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#190062 - 07/24/05 09:30 AM Colle del Nivolet mit Gepäck?
Holger
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Hallo,

eine Frage zum Colle del Nivolet:
Bin demnäxt mit MTB und relativ viel Gepäck unterwegs und im Kartenstudium auf diesen Pass aufmerksam geworden. In einem älteren Thread hier ist ein noch älteres Foto mit einem verschütteten Tunnelausgang zu finden, auf manchen Websites wird er mit "machbar, aber mit Tragepassagen" beschrieben.

Jetzt die Frage: War da jemand in letzter Zeit? Ist eine überquerung mit Schiebepassagen möglich oder muss man wirklich tragen? Ist es mit recht viel Gepäck (vier Taschen) überhaupt möglich?

Danke und Gruß
Holger
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#190605 - 07/26/05 09:55 AM Re: Colle del Nivolet mit Gepäck? [Re: Holger]
Holger
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Kennt den den keiner? unsicher

Liegt doch sooo schön am Gran Paradiso...
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#193523 - 08/10/05 06:59 AM Re: Colle del Nivolet mit Gepäck? [Re: Holger]
wolfgangb
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Hallo Holger,

habe Infos zum Nivolet gesucht und folgenden Link gefunden: http://www.quaeldich.de/Paesse.pl?PassID=131&Colle%20del%20Nivolet.

Am Samstag werde ich meine Alpentuor in Nizza starten. Neben den bekannten Straßenpässen der Region möchte ich mich auch an der Ligurgischen Grenzkammstraße, dem Col de Parpillon, der Asiettakammstraße und auch am Col de Nivolet versuchen. Den Nivolet werde ich von süden aus angehen und versuchen mit Rad und Gepäck ins Aostatal zu gelangen.

Danach kann ich berichten, auch wenn es für Dich vieleicht zu spät ist. Wann gehst Du den Nivolet an? Wenn Du ihn zwischenzeitlich bereits gefahren bist, würden mich Deine Erfahrungen interessieren.

Gruß

Wolfgang
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#193990 - 08/12/05 04:03 PM Re: Colle del Nivolet mit Gepäck? [Re: wolfgangb]
Kekser
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Moin Wolfgang,

falls du Informationen benötigst zu Asietta, Ligurischer Grenzkamm, Parpaillon, Valbelle (parallel zu Parpaillon), schreib mir. Komme gerade von dort. Asietta bin ich letztes Jahr gefahren.

Falls dich Maira Stura, Varaita Maira- Kämme interessieren, kann ich dir auch mit dienen. Die Eindrücke sind grad 12 Tage alt.

Gruß, Daniel
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#194022 - 08/12/05 09:59 PM Re: Colle del Nivolet mit Gepäck? [Re: Kekser]
wolfgangb
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Hallo Daniel,

Deine Informationen würden mich schon interessieren, einige der Pässe/Hochstraßen kenne ich noch gar nicht. Wahrscheinlich wird mich Deine Antwort zu spät erreichen. Morgen früh geht der Flieger nach Nizza und spätestens Sonntag fahre ich die Ligurgische Grenzkammstraße. Keine Ahnung wann und wo ich Gelegenheit habe ins internet zu gehen. Aber wenn ich Deine Infos für diese Tour nicht nutzen kann, dann eben als Anregung für die nächste.

Gruß

Wolfgang
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#194046 - 08/13/05 09:07 AM Re: Colle del Nivolet mit Gepäck? [Re: wolfgangb]
Kekser
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Underway in Germany

Ligurischer Grenzkamm

Wir sind den ligurischen Grenzkamm von la Brigue aus mit Gepäck gefahren. Ich mit BOB Yak, ein Freund mit Lowridern.

La Brigue Col Sanson:
In der Ortsmitte gibt es ein Hinweisschild zu diversen Einstiegsmöglichkeiten. Die Route 6 ist nicht zu empfehlen. Sie ist allerdings auf der IGC 14 (San Remo, Monte Carlo) als gelbe Straße gekennzeichnet. Im Serpentinenbereich wird der Untergrund sehr locker. Man findet dort nur losen Schotter und starke Auswaschungen. Wir haben hier ca. 25 Minuten geschoben. Nur mit MTB Bereifung und zudem starkem Willen fahrbar. Kein Wasser, der Mittagssonne exponiert. Besser scheint der Weg durch das Vallon de Bens zu sein.

