Hallo Peter,
ein stählerner Fahrradrahmen korrodiert lange nicht so schnell wie das Auto drunter...
Korrekte Vorgehensweise in deinem Fall ist leider ziemlich aufwendig; wenn du losen Flugrost jetzt einfach nur entfernst (das geht schon ganz gut mit der rauhen Seite eines Küchenschwamms, diese oder noch besser ein richtiges Schleifvlies auf einen Besenstiel getackert), wird er der Schwerkraft folgend irgenwann einmal das Tetlager von der Innenseite erreichen und dort weiterfressen. Die nächste Tretlagerdemontage ist dann überhaupt nicht mehr spassig!
Also: Tretlager raus, gönn dem Eisenelch eine Nacht im warmen Heizungskeller zum völligen Austrocknen, gib dann eine Runde Rostumwandler aus (evtl. Fertan).
Der Teil des Sattelrohres, der mit der Sattelstütze in Berührung kommt, unter behutsamem Einsatz einer Reibahle metallisch blank machen (hier ist ganz wichtig, dass keine Riefen entstehen, zuerst Fett, dann Sattelstütze rein.Tretlagergewinde am besten vom Radlhändler nachschneiden lassen ( da geht es nur um die Entfernung der Rostpartikel, mit Druckluft ausblasen, Tretlager unter reichlichen Gaben von gutem Fett wieder einbauen.
Und dann mach sowas nie wieder! Eigentlich unlogisch, dass auch diejenigen, die vor der lagermordenden Anwendung des Hochdruckreinigers warnen, oft bedenkenlos eine ungleich intensivere Druckwasserbehandlung auf dem Autodach in Kauf nehmen. Wenn du schonmal dabei bist, schau doch auch noch die Laufradlager nach. Und auch Steuersatz und Kette könnten vom sauren Regen entfettet sein.
Mag sein, dass dir dieser ganze Aufwand übertrieben erscheint, aus technischer Sicht halte ich diese Prozedur aber für richtig. Dabei habe ich noch nicht mal an die furztrockenen Gleitlager in den Schaltungen gedacht und auch nicht an die Bowdenzüge.
So, jetz nenn mich einen Schwarzmaler!
Axel