Dieb schiebt "Polizei-Rad"

Auf frischer Tat erwischt

"Verdammt noch mal, was läuft denn da?", fragt sich der Polizist und traut seinen Augen nicht, als er am späten Nachmittag, gegen 18.30 Uhr, auf seinem Weg vom Bahnhof zum Nachtdienst einen Mann sieht, der ein Fahrrad neben sich herschiebt, das ihm sehr bekannt vorkommt. Der Beamte erkennt sofort sein Eigentum, das er mit einem Kabelschloss am Geländer vor dem Bahnhof fest gemacht und gut gesichert glaubte. Der verdutzte Ordnungshüter stellt den Schieber zur Rede, und der Ertappte behauptet, das Fahrrad sei unverschlossen abgestellt gewesen. Als er die Uniform erkennt, versucht der Pedalo-Dieb dann einzulenken und legt den verbalen Rückwärtsgang ein, bittet die ganze Sache doch zu vergessen, es sei ja nichts geschehen. Das sieht der Beamte etwas anders, er liefert den Mann mit seinem Rad bei der Wache der Bundespolizei im Hauptbahnhof ab.

Auf dem Weg dorthin passiert dem 40 Jahre alten, aus Karaganda im fernen Kasachstan stammenden Ludwigshafener dann noch ein Malheur: Das durchtrennte Fahrradschloss fällt ihm so aus der Tasche, dass es als nicht zu übersehendes Beweisstück am Boden liegt. "Dumm geloffe" für den Kleinkriminellen - An der Anzeige führt nun kein Weg vorbei. pol/räu

© Mannheimer Morgen - 22.10.2005