Erster und einziger Brunnen etwas südlich vom Col du Loup. (Zw. C.D. Loup und C.D. Sanson) Falls du von der Südseite auf den Ligurischen Grenzkamm (Col du Sanson) fährst könnte es sich durchaus lohnen noch ein paar Höhenmeter zu verlieren und hier Wasser zu holen.
Die nördliche Straße um den M. Collardente führt auf einem Waldweg. Relativ ebener Waldboden, gut zu fahren bis Passo Collardente.
Ab Passo Collardente anfangs guter Untergrund, in der Steigungspassage bis Passo Tanarello grobsteinig mit Regenrinnen, teilweise grober loser Schotter. Langanhaltende starke Steigungen. Insgesamt sehr schwer zu fahren. Kurzes, Teerstück (ca. 300m, wirkliche Entlastung)
Mit starkem Willen und ausreichend Schmalz in den Beinen alles fahrbar auf Passo Tanarello. Zwischen Collardente und Tanarello eine schöne Zeltmöglichkeit (Grillplatz) direkt am Weg, ein ausgetrockneter Brunnen.
Abfahrt Tanarello Richtung Osten.
Am Ende der Serpentinen/Wegkreuzung gibt es eine Schutzhütte. 100m Meter davon könnte man sicherlich Wasser und Käse bei einem Bauern bekommen.
Zwischen Tanarello Pass und C. Selle Vecchie:
Relativ ebene Straße mit leichtem Gefälle oder Steigungen. Toller Untergrund. (Jedenfalls für diese Örtlichkeit) Drei Brunnen, zwei trocken, einer hat sehr langsam getropft. Nach ca. 8 km ab Tanarello Kreuzung schöner Bachlauf zum Waschen. 1 km später schöne Hazienda. Wir haben hier auf Veranda übernachtet. Hier gibt es auch einen Wasseranschluss hinter dem Haus. (Der akkurat geschnittene englische Rasen will ja gegossen werden).
Selle Vecchie bis Passo Signori:
Der bisher klasse Untergund beginnt schlechter zu werden. Loser Schotter. Gut fahrbar trotz allem. Rifugio Barbera ist nicht immer geöffnet.

Passo Signori bis Col de la Boaire und Colle di Perla:
Sehr schwierige Straße. Sehr grober Schotter mit grobem Geröll ausfgeschüttet. Hier verliert man leicht den Spaß, wenn man mit einem Tourenrad unterwegs ist. Die Gefälle kann man je nach zutrauen fahren. Die Steigungen sind nur fahrbar, mit MTB Bereifung, sehr starkem Willen und entsptrechend Schmalz in den Beinen. Hier haben wir schieben müssen. ca. 4 Kurze Schiebepassagen von jeweils ca. 5 Minuten. Großer Materialverschleiß.
Freundlicher Hirte kurz vor erstem Gegenanstieg. (direkt nach Abzweig der Straße des Alpenklettervereins) Ich habe ihn um einen Kaffee gebeten und er hat gleich Wurst, Käse Brot aufgetischt. Das haben wir dann aber doch dankend abgelehnt. Den Kaffee hat er uns spendiert. Spricht nur Italienisch. Würde bestimmt auch Wasserflaschen auffüllen, falls jemand am verdursten ist. Sonst keine Brunnen oder Quellen.
Colle di Perla bis Colle di Tenda:
Relativ guter Untergrund kurze Passagen mit grobem Schotter und Auswaschungen. Möglichkeit Käse oder Butter zu kaufen. Bestimmt gibt es hier auch Trinkwasser auf Anfrage. Letzte Abfahrt zum Tendepass sehr staubiger/sandiger Untergrund. Hier wird gerade mit großem Aufwand gebaut.

Im Sommer scheint es keine funktionieren Brunnen zu geben außer:
zwischen Col du Loup und Col di Sanson und
Col de Tende und Baisse de Peyrifique
ansonsten muss man für Wasser nachfragen. Quellen gibt es keine, nur einen Bach.
Ein temporär besetztes Refugio (Barbera, Col Signori).


Einkehrmöglichkeit auf dem Tendepass.

Tendepass Baisse de Peyrifique:
Direkt bei Abzweig grober Schotter mit Auswaschungen. im weiteren Verlauf relativ gut zu fahren mit kurzen Passagen groben Schotters. Ein Brunnen nach ca. 2 km ab Tendepass. Auffahrt zur Baisse de Peyrefique ab ca. 3 km davor geteert. Reichlich Übernachtungsmöglichkeiten (Zelt, oder leere Gebäude)
Weiterfahrt unbekannt, da wir nur zur Baisse gefahren sind.

Ich hoffe die Beschreibung hat dich noch erreicht, ansonsten wird sie hoffentlich jemand anderem zugute kommen.

Daniel

Edited by Kekser (08/13/05 09:15 AM)
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#194051 - 08/13/05 09:38 AM Re: Colle del Nivolet mit Gepäck? [Re: wolfgangb]
Kekser
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Parpaillon Pass

Ab Condamine-Chatelard-St. Anna:
Brunnen in Condamine. Breite Teerstraße, die wenig Schatten bietet bis St. Anna Kapelle. Somit der Sonne ausgesetzt. Ein Brunnen bei der Hälfte der Strecke. Ein Letzter Brunnen direkt bei St. Anna. Hier beginnt die Schotterstrecke.
St. Anna bis Snack Bar (4,5km)
Relativ guter Untergund wenig kurze Passagen mit grobem Schotter. Schöne Strecke, führt meist durch Wald und im Schatten. Gleichmäßige Steigung, moderat. Kein Brunnen, wenige, möglicherweise ausgetrocknete Bachläufe.

