Tach auch,

nach einer Woche Rohloff MTB fahren weiss ich jetzt ganz genau, wie laut eine solche Nabe im Zusammenhang mit einem oversized Alurahmen sein kann.
Der Rahmen dient als Resonanzkörper und verstärkt die Geräusche aus der Nabe. Nach einigen Überlegungen bin ich zu einer Idee gekommen, wie man da Abhilfe schaffen kann um eventuell die Geräuschkulisse zu minimieren.
Bauschaum in den Rahmen spritzen ist Müll, da keiner sagen kann wie dieser sich im Rahmen beim trocknen ausdehnt oder zusammenzieht.
Aber wie wäre es mit einer Schicht Hohlraumversiegelung in Form von Wachs? Schwer ist das Rad ja eh und das Wachs kann man ja in flüssiger Form einbringen und vorher abwiegen.

Was haltet ihr von dieser Idee?

feine idee,
aber ab wann schmilzt das wachs?, nicht das du im sommer eigenbewegungen durch hin und herschwappendes wachs hast!

Wie soll das Wachs gegen den Lärm helfen? Ich würde erwarten, dass sich genau garnichts ändert.

Die Energie der Schwingungen wird mechanisch in den Rahmen übertragen und mit größerer Oberfläche der Rohre wird sie mit besserem Wirkungsgrad an die Luft abgegeben. Dass in den Rohren mehr Luft ist, ist dabei völlig egal.

Um etwas zu verbessern:
-Dämpfung der Schwingungsenergie im Rahmen erhöhen (Faserwerkstoffe wie Holz oder Carbon sind da besser)
-Energieübertragung von der Nabe auf den Rahmen verhindern (könnte kompliziert werden)
-Oberfläche des Rahmens verkleinern (Stahlrahmen)

Gruß,
Patrick

Das sollte kein Problem sein, schliesslich funktioniert das auch bei Autos, da soll das Zeug ja auch nicht aus den Türen unten raussuppen. Hatte das mal vor vielen Jahren (als der serienmässige Rostschutz noch nicht wirklich tauglich war, es keine verzinkten Bleche gab) von Tuff Kote Dinol machen lassen (war damals der beste Anbieter, anderes war meist sehr wenig tauglich).

Ansonsten würde ich mich zunächst probehalber auf die vier Hinterbau- / Kettenstreben konzentrieren und z.B. äusserlich auf alle einen Klettkettenstrebenschutz sehr straff aufbringen. Mit etwas Glück beruhigt und dämpft das die Vibrationsübertragung auf das grosse Rahmendreieck bereits so gut, dass man damit leben kann. Falls erfolgreich, reichte es dann evtl. aus nur diese vier Streben zu wachsen.

Gruss, Werner B.

Patrick,

mit Sicherheit ändert sich was. Die Resonanzfrequenz der Rohre wird auf jeden Fall verschoben. Wenn die Resonanzfrequenz weit ab der ursächlichen Geräuschfrequenz liegt, erreicht man zumindest, dass keine Verstärkung eintritt, subjektiv gegenüber dem bisherigen Zustand ist das eine Dämpfung. Kann durchaus einen Effekt bringen, ist aber alles andere als sicher.

Deshalb mein Vorschlag, erst mal mit anderen, leicht reversiblen Mitteln eine Verbesserung zu erreichen versuchen.

Gruss, Werner B.

Hi Patrick_,

ich fahre noch einen VW Bus, der unglaublich grosse Blechflächen hat. Diese erzeugen ungedämmt einen Lärm, unglaublich. Nach aufkleben von Bitumenmatten und Versiegelung der Falze mit Hohlraumwachs trat eine erhebliche Geräuschminderung ein.
Bei meinem Rad habe ich ein Unterrohr, das wenn du mit dem Finger daran schnippst, sich anhört als hätte es die Wandstärke einer Bierdose.
Austauschen des Rahmens und wechsel auf die von Dir beschriebenen Materialien kommt kohletechnisch nicht in Frage.
Deswegen die Idee, das Hohlraumwachs in erhitzer Form in die Rohre giessen, den Rahmen schütteln und testen ob es leiser wird.

