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#207495 - 10/11/05 04:26 PM Harter Sattel, weiches Hosenpolster
siggiveile
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Natürlich fahre ich auch mit "normalem" Fahrradsattel und Radhose mit einnähtem Polster, wie die meisten Radler. Dieser Tage frage ich mich plötzlich: Warum ist der Fahrradsattel nicht gleich ordentlich gepolstert, sodass ich auf die "Windel" in der Radhose verzichten kann?
Daran schließt sich natürlich die Frage an: Welchen Sattel nehme ich dann?
PS: hatte während meiner 19 tägigen Tour durch Griechenland zunehmend Sitzprobleme.
Sigi
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#207507 - 10/11/05 05:44 PM Re: Harter Sattel, weiches Hosenpolster [Re: siggiveile]
7schläferfahrrad
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Posts: 1,275
Hallo Sigi,
liebend gerne würde ich jetzt das Rad(eln) neu erfinden, aber ich fürchte, das haben schon andere erfolglos versucht. Wenn der Plüschsattel im Radsport auch nur den Hauch eines Vorteils bieten würde, die Tour de France würde mit Gelsätteln, Schraubenfedern und Teleskopsattelstützen gewonnen. Was bei der Einkaufsfahrt im Stadtviertel als angenehm empfunden wird, mutiert auf Langstrecken zum Folterstuhl.
2 Erklärungsversuche fallen mir ein:
Nicht der Sattel muss vor dem spitzknochigen Radler geschützt werden, sondern der wehleidige Reiter vor seinem Sitzmöbel, ich polstere ja auch nicht meine Umzugskartons, sondern das teure Porzellan (und sei es nur mit Zeitungspapier!), Ziel dabei ist immer die Vermeidung von schädlichen Punktlasten, somit die Verteilung des Gewichts auf eine möglichst grosse Fläche. Aber Reibung wollen wir ja auch nicht an unserer Kehrseite, also sollte das Polster wie eine 2te Haut am Allerwertesten aufliegen, sonst nähern wir uns zumindest optisch unserem Verwandten, dem Pavian, an.
So, jetzt stellen wir uns mal einen "weichen" Sattel vor: das Polster wird von den unterschiedlich harten Körperpartien unterschiedlich zusammengedrückt. Dabei legt sich die vormals glatte Oberfläche in Falten (kann man an älteren Gelsätteln bewundern!). Diese
Falten verursachen wieder hohe Punktlasten und wirken obendrein als "Widerhaken" an der Kleidung, daher die Scheuerstellen.
Voraussetzung für längerfristig schmerzfreies Sitzen ist aber zuerst einmal ein möglichst gut passender Sattel, das ist immer eine individuelle Lösung. Wer meint, gleichzeitig auf seinem gluteus maximus (so heisst der grosse Arschmuskel) sitzen und effektiv in die Pedale treten zu können, der ist im Irrtum, das ist wie Gas und Bremse gleichzeitig.

Wer das alles wissenschaftlich erklären kann -bitteschön! Ich kanns nur so. grins

Axel
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#207553 - 10/12/05 06:05 AM Re: Harter Sattel, weiches Hosenpolster [Re: 7schläferfahrrad]
McLane
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Posts: 450
bravo
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#207572 - 10/12/05 07:19 AM Re: Harter Sattel, weiches Hosenpolster [Re: siggiveile]
malamut
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Posts: 311
Hallo Sigi,

wie unser Siebenschläfer glaube auch ich, dass ein wichtiger Grund für die Auslagerung des Polsters in die Hose der Schutz der Haut vor dem Scheuern ist. Indem man den Sattel hart und glatt macht, erlaubt man eine vergleichsweise reibungsarme Bewegung der ebenfalls glatten Hosenoberfläche am Sattel. Mit gepolsterten Sätteln ist das wohl nicht in demselben Maße machbar.

Einen weiteren Grund sehe ich in der Abnutzung des Polsters. Niemand regt sich auf, wenn er eine Hose nach einem Jahr intensiver Nutzung durch eine Neue ersetzen muss - und das, obwohl er ja keinesfalls an allen Tagen dieselbe Hose trägt. Einen Sattel nach jedem halben Jahr zu erneuern, wäre wohl weit weniger akzeptabel. Eine billige und bequeme Polsterung, die außerdem noch ewig hält, gibt's aber wohl nicht.

Dennoch gibt es heutzutage ein paar gute Sättel, die man besser ohne Windeln fährt. Ich habe in ein paar anderen Threads erwähnt, dass der SQLab 602 so einer ist. Du kannst den ja mal probefahren, sowohl mit als auch ohne Windel; dann merkst Du wahrscheinlich, was ich meine. Vielleicht aber auch nicht, denn jedes Gesäß ist bekanntlich anders.

Mein allgemeiner Tipp, der für Dich ganz besonders gilt, lautet daher: man probiere unterschiedliche Sättel aus, und zwar sowohl mit Windel als auch ohne Windel. Man muss u.U. eine Weile testen, aber man wird schon was vernünftiges finden. schmunzel

Liebe Grüße,
Wolfgang
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