Snack Bar- Tunnel

kein Brunnen, kein Bach entlang der Straße. Im unteren Bereich gleichmäßige Steigungen auf gut zu fahrendem Schotter. Im oberen Bereich schwer zu fahrende Rampen mit starker Steigung auf unbequemem Untergrund. Lange Passagen mit starker Steigung. Jedoch alles fahrbar, auch mit Gepäck. Ein Rennradfahrer kam uns hier entgegen. (Das würde ich jedoch nicht empfehlen, aber das muss jeder selbst wissen)

Tunnel:

keine Beleuchtung, Untergrund feucht und mit Pfützen/Schlaglöchern. Keine Ausweichmöglichkeit bei Gegenverkehr. Mit Vorsicht zu genießen.

Tunnel-Beginn der Teerstrecke (ca. 1800m)
Relativ gut zu fahren. Abwechselnd längere grobschottrige Passagen, die jedoch mit dem Rad kein Hindernis darstellen, wenn man Fahren auf lockerem Untergrund gewohnt ist.
Kein Brunnen. Gigantische Landschaftseindrücke.

Teerstrecke:
Anfangs schmale und etwas unebene, später klasse breit ausgebaute Straße auf der man es rollen lassen kann. In einzelnen Ortschaften Brunnen.

So, das war es erst mal. Ich hoffe dich erreicht dieser Bericht noch irgendwie.

Schönen Urlaub wünscht Daniel
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#196198 - 08/23/05 10:12 AM Re: Colle del Nivolet mit Gepäck? [Re: wolfgangb]
Holger
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In Antwort auf: wolfgangb
[...]Wann gehst Du den Nivolet an? [...]

HAb es bleiben lassen. Nachdem ich mein RAd mit Gepäck mal eine Unterführung am BAhnhof Göschenen hochgeschoben habe, hat sich das Thema Schieben und damit Colle del Nivolet erledigt. Zumindest für dieses Jahr, irgendwann kommt er noch...
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#199223 - 09/05/05 08:19 AM Re: Colle del Nivolet mit Gepäck? [Re: Holger]
wolfgangb
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Hallo,
erst mal vielen Dank an Daniel für die Streckenbeschreibungen.

Zum Nivolett:
Ich habe den Pass vor knapp 2 Wochen von Süd nach Nord überquert. Unterwegs war ich mit einem 26"-Reiserad und ca. 12-14 kg Gepäck (Lenkertasche, zwei große Taschen hinten). Die Südrampe ist gut ausgebaut und durchgehend asphaltiert, hat auch mal kräftigere Steigungen aber fahren ist kein Problem.

Hinter der Passhöhe gibt es eine Berghütte. Dort habe ich
nach derunvollendeten Schotterstraße der Nordrampe gefragt. Diese Straße soll im nirgendwo enden, ins Tal nach Pont kommt man so nicht.

Ich habe daher den Wanderweg gewählt und bin mit der Beschreibung (http://www.quaeldich.de/Paesse.pl?PassID=131&Colle%20del%20Nivolet.) gut zurecht gekommen.
Im oberen Teil war noch teilweise fahren möglich, weiter unten wird das Gelände sehr Steil und teilweise felsig, so dass nur noch schieben mit angezogener Bremse ging. Tragen musste ich das Rad so gut wie nie, höchstens mal ein paar Meter über einen Felsabsatz heben.

Von der Passhöhe nach Pont habe ich 2,5 Stunden gebraucht, obwohl die aufgrund der Witterung (starker Regen in den Tagen davor) die Verhältnisse nicht sehr gut und der Weg teilweise sehr aufgeweicht umd schlammig war.

Mit Gepäck würde ich den Nivolett wirklich nur in Süd-Nord-Richtung empfehlen. Ein beladenes Rad von Pont auf die Passhöhe zu wuchten ist mit Sicherheit eine übele Plackerei.

Auf meiner Tour bin ich den Grießpass (Italien-Schweiz, in der Nähe des Nufenpass) von Süden her angegangen. An der Südrampe gib es dort auch eine Steilstufe über mehre hundert Höhenmeter die auf einem schmalen Wanderweg überwunden werden muss. Obwohl ich die Passage am Griespass im Vergleich zum Nivolet als weniger schwierig und weniger ausgesetzt einstufen würde, musste ich bergauf über lange Strecken das Rad und das Gepäck getrennt tragen. Nochmal würde ich den Pass nicht von Süden angehen wollen, daher würde ich auch diesen Pass mit Gepäck nur in Nord-Süd Richtung empfehlen.
Gruß

Wolfgang
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