstraße aus der Stadt raus fahren. Und was ist? Großbaustelle, die Straße gibt es nicht mehr. Eine Umleitung auch nicht. Also auf gut Glück die Strecke suchen. Das hat einen Umweg von 10km gegeben. War ich sauer. Dazu kam noch, das ich wahnsinnige Kreuzschmerzen vom Rucksack bekommen hatte. Tolle Kombination: Gegenwind, zusätzliche Kilometer, arges Kreuzweh und Hunger (Powerbars machen nicht immer satt).

Also hab ich zugesehen, das ich die 25km/h mindestens halten kann und der Rest wurde ignoriert. Alle paar Kilometer musste ich anhalten und mein Kreuz durchstrecken. Versuche auf dem Rad waren zwecklos, es half nichts. War eine sehr anstrengende Fahrt und ich hatte die Nase ziemlich voll gehabt.




Fazit der Tour:

550km mit sehr vielen schöne Eindrücke, Wetter war bis auf den einen Vormittag auch ganz akzeptabel. Danke noch mal an die vielen freudlichen Niederländer, die so eine Tour noch ein wenig schöner machen.

Gerne wieder, muß dann aber zusehen, das ich mehr Gewicht vom Rücken weg bekomme und die Ernährung unterwegs muß ich gescheit beachten. In den paar Tagen habe ich fast 3kg abgenommen. Da muß ich also besser Essen, damit ich dann auch mehr zuzusetzen habe. Hungerast habe ich keinen gehabt, dafür fuhr ich in zu niedrigen Pulsbereichen.
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Edited by kathrin74 (11/05/05 05:51 PM)
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#212428 - 11/05/05 05:46 PM Re: Trans NL 2005, ein Reisebericht [Re: kathrin74]
JB_Linnich
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Hallo Kathrin,

schöner Bericht!
Warum hast Du ihn so versteckt?
Soetwas gehört in den Treffpunkt oder unter Länder schmunzel

Und wenn Du das nächste Mal quasi direkt vor meiner Tür vorbei fährst,
sagst Du Bescheid, dann musst Du auch keine 3kg abnehmen grins
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#212430 - 11/05/05 05:49 PM Re: Trans NL 2005, ein Reisebericht [Re: JB_Linnich]
kathrin74
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wußte nicht, das man den da hinpacken kann/soll....

du bist aus Linnich? Da bin ich letzte Woche noch durchgeradelt als ich nach Maaseik gefahren bin.....
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#212432 - 11/05/05 05:54 PM Re: Trans NL 2005, ein Reisebericht [Re: kathrin74]
JB_Linnich
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Du hast Dir doch nicht etwa das Volleyballspiel Maaseik - Evivo Düren angesehen?
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#212435 - 11/05/05 06:00 PM Re: Trans NL 2005, ein Reisebericht [Re: JB_Linnich]
kathrin74
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nö, hab nur auf dem Marktplatz einen grottenschlechten Milchshake getrunken und bin wieder umgefahren.

Bericht + Bilder dazu: http://kathrin74.log.ag
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#212642 - 11/06/05 09:08 PM Re: Trans NL 2005, ein Reisebericht [Re: kathrin74]
Kleve_r
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Underway in Taiwan

Hallo Kathrin,

dem Jürgen (JB_Linnich) muß ich beipflichten :
1. toller Bericht und bestimmt schöne Fahrt , aber warum in "Dies und Das" versteckt?
...find' doch kaum einer, außer durch Zufall,
...oder einer,der viel Zeit hat und alle Beiträge im Forum liest.
2.bist bei mir fast durch den Garten gefahren grins ,
...wenn du wieder Mal, so Linie Nettetal- Krefeld- Düsseldorf nach NordWest oder Nord fährst, sag' vorher Bescheid ( wenn du möchtest ), dann könnten wir eine Strecke zusammen fahren, oder du nächtigst bei uns ( falls gewünscht ).

Vielleicht kann der Admin deinen Bericht in die "Länder" schieben, damit die Allgemeinheit auch etwas davon hat.


Gruß
Peter
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#213109 - 11/09/05 06:05 PM Re: Trans NL 2005, ein Reisebericht [Re: JB_Linnich]
kathrin74
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In Antwort auf: JB_Linnich

Warum hast Du ihn so versteckt?
Soetwas gehört in den Treffpunkt oder unter Länder schmunzel


jetzt im richtigen Bereich. schmunzel
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www.bikefreaks.de