... im übrigen heisst es ja, dass die Rohloff erst mal eingefahren werden müsse, damit leiser würde. Das würde ich erst mal abwarten. Und dann gäbe es noch die Möglichkeit etwas mehr Öl einzufüllen, was ebenfalls geräuschdämmend wirken soll.

Das würde ich zuerst machen, bevor ich an weitere Massnahmen dächte ...

Mein Kettenwürger ist übrigens nicht zu hören ...

Gruss, Werner B.

Es hat wahrscheinlich tatsächlich die Wandstärke einer Bierdose...! Kann mich dran erinnern, daß wir auf der Eurobike 2004 waren, da gabs Rahmen, da konnte man mit den Fingern Dellen ins Unterrohr reindrücken!!


Grüße,
Andreas

Den Rahmen komplett mit Wasser volllaufen zu lassen dürfte einen recht ähnlichen Effekt haben, ist schneller auszuprobieren und einfach rückgängig zu machen.

Wenn nix wasserempfindliches im Rahmen verlegt ist sollte das kein Problem sein bei einem Alu-Rahmen.

Gruß,
Patrick

Auch eine Idee.

Ja, und dann läuft das Wasser unten in's Tretlager ... und drückt dort raus (oder durch Öffnungen für Kabelführungen oder Schraubsockel), der Rahmen dürfte schnell wieder leer sein.

Gruss, Werner B.

Stimmt auch wieder, ich glaube ich nehme Mike Sanders Wachs und teste zuerst an den Hinterradstreben und dem Unterrohr.

Im Autohandel gibt es so genannte Anti-Dröhn Matten. Diese sind speziell zur Reduzierung von Resonanzen gedacht. Manchmal ist es schon ausreichend nur an einer Stelle ein kleines Stück zu platzieren.

Viel Erfolg!

Hi,

wäre es nicht sinnvoller zu versuchen die Übertragung der Schwingung auf den Rahmen zu dämpfen? Leg an den Schnellspannern (oder Schrauben) ne Gummischeibe z.B. Dichtung unter. Auf allen Seiten also 4 Stk. Die werden zwar stark zusammengedrückt, wenn Du den Spanner zu machst, aber dämpfen sollten sie auf jeden Fall.

Mach doch so mal ne vorsichtige Probefahrt. Dann weist Du ob der Lärm von der Schwingungsübertragung zum Rahmen abhängt. Wenn alles genauso laut ist, würde ich mit Verunstaltungen am Rahmen noch mal überlegen.

Baldi

Hervorragende Idee von Baldi, würde ich als allererstes probieren. Immer Vorsicht vor nicht mehr rückgängig zu machenden Änderungen ...

Gruss, Werner B.

wenn du bier nimmst, hast du neben der schalldämmung auch das verpflegungsproblem gelöst. toll, wozu rohloff alles dient.

Hallo,

habe keine Erfahrung mit der Reduzierung der Geräuschkulisse einer Rohloff, aber mit (Sprüh-)Flüssigwachs.

Hatte mit meinem RR-Alurahmen von Canyon große Probleme mit rythmischen 'Knack'-Geräuschen beim Treten. Habe vorab systematisch alles auseinandergenommen, ersetzt und ausgeschlossen, bis nur noch der Rahmen als Geräuschquelle übrig blieb. Dann habe ich den Rahmen durch alle Öffnungen mit Sprühwachs bearbeitet und ihn horizontal eine Nacht auf der einen und nach einer weiteren Sprühwachssession auf der anderen Seite zum Trocknen und verlaufen gelagert. Das Sprühwachs hat wohl die kleinen Hohlräume erwischt die Krach gemacht haben, seit dem ist jedenfalls Ruhe im Karton :-)

Ob man dieses Sprühwachs auch als eine Art Dämmstoff für die Rohloff nehmen kann, kann ich nicht sagen. Als "Hohlraumversiegelung" hat es bei mir jedenfalls gewirkt.

mfg,
Thomas

genau!

gummischeiben sind DIE lösung. nach dem nächsten schlagloch gibt es nämlich erstmal keine geräusche mehr, sondern eine neujustage der nabe.

MfG

Nimm doch nen Rahmen aus praktischem Vollmetall.
Nee, mal ehrlich...erst nen ALUrahmen nehmen, und den dann im Sinne von akustischer Kosmetik mit etwas recht schwerem füllen....halte zumindest ich für relativ sinnfrei.
Und für Funktionalität einige Gramm mehr am Rad zu haben...sprich Träger, Schutzbleche, Licht...das sehe ich ein. Aber immer einen wachsgefüllten Rahmen mit mir rumschleppen, damit die Rohloff in wenigen Gängen etwas leiser ist????

Roman

Wenn Du 25 000 km mit der Kaffemühle (Rohloff) gefahren bist dann hast Du dich an die Geräusche schon längst gewöhnt.
Ich fahre jetzt meine Kaffemühle in ein Neuen Rahmen und sie ist Lauter als in den anderen Rahmen. Dafür lässt es sich wesentlich besser schalten.

Hi,

ich bin erfreut über die rege Teilnahme an diesem Thema.
Die Ideen zeugen von einer doch recht großen Fantasie.
Wasser-, Bier-, Vollmetallfüllungen...-> köstlich.

Werde mir so manche Anregung diesbezüglich mal durchdenken und bis dahin einfach mal so weiterfahren wie bisher.

Ist schon schön und macht echt Spaß!

den wünsche ich (kettenschaltungfahrer) dir auch.

noch eine anregung bezüglich des verworfenen bauschaumes:
wenn man auf den kurzen aufsteckbaren schlauch der schaumdose einen möglichst biegsamen längeren schlauch aufsteckt / -klebt, lang genug um bis ins hinterste ende der ketten- / sitzstreben zu kommen, DANN könnte man von hinten anfangend, den schlauch beim einsprühen langsam herausziehend, den schaum optimal in die rohre bringen.

MfG

Servus,
das müßte tatsächlich etwas bringen. Ähnliches hatte ich vor jahren mit meinem Rollentrainer gemacht. Der dröhnte ab einer gewissen Geschwindigkeit und traf ziemlich genau ein paar Raumresonanzen. Hörte man im ganzen Haus. Ich hatte damals die Metall-Vierkantrohre mit Schaumstoff ausgestopft. Zurechtgeschnittene Stückchen mit einem Stab in die hintersten Ecken gedrückt. Hörbare Verbesserung. Ideal wäre wahrscheinlich auch, wenn in unterschiedlichen Abständen Stege in die Rohre gelötet werden könnten um unterschiedliche Resonanzbereiche zu schaffen. Im günstigsten Fall würden sich einige Resonanzen sogar gegenseitig aufheben. Wäre was für einen "Fahrwerksakustiker" von BMW (Hallo Mario, gib das mal in Auftrag )

Gruß
Josef

So, nun habe ich etwas gefunden, was den Lärm verstärkt hat.
Ich fahre die Rohloff Nabe mit dem Rohloff Kettenspanner. Bei der Montage der Teile habe ich die Kettenlinie überprüft und für gut befunden. Vorhin hatte ich das Rad aufgehängt und die Tretkurbel langsam bewegt. Aufgefallen war mir da ein Geräusch, das vom Kettenspanner zu kommen schien. Die Kettenlinie sah immer noch gut aus, aber bei genauem Hinschauen sah ich, das die Kette beim Übergang vom Kettenspanner auf das Ritzel immer etwas "nachklickte", schlecht zu beschreiben. Es sah zunächst so aus, als wenn die Kette erst nicht richtig auf das Ritzel aufsetzte und dann einrastete.
Ich habe den Kettenspanner dann mal abgeschraubt und mit einer Distanzscheibe von ca. 2mm wieder montiert.
Fakt ist das das Geräusch weg ist, die Kette läuft butterweich auf das Ritzel aber die Kettenlinie sah nicht so super aus wie vorher.
Komisch aber wahr, oder ich habe einen Knick in der Optik...